THEMA: Masai Mara 2023: Good Sightings & Bad Light
23 Mär 2024 14:11 #684394
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08.11.23: Bella Camp, Teil II

George fährt mit uns zu einer Leoparden-Sichtung, bzw. zu einem Baum, in dem ein Leopard sein soll. Er ist aber kaum zu erkennen. Irgendwann tut er uns aber doch den Gefallen und schaut kurz raus. George identifiziert ihn als Lorgorgol, das größte Leo-Männchen in der Mara.



Kurze Zeit später tut er uns noch einen größeren Gefallen und kommt vom Baum!









Als er sich in ein Gebüsch zurückzieht, fahren wir weiter und entdecken ein Fahrzeug und einen Masai, der sein Tuch schwenkt: er ist mit seinem Toyota im Schlamm stecken geblieben. Es ist eine schwierige Stelle: wir müssen aufpassen, nicht selber stecken zu bleiben. Es ist sinnlos, wir bekommen ihn nicht raus geschleppt. George meint, nur der Traktor der Ballonunternehmen könnte ihn dort rausziehen.



Also pirschen wir weiter… Als wir an unserem heutigen Frühstücksplatz ankommen, flüchtet sich ein Nilwaran in den vor uns liegenden Tümpel. Der Waran ist leider auf Nimmerwiedersehen abgetaucht, aber dafür können wir zu Omelette und Frühlingsrolle einige Zebras beobachten.





Nach dem Frühstück fahren wir wieder durch eine sehr große Büffelherde und werden teilweise skeptisch, teilweise neugierig beäugt. Dieses Kalb will unbedingt auf Speicherkarte gebannt werden und schaut besonders niedlich.



Etwas später taucht am Horizont ein einsamer Elefantenbulle auf. Er kommt langsam und entspannt die Ebene runter. Dabei hören wir ihn laut durch den Rüssel atmen: er hat von Geburt an einen missgebildetem Rüssel.





Nur wenig später treffen wir auf eine kleine Elefanten-Familie mit einem sehr kleinen und furchtbar süßen Baby.









Nach einer Weile erreichen wir wieder die Grenze zu Tansania und klappern wieder den Sandriver ab. Die fantastischen Sichtungen von gestern bleiben leider aus. Außerdem beginnt es mal wieder, wie aus Eimern zu schütten. Im Regen zieht eine Elefantenkuh mit Kalb an uns vorbei, dicht gefolgt von einem Elefantenbullen in der Musth. George erzählt uns, dass er sie so lange verfolgt, bis sie willig ist, sich mit ihm zu paaren.







Heute ist offenbar Elefantentag: wir treffen auf eine größere Gruppe, die sich im strömenden Regen bestens in einem Teich vergnügt. Nicht nur die jungen Elefanten, sondern auch die Mütter haben richtig Spaß und genießen das Bad im Regen. Wir könnten ihnen stundenlang zuschauen, aber irgendwann beendet die Matriarchin das Badevergnügen und trompetet auch die Nachzügler aus dem Wasser!









Heute ist nicht nur Elefantentag, sondern auch Löwentag: zwei Löwenmännchen aus Tansania sind in Kenia auf der Suche nach einem neuen Revier. Sie haben von den Guides noch keinen Namen bekommen und sind den Rangern anscheinend egal, denn obwohl sie vor Ort sind, kümmern sie sich nicht um die Einhaltung der Regeln: sie parken ganz demonstrativ mit dem Heck zum Geschehen, so dass die anwesenden Fahrzeuge die Löwen offroad verfolgen.















Gegen drei machen wir einen späten Lunch mit Pizza und Blick auf die grüne Ebene - herrlich!



Etwas später treffen wir nochmal auf Nashipai und ihren Nachwuchs. Alle fünf sind damit beschäftigt, sich an einem Kill, den wir jedoch nicht wirklich identifizieren können, satt zu fressen. Obwohl sie wirklich weit weg sind, sind sie wunderbar anzusehen.







