THEMA: 20.000 Elefanten für Deutschland
08 Apr 2024 11:19 #685173
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  • RalfT am 08 Apr 2024 11:19
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Swakop52 schrieb:
Die Empörungskultur gegen die Jagd paßt nicht zur ersten Suche nach "Game" bei Ankunft.

Stimmt sicherlich, wohl aber zur Empörung gegen Trophäenjagd. Man kann es auch als Fleischesser pervers finden, sich einen Elefantenfuß als Couchtisch ins Wohnzimmer zu stellen.

Grüße
Ralf
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09 Apr 2024 07:24 #685219
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mitglied19210 schrieb:
Das Schreiben der ZGAP klingt ganz toll. Dumm nur, dass es in weiten Teilen nichts mit der Realität zu tun hat. Es wird suggeriert, dass selbst der NABU die (Trophäen)Jagd unterstützt. Wie dumm dass NABU, IFAW und andere seit Jahren eben genau ein Importverbot für Jagdtrophäen fordern, warum es ja aktuell geht.

Jaja, der NABU... taz.de/Skandal-beim-Nabu/!5182679/

Vielleicht müssten wir guten Europäer den Afrikaner wieder vollumfänglich unter die Arme greifen, wenn sie wegen der ausufernden Korruption die Du beschreibst, ihre Angelegenheiten nicht mehr so regeln können, wie das uns Europäern gefallen würde. Da ist doch die Jagd nur ein winziger Teil, um sehr viel mehr Geld geht es doch bei fast allen anderen Geschäftszweigen (Tourismus, Wirtschaft allgemein), wie Du selbst erkannt hast!
Oder ist die Korruption nur bei der Jagd verwerflich, sonst aber nicht?

Und nochmal zu meiner Eingangsfrage, die Du ja beharrlich nicht beantwortest: Wie soll man mit der aktuell zu hohen Poulation umgehen?
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09 Apr 2024 10:44 #685229
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Maecs schrieb:
Toll. Wollen wir jetzt die Skandale bei der Trophäenjagd aufzählen? Und was ändert das daran, dass die ZGAP wissentlich lügt, wenn sie so tut, als wenn der NABU gegen ein Importverbot für Trophäen wäre? Nichts.
Maecs schrieb:
Oder ist die Korruption nur bei der Jagd verwerflich, sonst aber nicht?

Korruption ist immer verwerflich und schadet der Gesellschaft. Bei der Trophäenjagd auf bedrohte Tierarten ist die Korruption systemimmanent besonders einfach.
Maecs schrieb:
Und nochmal zu meiner Eingangsfrage, die Du ja beharrlich nicht beantwortest: Wie soll man mit der aktuell zu hohen Poulation umgehen?

Das was Du als Fakt darzustellen versuchst, ist eben keiner. In dem Fall kenne ich keine gute Metastudie (bin dankbar für entsprechende Hinweise), aber reihenweise Wissenschaftler bestreiten seit Jahrzehnten, dass Botswana eine Elefanten-Überpopulation hat. Der Bestand ist seit langem recht stabil. Und die nahende Katastrophe, die Anhänger der Überpopulationstheorie seit 30 Jahren prognostizieren, findet eben so lange nicht statt (Also dass die Elefanten sich und anderen Arten die Nahrungsgrundlage zerstören und es dann zu einer epischen Sterbewelle kommt).

Ja, um Wasserlöcher herum gibt es vielerorts verheerend aussehende Vegetationsschäden. Das ist genau das, was man auch als Tourist sieht. Laut Wissenschaft sind ab einigen Kilometern Entfernung von den Wasserstellen kaum/keine Schäden mehr feststellbar und es wird davon ausgegangen, dass die Elefanten-Populationsdichte in Botswana historisch mindestens gleich groß wenn nicht größer war.

In Zukunft könnte möglicherweise der Klimawandel ein Argument sein, warum man wirklich andere Lösungen braucht. Wenn Dürren die Regel werden und die Vegetationsmassen stark zurück gehen, würde es eng werden. Aber noch sind wir da nicht.

