THEMA: 3500 Kilometer durch Namibia
28 Jan 2010 14:16 #127618
  • Edgar B.
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  • Auf älteren Fotos sieht man immer jünger aus...
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  • Edgar B. am 28 Jan 2010 14:16
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Wenn Ihr Lust habt, begleitet uns auf unserer Reise nach Namibia.

Lange bereiteten wir uns auf diese Reise vor. Seit September 2008 waren wir damit beschäftigt, die Angebote der Gästefarmen, Ranches und Lodges zu begutachten. Seit Januar 2009 war Alles "in trockenen Tüchern", wie man so schön sagt, aber............
Die Unterlagen waren schon 3 Wochen in unserem Besitz und wir konnten die Zeit kaum abwarten; da passierte eben das Unvorhersehbare.
3 Tage vor unserem geplanten Abflug ein Anruf und eine eMail des Reiseveranstalters: Der Flug am 12.09.2009 22:40 Uhr ab Frankfurt fällt aus, bitte kontaktieren Sie uns so schnell als möglich.
Ach du Sch.....
Die Air Namibia hatte einen schleichenden Schaden an einem Triebwerk festgestellt und wollte dieses Triebwerk austauschen.
Wir entschieden uns für eine, für uns, bessere Lösung und flogen einen Tag früher nach Namibia. Dazu mussten wir eine zusätzliche Übernachtung auf einer Ranch in der Nähe des Fughafens antreten.
Dort trafen wir es so an, wie es besser nicht sein konnte:
Am Hosea Kutako Flughafen (Windhoek) wurden wir vom Besitzer der Etango-Ranch, Robert Grellmann, abgeholt und er war uns sofort behilflich beim Geldtausch, Prepaidkarten- und Briefmarkenkauf.
5 Minuten Fahrt und wir waren auf der Etango-Ranch, wo wir von Carmen, der Frau von Robert, sehr herzlich empfangen wurden. Flieger landete um 09:00 Uhr, jetzt war es 10:15 Uhr – eine Superzeit.
Um 11:00 Uhr starteten wir mit Otto, einem südafrikanischem Angestellten der Ranch, zu unserem ersten game-drive.
Wir sahen Kudus, Warzenschweine, Springböcke, Paviane, Oryx-Antilopen und Unmengen exotischer Vögel, sowie verschiedene Insekten.
Ausgeruht gingen wir am nächsten Morgen frühstücken. Danach verabschiedeten wir uns von Carmen und waren sehr gespannt auf unseren Super4x4 Allrad-Toyota Singlecabin.
Robert brachte uns und unser Gepäck wieder zu Flughafen und blieb, vorausahnend was passieren würde, bei uns.
Unser bestelltes Auto, eben jener Super4x4 Allrad-Toyota Singlecabin, war nicht da!
Man beruhigte uns – er käme heute Nachmittag ca. 17:00 hier an. Ja, das freut uns aber; wir haben noch ca. 180 KM zu fahren. Im Dunkeln darf man nicht fahren, sonst erlischt die Versicherung.
Was tun?
„Upgraden!“ sagte der Mann von der Autovermietung BUDGET.
„Von mir keinen Cent!“ antwortete ich. Wir wurden beruhigt, es sei kein Geld dafür nötig, das wäre Service von BUDGET. „Dann nehme ich einen 4x4 Allrad doublecabin“, sagte ich.
Was bekamen wir? Einen VW Multivan, silbern, mit 2 Reservereifen. Keine 10.000 KM hatte er runter, sozusagen „flammneu“.
Wir akzeptierten – was sollten wir auch sonst machen – und verabschiedeten uns von Robert.
Das Linksfahren ging einfacher als befürchtet und wir schlugen den Weg Richtung Gorgabis ein.
Vorher war uns dann noch aufgefallen, dass meine Frau ihre neue Wolfskin-Jacke im Flugzeug vergessen hatte. Naja, ein wenig Schwund ist immer.
Die Fahrt zur Okambara Elephant Lodge führte über staubige, ausgewaschene Straßen mit Schlaglöchern (potholes) und kratzenden Büschen rechts und links.
Ankunft 12:15.
Um 15:00 gibt es Kaffee und Kuchen, danach, um 15:30 Uhr wird ein game- drive angeboten, den wir gerne in Anspruch nehmen. Als man uns zu unserem Rondavelt begleitet, spüre ich hinter mir etwas – es war ein junger Esel. Ach, wie niedlich, dachte ich noch bei mir, als ich eine energische „Knabberei“ verspürte; der Esel hatte mich oberhalb des Steißbeines angeknabbert. Als hätte ich nicht genug andere Stellen, die mit weitaus mehr „Fell“ versehen sind.
Versprochen wurde: Tierbeobachtung und Sonnenuntergang im Busch.
Diese Tour übertrifft unsere höchsten Erwartungen. Tiermäßig startete es etwas schleppend: ein paar Kudus und Oryxantilopen. Dann ging es aber los – Giraffen, Strauße, Gnus, Wildpferde, Elefanten und Nashörner. Es ist kaum in Worte zu fassen, was man empfindet, diese Tiere in sogenannter freier Wildbahn zu sehen. Ich hatte Tränen in den Augen und Gänsehaut, wenn wir bis auf 15 Meter an die Elefanten ranfahren und die Nashörner in nur 10 Meter an uns vorbeitraben. Man macht sich keine Vorstellung von diesem Gefühl. Den Sonnenuntergang und den Sundowner genossen wir auch wirklich im Busch.
Abends gab es dann die nächste Überraschung:
Vor dem Abendessen setzten wir uns noch eine Weile auf die Terrasse am Haupthaus; da sahen wir 4 Stachelschweine, die hier allabendlich gefüttert werden. Die Familie Schmitt, Besitzer der Okambara Elephant Lodge (meine Frau nannte Herrn Schmitt insgeheim „Der Tierflüsterer“ oder „Daktari“), lebt mit allen Tieren in einer tollen Gemeinschaft.
Am nächsten Morgen besuchten wir mit Herrn Schmitt die Leoparden- und Gepardengehege. Diese Gehege sind recht groß bemessen. Die Leopardendame "LULU" hat ca. 2,5ha, 3 Geparden teilen sich 6ha.
Die Fütterung war schon ein Erlebnis für sich.
Den Geparden und dem Leoparden so nah zu sein – das ist mehr als beeindruckend. Die kraftvolle Eleganz der Bewegung, das ungezügelte Temperament, wenn sie Fleisch wittern.
Was wir nicht wussten, dass sie trotz der Gewöhnung an Menschen auch gegen die Aggressivität entfalten, die sie gut kennen. Die Ausnahme ist „Daktari“, da wird Lulu, die Leopardendame, zum Schmusekätzchen.
Weiter geht die Fahrt durch ein Tor, das hinter uns geschlossen wird. Wir fahren und plötzlich schreit meine Frau: „Die Geparden sind ausgebrochen!“ Hinter uns liefen 2, dann 3 Geparden in eleganten Bewegungen auf der Straße.
Herr Schmitt grinste schelmisch und sagte „Komm, komm, schneller!“
Wir waren, ohne dass wir das wussten, in ein zweites Gehege riesigen Ausmaßes gefahren, in dem drei weitere Geparden ihr Reich haben.
Am nächsten Morgen steht ein erneuter game-drive an.
Mit uns im Auto saß auch noch einer der Hunde von Herrn Schmitt – Sally, ein bayerischer Gebirgsschweisshund. Total verspielt, weil noch kein Mensch Sally darüber aufgeklärt hat, welch edler Abstammung sie ist.
Sally versuchte die vorbeistreifenden Büsche zu beißen, diese sind jedoch mit scharfen Dornen bestückt und Herr Schmitt rief Sally deswegen lfd. zur Ordnung. Auch sprang Sally, die sonst auf dem Beifahrersitz saß, immer auf die hinteren Sitzreihen und spielte mit uns. Das war auch der Fall, als ein Mitfahrer in der vorderen Sitzreihe plötzlich hektisch an seinen nackten Beinen mit der Hand Blut abwischte und seine Hand ableckte; seine Beine waren voller Blutspritzer, die vermeintlich von ihm waren und er beeilte sich, damit seine Frau es nicht bemerkte. Da er aber keine Wunde finden konnte, von der das Blut stammen konnte, merkte seine Frau doch etwas und fragte, was los sei. Dann kam heraus, dass Sally von einem vorbeistreifendem Zweig mit Dornen am Ohr verletzt worden war und sich geschüttelt hatte. Der Mann wurde heftig von seiner Frau ausgeschimpft, weil er Sallys Blut abgeleckt hatte. Wir hatten unseren Spaß.
Die Abreise von der Okambara Elephant Lodge fiel uns schwer. „Der Tierflüsterer“ ist ein außergewöhnlicher Mensch, den man erst mal richtig kennen lernen muss.

