Hallo Wolfgang,
BikeAfrica schrieb:
Zwei Jahre später bin ich im Sommer durch die Namib geradelt. Nach drei Tagen waren 40 Liter Wasser ausgetrunken. Mein Körper hat in dieser Zeit kaum Urin produziert, war also wohl trotz der Wassermenge schon dabei, zu dehydrieren.
Über 10 Liter Wasser am Tag ist schon extrem viel. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich dass man sogar wenn man mit einem klimatisierten Fahrzeug unterwegs ist und auch nur wenige ganz kurze Ausflüge bei extremen Temperaturen zu Fuß macht gut und gerne 4-6 Liter Wasser am Tag benötigen kann. Zeichen dafür dass man nicht zu viel getrunken hat ist, dass man nicht einmal das Bedürfnis verspürt auf die Toilette zu müssen. Der Mineralienhaushalt kommt da aber auch schnell durcheinander und Salz + Magnesium kann auch wichtig werden. Je nachdem wie viel Mineralien das Wasser enthält.
BikeAfrica schrieb:
Ich bin aber auch schon im Sommer zur Mittagszeit die fünf Kilometer durch den Sand ins Sossusvlei gelaufen, ohne einen Schluck zu trinken. Man ist nicht einfach so nach zwei Kilometern so am Ende, dass man an Dehydration stirbt. Da waren sicherlich andere Faktoren mit im Spiel.
Das glaube ich auch. Einen Tag sollte man schon ohne Flüssigkeitsaufnahme überleben können...
Man kann schon unglaublich viel Wasser verlieren, bevor man an daran stirbt. Ein "Hitzschlag" ist da schon deutlich wahrscheinlicher.
BikeAfrica schrieb:
Grundsätzlich bleibt man bei einem Defekt ja erst einmal am Auto, weil das bei evtl. Suchaktionen aus der Luft besser zu finden ist als Wanderer, die gerade im Schatten unter einem Baum sitzen. Und Wasser im Auto zu haben, aber ohne welches loszulaufen, zeugt von einer kopflosen Aktion in Folge von Panik.
Davon ist niemand frei. Die Frage ist nur, wie weit man sich im Vorfeld mit einer Situation auseinandergesetzt hat und noch vernünftig reagieren kann und an welcher Stelle man überrascht wird und die Panik einsetzt.
Ich befürchte, dass es nicht einmal die Panik ist. Man ist in einer Situation und handelt vielleicht unüberlegt bzw. unerfahren. Wer aber schon häufiger in Gegenden unterwegs war, wo es KEINE Möglichkeit gibt an Wasser zu kommen, weiß wie wichtig Wasser ist. Der Durst setzt irgendwann ein und das ist erst das erste Warnsignal, bei einem gesunden Menschen passiert das lange bevor es zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommt.
Mit unerfahren meine ich, dass man vielleicht selbst schon einmal ohne einen Tropfen Wasser eine ganz kurze Dünenwanderung gestartet hat und dann die Entfernung total unterschätzt und natürlich die Hitze. Man läuft dann freiwillig zum Fahrzeug zurück leer ganz schnell eine komplette Flasche Wasser, damit der Durst erst einmal wieder gestillt ist... so eine Erfahrung prägt sich dann schon ziemlich ins Gedächtnis ein. Ich habe diese Erfahrung im Death Valley bei ca. 42°C gemacht...
Gruß Markus