Grüße
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09 Apr 2024 10:54 #685231
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Das was Du als Fakt darzustellen versuchst, ist eben keiner. In dem Fall kenne ich keine gute Metastudie (bin dankbar für entsprechende Hinweise), aber reihenweise Wissenschaftler bestreiten seit Jahrzehnten, dass Botswana eine Elefanten-Überpopulation hat.
Nur ein Beispiel (es gibt natürlich auch anderslautende... wie bei allen Themen und immer denkt ein jeder Wissenschaftler, dass er der einzige ist, der es weiß):
Scientific evidence suggests that the population in the Chobe area, in particular, is reaching potentially dangerous levels which could lead to severe environmental effects and ultimately a massive die-off in prolonged dry periods. The carrying capacity of land is in the region of 0.4 elephants per sq km (varying obviously according to water availability, nature of vegetation). In Chobe there are 6.41 elephants per sq km (over 71,000 elephants).
(https://commonwealth-opinion.blogs.sas.ac.uk/2013/botswanas-jumbo-dilemma-the-expanding-elephant-population-and-the-environment-by-keith-somerville/#:~:text=The%20carrying%20capacity%20of%20land,km%20(over%2071%2C000%20elephants). Das Chobegebiet kann also nachhaltig 0,4 Elefanten pro Quadratkilometer tragen. Derzeit (also 2013) leben dort 6,41/km², also 15x so viele wie nachhaltig sinnvoll. Und laut den Census-Zahlen 2023 ist es noch verheerender. Bei wohl kaum verbesserter Tragfähigkeit, haben wir dort nun etwa 130.000 Elefanten.

2002 ging das Department of Wildlife in Botswana (basierend auf einer durchgeführten Studie) davon aus, dass 60.000 Elefanten die sinnvolle Zahl für Botswana sind. (www.jstor.org/stable/43855567)

Viele Grüße
Christian
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09 Apr 2024 14:43 #685242
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travelNAMIBIA schrieb:
Scientific evidence suggests that the population in the Chobe area, in particular, is reaching potentially dangerous levels which could lead to severe environmental effects and ultimately a massive die-off in prolonged dry periods. The carrying capacity of land is in the region of 0.4 elephants per sq km (varying obviously according to water availability, nature of vegetation). In Chobe there are 6.41 elephants per sq km (over 71,000 elephants).
(https://commonwealth-opinion.blogs.sas.ac.uk/2013/botswanas-jumbo-dilemma-the-expanding-elephant-population-and-the-environment-by-keith-somerville/#:~:text=The%20carrying%20capacity%20of%20land,km%20(over%2071%2C000%20elephants).

Schnell gegoogelt? Das ist keine wissenschaftliche Studie. Das ist eine bloße Meinungsäußerung aus dem Jahr 2013. Keinerlei überprüfbare Quellenangaben für irgendetwas. Nur Behauptungen. Nichts Geprüftes. Der Verfasser Keith Sommerville ist auch kein Biologe o.ä. Sowohl die Bestandszahlen, die er nennt als auch die Quoten sind fragwürdig bis frei erfunden. Die Regierung von Botswana hat die Zahl der Elefanten im gesamten Chobe-District 2013 offiziell mit 41.000 angegeben (Beim Statistikamt von Botswana noch online abrufbar). Beim Great Elephant Census 2014 kamen rund 30.000 Elefanten in dem Gebiet zusammen. Sommerville spricht 2013 ohne Quellenangabe von 71.000 Elefanten in der "Chobe Area".

Man kann so etwas natürlich auch diskutieren, aber das ist qualitativ keinesfalls geeignet, um Studien zu widerlegen, die in namhaften Publikationen veröffentlicht wurden und peer-reviewed sind. Das ist einfach keine gleichwertige Quelle oder Argumentation.

Im Kontext der zusammen mit dem Botswana Department of Wildlife and National Parks durchgeführten Wildzählung 2018 in Nord-Botswana heißt es übrigens:

Elephants population estimate was 126,114. Statistically, since the 2014 survey the elephant population is considered unchanged. However, in Chobe NP, the long-term trend in elephant populations is downward, with estimates decreasing from 26,609 on the 2010 survey to 17,634 in 2014 to 15,404 in 2018. Bull populations decreased notably by 42% between 2014 and 2018.

