Hallo,
Wilson96 schrieb:
Tankstellen sind ja nicht staatlich sondern private Unternehmen. Total, Engen etc. werden ihre Spritlieferungen nicht Bar bezahlen.
Nein, aber eben auch nicht mit selbst gedruckten Bondnoten. Frank und Emanuel sehen das meines Erachtens richtig: Zimbabwe hat nicht nur eine Bargeldkrise. Die importieren seit Jahren mehr als sie exportieren und weil sie selbst kein Geld mehr generieren können, sind sie gegenüber dem kompletten Ausland nicht mehr liquide. Die Banken und Zentralbank haben nicht genug USD-/ZAR-Guthaben um den Zahlungsverkehr mit dem Ausland flüssig abwickeln zu können. Bisher hat man die Versorgung der Tankstellen offenbar priorisiert. Wie lange man das aufrecht erhalten kann, wird sich zeigen.
Das ist ja generell das Problem: Zimbabwe hat sich eine Konstellation gebaut, in der sich die Krise fast zwangsweise immer mehr selbst verstärkt. Die wenigen Unternehmen, die noch irgendwas exportieren und somit Devisen generieren können, die müssen zum produzieren teils Zeug im Ausland einkaufen: Maschinen, Ersatzteile, Hilfsstoffe. Die Unternehmen haben auch genügend Bankguthaben, um das zu bezahlen. Das nützt aber nichts, wenn die Zentralbank/Banken die Zahlungen ins Ausland nicht abwickeln können (oder zumindest nicht ausreichend schnell). Weil Zimbabwe als Land so ein miserables Rating hat, können die Unternehmen auch nicht im Ausland Kredite aufnehmen, mit denen sie dann ausländische Lieferanten bezahlen. In der Folge droht noch mehr Export wegzubrechen. Dann noch weniger Devisen. Teufelskreis.
Der Tourismussektor, der so viel Potential hat, leidet natürlich auch - mit Ausnahme wahrscheinlich von Kurztrips nach VicFalls und vielleicht dem absoluten Luxus-Level (Flug-Safaris mit Wilderness oder so). Zum einen wird das Reisen durch die fehlende Geldversorgung objektiv schwieriger. Zum anderen hält der beständige Fluß an Krisenmeldungen aktuell sicher viele generell von Zim-Reisen ab.
Kleiner Hoffnungsschimmer: einige Regionen haben jetzt wohl gut Regen abbekommen, so dass nach der Dürre die Ernten vielleicht wieder besser ausfallen.
Beste Grüße
Guido