Wer ohne Kommentare lesen möchte, klickt bitte einmal auf die Sonne!
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Ihr Lieben,
2,5 Jahre Afrika-Abstinenz. Ich glaube, mehr muss ich nicht sagen - zumindest nicht für diejenigen, die uns ein wenig aus dem Namibia Forum kennen.
Unsere Odysse über Risikogebiete, Virusvarianten und Pandemieverordnungen:
Namibia Juni 2020 - verschoben
Kenia Oktober 2020 mit Klaudi - Plan B ist (zumindest für Petra und mich) auch geplatzt
Namibia Juni 2021 - abgesagt
Kenia November 2021 - endlich aufatmen!
Durch dieses Forum ist vor fast 2 Jahren ein seht netter Kontakt und dadurch eine tolle Freundschaft entstanden (wie so einige übrigens). Die liebe Klaudia (
Klaudi hier im Forum) schwärmte uns von ihren Touren durch Kenia vor, insbesondere mit dem weltbesten Fahrer George! Vor lauter Trauer im März 2020 über die Verschiebung von Namibia ins nächste Jahr (ja, da war man noch sehr optimistisch), beschlossen wir kurzerhand, dass unser Plan B vorsieht, Kenia zu dritt bereisen. Mensch, was war das eine tolle Vorstellung in dieser grauen Zeit.
Im Herbst 2020 war Reisen allerdings noch immer kein Zuckerschlecken und für Petra und mich leider nicht machbar. Wer den tollen Bericht von Klaudia kennt - wir waren gedanklich dabei
www.namibia-forum.ch...en-satt.html?start=0
"Das wollen wir auch erleben!", war nur einer der vielen Gedanken. Ein Bruchteil davon würde sogar reichen! In der Jahresmitte von 2021 konnte man dank diversen Pieksern etwas realistischer an die Urlaubsplanung heran gehen. Ab etwa September konnten wir uns tatsächlich auch darauf einlassen und uns endlich - fast ohne Bedenken - auf Kenia freuen! Mittlerweile standen auch Petra und ich mit George über WhatsApp in regem Kontakt, da wir über ihn zwei Patenkinder unterstützen, die dadurch die weiterführende Schule besuchen können. Und das Schönste: Wir würden sie natürlich auch bei unserem Besuch kennenlernen!
Lange war ich hier inaktiv, da ich die Sehnsucht kaum aushalten konnte. Jetzt bin ich wieder voller Freude mit dabei und möchte euch an unseren wundervollen Erlebnissen teilhaben lassen! Das Mutter-Tochter-Gespann ist zurück in Afrika und sogar noch mit Verstärkung von Klaudia! Zusammen mit George bildeten wir ein tolles Quartett und erlebten Kenia sehr intensiv, witzig, atemberaubend und wunderschön. Gerade wenn man in bestimmten Momenten die Freude teilen kann, vergisst man diese Erlebnisse nicht so schnell. Ich erinnere mich da gerne an eine Situation, in der ein vorwitziges Elefantenkalb Büffel ärgerte und immer wieder Rückendeckung der Mama erhielt. Sogar George musste herzlich lachen.
Petra unternahm 1989 - also ein Jahr bevor ich ihr Leben bereicherte - eine Rundreise durch Tansania und Kenia. Seitdem wollte sie ihrer Tochter gerne Afrika zeigen. Danke Mama, dass du dein Wort gehalten hast!
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Flug:
Lufthansa nonstop nach Nairobi. Super Service, überraschend gutes Essen und vor allem beim Hinflug extrem viel Beinfreiheit in der Holzklasse.
Unterkunft:
In Nairobi auf Klaudias Anraten das Tamarind Tree Hotel. Super gutes Frühstück, sehr schöne Zimmer, toller Service.
