Hallo zusammen,
schön, dass ihr alle mitfahrt - und natürlich dürfen auch Männer mitfahren
- ein bisschen ausgleichendes Moment ist immer gut
!
Heute müsst ihr noch auf Bebilderung verzichten, aber ab dem nächsten Teil, gibt's dann auch wieder Fotos
!
Und natürlich wird es spannend werden ... und wie: Wir werden uns verfahren, werden ausgeraubt, von Elefanten umzingelt und von Löwen angegähnt. Außerdem werden wir in luftige Höhen aufsteigen, uns auf Dünen einen abfrieren und an der "Missing-People-Tour" teilnehmen!
Volles Programm also (Gabi musste ja ausgiebig belehrt und gequält werden
)
In diesem Sinne: Los geht's!
LG
Steffi
9. Mai 2012 -
Urlaub wir kommen!
oder auch:
Achtung Löwe auf der Autobahn!
Vorurlaubsstimmung ist ja immer so eine Sache. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich grinse mir immer Monate vorher beim Gedanken an anstehende Reisen einen ab. So drei Monate vorher lässt das bei mir jedoch schlagartig nach und der Alltag überholt mich. Und das bleibt dann tatsächlich bis kurz vor dem Abflug so.
Und so prallte die arme Gabi – bei der die Urlaubsvorfreude einige Tage vorher einsetzte – in den Tagen vor der Reise kolossal an mir ab, wenn auf einen begeisterten „Wir fahren nach Namibia!“-Gabiausruf ein lethargisches „Boh, und es ist noch soviel bis dahin zu tun. Bin ja noch so gar nicht in Stimmung! Und Packen muss ich ja auch noch!“ zurückkam.
Dann aber zwei Tage vor Abfahrt war es soweit. Beim Blumengießen kam es: Das Reisevorfieber!
Irgendwie ist es ja gut, dass es so spät erst einsetzte, denn ich dürfte in den nächsten zwei Tagen so ziemlich jeden leicht grenzdebil angegrinst haben und mich Dingen zugebrabbelt haben, die kaum einer verstanden hat … das Vorurlaubs-Ritalin-Männchen zuzusagen!
Während dieses Euphorieschubs fand ich dann auch endlich die Muße zum Packen und weil mir der Gedanke, so gut gefiel, dass endlich ich einmal mit dem großen Koffer unterwegs sein könnte, schnappte ich mir die schöne große Reisetasche des Göttergatten und befüllte sie vergnügt
(… wie sich im Laufe der Reise noch herausstellen sollte, eine nicht ganz durchdachte Idee angesichts von gut 80cm „Größe“ der aufgestellten Reisetasche bei nur 1,59m Körpergröße der Befüllerin
… Gabi kann ein Lied davon singen … aber hey, wenigstens war die Tasche verhältnismässig leicht mit 17 Kilo!
).
Dann noch schnell dem Göttergatten versucht zu erklären, dass auch Pflanzen ein Recht auf Leben haben und in meinen 16-Tagen Abwesenheit nicht nur einmal sondern gleich mehrmals gegossen werden möchten
. Gleiches versucht ihm in Bezug auf die vier Kater zu vermitteln, mich im Geiste schon von meinen Kräutern verabschiedet (bei den Katern war ich mir sicher, dass die irgendwann lautstark auf sich aufmerksam machen, aber beim Basilikum sah ich ehrlich gesagt zappenduster
…) … und los konnte es gehen…
Am Morgen des 9. Mai verabschiedete ich mich also mit leicht schlechtem Gewissen von Mann und Katern und tuckerte zu Gabi. Bepackt mit einer Reisetasche die halb so groß war wie ich und meinem sechs Kilo Fotorucksack stand ich gegen Mittag vor ihrer Tür und wurde erst einmal ungläubig gefragt, ob ich das mit den Taschen ernst meine
(ich muss wohl etwas untergegangen sein zwischen den Taschen
…). War es natürlich
… und bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja auch keine Probleme mit dem Gepäck gehabt, aus meinem Fiesta ging es noch problemlos heraus
. Gabi lud mich und das Gepäck dann in ihr Auto um und los ging es in Richtung Frankfurt.
Die Fahrt zum Flughafen war wenig spektakulär … bis ich plötzlich den Löwen sah!
Ich muss gestehen, es war vielleicht nicht die beste Idee mitten auf der A3 als Beifahrerin plötzlich laut loszuquäken: „Da, ein Löwe!“ Gabi aber reagierte, wie man sich das von einer langjährigen Freundin vorstellt: Sie vollführte keine Vollbremsung, sondern sah mich stattdessen mit einem entrückten Gesichtsausdruck an, der gleich zweierlei zum Ausdruck brachte
:
1. Ist die liebe Steffi jetzt völlig gaga?
und
2. Will ich mit sowas wirklich die nächsten zwei Wochen verbringen?
Viel zielführender wäre es jedoch gewesen, wenn Gabi sich auf die Straße konzentriert hätte
, denn dann hätte sie auch gesehen, dass uns tatsächlich soeben ein LOE-WE überholt hatte, weiß und ein Audi und wie wir später recherchierten im Kreis Lörrach in Baden-Württemberg zuhause
. Das dürfte damit dann wohl das Fleckchen in Deutschland sein mit der größten Wahrscheinlichkeit Löwen auf der Straße zu sehen.
Gabi brauchte allerdings etwas um die Signifikanz dessen, was da vor ihr fuhr zu erkennen. Dann war sie aber genauso begeistert wie ich!
Auch wenn sie natürlich noch getadelt wurde, weil sie den Löwen so spät erst erkannte … da müssen wir im Etosha wirklich dran arbeiten …
Und so hatten wir unsere erste Löwensichtung in diesem Urlaub tatsächlich Stunden bevor wir überhaupt in den Flieger gestiegen sind.
Viel zu früh waren wir dann am Flughafen, wo Gabi beim Ausladen des Wagens behauptete, dass ich beim Versuch meine Reisetasche aus ihrem Wagen zu wuchten zu Gefahr für Auto, Leib und Leben werden würde (gar nicht waaaahr…
) … und mir wurde kurzerhand die Kompetenz entzog die Tasche irgendwohin zu wuchten, bevor ich nicht mindestens 10 Zentimeter gewachsen oder aber die Tasche 10 Zentimeter geschrumpft sei. (...menno...
). Die Stunden bis zum Einchecken und danach bis zum Abflug verbrachten wir dann mit Lesen, Frauengesprächen und allgemeiner Vorfreude und um viertel nach acht Uhr abends hob unsere Maschine pünktlich gen Namibia ab!
Urlaub wir kommen!
- und es stellt sich die Frage:
Wir sind auf den Urlaub vorbereitet, aber ist der Urlaub auch auf uns vorbereitet?