Samstag, 30.07.2016: Auf in den KTP
Nach einer ruhigen Nacht und einer wunderbaren Morgenstimmung über dem Fluss
bepackten wir nach dem Frühstück Major Tom und machten uns zunächst an unsere restlichen Einkäufe.
Als erstes stand ein Besuch im Upington Slaghuis an, um uns für den KTP mit Fleisch und Boerwoers zu versorgen. Ein sehr netter Laden mit sehr guter Qualität. Wir plauderten mit dem Chef noch ein bisschen über unsere Pläne für den Urlaub und er erklärte uns noch kurz auf der Straße, wo wir Kalahari 4x4 finden würden.
Dort hatten wir nämlich noch einen Kompressor gemietet. Bei Europcar gibt es so etwas ja nicht und wir wollten gerne für Eventualitäten gerüstet sein. Gekostet hat er 600 ZAR für 3 ½ Wochen. Kein Schnäppchen, aber für uns eine kleine Annehmlichkeit, die wir in der Folge dann auch immer wieder genutzt haben. Nicht nur im KTP, sondern auch in Namibia sind wir auf Schotter mit abgesenktem Reifendruck gefahren (viel angenehmer!) und haben eben für die wenigen Teerstraßen wieder aufgepumpt.
Auch mit Pieter haben wir eine Weile geplaudert. Im Gegensatz zu seiner recht knappen E-Mail-Kommunikation ist er ein sehr netter gesprächiger Typ, der uns noch ein paar gute Tipps mit auf den Weg gegeben hat. Seine Autos haben wir uns natürlich auch angeschaut. Wie schon geschrieben, nächstes Mal würden wir dort mieten.
Damit konnten wir endlich das am Samstag Vormittag doch recht quirlige Upington hinter uns lassen und sind auf der R 360 durch die wunderschönen Ausläufer der Kalahari Richtung Twee Rivieren gefahren. Leider gibt es keine Bilder von der Landschaft, was ich mir im Nachhinein nicht wirklich erklären kann…
Nachdem ich gelesen hatte, dass die Tankstelle in Twee Rivieren im Umbau ist und wir uns nicht ganz sicher waren, was dort tatsächlich noch verfügbar ist, tankten wir in Askham nochmals voll.
Einige Zeit später waren wir dann endlich da:
Wir checkten ein, erledigten die Ausreiseformalitäten aus SA und plauderten auch hier eine Weile nett mit den Beamten.
Danach bezogen wir unseren Bungalow in Twee Riveren:
Bevor es weitergeht, ein paar Worte zum KTP. Wir hatten im Vorfeld viele wunderbare Reiseberichte über den KTP gelesen. Es war uns aber auch klar, dass diese Reisen jeweils zu einer anderen Jahreszeit stattfanden und das Gesehene daher vermutlich nicht so ohne weiteres übertragbar ist. Daher haben wir versucht halbwegs erwartungsfrei in den Park zu starten, was aber natürlich nicht so einfach ist.
Was uns allerdings im Vorfeld nicht wirklich klar war, ist, wie sehr wir die Tiervielfalt des KNP vermissen würden. Wir sind absolut bekennende KNP-Fans und haben uns mit dem, was uns der KTP geboten hat, schon ein bisschen schwer getan. Das hier wird also kein reiner „der KTP ist so toll“-Jubelbericht. Vor allem mit Kindern ist der KTP aus meiner Sicht schon etwas speziell. Ich komme an den einzelnen Tagen noch mal darauf zu sprechen. Unsere Freundschaft mit dem KTP verlief daher am Anfang doch etwas zäh. Erst zum Schluss sind wir uns dann doch noch näher gekommen. Unser persönliches Fazit: Wir werden sicher noch mal wiederkommen, aber auf alle Fälle zu einer deutlich wärmeren Jahreszeit und erst dann, wenn wir mit Mara in die Wilderness-Camps dürfen.
So, jetzt aber genug der Vorrede. Unsere erste nette Erdhörnchen-Sichtung hatten wir gleich vor unserem Häuschen:
Gegen 15:30 Uhr starteten wir zu unserem Nachmittagsgamedrive ins Auob-Tal. Kurz hinter Twee-Rivieren entdeckten wir diese Eule im Baum an der Straße.
White-faced Scops-Owl
Danach kam erst mal ziemlich lange nichts…..
Erst ab Höhe des Wasserlochs Humoed wurde es dann wieder etwas belebter: Oryxe, Hartebeests, Strauß, Genus, Springböcke und der erste von unzähligen Schakalen dieses Urlaubs sowie ein Kori Bustard kreuzten unseren Weg.
Und das alles in der wunderbaren Dünenlandschaft.
Bei Kamfersboom haben wir dann gewendet und sind zurückgefahren.
Landschaftlich gefällt uns der KTP übrigens in weiten Teilen deutlich besser als der KNP. Und auch der Umstand, dass die Camps viel kleiner sind und es damit deutlich ruhiger ist, haben wir auch genossen.
Als wir einige Minuten vor Torschluss langsam wieder auf das Camp zufuhren, entdeckten wir neben der Eule nahe dem Camp auch eine Radarfalle. Hier wird also offenbar gerade kurz vor Torschluss gezielt kontrolliert.
Micha heizte den Grill an und eine Stunde später konnten wir unser erstes Abendessen unter dem afrikanischen Sternenhimmel genießen. Da es tagsüber angenehm warm war, kühlte es auch jetzt nicht allzu schnell ab, so dass wir gemütlich im Freien sitzen konnten.