Uns steht eine der großen Etappen bevor:
Okambara – Windhoek – Kalkrand – Bagatelle
Bei Rehobot verändert sich die Landschaft sehr. Nun erscheint die typische Savanne, wie wir sie aus dem Fernsehen kennen: gelbes Gras und vereinzelte Bäume.
Auf Bagatelle werden wir mit einem Eistee empfangen – professionell, wie man es von guten Hotels kennt, werden wir eingecheckt. Unser Haus liegt auf einem Dünenkamm und hat einen direkten Blick auf das Wasserloch. Meine Frau schaut auf den Hügel und entdeckt im Sand etwas Interessantes; es ist eine Straußenfeder, die sofort in den Koffer kommt.
Den obligatorischen game-drive machen wir hier auch. Trotz der mageren (wir sind ja verwöhnt) Tierausbeute: Springböcke, Oryx-Antilopen, Gnus und Strauße, war es eine schöne Fahrt incl. sundowner.
Das Abendessen wird unter einer Zeltlapa eingenommen, die von Gartenfackeln erhellt ist. Ein leckerer Rotwein aus Südafrika begleitet das Buffet von Kudu- und Hühnerfleisch.
Bettschwer erklimmen wir unsere Düne zum Haus Nr. 2 und gehen zu Bett.
Heute Morgen klingelt der Wecker um 06:30 Uhr. Vorhang auf und der herrliche Blick auf die Kalahari und das Wasserloch. Ab 7:30 Uhr gibt es Frühstück, danach wieder alles einpacken, um weiter nach Wolwedans zu fahren.
Die Fahrt nach Wolwedans war etwas verzwickt, weil eine Straßenangabe falsch war, aber auch das haben wir gemanagt.
Der Weg führt über Marienthal Richtung Maltahöhe über einen Pass. Hier sahen wir unsere erste Schlange: eine Kobra von ca. 1,30 Meter Länge. Sie lag auf der Straße und war, wie ihre Verletzungen vermuten lassen, von einem Greifvogel aus großer Höhe auf die Straße fallen gelassen worden.
Die Strecke von der D827 zur C27, an der Wolwedans liegt, war ausgesprochen rappelig. Die Angabe von 50KM hat uns dann sehr vorsichtig fahren lassen; schließlich braucht man 2 Außenspiegel und die Stoßstange usw. Aber nach 20 KM ging es links ab durchs Farmtor nach Wolwedans. Hier empfing man uns mit einem Getränk unserer Wahl und wir mussten zuerst den „Anamnesebogen“ ausfüllen, d. h. welche Speisen essen Sie nicht? Gibt es Allergien? Welche Speisen bevorzugen Sie?
Unser persönlicher Betreuer heißt Ben und er entpuppt sich als ein Ausbund an Wissen. Direkt nach unserer Ankunft und einem Rooibuschtee machen wir den üblichen Nachmittags-game-drive, der darin gipfelte, dass ein kleiner Klapptisch gedeckt wurde, Wein, Bier und Softdrinks aufgetischt, sowie ein kleiner Imbiss gereicht wurde. Das war ein sehr stimmungsvoller sundowner in den Dünen.
Das Abendessen war – fast fehlen Einem die Worte – phänomenal!
Der Campmanager empfing uns und bat uns am Lagerfeuer Platz zu nehmen; dort offerierte man uns einen sundowner – Bier, Wein, Campari, Sherry, Whiskey oder eben was man wollte. Um 20:00 Uhr wurden wir zu Tisch gerufen, die Köchin wurde uns vorgestellt und das Menü wurde bekannt gegeben. Der Campmanager sprach in Englisch zu uns, die Köchin in Nama, einer Klicksprache.
Nach einem exquisiten Frühstück machen wir mit Ben eine ca. 7-stündige Fahrt in den Süden der Namib. Landschaften wie gemalt.
Wir besuchen ein weiteres Wolwedans Camp, das Wolwedans Boulders Camp.
Das war schon nochmal eine Klasse höher als die Dune Lodge. Dann verlassen wir dieses Camp und fahren etwa eine halbe Stunde weiter; dort bittet Ben uns, auszusteigen und zu Fuß dem Jeep zu folgen. Er bereitet derweil im Schatten eines Baumes das Mittagessen zu. Wir folgen ihm und hören nach einiger Zeit ein kräftiges Brüllen; es war nicht Ben, sondern ein auf den Felsen sitzender Affe, der sich durch uns gestört fühlte. Das Essen war wieder 1A: Straußensteaks, Salate, Brot, Obst usw. Getränke nach Wunsch. Auf dem Nachhauseweg sahen wir noch das Hard-Rock-Cafe Namibia. Es ist ein Picknickplatz inmitten von riesigen Felsen, incl. Toilette.
Ganz in der Nähe war eine Unterkunft der Buschmänner, den SAN, die unter einem großen, runden Felsen liegt. Als wir im Camp wieder ankommen, hat sich Ben von uns verabschiedet, weil er ab dem morgigen Tag 10 Tage Urlaub hat und zu seiner Familie in den Caprivi fährt.
Abends wieder ein sehr gutes Abendessen mit dem vorher obligatorischen sundowner am Lagerfeuer. Hier fällt uns der Abschied auch sehr schwer.
In der Nacht wird es unglaublich stürmisch.
Am Morgen wurden wir mitsamt unserem Gepäck nach unten, d. h. dem Hauptcamp gebracht; dort war unser Auto geparkt
Wir haben heute Morgen wieder diese bemerkenswert schlechte Wegstrecke der C27 vor uns und zwar 39 KM, aber man gewöhnt sich an Allem, auch am Dativ.
Es gibt mehrere Camps am Sossusvlei; im ersten fragten wir nach unserem, Sossus Dune Lodge, und man erklärte uns den Weg dorthin.
Wir fuhren auf einen Parkplatz, parkten unter einem Zeltdach und schon kam eine junge Schwarze zu uns und sorgte für den Transport mit einem Golfwagen zum Camp. Weit entfern war es nicht, aber besser schlecht gefahren als gut gegangen, zumal der Weg etwas steinig war, was mit Koffern schlecht wäre.
Wir bekamen die üblichen Instruktionen und unser Gepäck wurde zu unserem Bungalow Nr. 9 gebracht. Eine ganze Ecke entfernt über einen auf Stelzen gebauten Hochgang zu erreichen. Ein Rundhaus mit Riesenterrasse und Ausblick auf die Dünen und im Vordergrund die Savanne.
Um 15:00 Uhr trafen wir uns mit Ben, unserem Führer. Wir machten eine Sundownerfahrt zum Sossusvlei , Deadvlei und natürlich Düne 45, fürden sundowner.
Wir fahren bis zum Parkplatz und gehen dann Richtung Deadvlei. Recht anstrengend durch den staubfeinen Sand, aber es lohnt sich allemal. Wasser wird hier, auch für die Stunde die wir hier rumlaufen, zum höchsten Gut.
Die Farben der Dünen verändern sich pausenlos, je nach Sonnenstand. Dann müssen wir uns auch schon beeilen, da der Sonnununtergang naht und den wollen wir an der Düne 45 erleben.
Gerade pünktlich sehen wir die imposante Düne in einem unwirklichen Licht erglühen. Ein paar Leute klettern am Grat entlang und lassen sich (Idioten) von allen unten gebliebenen fotografieren. Deshalb habe ich kein Foto von der Düne 45; andere Dünen sahen auch sehr imposant aus.
Ben packt einen Tisch mit Tischdecke und Wein und lecker Knabbereien aus und wir nehmen einen der stimmungsvollsten sundowner zu uns.
Auf der Rückfahrt sehen wir im Scheinwerferlicht, d. h. Ben sah es zuerst, einen Erdwolf und eine riesige Sandspinne. Im Camp angekommen hieß es duschen und für das Abendessen fertig machen.
In der Nacht kam ein kräftiger Sturm auf, sodass unser Haus erschüttert wurde; das sollte den ganzen nächsten Tag noch anhalten.
Heute wollen wir nach dem Frühstück zum Sessriem-Canyon. Wir nehmen noch ein älteres Ehepaar mit, die heute weiterreisen. Sie sind direkt am Anfang ihrer Reise in Windhoek ausgeraubt worden und waren etwas frustriert.
Der Canyon ist herrlich anzusehen und ein dankbares Fotomotiv.

