Fazit:
Puh, ein Fazit über diese 22 Tage zu schreiben, ist gar nicht sooo einfach und wird lange;-)
Ein neues Land zu bereisen, ist für uns immer spannend und auch aufregend.
Nach unserer letzten Südafrika Reise, merkten wir schon sehr, wie diese Reise unserer Seele einfach gut tat, denn wir fühlten uns zu jedem Zeitpunkt in Sicherheit. So hatten wir auch kein schlechtes Gefühl, öfters bei Nationalparks das Auto mitsamt allem Gepäck auf dem Parkplatz stehen zu lassen. Wie fühlten uns schlichtweg unbeschwert in der Schweiz Zentralamerikas.
Die Menschen sprachen oft nur spanisch, aber wir konnten uns zumeist mit Händen und Füssen verständigen. Sie waren sehr hilfsbereit und so wurde uns auch in einer Notsituation binnen 5 Minuten geholfen- Unser Auto landete nahe des Tenorio Nationalparks in einem Strasssengraben und wir wurden per Abschleppseil Von Dorfbewohnern herausgezogen. Diese wahnsinnige Schnelligkeit der Hilfe fand ich wirklich außerordentlich faszinierend und absolut beachtlich.
Gerade im Vorfeld hatte ich mir viele Gedanken über
1.die passende Kleidung aufgrund des regnerischen Wetters.
Diese Befürchtung der durchnässten Kleidung hatte ich völlig zu unrecht, denn wir hatten tagsüber sehr wenig Regen, den man entspannt mit Schirm bzw. auch einem dünnen Regenponcho meistern konnte. Es schüttete vor allem in der Nacht, aber dermaßen sinnflutartig, wie wir es bisher noch nie erlebt hatten. Auch hatte ich zum ersten Mal 2 Paar Wanderschuhe dabei- völlig unnötig, denn im Dschungel von Boca Tapada erhielten wir die absolut benötigten Gummistiefel und im Rest der Nationalparks hätten auch oft Turnschuhe genügt, da die Wege meist asphaltiert waren bzw. eben auch nicht in verschlammten Zustand. Wanderstöcke würde ich keine mehr mitnehmen.
2. schlechte Straßenverhältnisse und Staus
Auch meine zweite Befürchtung, dass die Straßenverhältnisse nicht so gut sind, wir in einer Karawane den Trucks im Schneckentempo folgen, trat absolut nicht ein. Das Fahren war völlig entspannt und nur auf der Strecke zwischen der Karibik und San Jose war erwähnenswert mehr los. Trotzdem benötigen die Strecken durch die Berge aufgrund der Kurven und Tempolimits (oft 40,60 und höchstens 80) einfach mehr Zeit. Aber wir genossen einfach diese Fahrten durch die grüne Natur Costa Ricas.
3. Fast Food und schlechtes Essen
Wir hatten oft sehr lecker und auch gesund gegessen. Vor allem die morgendlichen Fruchtteller sowie die wahnsinnig schmackhaften Fruchtsäfte erfreuten uns. Sicherlich unvergessen wird das Mehrgängemenü im San Lucas Treetop Restaurant in Monteverde sein. Aber auch im El Barrigon in Bijaqua, in Ronnys Place mit Flambiershow bei Bananendessert in Manuel Antonio, im dschungelhaften Restaurant Heliconia in Ojochal mundete es uns sehr. Aber auch die mittäglichen Stops im Cafe Macadamia mit Blick auf See Arenal, der Mirador don Roger mit Blick auf die Walfischflosse in Uvita oder auch die leckeren Creps in der Creperia Esquina 66 in Guapiles erfreuten uns sehr.
4. schwitziges und nicht auszuhaltendes Klima
Tatsächlich waren wir schon am Flughafen positiv überrascht, wie erträglich die Temperatur war. Einzig allein am Pazifik war die Luftfeuchtigkeit höher, aber wirklich alles in allem absolut auszuhalten.
Nachhaltig in Erinnerung bleiben werden uns einige Erlebnisse- begonnen vom schönen Krater des Vulkan Poas, die unglaubliche rutschige Dschungelwanderung der Laguna del Lagarto Lodge, der milchigblaue Rio Celeste, die Kaiman reiche Bootsfahrt auf dem Cano Negro, der mystischen Nebelwald von Santa Elena, der Corcovado mit der ersten Tapir Sichtung, der unglaublich schöne Drake Bay Trail, der schöne Strand Playa Arco, der tolle ausgedehnte Strandspaziergang zur Walfischglosse in Uvita und die entspannte Fahrt in der Aerial Rainforest Tram.
