Nun war er also da, unser letzter echter Tag in Afrika. Wir würden die letzte Nacht in Windhoek verbringen und dann gleich am frühen Morgen zurück nach München fliegen. Wir war die ersten beim Frühstück und schlugen richtig zu. Keine Ahnung, wie lange die Mitarbeiter der Lodge noch gefeiert hatten, aber ein paar sahen noch etwas k.o. aus. In meinem Kopf tanzten keine Buschmänner mehr, nur noch der Gedanke, dass unser Urlaub nun praktisch vorbei war
Auf der B1 ging es ganz unspektakulär nach Norden. Hie und da sahen wir eine Gruppe Paviane am Straßenrand, aber die waren meist schnell verschwunden. Es waren jedenfalls lange nicht so viele, wie wir in Südafrika gesehen hatten.
In Windhoek fanden wir ziemlich rasch das Hotel Uhland. Wir wurden von Zwei- und Vierbeinern nett empfangen und bezogen unser Zimmer. Wir luden nur schnell die Sachen aus und brachten unseren Kram rein. Dann wollten wir unsere coole Kiste bei Kalahari Car Hire abgeben, hatten aber die Straßenkarte verschusselt. Mir reichte aber ein Blick auf eine Karte im Uhland, um mir den Weg einzuprägen. Ist ja nicht so groß, dieses Windhoek
Auf dem Weg machten wir noch bei der Christuskirche Halt und schauten uns das Reiterdenkmal an. Typisch Touri halt...
Als wir schließlich bei Kalahari Car Hire angekommen waren, ging die Übergabe sehr rasch und ohne Probleme von statten. Wir verabschiedeten uns von unserem Hilux, der zwar nicht mehr der jüngste war, aber uns sicher knapp 4000 Kilometer durch endlose Weiten, Sandpassagen, lange und tiefe Wasserdurchfahrten sowie über übelstes Wellblech gebracht hatte.
Ein Mitarbeiter von Hubert brachte uns zum Uhland zurück, wo wir auf Bloke und seine Frau trafen. Die Beiden hatten leider in der zweiten Hälfte ihres Urlaubes einiges Pech gehabt. Trotzdem verabredeten wir uns für den Abend, schließlich wollte Mann unbedingt Joe's Beerhouse sehen. Wir bummelten noch etwas durch die Stadt, streiften noch ein paar Souvenirs und Wndhoek Lager für die Daheimgebliebenen ein und entgingen nur knapp einem Unwetter.
Rechtzeitig zu unserer verabredeten Zeit, war der heftige Wolkenbruch zu Ende gegangen. Wir machten uns zu Fuss auf den Weg zum Beerhouse, doch schon nach ein paar hundert Metern ging nichts mehr. Die Straße war komplett überspült. Da war kein Durchkommen möglich, außer man wollte bis zu den Oberschenkeln im Wasser stehen. Bloke hielt ein Taxi an, das zuerst ihn und seine frau und dann uns durch den Fluss brachte - die Insassen, die eigentlich mit dem Taxi unterwegs waren, waren davon ziemlich genervt. Von den Driver war es allerdings kein schlechtes Geschäft, da nahm er den Missmut seiner ersten Kunden gerne in Kauf.
In Joe's Beerhouse speisten wir sehr gut und quatschten über unsere Urlaubserlebnisse. Ein wirklich netter Ausklang unseres zweiten Afrika-Trips...
Zurück im Uhland machte ich mich dann ans Ein- und Umpacken, bis unsere beiden Koffer jeweils rund 20 Kilo hatten. So weit so gut. Hoffentlich würde niemand das Handgepäck genauer kontrollieren. Das war nicht nur sehr schwer, auch unsere drei großen Giraffen ragten um ein ziemliches Stück aus dem eh schon sehr großen Rucksack.
Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich angeholt und zum Flughafen gebracht. Wir stellten uns zu viert der recht langen Schlange am Check-In. Dann ein erwartungsvoller Blick, als die Koffer auf die Waage mussten. Koffer eins 19,8 Kilo, Koffer Nummer zwei 20,7. Der Mitarbeiter grinste nur und klebte die Marken auf die Koffer. Zum Handgespäck sagte er auch nichts. Lustigerweise mussten allerdings jene Leute, die gleich große Souvenirs hatten, die aber nicht so schön verschnürt und ins Handgepäck "intergriert" waren, diese als Luftfracht abgeben. Glück gehabt!
Der Flug war nervig, aber das haben Langstreckenflüge über sechs Stunden meiner Meinung nach ohnehin an sich, da kann man nix machen. Natürlich waren die Emirates-Flüge 2009 viiieeel bequemer, aber dafür hatten wir hier den Vorteil des Direktfluges.
In München angekommen, mussten wir erstmal unser Auto suchen und uns an die Temperaturen. Die Fahrt von München nach Klagenfurt erschien uns ewig lange - in Wahrheit dauerte sie vier Stunden - aber der viele Verkehr, vor allem im Raum München, überforderte uns nach der Einsamkeit Afrikas doch ziemlich
Nächstes Mal machen wir das jedenfalls anders...
Wir kamen also ziemlich spät Nachts an und fielen bald in unsere Betten. Am nächsten Morgen konnten wir es dann gar nicht mehr erwarten, unser ganz persönliches Raubtier von meinen Eltern abzuholen (und ihnen Geschenke vorbeizubringen). Der beste Trost, wenn man sich nach so einem genialen Trip einfach nur zurück in Kalahari und die Dünen der Namib sehnt...