Hallo,
und weiter geht es, von der zentralen Serengeti in den nördlichen Teil der Serengeti.
Dienstag, 15. November
Pünktlich um 6.00 Uhr werden wir mit Tee und Kaffee vor unserem Zelt geweckt. Es ist schon toll, auf seinem Bett zu liegen, den ersten Kaffee zu trinken und in der Weite der Serengeti die Sonne aufgehen zu sehen.
Um 6.30 Uhr ist alles gepackt, denn heute müssen wir das wunderschöne „Serengeti Under Canvas“ verlassen und reisen weiter in die nördliche Serengeti.
Unser Frühstück wird frisch zubereitet und wir können ein leckeres „English Breakfast“ genießen, dass keine Wünsche offen lässt.
Lecker, English Breakfast
Um 7.00 Uhr müssen wir leider Abschied nehmen von diesem wundervollen Ort. Wir haben alles in diesem Camp genossen, die Atmosphäre, die Lage und besonders die Menschen, die hier viel auf die Beine stellen, dadurch fühlt man sich als Gast hier sehr wohl. So fällt uns der Abschied schwer, obwohl wir erst am Anfang unserer Reise stehen.
Eine tolle Truppe
Mit Medson geht es auf unseren letzten Game Drive, gleichzeitig ist es unser Transfer zum Seronera Airstrip. Nach einiger Zeit ruft Christel plötzlich „Stopp“ und deutet auf eine Bewegung im hohen Gras eines Grabens. Wir anderen sehen erst einmal nichts. Zuerst denken wir alle: Hurra, unser erster Gepard (wir sind ja schließlich schon fast 2 Tage in der Serengeti und haben immer noch keinen gesehen), aber es wird schnell klar, dass dort ein Leopard unterwegs ist.
Medson setzt zurück, aber wir können die Katze nicht mehr entdecken. Eigentlich haben wir eh nur ein paar „Punkte“ gesehen und nicht wirklich den Leoparden. Medson wendet das Auto, fährt ein paar hundert Meter zurück und biegt in einen Weg ein. Dort warten wir und Medson ist davon überzeugt, dass der Leopard hier den Weg kreuzen wird. Ehrlich gesagt zweifeln wir doch sehr daran, hoffen aber trotzdem, dass er Recht behält.
Und tatsächlich kommt die Leopardin relativ schnell aus dem hohen Gras, läuft direkt auf uns zu und kreuzt hinter dem Auto den Weg. Das geht alles so schnell, dass ich kaum mit der Kamera hinterher komme und natürlich die falsche Kamera mit dem falschen Objektiv in der Hand habe. Daher gibt es von diesem wunderschönen Tier nur Ausschnittsaufnahmen. Die beiden Videofilmer „vergessen“ glatt, ihre Kameras zu benutzen, so dass wir keinerlei Videoaufnahmen haben.
Und plötzlich war sie da
Die Leopardin läuft weiter ins Gras und trinkt dort an einer Wasserstelle. Plötzlich sehen wir links von uns einen Riedbock einer Senke stehen. Rechts von uns nimmt die Leopardin Witterung auf und fängt an, sich anzuschleichen. Der Bock steht immer noch in der Senke, schaut sehr aufmerksam, ist sich seiner Sache aber nicht sicher. Die Leopardin schleicht sich weiter heran, schon in die richtige Richtung und wir beobachten das ganze fasziniert. Plötzlich ist sich die Leopardin nicht mehr sicher und richtet sich auf.
War da wirklich etwas?
Der Riedbock sieht die Leopardin und fast im selben Augenblick rennt er davon. Diese zu beobachten war sehr spannend, denn beide Tiere waren sich ihrer Sache nicht sicher und dadurch hätte es so oder so ausgehen können. Welch ein Erlebnis! Und es hat uns gezeigt, dass Medson ein feines Gefühl für das Verhalten der Tiere hat. Er hat die Leopardin nicht bedrängt, ist immer auf den Wegen geblieben und hat uns nur durch sein gutes Verständnis für das Tier in die richtige Position gebracht, um diese schönen Momente erleben zu dürfen.
Auf dem Weg zum Airstrip sehen wir noch einen Kampfadler mit Beute (leider recht weit weg), einen jungen Kampfadler und einen kleinen Schliefer, der aus seiner Höhle herausschaut.
Junger Kampfadler (Martial Eagle)
Schliefer (Hyrax)
Am Airstrip warten wir 15 Minuten und dann kommt unser Flieger. Bevor das Flugzeug landet fährt noch jemand mit einem Landy über den Airstrip, um eventuelle Tiere zu vertreiben, damit das Flugzeug sicher landen kann. Wir verabschieden uns von Medson und los geht es.
Wir fliegen ca. 15 Minuten, landen das erste Mal in der Nähe vom Grumeti, dann geht es nochmals 15 Minuten weiter und wir landen auf dem zweiten Airstrip direkt am Mara Fluss.