Die Zählung 2018 erfolgt unter etablierten wissenschaftlichen Standards und unter Beteiligung des DWNP. Nachdem die wissenschaftlich ermittelten Bestandszahlen und Erkenntnisse zur Wilderei aber nicht zu dem Narrativ passten, dass Botswana im Kontext der Wiedereinführung der Trophäenjagd auf Elefanten erzählen wollte, hat Botswana damals die ganze Studie durch den Kakao gezogen und versucht die Veröffentlichung zu verhindern. Das Wie war noch bemerkenswert. Die Wissenschaftler haben die Studie und die Erkenntnisse dem DWNP vorgelegt und 2 Monate auf Stellungnahmen gewartet. Nachdem vom DWNP kein Feedback kam, haben sie veröffentlicht. Danach hat das DWNP versucht, die Zählung, an der sie selbst beteiligt waren, als unwissenschaftlich darzustellen. Seitdem scheint man beim DWNP lieber gar nicht mehr zu zählen oder nicht veröffentlichen zu wollen, was auch viel aussagt.

Und weil Botswana nicht transparent ist und nicht (mehr) der Conservation-Musterschüler ist, als der es sich selbst darstellt, wurde Botswana von CITES nur in die Länderkategorie 2 eingestuft und eine Konsequenz davon ist, dass die USA erst mal den Import von Elefantentrophäen aus Botswana in die USA verbietet. Wenn Botswana die CITES-Anforderungen verspätet noch erfüllen sollte, würde das Verbot aber sicherlich wieder aufgehoben.

Nebenbei: In Deutschland wird ein Importverbot nur andiskutiert und darauf verwiesen, dass eine Entscheidung auf EU-Ebene fallen soll. In den USA ist das Verbot schon beschlossen und tritt demnächst in Kraft. Komisch das Masisi da gar keine Elefanten hinschicken will? Da gäbe es sogar Gegenden mit passendem Klima.

Grüße
Letzte Änderung: 09 Apr 2024 14:45 von mitglied19210.
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10 Apr 2024 17:51 #685322
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  • tacitus am 10 Apr 2024 17:51
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tacitus schrieb:
.. wenn man sich z. B. daran erinnert, wie man mit den südlich-afrikanischen Antragstellern bei deren CITES-Antrag in 2019 betr. Elefanten und Elfenbeinlagerbeständen umgegangen ist. Von Nichtanhörung bis Abqualifizierung und massive „Beeinflussung“ des Abstimmverhaltens Delegierter....
Ich zitiere mich selber zur Herstellung des Kontexts. Die am Thema Interessierten kennen folgend sowieso, aber vielleicht interessiert auch andere die Stimmung „down south“, aus welchem heraus der Sager von Masisi entstanden ist.

Bei CoP18 sind NAM, BOTS und ZIM mit einem Antrag auf kontrollierte Verwertung von Elfenbeinlagerbeständen abgeblitzt. Angehängt ist die Schlussbemerkung von Dr. Maurus Msuha, Director for Ministry of Natural Resources &Tourism von Tanzania (das Video davon scheint aus dem www verschwunden?)
Zwischendrin sagt Msuha:
“Recognizing that in today’s world of rapid changes in climate and land use and the accelerating pace of transformation of wildlife habitat, the survival of wildlife depends on the perceptions and development needs of people living with wildlife. The way CITES is currently operating is contrary to its founding principles.”
Der letzte Satz lautet:
“Mr Chairman, time has come to seriously reconsider whether there are any meaningful benefits from our membership to CITES.”

Sie bzw. SADC haben das zwar (noch) nicht gemacht, sondern nur „Reservations“ angemeldet. Ich persönlich glaube jedenfalls nicht, dass der Artenschutz dort gedeihen kann, wenn man über die Länder einfach nur drüberfährt und diese irgendwann tatsächlich ernst machen.

Wir brauchen und sollten das nicht zu diskutieren. Obig ist, wie eingangs gesagt, nur ein „Stimmungsbild“ warum Masisi 20.000 Elefanten nach D schicken möchte und 10.000 nach GB.

Dateianhang:

Dateiname: Schlussbem...suha.pdf
Dateigröße:19 KB
Letzte Änderung: 10 Apr 2024 17:58 von tacitus.
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