Nahe Gemsbokplein treffen wir auf das Löwenrudel von heute morgen. Jetzt ist wesentlich mehr los – nicht bei den Löwen, die dösen vor sich hin, sondern die vielen Autos.
Wir halten nicht allzu lange, haben wir sie doch schon ausgiebig und vor allem mit weniger Zuschauern beobachten können.
Um 12:30 h sind wir von dieser absolut erfolgreichen Pirschfahrt zurück im Camp.
Ausnahmsweise machen wir uns zum Mittagessen mal was Warmes: Nudeln.
Nach einer kurzen Pause fahren wir nach Twee Rivieren. Wir müssen unsere Flüge rückbestätigen und wollen versuchen, Bitterpan gegen eine weitere Nacht in Kieliekrankie oder in Urikaruus zu tauschen. Bisher haben zwar alle verzückt die Augen verdreht, wenn die Rede auf Bitterpan kam, aber irgendwie zieht es uns nicht so nach Bitterpan.
Der heutige Gamedrive ist super gewesen, während dort oben nicht so viel Wild sein soll. Bei Christian kommt wohl noch hinzu, dass er ein bisschen Bammel vor der Fahrt dorthin hat.
Auf dem Weg nach Twee Rivieren begegnen wir den üblichen Kalaharibewohnern: Springböcke, Oryxantilopen, Gnus, Strauße, Riesentrappen, Erdhörnchen und Kuhantilopen.
Christian spricht mir unterwegs viel Mut zu, dass ein Camptausch schon funktionieren wird. Da wir uns nach einigem Hin und Her auch für Twee Rivieren als letzte Alternative entscheiden, sind wir zuversichtlich, dass unser Wunsch erfüllt wird. Umso größer fällt die Enttäuschung aus, dass selbst in Twee Rivieren alles ausgebucht ist.
Bevor wir Twee Rivieren verlassen, ziehen wir noch Geld am Automaten, tanken und kaufen u.a. noch einen 5-Liter-Wasserkanister.
Auf der Rückfahrt fängt es an zu regnen,
allerdings wieder nur kurz, dann kommt die Sonne hervor und ein schöner Regenbogen ist zu sehen. Auf der Dünenroad liegt ein Schakal.
Es geht auf und ab durch die herrliche Dünenlandschaft.
Die Dünen sind nicht so rot, wie ich sie mir vorgestellt habe, sondern – sicher aufgrund der Regenzeit – teilweise sogar recht grün.
In der Nähe vom Wasserloch Tierkop fallen uns die ersten Tausendfüßler auf. Sie scheinen wohl bei Regen mehr vorzukommen.
Die Weißflügeltrappen fliegen heute ohne Geschnatter auf, oder hören wir es nur nicht, weil die Fenster zu sind? Auf meinen Wunsch hin fährt Christian noch bis zum Kij Kij Wasserloch, was nicht belohnt wird: hier sind nur Tauben, gegenüber ein paar Gemsböcke, ein Sekretär und ein einzelner Springbock.
Weit vor Kieliekrankie quert eine Puffotter züngelnd die Pad.
Über dem Camp ist ein schöner Regenbogen, aber Christian hat dafür jetzt keine Augen, ich habe ihm wohl ein bisschen viel zugemutet (weniger die Kilometer als die gesamte Dauer, die wir unterwegs waren).
Kurz nachdem wir zurück sind, bekommen wir Besuch von unserem Nachbarn und dem Campattendant. Wir haben nämlich einen Untermieter, den wir noch nicht bemerkt haben: eine Schleiereule hat sich dort, wo unsere Wassertanks untergebracht sind, eingenistet. Trotzdem die Taschenlampe in ihre Richtung gehalten wird, dauert es, bis ich sie erkenne. Ein schöner Abschluss für den tierisch erfolgreichen Tag.
Christian lässt sich vom Nachbarn ein paar Tipps für die Bitterpananfahrt geben.
Auf Brot haben wir keinen Appetit, also wird gegrillt. Währenddessen habe ich Zeit, die Fotos auf dem PC zu speichern und mir Notizen für den Reisebericht zu machen. Stimmungsvoll ist das Wetterleuchten, aber nach dem Essen wird es windig und kalt, so dass wir reingehen. Ich blättere im Gästebuch –ich finde es immer interessant zu lesen, was andere erlebt haben-. Lustig finde ich, dass schon mehrere Forumsmitglieder vor uns in „unserem“ Dune cabin Nr. 2 übernachtet haben – schönen Gruß an Sasowewi und Erdferkel, falls ihr mitlest.
Tageskilometer: 227
ÜN: Kieliekrankie