THEMA: Kontraproduktive Aufforstungsaktionen in Afrika??
22 Feb 2024 12:54 #682874
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  • CuF am 22 Feb 2024 12:54
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Drei Wissenschaftlerinnen schlagen Alarm: Von Deutschland mitfinanzierte Klima-Aufforstungen könnten mehr schaden als nutzen.

Aus der heutigen SZ gefischt:

Die Tropenökologin Kate Parr über die Tücken großflächiger Baumpflanzaktionen in Afrika.


www.sueddeutsche.de/...oekosysteme-e805224/


Gruß
Friederike
Letzte Änderung: 23 Feb 2024 11:16 von CuF.
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22 Feb 2024 13:30 #682878
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  • LilaEule am 22 Feb 2024 13:30
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Ist leider ein Aboartikel.
Geht es da auch um die Aufforstungen von Ecosia in der Sahelzone? (Weil ich die Ecosia eigentlich toll finde mit ihrer Arbeit.)
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22 Feb 2024 14:38 #682881
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Hei, LilaEule, nein, es geht generell darum, dass Aufforstungen - weil es dafür Geld gibt - z.B. in Savannengebieten und Grasland ökologisch unsinnig sind, weil damit Lebensraum für lichtliebende Pflanzen verloren geht. Mit ihnen verschwinden die typischen Insekten, die Vögel und charakteristische Arten wie Gnus, Löwen und Nashörner. Das von Dir genannte Projekt und auch andere werden nicht explizit erwähnt.
Es ist ein Interview mit Kate Parr (Tropenökologin an der University Liverpool). Mit Kollegen untersuchte sie das Ausmaß der problematischen Aufforstungsprojekte.
Gruß
Friederike
Letzte Änderung: 22 Feb 2024 14:40 von CuF.
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22 Feb 2024 15:00 #682884
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CuF schrieb:
Aus der heutigen SZ gefischt:

Och, menno, Paywall! :unsure:

LG
Logi
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22 Feb 2024 16:07 #682892
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Solche Artikel finde ich richtig schlecht. Die Wissenschaftlerin beklagt bezüglich des Ausmaßes der falschen Aufforstungen (Zitat) "Es gibt eine große Intransparenz darüber, was genau vor Ort geschieht. Deshalb ist es schwierig, den aktuellen Stand präzise einzuschätzen." Sie kann aber ganz präzise sagen, dass es um eine fehlaufgeforstete Fläche in der Größe Frankreichs geht und das ja noch niemand vor ihr diese furchteinflößende Dimension erfasst hat. Ansonsten enthält der Artikel keine Fakten, keine Statistiken. Nichts. Aber man solle jetzt erst mal ALLE Aufforstungsprojekte in Afrika stoppen und neu bewerten.

Was dann bei den Menschen hängen bleibt, die sich nicht tiefer mit der Materie auseinandersetzen: Aufforstung in Afrika zerstört Ökosysteme, ist totaler Mist. Und das mit UNSEREM schönen Geld. Es wird so getan, als wenn bei der Aufforstung vor allem blühende, grüne Savanne zwangsweise in Wald konvertiert wird und alle Savannentiere sterben müssen (Gnus, Löwen und Nashörner werden explizit genannt). In den meisten Regionen geht es vor allem darum, die Desertifikation zurück zu drehen. Einstmals nutzbares Land ist durch Abholzung, Überweidung, Klimawandel zu nackter Wüste geworden.

Wie immer, wenn viel Geld im Spiel ist, gibt es Nebenwirkungen, Fehlanreize, Geschäftemacher, Übertreibungen. Das wird dann zurecht kritisiert. Das Aufforstung im Kern sinnvoll und nötig ist, kommt mir hier nicht genug rüber.

Grüße
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22 Feb 2024 18:34 #682904
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  • Hans-Wolf am 22 Feb 2024 18:34
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@Mitglied 19210

Es gibt sie, die Übersichten und Statistiken, du kannst sie dir von folgendem Link herunterladen und versuchen, dich hindurchzuquälen

www.science.org/doi/10.1126/science.adj0899

Im wesentlichen geht die Kritik wohl dahin, dass es unsinnig ist, natürliche offene Flächen (Savannen, Grasland) in Wälder umzuwandeln. Das ist für mich plausibel. Ob man tatsächlich versucht Wälder in der Savanne zu pflanzen oder nur Bäume pflanzt, ohne den Charakter der Landschaft zu ändern, ist eine andere Frage.
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