Ja, heute Spätnachmittag 18:00 Uhr ist unser Rundflug anberaumt, aber bei dem Sturm?
Meine Frau ist schon ganz wuschig.
Um den Flug anzutreten, müssen wir zur Sossusvlei Lodge, von dort werden wir vom Piloten abgeholt und zum Flugplatz gefahren. Wir sollten auf die Minute pünktlich um 17:30 Uhr dort sein. Wegen des starken Sturmes sind alle Flüge nach hinten verschoben worden und somit fiel unser Flug aus. Wir einigten uns mit dem Piloten darauf, dass wir am nächsten Morgen den ersten Flug 07:15 Uhr bekommen sollen. Nach einer Tasse Tee in unserem Haus, fahren wir zur Sossusvlei Lodge und dann ging alles sehr schnell. Meine Frau hatte ja Befürchtungen, dass ein versoffener, älterer Buschpilot mit Flachmann in der Tasche auf uns zutorkeln könne, aber es war ein sehr gut aussehender, schlanker junger Mann.
Wir fuhren zu sechst zum Flugplatz. 4 Personen in der anderen Maschine, wir zu 2 Personen mit dem jungen, schlanken gut aussehenden……….in der Cessna.
Wir bekommen ein paar Instruktionen, dann steigen wir in die kleine Maschine. Ich durfte sogar neben dem Piloten sitzen, sollte aber keine Knöpfe, Steuerknüppel und Pedale berühren. Schade eigentlich.
Es war ein ruhiger Start und der ganze Flug war nur tolltolltoll!
Diese riesige Dünenlandschaft so unter sich zu sehen war ein Highlight. Dann kann man verstehen, dass man sich in der Wüste immer verlaufen würde. Die Formen und Farben, die man von hier oben sehen kann, kann man nicht wirklich im Foto zeigen; diese Fotos haben wir aber in unserem Kopf abgespeichert.
Ganz nett war noch - ich durfte ja den Copiloten machen - als ich die Instrumente inspizierte (ich habe ja ein fundiertes Halbwissen von der Fliegerei ;-)) ) Die FUEL-Anzeige war permanent auf 'zero'. Ich stupse den Piloten an und zeige auf die Anzeige - wir waren auf ca. 1000 Meter Höhe, wohlgemerkt - da lacht er laut auf und sagt, dass es eine sehr alte Maschine sei. Nur gut, dass meine Frau das damals nicht mitbekommen hat. Weiterfahrt nach dem Frühstück.
Sossusvlei – Solitaire – Niedersachsen Gästefarm