Obwohl es noch nicht regnet, ist das Wetter inzwischen echt kalt und ungemütlich geworden, so dass wir schon um halb fünf zum Camp zurückfahren. Vorher lichten wir aber noch diese zwei hübschen Motive ab.





Nach einer kleinen Pause und einer heißen Dusche sind wir fit genug fürs Abendessen. Heute gibt es nur Suppe, denn wir wollen WIRKLICH früh schlafen und zwar ohne vollen Bauch. Um neun Uhr gehen Licht und Handy aus. Lala Salama!
Letzte Änderung: 23 Mär 2024 14:26 von FotoGnu.
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23 Mär 2024 21:17 #684409
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Einfach unglaublich eure Fotos und Sichtungen!
Herzlichen Dank und allen einen schönen Sonntag!
2016: Südafrika mit Gardenroute
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24 Mär 2024 19:06 #684434
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09.11.23: Bella Camp

Einigermaßen ausgeschlafen stärken wir uns mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen und dann „Mape“!

George entdeckt das Rongai-Pride auf der gegenüberliegenden Seite des gleichnamigen Flusses. Vorher fahren wir jedoch noch zu ihrem gestrigen Büffelriss auf unserer Seite und können dort beobachten, wie das junge Männchen dem Büffel die letzten Fleischreste abnagt.



Anschließend fahren wir auf die andere Flussseite, wo die Löwen zwar im herrlichsten Morgenlicht liegen, aber dafür nur flat cats sind. Also lassen wir die Stimmung einfach auf uns wirken und warten ab. Als eine Hyäne auftaucht, um was von dem Kadaver des Büffels zu stibitzen, zucken alle mal kurz hoch, was schon ausreicht, damit die Hyäne sofort das Weite sucht. Uns bleibt nur ein kurzer Moment um Fotos zu machen und schon liegen alle wieder flach.









Als nächstes inspizieren wird den Baum in dem Lorgogol gestern saß: der Kadaver hängt noch im Baum, vom Leo aber keine Spur.



Also geht’s flott weiter und wir können das schöne Licht nutzen, um diesen Black Chested Snake Eagle auf Chip zu bannen.



Kurze Zeit später stoßen wir auf eine Giraffe mit sehr niedlichen Zwillingskälbern. Die wilden Puschel auf den Höckern der einen sind besonders süß.











Gegen acht sucht George uns mal wieder ein sehr hübsches Plätzchen für ein frühes Frühstück aus und wir machen eine lange Pause.





Als wir weiter pirschen, spotte ich ein Marsh Mongoose. Für uns eine Erstsichtung, die, wie George meint, sehr selten zu sehen ist. Sie ist sehr scheu, so dass nur dieses Beweisfoto entsteht.



Wenig später entdeckt Lars vor uns auf dem Weg zwei Zwergspinte. Wir sind ja wahrlich keine leidenschaftlichen Birder, aber zu so hübschen Motiven sagen wir natürlich nicht nein! Schnell machen wir ein Foto aus der Entfernung, dann fährt George vorsichtig näher dran. Ein Vogel fliegt davon, dem zweiten dürfen wir wahnsinnig nah kommen!







George findet einen weiteren Riss im Baum. Es ist ein Topi-Baby, das noch völlig unversehrt aussieht. Wir klappern das ganze Flussufer ab, können aber keinen Leo entdecken. Erst auf dem Rückweg, fast direkt neben dem Baum, entdeckt George die Leopardin Luluka in der Uferböschung. Zuerst sieht es noch so aus, als würde sie vielleicht zu ihrer Beute gehen, doch sie entscheidet sich lieber für ein Nickerchen.