In der Mara bzw. etwa 200 Meter neben der Grenze zur Masai Mara buchten wir das Zebra Plains Camp, das Klaudia ebenfalls in bester Erinnerung empfahl. Hier hat sie nicht zu viel versprochen!
zebraplainscollection.com/ Unsere Unterkunft für 11 Nächte war nicht bloß ein Camp, es war ein Zuhause. Hier stimmte einfach alles und wir waren wunschlos glücklich. Ich konnte mir am Anfang nicht vorstellen, wie die Grenze zur Mara aussieht. Dass dort bloß ein Grenzstein liegt, muss man schon selbst gesehen haben, um es zu glauben. Seitdem habe ich verstanden, dass es tatsächlich nicht notwendig ist, IN der Mara zu übernachten. Wir waren teilweise von 5 Uhr morgens bis 20 Uhr abends unterwegs. Da waren "Öffnungszeiten" (wie wir sie beispielsweise aus der Etosha kennen) Nebensache.
Reisezeit:
November - Nebensaison. Das hat man gemerkt. Wir hatten einige Bedenken aufgrund der großen Autoansammlungen, die man aus Berichten so kennt. Jedoch erkannten wir in kürzester Zeit, dass alle Fahrer eine extrem solidarische Gemeinschaft bilden und es somit kein Konkurrenz-Gehabe gibt. Klar findet man bei einer spektakulären Sichtung viele Autos vor, da die Guides untereinander in ständigem Kontakt stehen, allerdings hat das alles seine akkurate Ordnung. Niemand fährt dir ins Sichtfeld. Niemand drängelt. Niemand bedrängt die Tiere für das beste Foto. Es wird so geparkt, dass jeder eine gute Sicht hat und ist es mal enger, wird auch irgendwann Platz für den nächsten gemacht. Das gefällt uns. Und trotzdem hatten wir sehr viele Sichtungen für uns alleine oder hatten auf unseren Touren zum Sandriver stundenlang keine Begegnung mit anderen Autos.
Unser Fahrer George:
Der wichtigste Punkt unseres ganzen Urlaubs! George Kiriama von Kiriama Safaris
www.masai-mara-guide.com/ Was soll ich zu George vorab sagen... Klaudia beschrieb ihn als sehr ehrgeizig und humorvoll. Aber vor allem besitzt er eine unheimliche Kenntnis über seine Heimat und die Tiere. Er kennt jedes Schlagloch der Mara und fährt sogar in der Dunkelheit ohne Licht, wo wir drei Damen blind wie Maulwürfe waren und noch nicht mal einen Weg erahnen konnten. Tag für Tag staunten wir über seine Fahrkünste und sogar Petra verkniff es sich nach zwei Tagen zu sagen, ob er "da wirklich durch fahren will?!". Auch ich musste lernen, mich voll und ganz auf ihn einzulassen und darauf zu vertrauen, dass er uns immer perfekt zum Fotografieren platzierte. Er hat mit den Jahren gelernt, wie man Fotografen im besten Licht oder im perfekten Winkel platziert, damit man die schönsten Aufnahmen abstauben kann. Aber genug an dieser Stelle, das volle Lob ergibt sich nach und nach in meinem Bericht.
Equipment:
Nach wie vor bin ich mit meiner (frisch reparierten) Sony RX10 M4 unterwegs und Petra mit der Panasonic Lumix fz1000 ll. Es stellte sich heraus, dass wir uns super ergänzten, da ich mich oft mehr aufs Filmen konzentrierte und Petra fast alle Landschaftsbilder geknipst hat. Klaudia hat uns viele seeehr hilfreiche Tipps gegeben, da gerade ich am Anfang wieder mit diversen Einstellungen zu kämpfen hatte, vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen. Hier erweist sich das iPhone teilweise als verlässlicher, wenn man Landschaften bei grellem Sonnenschein einfangen will und nicht viel zoomen muss.
So viel zum Vorwort! Ihr seid alle eingeladen, uns noch einmal durch diese unfassbar intensive Zeit zu begleiten und mit Petra und mir das Neuland Kenia zu betreten. Bilder sind sortiert und werden nach und nach noch minimal nachbearbeitet, aber ich bin nun ganz spontan bereit, loszulegen.
Eine Sache noch: Wenn ihr in unserem Wagen Platz nehmt und George sagt "hold on", dann bitte festhalten, denn das sagt er nicht umsonst