In Solitaire haben wir getankt und wenn man in der Gegend ist, ist diese Tankstelle ein „MUSS“. Tankstelle mit angeschlossenem Shop und Restaurant. Der Parkplatz ist umsäumt von Uraltautos, die halb im Sand versunken sind. Spitzenklasse das ganze Ambiente, wirklich sehenswert. Nach dem Tanken und Wasserkauf fahren wir weiter. Es ist sehr heiß, ca. 38° - 40° C. Ab jetzt wird die Fahrt etwas abenteuerlicher. Es wird hügelig und in den Senken ist, von der Regenzeit her, sehr viel Sand.
Es kam, wie es kommen musste: In einer besonders langen Senke setzen wir mit dem kompletten Unterbau des Multivan auf. Die Räder sind frei, der Sand unter dem Fahrzeug so hart komprimiert, dass wir keine Chance haben frei zu kommen. Ich laufe auf den Hügel – kein Handy-Empfang. Wir sind ca. 12 KM von unserem Ziel entfernt und haben bestimmt seit 3 Stunden keine Auto mehr gesehen. Nicht an irgendwelche Schlangen, Spinnen oder Skorpione gedacht, legen wir uns, mit Stöcken bewaffnet, unter das Auto und versuchen den Sand darunter zu entfernen. Schweißtreibend ist, glaube ich, der richtige Ausdruck für dieses mühevolle Unterfangen. Weil wir ja keine Schaufel oder Spaten hatten, versuchten wir es eben auf diesem Weg unser Auto wieder flott zu kriegen. Nach etwa 1 Stunde vernimmt meine Frau Motorengeräusch – und tatsächlich – ein Allradauto mit Einheimischen. Sie fahren an uns vorbei bis sie durch den Sand durch sind und heraus purzeln 4 Leute: eine Familie aus Windhoek, die ausnahmsweise diesen Weg auf ihrem Nachhauseweg vom Wochenendausflug gewählt haben. Eltern mit 2 Jungs, die alle sofort anfangen unser Auto frei zu bekommen. Da es selbst mit Schaufeln nicht möglich war, entschließt sich der Mann es mit Abschleppen zu versuchen. Dazu musste erst einmal das Handbuch gelesen werden, damit wir wussten, wo der Abschlepphaken angeschraubt wird. Stelle gefunden! – Haken angesetzt – es klappt nicht! Was ist da los? Dann hat meine Frau den rettenden Einfall. Was haben wir auf dem ADAC-Pannenkurs gelernt? Abschlepphaken werden i m m e r linksrum befestigt. Das ist ein Muss, weil die Abschleppseile rechts herum gewunden sind und sonst den Haken losdrehen würden. Das Seil wird befestigt, ich stehe auf und klopfe mir den Sand an Hemd und Hose ab – da passiert’s – mein Ehering geht fliegen und verschwindet im Sand. Wir haben ihn nicht mehr gefunden.
Der Mann steigt in den 4x4, ich steige in den Multivan, die beiden Jungs und unsere Frauen schieben von hinten, dabei verbrennen sie sich durch die große Hitze auch noch ihre Finger.
Mit stinkender Kupplung und trotz Allrad und Sperrdifferential war es keine einfache Aktion, aber es klappte. Visitenkartentausch, ein großes Dankeschön, dann ging es endlich weiter. Sie ließen es sich nicht nehmen uns bis zur Niedersachsen Gästefarm zu begleiten und wir verabschiedeten uns nochmals sehr herzlich.
Vor lauter Sandbuddelei und dem Versuch unser Auto wieder flott zu kriegen, habe ich von unserem "Abenteuer" kein Foto gemacht!
Asche über mein Haupt.
Ich bitte um eine harte, aber gerechte Bestrafung.
Kaum saßen wir beim Abendessen, klingelte das Telefon und der Hausherr kam wieder ins Esszimmer und sagte: „Es wird eine Frau Barth am Telefon verlangt!“ Oh Schreck, wer soll das sein, das verheißt nichts Gutes.
Es waren unsere „Retter“. Sie wollten uns informieren, dass, sollten wir die Straße weiter fahren, wieder steckenbleiben würden, weil sie noch schlechter würde. Das ist uns noch nie passiert; solche Menschen trifft man bei uns in Deutschland bestimmt nicht.
Am nächsten Morgen fuhren um 09:45 Uhr ab und hatten eine Wegstrecke von 250 KM vor uns. Die Fahrt war recht anstrengend, weil es laufend rauf- und runterging. Sandsenken und steinige Anfahrten wechselten sich ab. Wir fuhren über Okahandia und besuchten dort die sehenswerte Holzschnitzerei Tikoloshe. Dort haben wir auch Einiges an Mitbringsel gekauft.
Die letzten 7 KM zur Farm Eileen sind schon grenzwertig. 20KM/h mehr war nicht drin, aber dadurch sahen wir viele Tiere: Paviane, Tukan etc.
Auf der Farm wurden wir wieder sehr herzlich von der Familie van Alphen empfangen. Außer uns sind noch 3 Paare dort: 1x Hessen, 1x Würzburg, 1x Ratingen. Eine Praktikantin aus Oberbayern ist seit einer Woche auf der Farm.
Die Farm liegt toll und ist auch sehr gut auf Urlauber eingerichtet; Swimming Pool und auch viele Tiere.
Gerne haben wir auf der Straße angehalten, wenn wir durch eine der atemberaubenden Landschaften fuhren, um ein Foto zu machen.
Doch kam es auch des öfteren vor, dass wir wegen der Menschen anhielten.
Ich stoppte das Auto, stieg aus und fragte indem ich auf die Kamera deutete, ob ich ein Foto machen könne. Immer bekam ich eine positive Antwort. Da wir grundsätzlich kein Geld geben, hatten wir für solche Fälle immer Kleidungsstücke bei uns, die dann ausgesprochen gerne als "Bezahlung" angenommen wurden.
Unser Koffer war auf dem Heimflug um Einiges leichter.
Nach einem bemerkenswerten Abend mit faszinierenden Erzählungen des Herrn van Alphen verlassen wir die Farm Eileen. Wir geben noch das feste Versprechen ab, das nächste Mal 2-3 Tage zu bleiben
Unser heutiges Ziel ist die Vingerclip Lodge.
Um 09:15 Uhr, nach einem erstklassigen Frühstück, verabschieden wir uns von der Familie van Alphen.
Nachdem wir die Farm auf dem liebevoll gestalteten Weg bis zum Tor verlassen haben, biegen wir auf die D2316 ein und fahren ca. 7 KM, als uns nach einer leichten Linkskurve in etwa 20 Metern Entfernung eine Giraffe gegenüber steht. Mitten auf der Straße schaut sie ebenso verblüfft, wie wir. Ein tolles Erlebnis mal wieder. Etwas misstrauisch schaut sie auf unser Auto und umgeht das „Hindernis“, um hinter uns wieder auf die Straße zu treten.
Landschaften haben mir das Fotografieren manchmal schwer gemacht; mit Tränen in den Augen kann man nicht so richtig durch den Sucher schauen
Wir fahren weiter nach Omaruru und dann weiter nach Uis. Kurzer Aufenthalt und guter Kaffee, dann weiter Richtung Khorixas und zur Vingerclip Lodge.