Für uns war es wirklich wieder die richtige Wahl, so oft die Lodges zu wechseln und dann eben auf dem Weg oder rund um den Ort die Nationalparks zu besuchen. Wir bekamen dadurch einfach auch viele Eindrücke und Einblicke und vergeudeten nicht soviel Fahrzeit.
Wir haben uns über das satte Grün in den Nationalparks immer gefreut, aber leider war man selten allein und man wurde auch immer gut zur Kasse gebeten. Da fand ich es einfach auch immer wieder nett, auf den Lodgegeländen Wege zu laufen. Ich fand es sehr schade, dass es kaum möglich war, ohne Bezahlung ein Stück Natur zu entdecken. In anderen Ländern ist diese überbordende Natur einfach oft umsonst. Das wussten wir zwar im Vorfeld, aber hatten es uns dann in dieser Dimension doch nicht so vorgestellt. Die Aktivitäten wiederholten sich in den einzelnen Orten auch immer wieder- es gab immer wieder Hängebrücken, Wasserfälle, Faultierparks, Kaffee- und Kakaotouren oder auch nächtliche Froschtouren.
Die Tierwelt Costa Ricas besteht wirklich hauptsächlich aus Vögeln und trotz ausgiebiger Versuche sind und werden wir einfach keine Birder. Vögel sind schön, aber die Tiere Afrikas lassen einfach unser Herz hüpfen und begeistern. Aber wir erfreuten uns natürlich trotzdem an den faszinierenden Blattschneideameisen, Kaimanen, Tukanen, Leguanen, Affen, Faultieren, Echsen, den bunten Fröschen und vor allem den Nasenbären und Tapiren. Wenn ich jetzt Frösche in Deutschland höre, muss ich unwillkürlich an Costa Rica denken.
Auch war ich zugegebenermassen teils mit dem Fotografieren frustriert, da man ohne Guide oft wenig Chancen auf Tiersichtungen hatte. Meine Kamaraaussttattung hatte mit den Lichtverhältnissen zu kämpfen und auch mit den Tieren, die sich oft weit oben in den Baumwipfeln tummelten.
Es war eine tolle Reise und wir wollten diese sicher nicht missen. Die Frage, ob wir wieder nach Costa Rica reisen würden, würde ich derzeit eher verneinen, auch wenn es als Selbstfahrer ein sicheres Land ist. Es hat uns dafür zu wenig geflasht. Vielleicht würden wir in ferner Zukunft irgendwann mal nach Tortuguero, die Karibikküste entlang nach Panama fahren und dann Uvita und den schönen Corcovado besuchen. Sag niemals nie- aber es gibt noch viele andere tolle Ziele auf der Welt, die wir erkunden wollen. Jetzt haben wir beide wieder ein starkes Bedürfnis nach Afrika und wollen auch unbedingt noch nach Sri Lanka und Usbekistan. Im Herbst werden wir erstmal nach Montenegro fliegen.
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr konntet auch ein paar Tips mitnehmen. Ich hatte in der Bibliothek unzählige Reiseführer ausgeliehen und wir fanden uns am besten mit dem Reise Know How Costa Rica Führer zurecht. Aber bald soll auch von meinem Lieblingsreiseverlag Michael Müller ein Führer rauskommen. Aber nun genug der Werbung; -O.
Ein dickes DANKE
Jetzt heißt es erstmal Danke sagen- sowohl an die Danke Drücker, die Mitleser und Kommentarschreiber. Aber auch ein großes, großes Danke an diejenigen, die auch bereits vor mir einen Costa Rica Bericht geschrieben haben, mich inspiriert haben und mir somit auch viele Ideen für Aktiviäten gegeben haben. Somit DANKE an Picco, Betti, JPK, Carinha, Bele, Sascha und YvY. Ohne diese Berichte hätte ich sicherlich niemals die traumhafte Vogelwelt von Boca Tapada erkundet, eine Gegend, die in Reiseführern kaum beschrieben wird.
Danke auch für all die Hilfestellungen während meiner Planungsphase, die mir zu einem längeren Pazifikaufenthalt rieten. Auch waren die Lodgeratschläge sehr hilfreich (Arenal Oasis Eco Lodge, Rinconcito oder auch die Maquenque Lodge)
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DANKE DANKE DANKE und bis bald mal.
Liebe Grüsse und Pura Vida,
Silke