12.03.2011
Es ist 07:00 Uhr und wir verlassen Twee Rivieren nach Norden über das Auobtal. Der direkte Weg über das Nossobtal ist immer noch nicht offen.
Das Auobtal beschert uns nochmal das Vergnügen, Löwen bei ihrer schattigen Rast zu sehen.
Wir frühstücken auf dem Rastplatz Auchtalonie, den wir auch am Vortag schon angefahren hatten.
Hier gibt es gepflegte Toiletten und ein kleines Museum zu besuchen.
Es herrscht reger Andrang von weiteren Frühstückern und es gibt ausreichend Gelegenheit Erdhörnchen zu beobachten.
Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Osten über die nördliche Spange zum Nossobtal.
Kurz nachdem wir in die hügelige Dünenlandschaft eingefahren sind fällt Sabine die Warnlampe der Bremsanlage auf. Die Inspektion des Motorraumes zeigt einen gesunkenen Bremsflüssigkeitspegel. Der Bremsdruck ist weich aber noch spürbar. Wir fahren weiter und bremsen nur noch über den Motor und die Handbremse. Während einer Rast finde ich die Ursache. Am rechten Vorderreifen ist die metallene Bremsleitung direkt an der Bremse abgebrochen. Ich fixiere die freischwingende Leitung mit einem Kabelbinder und Sabine schaukelt uns gemächlich Richtung Nossob.
Trotz der Anspannung können wir doch die Landschaft und einige Tiere beobachten und genießen.
Inzwischen ist keine Bremswirkung mehr spürbar und wir kriechen im Lowrange durch das Camp zu unserem Standplatz. Während des Tankens erkundige ich mich nach Hilfe. Es erscheint auch bald der Mechaniker des Camps. Dieser legt sich sofort unter das Auto und verkündet: „No Problem“.
Wir sind erleichtert. Die gebrochene Leitung wird wieder in das Passstück (oder wie heißt das? Ich kenne es nur als „fit in“) einfügt. Die Ursache des Bruches ist ein abgescherter Bolzen, der eigentlich eine Halteplatte fixieren soll. Dieses Problem wird auf afrikanische Art gelöst, nämlich durch Einsatz von Draht.
Unsere Reparatur erregt natürlich unter unseren Nachbarn Aufsehen und wir erhalten wertvolle Unterstützung.
Die Bremse wird noch entlüftet, dies gelingt zwar nur unvollständig, aber für die weitere Fahrt im Park wird es reichen.
Nun stellt sich die Frage, wie Kontakt mit AT aufnehmen, denn eine Weiterfahrt ausserhalb des Parks kommt mit dieser Bremse nicht in Frage. Die freundlichen Mitarbeiter der Campleitung lassen mich nach kurzer Überredung das Satellitentelefon benutzen. So kann ich mit AT für den 16.03. in Mata Mata ein Treffen mit ihren Mechanikern verabreden.
Nach diesem ereignisreichen Tag freuen wir uns auf ein gemütliches Abendessen, aber das schöne Wetter wechselt auf Gewitter aus dem Nordosten. Der Wind wird stark böig und unsere Nachbarn machen sich Sturmfest, so auch wir.
Im Auto, auf unseren Vordersitzen, lassen wir uns belegte Brote und Chips schmecken, während ein heftiger Schauer über uns hinwegzieht. Nachdem der heftigste Regen vorbei ist fallen wir – nein steigen wir – in unser schönes Dachzelt und sind bald eingeschlafen.
Fortsetzung folgt....
Tagesdaten: 199 km, Reisezeit 07:06 Stunden