Blick auf die grüne Serengeti
Jedes Mal steigen Passagiere aus bzw. steigen wieder ein und wir fliegen weiter zum Lobo Airstrip in der nördlichen Serengeti. Die Airstrips sind zum Teil sehr abenteuerlich, aber wir haben mit den Piloten immer ein sehr sicheres Gefühl. Am Lobo Airstrip werden wir von unserem nächsten Guide Seleu schon mit Kaffee, Tee und leckerem Amarula empfangen werden.
Dann geht es auch schon los und wir haben ca. 1 ½ Stunden Weg vor uns bevor wir das Klein’s Camp erreichen. Wir fahren zuerst durch den Serengeti Nationalpark, sehen Eland, Zebras, Gnus, Elefanten und Geier. Nachdem Seleu uns am Nationalpark-Gate abgemeldet hat, fahren wir in die private Klein’s Concession. Zuerst sehen wir Massai mit ihren Kühen und Ziegen an einen Wasserloch. Sie dürfen ihre Tiere überall in der Konzession grasen und trinken lassen. Seleu, selber ein Massai, erklärt uns, dass die Raubtiere die Massai kennen und nicht an die Herden gehen, so lang der Hirte dabei ist. Die Massai haben außer ihrem Speer keine Waffen und leben trotzdem mit den Wildtieren zusammen.
Wir lernen in den nächsten Tagen sehr viel über die Lebensweise der Massai, da sowohl Seleu als auch unser Tracker Jackson Massai sind. Jackson erklärt uns auch, warum wir aus dem Flugzeug immer im Kreis angeordnete Hütten gesehen haben.
Blick auf Massai-Hütten
Massai Männer dürfen mehrere Frauen haben, allerdings nur, so lang sie sie auch ausreichend versorgen können. Jede Hütte in einem solchen Kreis steht für eine Frau, die dort mit ihren Kindern lebt. Ein Mann darf nur eine weitere Frau nehmen, wenn er „reicher“ geworden sind (mehr Vieh sein Eigen nennt) und auch nachweisen können, dass sie auch diese Frau ausreichend versorgen können. Aber dies nur als kleiner Exkurs.
Unsere Fahrt geht am Ende ein steiles Stück bergauf zum Klein’s Camp, welches wunderschön auf einem Berg liegt mit einem tollen Ausblick ins Tal.
Klein's Camp
Der Ausblick von unserem Chalet ins Tal
Zuerst werden Bibi und Babu begrüßt. Wir anderen haben viel Spass, denn die beiden Namen wurden wohl von Camp zu Camp weitergetragen. Nach dem Willkommen durch den Lodge Manager und der Einführung in den Ablauf der Lodge, bringt uns Massay, der während uns während unseres Aufenthaltes betreuen wird, zu unseren Zimmern.
Unser Chalet
Mit Terrasse
Und einem bequemen Bett
Kurz darauf gibt es auch schon wieder einen leckeren Lunch und danach habe wir ein bisschen Zeit, zu verschnaufen.
Lunch und Dinner Menü
Um 16.00 Uhr treffen wir uns erneut zu Tee und Kaffee und kurz darauf starten wir mit Seleu und Jackson zu unserem ersten Game Drive. Wir fahren hinunter ins Tal und sehen kurz darauf „Mating Elephants“, das ist wirklich selten zu sehen.
Weiter geht es tiefer ins Tal hinein, vorbei an großen Büffelherden, Zebras und Gnus. Ein Rudel Löwen, insgesamt 5 Löwinnen mit einem Pascha liegen weit verstreut im Gras.
Eine der vier Damen
Narben
Ganz schöne Zähne
Der Pascha ...
... ganz entspannt
Das war bisher schon ein toller Game Drive, also erst einmal ein Stopp für einen Sundowner.
Sundowner
Aber unser Highlight an diesem Tag sollte noch kommen. Nach dem Sundowner sehen wir Löffelhunde, eine Hyäne und 3 Bushbabies. Sie sind wirklich sehr schnell und sehr klein; ich finde es jedes Mal wieder faszinierend, wie die Guides und Tracker dieses Tier während des Fahrens entdecken.
Doch dann entdecken wir unser „Highlight“, einen Serval. Er schleicht durch das hohe Gras auf der Suche nach Beute und wir können ihn einige Minuten beobachten (leider gibt es keine Bilder). Es war total klasse, denn einen Serval haben wir zuvor noch nicht sehen können.
Um 20.15 Uhr sind wir zurück an der Lodge, machen uns kurz frisch und um 20.45 Uhr geht es dann zum Dinner. Lecker gegessen und viel Spaß gehabt. Inzwischen ist es auch recht kühl geworden, so dass wir uns über die Wärmflasche im Bett sehr freuen. Nach diesem aufregenden und schönen Tag sind wir sehr müde und fallen ins Bett.
Fortsetzung folgt ....