Die Lodge liegt wunderbar an einen Berg geschmiegt auf einem Hochplateau. Wir haben von unserem Bungalow einen herrlichen Blick auf das Tal und die Berge. Die Anlage ist sehr schön gestaltet und bietet einige Aktivitäten. Leider können wir die Fahrt nach Tweyvelvontein nicht mitmachen, da hierbei ca. 2 Stunden geklettert und gekraxelt wird. Also laufen wir Morgen früh mal zur Vingerclip und danach schauen wir uns Buschmannmalereien in Höhlen an; das geht von einer nahen Farm aus.
Wir entscheiden uns für die große Wanderung um das Massiv herum und dem Besuch der Vingerclip. Das heftige Gewitter hielt uns davon ab, zur Vingerclip zu steigen. Die Buschmänner- Malereien konnten wir auch nicht besuchen, da der Farmer keine Zeit hatte. Faulenzen, Lesen, Fotografieren, Reisetagebuch schreiben auf der Terrasse waren angesagt; sehr, sehr erholsam.
Fahrt nach Gelbingen
Trotz der Strecke von ca. 250 KM kamen wir relativ früh auf Gelbingen an und wurden von Anita Gelbingen warmherzig empfangen. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, wurden wir auf ein kühles Getränk und einen leckeren, selbstgemachten, Imbiss gebeten (Hähnchen-Pastete mit Kartoffelsalat). Alles sehr locker. Wir sitzen mit einigen Leuten zusammen am Tisch und unterhalten uns. Wo kommt ihr her, wo wart ihr schon etc. Eine Koreanerin, die gutes Deutsch spricht, sagt, dass sie aus der Nähe von Köln kommt – wo genau? – Nähe Bedburg – Da arbeite ich – Wo denn? – Ja Grevenbroich – Wo genau? – Neurath – Das gibt’s nicht, wir sind von Frimmersdorf. Mein Mann hat dort seine Arztpraxis. So klein ist die Welt.
Die Himbas leben auf der Gelbingen Farm. Sie werden nicht „vorgeführt“, sondern leben dort so, wie sie woanders auch leben. Sie unterbrechen ihre Tätigkeiten nicht, wenn die Besucher kommen. Wir bestaunen sie, weil sie noch in der Steinzeit leben und werden von ihnen bestaunt, weil wir so komisch angezogen sind.
Um 17:00 Uhr bekommen wir eine kleine Einführung; Verhaltensmaßregeln was wir lassen sollten usw. Dann gehen wir die ca. 80 Meter zu dem Himbadorf. Einige Jugendliche und Kinder kommen uns entgegen, aber ohne uns besonders zu begrüßen oder gar anzubetteln. Es sind ausgesprochen hübsche Menschen, grazil in ihren Bewegungen. Sie freuen sich, wie Kinder, wenn ich ihnen ihr Foto zeige und lachen sehr viel und gerne. Einige Frauen sind dabei, ein Haus fertig zu stellen; es wird aus einer Stock-Konstruktion als Basis und einer Mischung aus Sand, Kuhdung und Wasser hergestellt. Das wird sehr hart und hält allen Witterungseinflüssen stand. Die Hütte bietet Schutz vor Regen, Kälte und dient als Schlafplatz.
Ugali (Aussprache wie im Deutschen, mit Betonung auf dem langen "a") ist die in Ostafrika am meisten verzehrte Speise. Sie besteht aus zerstoßenen oder zermahlenen stärkehaltigen Feldfrüchten (Getreidesamen oder Wurzelknollen), die zu einem Brei gekocht und nach Aufquellen zu einer festeren Konsistenz serviert werden. Unter anderen Namen ist das Gericht auch in anderen Teilen Afrikas weit verbreitet.
Die stärkehaltigen Teile verschiedener Feldfrüchte bilden weltweit für die meisten Menschen ackerbautreibender Völker die Grundlage ihrer Ernährung. In Afrika werden diese zu einem großen Teil traditionell in Form von Brei zubereitet, der auch in Europa lange eine vorherrschende Speiseform war [1]. Verschiedene Arten von Hirse wurden früh in Afrika selber in Kultur genommen und angebaut. Sie lieferten als erste die Grundlage für das Gericht, das heute als Ugali bekannt und in Ostafrika - in den Ländern Tanzania, Kenia und Uganda - das insgesamt meistverzehrte ist. Daneben finden sich - je nach Anbauverhältnissen und Handelsmöglichkeiten - stattdessen auch Reis, Kochbananen (beides aus Asien stammende Pflanzen), lokal Yams, Kartoffeln (über Europa aus Amerika importiert) und vereinzelt Backwaren aus Weizen oder auch Roggen (v.a. in Städten); weiterhin werden zu Morgen- und Abendmahlzeiten manchmal Süßkartoffeln/Bataten (ebenfalls aus Asien stammende Pflanze) gegessen.
Die Maispflanze wurde von Europäern in der Kolonialzeit in Afrika eingeführt. Sie stammt ursprünglich aus Amerika. In den Ländern und Landesteilen des östlichen und südlichen Afrikas, wo sie gedeiht (d.h. z.B., die nicht zu trocken sind), hat sie seitdem wegen der höheren Erträge (Energieausbeute pro Einheit von Anbaufläche und Arbeitsaufwand) alle anderen Feldfrüchte weit zurückgedrängt. Auch Ugali wird heute ganz überwiegend auf Maisgrundlage zubereitet, teilweise weiterhin aus Sorghum. Diverse Arten der Hirse werden in Ostafrika - im Gegensatz zu trockeneren, nördlicheren Teilen des Kontinenets - überwiegend nur noch zum privaten Brauen von Bier verwendet, obwohl sie ernährungsphysiologisch wertvoller sind.
Lokal wird Ugali stattdessen auch aus Maniok oder seltener seit dem 20. Jahrhundert aus Weizen zubereitet (in heißen bzw. hochliegenden Anbaugebieten).
Von Ugali spricht man nur dann, wenn die stärkehaltigen Pflanzenteile (Getreidesamen oder Wurzelknollen) recht fein zu einer Konsistenz von Mehl, Schrot, Grieß o.ä. zerkleinert bzw. zerstampft und anschließend zu einem Brei gekocht werden. Werden die gleichen Ernteprodukte auf andere Weise zubereitet (als ganzes gekocht, geröstet, grob zerschnitten o.a.), trifft der Name nicht zu.
Das gleiche Gericht ist in den südlich an Ostafrika angrenzenden Ländern als Nsima (in Malawi), Nshima (in Sambia und Botsuana), Sadza (in Simbabwe), Phutu (auf Zulu, in einer Region des Staates Südafrika) bekannt. Das Wort Ugali und die genannten Namen entstammen afrikanischen Sprachen aus der Bantu-Familie. In Südafrika und dem benachbarten Namibia ist der Name Mealie Meal (und Schreibvarianten) bzw. Mealie Pap (als kulinarische Variante davon) geläufig, die aus dem Englischen stammen.
In Westafrika und Zentralafrika sind die verwandten Gerichte Fufu (auch nach französischer Lesart Foufou geschrieben), Akple (in der Volta-Region) und Tô (in Benin) bekannt. Ugali ist vor allem in Tanzania in vielen Landesteilen, außerhalb von Reisanbaugebieten, so allgegenwärtig, dass das Wort teilweise als Synonym für "Speise" überhaupt verwendet wird. Auch in Städten gehört er in von Afrikanern betriebenen und frequentierten Gaststätten zu den üblichen Gerichten oder stellt zum Teil überhaupt das einzige Angebot dar.
