Nach drei Tagen verabschieden wir uns, „deeply recovered“ von der Kunene River Lodge und fahren die alte Militärstraße D 3700, in Richtung Ruacana.
Die Strecke ist ein bisschen „bumpy“, aber selbst für Leute mit „Rücken“, gut machbar. Immer wieder öffnen sich schöne Blicke auf den Kunene Fluss, es macht Spaß, hier zu sein. Unterwegs begegnen wir einer Frau des „ZEMBA“ tribe, mit ihren beiden Kindern. Die Zemba siedeln in Angola, einige wenige auch im Raum Ruacana. Sie sind zwar verwandt mit den Herero, und den Himba, aber doch eine eigene indigene Gruppe. Nach meiner Kenntnis betreiben sie eher Anbau von Feldfrüchten, denn Viehzucht, gelten daher in den Augen der Vorgenannten, eher wenig. Die Frauen der Zemba schmücken sich ausgesprochen hübsch, wie die Bilder zeigen, aber in völlig anderer Weise als die Himba. Wer mehr über die Zemba wissen möchte, guckst Du vielleicht hier:
earthpeoples.org/blog/?p=1059
Wir hatten bei früheren Reisen wirklich sehr schöne Begegnungen mit den Himba, aber noch nie erlebten wir für einen Sack Maismehl so viel Dankbarkeit wie hier: Ondangi, Ondangi, Ondangi, es wollte gar nicht aufhören. Ein Polaroid noch, für die family und weiter ging's.
Bei Ruacana erreichen wir die C 46, ihr folgen wir bis Ondangwa. Vielleicht an dieser Stelle ein kleiner Einwurf: Das Naturdenkmal „Ruacana Falls“ braucht man nicht mehr zu besuchen, das einzige was hier fließt, sind Strom und Kohle.
Die Fahrt durch die Provinzen Omusati und Oshana bietet landschaftlich nichts Spektakuläres. Na ja, vielleicht den Baobab von Ombalantu ausgenommen. Aber es ist ausgesprochen interessant, das Leben und Treiben links und rechts der Straße zu beobachten. Die Region ist dicht besiedelt, der Wasserreichtum erlaubt Landwirtschaft, es boomt allenthalben. Die Versorgung der Bevölkerung mit Märkten und Läden ist gut, man hat den Eindruck: Hier bewegt sich was. Leider sieht man auch viele „Shebeens“, die in zweifelhaftem Ruf stehen. Wie wir in „Ongula Homestead“ hörten, schenken viele ihren selbstgebrannten Fusel aus, dessen Konsum sowohl körperliche, als auch soziale Schäden verursacht; ganze Familien verkommen, wie wir hörten.
Ongula Homestead liegt an der M 121, ca. 60 km hinter Ondangwa. Auch diese Straße ist perfekt ausgebaut (Asphalt), wenn man also Strecke machen muss, hier läuft's. Die gesamte Weglänge ab der Kunene R.L. betrug etwa 300 km. Damit wir langsam mal zu den Tieren im Caprivi kommen, will ich mich textlich etwas zügeln. Daher nur ein Link, der mehr zu Ongula sagt:
www.ongula.com/
Die Unterkunft hat uns ausgesprochen gut gefallen!
Vielleicht noch ein kleiner Exkurs zum „Traditional Dinner“, (ich zitiere:)
Traditional Main Course:
- Mahangu Porridge – made from Mahangu Millet
- Traditional spinach – spinach grown from the soil
- Traditional Marathon chicken
- Mopane Worms
- Traditional white bean sauce
Wie’s geschmeckt hat? – Überraschend gut, very traditional!
Den „Starter“ haben wir uns aufschreiben lassen, hat wirklich gut geschmeckt, und vielleicht will jemand sein Repertoire erweitern. Die Mopane Würmer? - Habe ich gegessen – aber nur, weil mir jemand sagte: „Wer in Namibia Chicken ißt, gilt bereits als Vegetarier“.
Daher als „Fleischgang“: Mopane Worms.
Acht Stück – und ich war pappsatt! – Mein Tipp: Ganz intensiv an „Original Nürnberger Bratwurst“ zu denken, quasi im Tunnelblick. Die Nürnbergerle gleichen morphologisch ein wenig, dann schlupft’s schon irgendwie.