Nach einem letzten Zwischenstopp für eine Gabelracke, fahren wir schon gegen elf ins Camp zurück. Zeit im Camp ist auch ganz schön: So können wir uns in Ruhe frisch machen, relaxen und zu Mittag essen. Außerdem können wir endlich mal ein paar Fotos vom Camp und unserem frisch aufgeräumten Zelt machen:


















Nach einer langen und erfrischenden Mittagspause fahren wir wieder zu Luluka und sehen sofort, dass ihre Beute nicht mehr im Baum hängt. Die Leopardin liegt gut versteckt halb unter, halb hinter einem Busch, schläft aber nicht. Irgendwann, kommt Bewegung in die Hübsche und sie holt sich ihren Riss aus dem Versteck, um sich genüsslich darüber her zu machen. Nach dem Dinner zieht sie sich leider wieder tiefer in die Büsche zurück.







Es beginnt wieder mal stark zu regnen und so kommen wir etwas nass, aber happy um halb sieben im Camp an. Nach dem wieder leckeren Abendessen sichten wir noch Fotos und schreiben Tagebuch und legen uns dann schlafen.
Letzte Änderung: 24 Mär 2024 19:17 von FotoGnu.
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25 Mär 2024 06:55 #684458
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Liebe Elke,

ich wiederhole mich - aber ich kann mich an euren Bildern nicht satt sehen :woohoo: sie sind einfach so toll. Die beiden Löwenmänner hier:



sind Orkirikoi (erkenne ich an der Mähne) und Oloborani. Sie waren während eures Trips wohl bereits dabei, den Salas Breakaway Pride zu übernehmen oder hatten ihn schon übernommen, denn wir haben im Februar ihren Nachwuchs sehen dürfen. Sie sind tolle Papas :)

Die Sankai Boys habe ich mir so sehr gewünscht, auf ein Bild zu bekommen. Leider nicht möglich, aber sie haben uns einen ganz ganz tollen Abschiedsmoment am letzten Morgen (leider noch vor Sonnenaufgang) geschenkt!

Liebe Grüße
Laura
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 25 Mär 2024 06:57 von Flash2010.
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25 Mär 2024 20:07 #684493
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Flash2010 schrieb:
ich wiederhole mich - aber ich kann mich an euren Bildern nicht satt sehen :woohoo: sie sind einfach so toll.
Liebe Laura,
wegen mir darfst Du Dich da gerne wiederholen! :laugh:

Die beiden Löwenmänner hier sind Orkirikoi (erkenne ich an der Mähne) und Oloborani…
Unglaublich, wie Du erstens die Jungs immer erkennst und zweitens ihren gesamten Lebenslauf nachvollziehst!

Die Sankai Boys habe ich mir so sehr gewünscht, auf ein Bild zu bekommen…
Es müssen doch immer noch mal Wünsche offen bleiben, damit es einen Grund gibt, noch mal wieder hinzufahren! B)

Liebe Grüße
Elke
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25 Mär 2024 21:25 #684495
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10.11.23 Bella Camp, Teil I

Die Nacht war wieder mal zu kurz und so fällt es uns schwer, pünktlich um 5.45 Uhr in der „Lobby“ aufzuschlagen. Obwohl wir jeden Abend früh zu Bett gehen, bekommen wir irgendwie nie genug Schlaf und nach ein paar Tagen Safari werden wir irgendwann mürbe. Tee und Kekse helfen etwas wacher zu werden.

Heute haben wir zum ersten Mal wenigstens etwas freien Himmel und so genießen wir die herrliche Morgenstimmung.



Wir haben erwartet, wieder direkt zu Lulukas letztem Standort von gestern zu fahren und tatsächlich halten wir an einem Flussufer, also typischem Leo-Gebiet. Am Flussbett auf einem Felsen liegt auch ein Leopard, aber es ist das mächtige Männchen Lorgorgol.

Zu Beginn sind nur eine kanadische Reisegruppe aus unserem Camp und wir vor Ort. Die 6er Truppe ist gestern angekommen und teilt sich ein Safari-Fahrzeug. Nachdem wir eine Weile beobachten, wie sie sich gegenseitig im Weg herumstehen und das ganze Fahrzeug wackelt, wenn die Positionen durchgetauscht werden, sind Lars und ich wirklich dankbar, dass wir nur zu zweit unterwegs sind!