Gekocht wird vor der Hütte auf einer Feuerstelle vor dem Eingang. Diese Stelle zwischen Hütte und Feuerstelle sollten wir nicht betreten, da sie zur Privatsphäre der Himbas zählt. Wir durften jede Person fotografieren, mussten jedoch immer die Fotos vorzeigen. Meine Frau fragte unseren Begleiter Heinz, was es denn bedeute, dass einige der Mädchen und Frauen auf ihrem Kopf sowas wie eine kleine Krone haben. Er erklärte uns, dass es bei den Himbas üblich sei, dass sich die Frauen den Mann aussuchen. Diese kleine Krone signalisiert, dass sie bereit sind, wieder ein Kind zu zeugen.
Ein junges Paar aus unserer Gruppe wurde von einer nicht mehr ganz jungen Himba angesprochen und dem Jungen wurde durch Gesten klargemacht „Ich möchte mit dir schlafen“. Er lehnte lachend ab; da schickten sie 2 sehr junge, attraktive, kronentragende Mädchen zu ihm, um ihn zu verführen. Es war ein großes Gelächter auf beiden Seiten.
Abends sehr leckeres Abendessen. Die Ansage, dass der Hauskater in unserem Bett schlafen würde, bewahrheitete sich leider nicht.
Nach einem Frühstück mit einem richtig guten Omelette verlassen wir Gelbingen in Richtung Etosha.
Weg von Gelbingen führt der Weg nur über Asphaltstraßen und es geht zügig voran. (08:40 – 12:00)
Kaution von 500 N$ und Eintritt von 340 N$ und wir sind im Tierparadies. Wir wollten gerade einen Tisch fürs Abendessen buchen, da trafen wir das Würzburger Paar (Rosi + Manfred), die wir von Eileen kannten, wieder und wir verabredeten uns zum gemeinsamen Abendessen um 19:00 Uhr.
Wir wollten noch zur Post, Kiosk und Supermarkt. Um 15:30 Uhr ging unsere Fahrt mit dem Führer Victor auf den game-drive. Dort trafen wir auch wieder das junge Paar aus München wieder, die wir schon auf Wolwedans und der Sussus-Dune-Lodge getroffen hatten.
Der game-drive war wieder einsame Spitze: Giraffen, Zebras, Elefanten, unzählige Springböcke, Onyx, Gnus und ein Rhinozeros, als krönenden Abschluss sahen wir drei Löwinnen, wovon eine trächtig war.
Abendessen mit Rosi und Manfred, danach ging es zum Wasserloch. Anfangs war es recht ruhig dort. Auf einmal eine große Eule, in der Ferne konnte man eine Giraffe entdecken und plötzlich von rechts ein großer, grauer Schatten ein Nashorn; es kommt zielstrebig und ohne zu zögern aufs Wasserloch zu, säuft und badet. Derweil kommt die Giraffe näher und sichert sehr nervös nach allen Seiten. Dann………..ein markerschütterndes Brüllen: LÖWE! Alle möglichen Tiere, die wir nicht unterscheiden können, antworten auf dieses Brüllen mit Gekreisch und Geschrei. Es ließ sich aber kein Löwe blicken. Die Giraffe spreizt die Beine, senkt den Kopf und …….reißt den Hals wieder hoch, sichert nochmals und endlich säuft auch sie. Es ist 23:00 Uhr und wir gehen zu Bett.
Frühstück, packen und dann ab Richtung Halali.
Auf der Fahrt passieren wir eine riesige Zebraherde, die Richtung Wasserloch lief. Wir fuhren zurück zu dem Wasserloch und warteten einige Zeit, aber es kamen keine Zebras. Es waren einige Impalas, Vögel und Springböcke dort; dann fuhren wir weiter nach Halali.
Der Check-in ist etwas zäh hier.
Der Bungalow, den wir um ca. 13:00 Uhr übernehmen konnten, war ausreichend Platz für 4 Personen. Da bei Halali die Wege, Straßen und Pads in Wartung sind, kann der game-drive etwas spärlich ausfallen, da nicht alle Wasserlöcher angefahren werden können. Wir sagten den ursprünglich gebuchten game-drive ab und besuchten das Muronga Wasserloch, welches wir zu Fuß erreichen konnten.
Jede Menge Vögel: Tukane und Perlhühner. Es kamen ein paar Springböcke, ein Oryx. Sollte das Alles gewesen sein? Nein! Lautlos nähert sich eine große Herde Elefanten geradewegs uns gegenüber dem Wasserloch. Vom Baby-Elefanten bis zur großen Leitkuh ist alles dabei. Ein unglaublicher Anblick. Das Kleinste der Gruppe tobte dermaßen herum, dass es ins Wasser fiel. Zuerst trank die ganze Gruppe, dann wurde Körperpflege gemacht. Die Rüsselduschen säuberten die Haut vom Staub und Dreck. Ein herrliches Erlebnis; das war unser Highlight für heute. Abendessen und dann ins Bett.
Fahrt nach Mushara.
Auschecken ging schon holperig los. Wegen einer falschen Wassermarke im Kühlschrank ließ man uns 20 Minuten warten. Aber dann:
Wir folgten den Hinweisschildern, wie auch in unseren Reiseunterlagen beschrieben, nach Namuntoni. Nach 10 KM >road closed< . Ok, fahren wir eben rechts weiter, irgendwo muss es ja weiter nach Namuntoni gehen. Hm, ?? wir waren weitere 25 KM gefahren und kein Schild, kein Wegweiser nach Namuntoni. Ein haltendes Auto; wir erfahren vom Fahrer, dass wir zurück nach Halali müssen und dort erst mal in Richtung Norden, was normalerweise total falsch ist. Ok, also zurück nach Halali, dort nochmals gefragt und den „richtigen“ Weg nach Namuntoni gewählt. Schließlich kommen wir nach diversen Fotostopps und Tierbeobachtungen um 14:00 Uhr in Mushara an.
Die Mushara Lodge:
10 exklusive Chalets mit Swimming Pool und vielen frei laufenden Tieren. Das Haupthaus und die Chalets sind reetgedeckt und im afrikanischen Stil gehalten.
Wir ruhen uns erst einmal aus, lesen, schreiben Reisetagebuch und trinken einen Tee. Das Abendessen unter freiem Himmel, stilvoll bei Kerzenschein, erlesenem Wein und Speisen.
Nach einem erstklassigen Frühstück fahren wir zur OMBILI-Stiftung. Einer Stiftung gegründet vom Ehepaar Mais-Rische, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das traditionelle Leben der SAN (Buschmänner) zu schützen und zu erhalten. Obwohl die SAN die Ureinwohner Namibias sind, stehen sie an unterster Stelle der Akzeptanz. Frau Mais-Rische führte uns durch die gesamten Stiftungseinrichtungen, diese umfasst 1 Internat, Schulen, Kindergarten, Werkstätten etc. Unterstützt vom LIONS-Club und Freundeskreisen sind sie größtenteils auf Spenden angewiesen. Der Shop mit selbstgefertigten Handwerkssachen der SAN ist eine Fundgrube für alle, die originelle und originale Handwerkskunst mögen.
Um 15: Uhr fahren wir von der Mushara Lodge zu einem game-drive nach Etosha. Hierbei hatte ich, weil der Namenstag meiner Frau war, gaaaanz viele Giraffen bestellt; in allen Schattierungen und in jedem Alter. Einige fast zum Streicheln nahe.
