Donnerstag 9. Mai
5:30 aufgestanden, Frühsport, Kaffee. Um 6:15 angefangen zu arbeiten, für zweieinhalb Stunden. Lindelani hat ihren Code gekrackt und kann nun die letzten Analysen für ihr nächstes Paper machen. Ich habe die erste Version vom Workpacke 1 meines Proposals geschrieben.
Dann um 8:45 das Camp abgebaut und nach Tsumkwe: Tanken, Eis bei der Lodge kaufen, Brot im Ort, und dann war ich noch beim lokalen Reifen Guy, der mit starkem Spanner plus Eisenrohr für starken Hebel die Radmuttern gelöst hat, die ich dann selber mit meinem Spanner wieder festgezogen habe.
Gegen 11:00 waren wir dann am Gate von Khaudum. Heute waren wir die ersten und die letzten Tage kam manchmal niemand, manchmal eine Gruppe von 1 bis 3 Autos. In Tsumkwe hatte ich ein Auto des Save the Rhino Trusts gesehen, die ja eigentlich in Damaraland aktiv sind. Am Gate von Khaudum bestätigte man mir meine Vermutung: Letztes Jahr wurden einige Spitzmaulnashörner aus Etosha in Khaudum ausgesetzt. Bei dem Dickicht hier wird man die aber ziemlich sicher nicht zu Gesicht bekommen.
Um 11:30 waren wir dann beim Wasserloch Tsoanafontein. Solarpanel raus, Tisch auf der Plattform ausgeklappt, die Laptops auch, und vom Auto aus das Verlängerungskabel hochgerollt. So konnten wir 1 ½ Stunden weiterarbeiten. Am Wasserloch war eine kleine Elefantenherde, und während unserer Arbeit kamen zwei weitere Herden hinzu. Es ist immer schön zu sehen, wie die ankommenden Tiere erst ihre Rüssel heben, um zu riechen, wer schon da ist, und vor allem die Jungen irgendwann anfangen, zu rennen, weil sie das Wasser riechen. Nach dem Trinken an der Quelle gingen sie dann zum Bad. Außer Elefanten waren noch Warzenschweine da und ein paar Kudus.
Kurz vor 13:00 brachen wir dann auf: Soncana mit über 50 Elefanten, Omuramba mit Elefanten, Dussi mit 85 Elefanten, Tari Kora mit 105 Elefanten plus einer großen Elefantenherde die noch dazu kam, Leeupan mit Elefanten, Doringstraat mit Roans, dann um 16:30 in Khaudum Camp. Auf dem Weg haben wir wenige Roan gesehen, eine Herde Gnus, sehr viele Kudus, und eine Herde Giraffen. In der Ebene von Khaudum einschließlich des dortigen Wasserloches gab es neben Elefanten viele Warzenschweine, ein paar Kudus und Roans, sowie zwei Gnuherden.
Wir sind die einzigen Touristen in Khaudum Camp und konnten – wie immer – das Camp 2 nehmen. Eigentlich ist es für größere Gruppen bestimmt, aber ich nehme immer dieses Camp, weil es eine Betonplattform hat mit langer Beistellbar und Schatten. Auf und unter diese Bar kamen alle unsere Sachen wie Proviant, Getränke, Taschen, Yogamatten und Matratzen (für den Mittagsschlaf). Auf der Betonplattform bauten wir unsere drei Tische auf: Für jeden einen zum Arbeiten und ein Beistelltisch. Von hier haben wir eine herrliche Aussicht auf das Tal vor uns mit seiner Grasebene, den darin zum / vom Wasserloch entlangziehenden Elefanten und anderen Tieren.
Der Mann am Office konnte gar nicht glauben, dass wir 6 Tage bleiben. Ich sah im Buch zur Registrierung, dass die meisten 1 oder 2 Nächte bleiben, ein paar 3. Ich musste mehr als ein Jahr zurückblättern, um jemanden zu finden, der 4 Nächte geblieben war. So sind wir sicher eine Art Rekordhalter für ein paar Jahre. Zumal unser zweiter Aufenthalt hier (nach Versorgungsfahrt nach Tsumkwe in einer Woche) noch länger werden soll.