24.8.2013 Samstag, 210 km, Okaukuejo, 6 Stunden Fahrt.
32 Grad. Heiß und staubig. In Halali Halt gemacht. Wir fanden diese Übernachtungsmöglichkeit sehr nett. Irgendwie einladend. Wenn wir mit Dachzelt unterwegs gewesen wären, hätten wir hier übernachtet.
Dann ging es kreuz und quer Richtung Okaukuejo. Plötzlich links von uns ein Riesenelefant mit wedelnden Ohren auf uns zukommend.
Ich stufte die „Wedelohren“ als harmlose Abkühlung ein, Susanne aber als Warnung uns gegenüber. Sie saß allerdings auch „elefantenseitig“. Da ich heute wieder der King bzw. die Queen am Steuer war, wurde die Susanne angefeuert, doch endlich tolle Bilder von dem Eli zu schießen! So nah und so fotogen! Sogar ich von der Fahrerseite aus „schoss“ Superfotos vom herannahenden Elefanten.
Dann kam von Susanne der Befehl, sofort und zwar wirklich SOFORT den Trampelpfad zu räumen. Gehorsam wie ich manchmal bin, 1.Gang rein und ….........nichts............ Motor abgewürgt.
Da wurde es aber dann schon eng. Unter Stress geht gar nichts! Elefant sehr sehr nah, Susanne blass, sehr blass und ich schwitzend, sehr schwitzend den 1.Gang rein und ab ging es. Hinter uns überquerte dann ohrenwedelnd unser schönes Fotomotiv die Straße. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass dem heiß war – deshalb das Ohrengewackel.
Da wir gerne Rhinos gesehen hätten, machten wir noch einen Umweg über den Rhino-Drive. Aber ausser Rhinoknödel in großen Mengen und den Trampelpfaden der Rhinos sahen wir nichts. Nicht einmal einen einzigen Touristen. Alle schlauer als wir.
Wir waren zeitlich noch im grünen Bereich und wollten nach Olifantsbad. Erwischten aber nicht die richtige Abzweigung Aus – Olifantsbad. Die erste Abfahrt wäre richtig gewesen. Die 2. Straße Richtung Gemsbokvlakte spottete jeder Beschreibung. Schlaglöcher ohne Ende und keine anderen Fahrzeuge in Sicht. Tiere auch nicht. Eh klar. Hier einen Platten und kein Mensch weit und breit – na danke.
Aber irgendwann waren wir da auch durch und dann ging es nach links, nach Olifantsbad.
Was uns sehr erstaunt hat war ein Fahrzeug, welches die Straße gesprengelt hat. Wasser auf die Straße bei dieser Trockenheit? Das haben wir nicht ganz kapiert. Die Straße wurde zwar gegradet– ob das der Grund war?
Aber egal, Olifantsbad. Hier tummelten sich Elefanten in allen Größen – von ganz groß bis ganz ganz klein. Giraffen, Oryx-Antilopen. Herrlich anzuschauen.
Dieses Elefantenfoto ist mein ganzer Stolz! Dieses alten Augen und die Stoßzähne.
Aber mit ausgeschaltetem Motor bei über 32 Grad Aussentemperatur nicht lange auszuhalten. Noch dazu wartete das berühmte Wasserloch von Okaukuejo auf uns – also auf und hin. Dort sind doch alle Elis versammelt. Wissen wir aus diesem Forum. Auf dem Weg dahin gerade gelb aufblühende Akazien.
Ein wirklich schönes Bild. Endlich Farbe nach all den verbrannten und vertrockneten Flächen.
Dann Ankunft Okaukuejo. Wir waren total gespannt, was uns da erwarten würde.
Die Damen an der Rezeption ausgesprochen freundlich, positive Überraschung nach all den Reiseberichten, wir hatten wohl einen guten Tag erwischt. Dann zu unserem Water-Hole-Chalet gefahren und festgestellt – völlig blöd, dieses zu buchen. Wir waren heilfroh, das angestrebte Premium Water Hole Chalet nicht bekommen zu haben. Mit 200 € total überteuert (Pro Person, nicht zu vergessen
). Und schon 12 Monate im Voraus nicht mehr buchbar.