Der Höhepunkt dann um 18:00 Uhr: Wir stehen an einem sehr malerischen Wasserloch, da kommt ein Rhinozeros aus dem Busch. Zielstrebig und schnell kommt es auf das Wasserloch zu, trinkt badet und suhlt sich darin. Daneben stehen ein wenig abseits einige Giraffen. Ein tolles Erlebnis mal wieder. Nun müssen wir uns aber sputen, um 19:00 Uhr müssen wir Etosha verlassen haben, denn die Tore schließen pünktlich. Mushara – Tsumeb – Okahandia – Waterberg
Mushara hat uns ausgezeichnet gefallen und wir fahren schweren Herzens, auch weil das Urlaubsende naht, Richtung Tsumeb.
Okahandia ist eine wunderschöne kleine Stadt mit prächtigen Jacarandas. Hier tauschen wir Geld, tanken und kaufen Wasser ein.
Rundum am Himmel wird es schwarz und die ersten Blitze zeugen vom nahenden Gewitter. Licht an und Scheibenwischer – ja, es regnet in Namibia!! HEFTIG! Da wir die ganze Strecke auf Asphaltstraße fahren, geht die Fahrt zügig voran. Die 3000KM-Marke wird überschritten. Sonne und Regen wechseln sich ab und wir erreichen ca. 14:00 Uhr die Wilderness Lodge am Waterberg. Eine wunderschöne Anlage mit Jacaranda, Bananen, Palmen.
Trotz der Blitze und dem Donner stimmen wir einem game-drive zu. Durch Kaffee und Kuchen gestärkt und von den riesigen Spinnen an der Decke adrenalinmäßig auf 100, steigen wir in den Jeep. Der Regen prasselt ungehindert auf uns (Wetterseite) und der Fotoapparat kommt unter das Regencape. Irgendwann wird es besser und wir sehen auch wieder Giraffen und zwei Nashörner; denen begegnen wir später am Wasserloch wieder. Wir steigen alle aus und nähern uns ihnen bis ca. 20 Meter.
Abendessen nach der Dusche, danach ins Bett.
Nach dem Frühstück gehen wir mit einer geführten Bergwanderung in der Gruppe (8 Leute) auf das Plateau. Es soll anstrengend sein, aber wir wagen es. Und es hat sich gelohnt. Ein atemberaubender Blick in das Tal, wo wir unsere Lodge erkennen und eine traumhafte Kulisse.
Beim Abstieg dann passiert es: Ebon (der Führer), dann ich, meine Frau und die anderen im Gänsemarsch. Ganz plötzlich raschelt es laut und irgendetwas flieht vor uns. Ebon springt erschrocken zurück und prallt gegen mich; sein geschulter Blick hatte eine etwa 1,20 Meter lange schwarze Mamba erkannt. Adrenalin auf 150!
Der Rest des Tages ist ruhen angesagt. Morgen geht’s nach Windhoek. Das Herz ist schwer, der Abschied naht.
Nach dem Abendessen sitzen wir noch mit einem Paar aus Bonn zusammen und erzählen, als plötzlich der Reiseleiter einer andere Gruppe erscheint und zu uns sagt: „Also nicht erschrecken, wenn ihr rauskommt – dort stehen 2 Nashörner im Garten.“
Ja nee, ist klar – 2 Nashörner im Garten – die wollten ins Bett und schaffen uns somit raus. Aber es ist kein Trick, es ist echt!
Die beiden stehen ausgerechnet vor unserer Zimmertür und fressen in aller Ruhe, aber nicht lautlos, Gras. Wir warten ca. ½ Stunde, bis sie vor unserer Tür verschwunden sind und gehen ins Zimmer. Licht aus, Vorhang zurück und dann stehen wir bestimmt noch ½ Stunde dort und beobachten sie. Das war ein unvergesslicher Anblick.
Leider hat das Licht nicht ausgereicht, ein Foto zu machen. Es ist nur auf unserer ganz privaten "Festplatte".Waterberg – Windhoek
Fahrt führte ausnahmslos über Asphaltstraßen. Selbst in Windhoek haben wir uns nicht verfahren. Das Elegant B&B liegt im vornehmen und sicheren Stadtteil Klein Windhoek /Eros und ist sehr gut.
Bei diesem Hotel ist der ausgezeichnete Shuttle-Service hervorzuheben. Wann immer man ein Taxi benötigt, wird es angerufen. Egal wohin in Windhoek man möchte – es kostet immer 40 N$. Dann macht man mit dem Fahrer eine feste Zeit aus, wann man wieder abgeholt werden möchte und er ist pünktlich da.
Wir gehen also erst mal shoppen auf der Independence Avenue. Fast alles, was unser Herz begehrt, ist hier zu bekommen. Der Taxifahrer kommt uns pünktlich abholen und bringt uns wieder ins Elegant. Für abends hatten wir einen Tisch in ‚Joes Bierhaus‘ bestellt, was beileibe kein Fehler war. Eine mit viel Liebe gestaltete Erlebnisgaststätte. Eine wirklich tolle Atmosphäre. Wir tranken, wie sollte es auch anders sein, Bier vom Fass und den „Hauswein“ – Jägermeister. Das Essen hat uns sehr überrascht: erstklassiges Fleisch mit tollem Geschmack und dazu auch noch große Portionen. Kaum war unser Essen auf dem Tisch, gesellte sich ein Schweizer Ehepaar zu uns an den Tisch. Sehr nette Leute. Ein angenehmer Abend in guter Gesellschaft. Beim Bezahlen bat ich die Bedienung das Taxiunternehmen anzurufen, mit dem wir gekommen waren. 15 Minuten später war der Fahrer an unserem Tisch und holte uns ab. Vorbildlich!
Wir haben gestern schon reichlich eingekauft und heute Morgen machen wir die Stadtrundfahrt mit Besuch von Katotura und anschließendem Besuch der Penduka-Werkstätten. Nachdem wir mit den o. g. Aktivitäten fertig sind, bitten wir Joseph, unseren Führer, uns noch zu einem Kindergarten zu fahren, damit wir die mitgebrachten Schätze aus Deutschland (Erste Hilfe Kasten, sterile Spritzen, Mundschutz, Handschuhe, Pflaster, Bonbons, Malstifte und Blocks) auch abliefern können. Die Freude dort war riesengroß.
Zurück zum Hotel unsere, in Penduka gekauften Sachen abgelegt und wieder downtown, die restlichen Sachen kaufen, die wir gestern nicht alle gefunden haben. Mission erfolgreich abgeschlossen.
Kurz bevor wir zum Treffen mit unserem Taxifahrer ankamen, versuchten Straßenjungs den Fotorucksack zu öffnen. Heraus fielen nur 4 Batterien, die ich aber wieder aufnehmen konnte. Nix passiert, aber ein wenig geschockt ist man schon.
Abfahrt nach dem Frühstück in Richtung Hosea Kutako Flughafen und der Etango Ranch. Weil es uns hier so gut gefallen hatte und die Grellmanns so hilfsbereit und freundlich waren, haben wir vorher angerufen, um dort noch einen halben Tag zu verbringen.
Das war dann wirklich noch ein sehr harmonischer und schöner Ausklang.
Namibia wird bestimmt in unserem Herzen bleiben und wir werden nochmals wiederkommen.
Ich hoffe meine Reisebeschreibung hat Euch gefallen und war nicht zu lang und zu ausführlich.
>Edgar B.<
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28 Jan 2010 15:00 #127621
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  • Goldmull am 28 Jan 2010 15:00
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Hallo Edgar,
du hast einen schönen, persönlichen und lebhaften Bericht reingestellt - großes Lob dafür!
Auch deine sehr gut ausgewählten Fotos (link unten) sind Spitze!

