Hallo zusmmen!
Spät aber doch geht es weiter. Kaum zu glauben, dass ich erst im nächsten Kurzurlaub zum Reisebericht schreiben komme. Aber was man anfängt, sollte man auch fertig machen. Also dann, auf geht's in den KTP - wo uns das hohe Gras nahezu zur Verzweiflung getrieben hat.
Die Nacht im Zelt des Red Dune Camps war durchaus aufregend. Ein heftiger Sturm zog über die Dünen und es schüttete ohne Ende. Trotzdem hielt das Zelt dicht und dem Wind stand. Am Morgen war das Wetter etwas besser und wir bekamen ein reichhaltiges Frühstück im Farmhaus serviert. Dann mussten wir von Menschen und Hunden Abschied nehmen, holten unsere Sachen aus dem Farmstall und stockten unsere Vorräte noch etwas auf
Die Fahrt in den KTP ging sehr flott, mit tollen Ausblicken auf den fließenden Auob. Nicht weit vor der Grenze dann ein heftiger Platzregen. Wir hielten beim Übergang, krempelten unsere Hosenbeine hoch und wateten ins Häuschen. Hier ging alles sehr flott, ebenso auf südafrikanischer Seite. Der Regen nervte uns, ließ etwas nach, verfolgte uns aber noch länger. Schon wenige Minute nach der Einfahrt in den KTP entdeckten wir die ersten größeren Herden - Gnus, Springböcke, Oryx- und Kuh-Antilopen, teilweise mit Jungtieren. Sie sollten unser ständigen Begleiter werden. Besonders ich war fasziniert, so große Tierherden hatte ich bisher noch nicht gesehen - mal abgesehen von den Elefanten im Addo
Wir freuten uns natürlich über die Tierherden, ob des Wetters und des hohen Grases war uns aber klar, dass Katzensichtungen in den Tagen unseres Aufenthaltes nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen werden würden. Wir sind übrigens so gar überhaupt keine Vogelfans, aber im KTP entdeckte ich das Gefieder doch bald als ziemlich cooles Fotomotiv - gut, irgendwie geben Geier, Trappe und Marabu auch mehr her als die Vögelchen, die man in der Heimat so sieht.
Über die Dünen ging es Richtung Nossob. Aber Moment, das mit den Dünen hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Immer noch setzte immer wieder Regen ein und auf der Verbindungsstarße zwischen den beiden Tälern sahen wir praktisch keine Tiere. Dafür aber auch kaum Autos.
Beim Rastplatz Dikbaardskolk gönnten wir uns eine Pause samt Snack
Die Attraktion für uns - mal abgesehen davon, dass man hier Aussteigen durfte - war eine Südafrikanerin, die barfuss auf der anderen Straßenseite ein Landschaftsgemälde der grünen Kalahari anfertigte
Wir dachten eigentlich, dass es im Park Raubtiere gäbe
Schließlich machten wir uns auf den Weg Richtung Nossob. Wir hatten etliche große Pfützen zu queren, die meisten um einiges größer als die Wasserlöcher - na toll
Auch hier folgte uns das übliche Bild: Kuhantilopen, Oryx, Gnus, Springböcke, Strauße und eine bunte Vogelwelt - vor grauem Himmel. Miez miez, wo seid ihr?? Ich dachte, die laufen hier auf der Straße rum. In Nossob angekommen bezogen wir unser Chalet, machten uns mit den Nachbarn bekannt, packten aus und uns schließlich noch auf den Weg zu einem kurzen Game Drive vor dem Abendessen. Kurz nach dem Tor Richtung Norden ein paar Autos - ob es da Löwen gibt? Tatsächlich!! Allerdings so weit weg, dass man schon durchs Fernglas nur ganz entfernt zwei halbe Köpfe erahnen konnte. Na dann... Zumindest wussten wir, dass es sie gibt
Außerdem zeigten sich einige Schakale. Auch wenn diese nicht unbedingt zu den spektakulären Sichtungen gehören, freue ich mich immer über diese Tiere. Unsere südafrikanischen Nachbarn - ein rüstiges Pärchen, ich tippe mal auf über 80, samt Hausmädchen - hatten uns nach der abendlichen Ankunft im Zelt erzählt, dass sie am Vorabend zu Löwengebrüll ihr Dinner genißen konnten. Wie cool!! Und tatsächlich: Wir hatten und kaum hingesetzt, fing ein lautstarkes Löwengebrüll an. Zu sehen war allerdings nichts, weder von unserem Platz aus, noch vom Wasserloch-Hide, noch von irgendwo sonst. Trotzdem, ein frisches gegrillten Steak zu einem solchen Sound - einfach genial!!! Später sahen wir noch ein Tier - von der Größe her würde ich auf einen Dachs tippen - die Terrasse der Nachbarn nach Fressbarem absuchen. Leider ging alles viel zu schnell. Während Mann ins Bett fiel, harrte ich noch fast zwei Stunden beim Wasserloch aus. Ein paar Tierchen kreuchten, trabten und fleuchten vorbei, die einzigen Räuber, die mir begegneten waren aber leider Moskitos. Also ab ins Bett und hoffen auf den nächsten Tag. Da ahnten wir noch nicht, dass unsere Löwensichtung vom Abend die letzte für eine längere Zeit bleiben würde