Und nun zum Wasserloch: Nichts, viel nichts, sogar sehr viel nichts!!! Nicht einmal ein Springbock. Webervögel waren unterwegs und viele viele Touristen mit Ferngläsern, Kameras, Riesenobjektiven. Die Bänke waren überbelegt. Und VOR den Touristen ganz viel NICHTS! Beweisfoto füge ich gerne bei, denn das glaubt uns sonst NIEMAND!
Aber am Webervogelnest war wenigstens etwas los.
Jede halbe Stunde stürzten wir von unserem Bungalow zum Wasserloch, nur um festzustellen – NICHTS. Also gegen den Frust gibt es nur eines – Essen gehen. Darauf waren wir echt gespannt.
Wir waren ein paar von den Ersten. Beim Anmelden in der Anlage mussten wir angeben, wann wir essen wollen und ob im Innen- oder Aussenbereich. (Bei uns war gleich der 1.Termin – 18.00 Uhr – angesagt und im Aussenbereich). Den Wein holten wir uns von der Bar, also waren wir nicht darauf angewiesen, irgendwann ein Getränk zu bekommen. Haben wir auch aus einem Reisebericht gelernt.
Als das Buffet eröffnet wurde, waren wir naturgemäß auch bei den Ersten und konnten trotz des diffusen Lichts feststellen, die Auswahl ist groß und es schaut so schlecht nicht aus.
In der letzten Ecke rechts fanden wir im Dämmerlicht einen Grillmenschen, der das Fleisch nach Wunsch grillte. 3 verschiedene Sorten wurden angeboten. War echt ok. Gesehen hat man halt nicht viel. Der Reis vom Buffet war kalt. Aber das war auch schon egal. Im spärlich beleuchteten Raum nach den Zutaten zu suchen, war nicht so unser Ding.
Kontrolliert wurde übrigens nicht, ob wir unser Essen selber bezahlen müssen (vom Campingplatz kommen) oder ob das inklusive war. Unsere Bungalownummer mussten wir nie angeben. Unsere Anmeldung interessierte auch niemanden. Da wir die Ersten warten, kam Kantinenfeeling gar nicht auf. Und dann waren wir auch schon wieder weg Richtung Wasserloch. Irgendwann müssen die Viecher ja kommen!!!
Nichts. Nichts um 20.00 Uhr, 21.00 Uhr..... Aber dann – 4 Nashörner.
Aber entgegen den Reiseberichten von anderen Fomis müssen wir eines feststellen. Bei uns war es total ruhig. Wenn etwas gesagt wurde, dann im absoluten Flüsterton und kein einziger hat beim Fotografieren geblitzt. Es wurde weder gegessen, geraucht oder getrunken. Total diszipliniert alle. So diszipliniert, dass die Susi schon einen Anflug von Lachkrampf hatte. Und so was kommt bei mir gar nicht gut an. Bei solchen Sachen lasse ich mich immer sehr schnell anstecken. Schaut ja wirklich irgendwie lustig aus, wenn ganz viele Leute 4 total starr dastehende Nashörner beobachten und total fasziniert sind. Es hätten auch Kulissen sein können. Und das wirklich über eine lange Zeit hin. Es hat sich absolut nichts gerührt, weder die Nashörner noch die Touristen. Faszinierend.....
Wir sind dann wieder in unser überteuertes Water-Hole-Chalet gedackelt.
Ein Bild von unseren tollen Stühlen auf der Terrasse muss hier einfach sein.
Wir kamen uns vor wie im Kerker. Da hat sich jemand ausgetobt mit etwas Ähnlichem wie Baustahlgitter. So etwas Ungemütliches haben wir beide noch nie im Leben gesehen.
Die werden doch nicht neu sein, da ich noch in keinem Reisebericht etwas darüber gelesen habe!?!
Allerdings hatten wir eine Klimaanlage und einen Kühlschrank in unserer „Hütte“.
Nachts Geheul von Schakalen. Richtig gruselig – aber Afrika-Feeling pur.....