Gruß, Goldmull
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28 Jan 2010 15:39 #127623
  • janet
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  • janet am 28 Jan 2010 15:39
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Hallo Edgar,

danke für Deinen schönen Bericht und die tollen Pics!

Hast Du zufällig auch die Spinnen am Waterberg fotografiert?

Grüssle
janet
Reisebericht: 3 Wochen Namibia 2009 - "suchen und finden *g*"

Reisebericht Sao Tomé 2011

Diskutiere niemals mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herab und schlägt dich dort durch Erfahrung!
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28 Jan 2010 16:41 #127624
  • Edgar B.
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  • Edgar B. am 28 Jan 2010 14:16
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Hallo Janet,

Ich habe einige Spinnen fotografiert (ziemlich große), die habe ich aber nicht veröffentlicht; dazu kommt noch, dass die Qualität nicht besonders ist. :unsure:
Es waren diese mit rundem Körper und langen Beinen ohne Haare. Diese bleiben einfach an der Wand und warten auf Nahrung in Form von Insekten. Sie bauen keine Netze und dort waren die Leute froh, sie im Zimmer zu haben. Ich kann das nicht so ganz unterschreiben, da ich an Arachnophobie (Spinnenangst) leide.
Danke auch für Dein Lob bez. des Reiseberichtes.
Gruß
@gar
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Letzte Änderung: 28 Jan 2010 18:03 von Edgar B.. Begründung: Schreibfehler
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28 Jan 2010 16:44 #127625
  • Edgar B.
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  • Edgar B. am 28 Jan 2010 14:16
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Hallo Goldmull,

danke für Dein Lob zu meinem Reisebericht.
Liebe Grüße
@gar
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28 Jan 2010 17:08 #127627
  • chaosgirl09
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  • chaosgirl09 am 28 Jan 2010 17:08
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Hallo Edgar,

auch von mir vielen lieben Dank für den tollen Bericht und die schönen Fotos!

Damit hast Du das Fernweh wieder ganz schön aufflackern lassen :woohoo:

Liebe Grüße

chaosgirl09
Aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen!" Und ich lächelte und war froh.... und es kam schlimmer....
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