Der Kater schläft und lässt sich von den ankommenden Fahrzeugen nicht aus der Ruhe bringen. Doch wir haben Glück: nach einer Weile gähnt er und putzt sich - ein sicheres Zeichen, dass er sich bald in Bewegung setzen wird. Wobei „bald“ relativ ist… Inzwischen sind 18 Autos vor Ort und warten auf Action. Außer Gähnen, Putzen und ein bisschen Yoga ist aber erstmal nichts zu holen.











Irgendwann wird er aber doch aktiv und schleicht sich ins Flussbett. Obwohl er schon zwei Topi-Kälber im Baum verstaut hat, scheint er an weiterer Beute interessiert zu sein. Lange vor uns hat er drei Topi-Mütter, die mit ihren Kälbern in Richtung Rongai ziehen, bemerkt. Sein Stellungswechsel zieht allerdings ein wildes Herumrangieren der vielen Fahrzeuge nach sich. Das wiederum erschreckt die Topis, die sich aus dem Staub machen. So verhindern die Touristen das, was sie sich am meisten zu sehen wünschen, nämlich einen jagenden Leo. Auch die Thomson-Gazellen, die in Richtung Fluss gezogen waren, bleiben dem Auflauf lieber fern. Also zieht Lorgorgol die Konsequenzen, legt sich ins Gras und wart nicht mehr gesehen.



Da sich der Leopard zurückgezogen hat und erstmal keine Aktivität zu erwarten ist, bietet es sich an eine Bushtoilet zu nehmen. Danach entscheiden wir, dass es Zeit ist zu frühstücken.

Auf dem Weg zum Frühstück stoßen wir auf mehrere Fahrzeuge, die einem Serval hinterherjagen. George will sich der Verfolgung anschließen, fährt sich aber für kurze Zeit fest. Wir beobachten in dieser Zeit das Treiben und können selbst als Laien feststellen, dass das arme Tier durch die Verfolgung völlig gestresst ist. Schließlich kann sich die Katze erfolgreich verstecken, wird nach kurzer Suche aber doch wieder aufgestöbert. Wir wollen uns an dieser Hetzjagd nicht beteiligen und bitten George weiter zu fahren. Schon die ersten zwei Sightings des Tages zeigen wieder einmal eindrücklich, was das Problem im National Reserve ist: zu viele Fahrzeuge, zu wenig Regeln und viel zu wenig Rücksicht den Tieren gegenüber. Und man selber mittendrin als Teil des Problems…

Zum Frühstück suchen wir uns einen Platz in der Nähe von Lorgorgol, damit wir schnell am Ort des Geschehens zurück sein können, wenn etwas passiert. Das ist dann auch der Fall, nachdem wir gerade mit dem Frühstück fertig sind. Also schmeißen wir Reste, Geschirr und Besteck nur fix in die Kühltasche und fahren schnell zum Leoparden zurück.

Wir sehen Lorgorgol am anderen Flussufer entlang spazieren, aber George fährt weiter zu einer kleinen Furt, da er sicher ist, dass die Katze dort den Rongai überquert. Wir halten die Kameras bereit und und können unser viertes Big-Five-Crossing auf Chip bannen!











Lorgorgol geht zu seinem „Vorratsschrank“ und holt sich ein Topi-Kalb runter. Um diese Uhrzeit rächt sich der blaue Himmel: Das Licht ist furchtbar! Außerdem versauen die anderen Autos den Hintergrund, so dass die Fotos nur so lala werden.









Schließlich verschwindet der Kater mit dem Topi in einem Gebüsch und wir machen nach diesem erlebnisreichen Leo-Vormittag eine frühe Pause im Camp.



Weil es inzwischen wieder bewölkt ist und die Solaranlage nur mäßig warmes Wasser produziert, wird uns unser Dusch-Wasser über diesen „Donkey“ erhitzt.

Letzte Änderung: 25 Mär 2024 23:02 von FotoGnu.
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