Urlaubsbedingt war eine Woche Schreibpause.
04.05.2010 (5.Tag)
Erongo Wilderness Lodge - Mowani Mountain Camp
250km
Beim ersten Anzeichen der Morgendämmerung war ich wach. Da wir an der Frontseite das Zelt lediglich mit den Fliegengittern verschlossen und die Zeltplanen offen gelassen hatten, konnte ich im Bett liegend einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben.
Das wiederum sehr gute Frühstück genossen wir auch heute morgen zusammen mit zahlreichen Dassies und Vögeln. Vor allem die quietschbunten Minipapageien waren eine echte Augenweide.
Wir wollten mal wieder abseits der üblichen Touristenpfade wandeln und hatten uns für diese Etappe die Strecke über Brandberg West vorgenommen. Somit starteten wir wieder sehr früh und entschieden uns bis Uis für die schnellste Strecke. In einer Stunde hatten wir via C36 unser erstes Zwischenziel erreicht. Unterwegs zunächst noch schöne Aussichten zum Erongogebirge und zur in der Ferne liegenden Spitzkoppe, bevor dann immer mehr das gewaltige Massiv des Brandbergs die Szenerie beherrschte.
In Uis füllten wir nur kurz unsere Diesel- und Wasservorräte auf und begaben uns dann auf die D2342 in Richtung der ehemaligen Mine Brandberg West.
Die Umgebung wurde immer wüstenhafter - die Landschaft immer weiter. Ich finde es sehr schwierig, solch weite Landschaften auf ein Foto zu bannen, bei dem dies dann auch richtig rüber kommt. Ist mir auch hier nicht gelungen, weshalb Ihr hier jetzt Eure Fantasie oder Erinnerung bemühen müsst.
Zum Ugab hinab führte der Weg in eine Schlucht. Hier war jetzt jegliche Vegetation verschwunden und nur noch Fels, Geröll uns Sand um uns herum. Man kam sich vor, wie auf einem anderen Planeten.
Beim am Ugab gelegenen "Save the Rhino Camp" wurden unsere Fahrzeugdaten erfasst, da es hier in eine Conservation Area geht. Eintritt wird aber nicht verlangt.
Der Ugab ist schnell und problemlos durchquert und am anderen Ufer geht es gleich wieder in eine Schlucht hinein. Hier ist aber alles saftig grün, da sich wenige Kilometer oberhalb ein Quelle in der Schlucht befindet. Dies sorgt auch für die schwierigsten Fahrpassagen des heutigen Tages, da einige ausgefahrenen Steilauffahrten arg verschlammt waren. Es reichte aber die Untersetzung - unseren letzten Trumpf, die Differenzialsperren, brauchten wir hier noch nicht ausspielen.
Gleich nach der Quelle verändert sich die Vegetation erneut schlagartig. Hier ist wieder Halbwüste. Eine einsame Akazie mitten in der Schlucht bot uns einen perfekten Picknickplatz zum Mittagessen. Eine für uns Zivilisationsgeschädigte ungewohnte Stille herrschte hier. Man hörte das Rauschen des Bluts in den Ohren.
Die Schlucht entlässt uns am Südrand des Desolation Valleys. Wir wenden uns hier nach Osten und fahren auf den schon gut sichtbaren Doros-Krater zu. Von der Regenzeit steht noch reichlich Gras auf den Ebenen, so dass wir hin und wieder auch Tiere sehen, hauptsächlich Strauße und Springböcke.
Es geht direkt an den Hängen des Doros-Kraters entlang. Allgemein ist die Strecke besser zu befahren, als ich es in Erinnerung hatte und auch die Orientierung ist (vor allem auch durch GPS) nicht sehr anspruchsvoll. Allerdings führt die Strecke häufig über sehr spitzes Vulkangestein, was dann zwei Kilometer vor erreichen des Pads am verbrannten Berg seinen Tribut fordert. Wir haben den ersten (und glücklicherweise auch einzigen) Platten dieser Reise. Das Ganze ist in einer viertel Stunde schnell erledigt, aber so knapp vor Wiedererreichen der Zivilisation ist es schon ein wenig ärgerlich.
Vom verbrannten Berg ist es dann nur noch einen Katzensprung bis zu unserer heutigen Unterkunft, die wir eine Stunde vor Sonnenuntergang erreichen. Selbigen erleben wir dann vom sehr schönen Sundownerplatz des Camps aus.
Mowani Mountain Camp
Das Camp liegt eingebettet zwischen riesigen Felskugeln, unterhalb des namensgebenden Mount Mowani, unweit von Twyfelfontein.
Lounge und Restaurant passen sich mit Ihren kugelförmigen Dächern gut der Umgebung an. Der Pool wirkt fast wie ein natürliches Bassin, geschützt zwischen hohen Felsen und nach vorne mit weitem Blick über das Tal.
Nur zwei Minuten den Berg hinauf befindet sich ein perfekter Sundowner-Place mit Bar, wie er besser nicht sein kann.
Die Zelte sind weit verstreut, so dass man von den Nachbarn nichts mitbekommt. Man sollte darauf achten, ein sogenanntes View-Tent zu buchen. Diese sind zum Tal hin gelegen. Die zum Berg hin gelegenen Zelte lassen diesen Blick vermissen. Die Einrichtung der Zelte lässt keine Wünsche offen, das Bad ist im Gegensatz zu den meisten Zeltunterkünften in das Zelt integriert. Im Wind hat das Holzgestänge des Zeltes ordentlich geknarrt, glücklicherweise legte sich der Wind nach Sonnenuntergang. Leider gab es am Eingang kein Fliegengitter, so dass die Zeltplane dort immer geschlossen sein mußte.
Das Essen war excellent. Es gab zum Dinner ein dreigängiges Menü, wobei man zwischen zwei Hauptgerichten wählen kann.
Das Personal ist perfekt geschult, dadurch für meinen Geschmack etwas zu förmlich. Auch fand ich deren Kleidung in Livres in dieser Umgebung eher unpassend. Alles etwas lässiger wäre mir lieber gewesen.
Das Camp war voll ausgebucht, ohne dass dies groß aufgefallen ist oder sich negativ bemerkbar gemacht hätte.
1.900,-N$ pro Person (DBB)
Note: 1-