Samstag, 30.04.2011
Heute ist Samstag und wir können bis 6.45 Uhr ausschlafen. Um 7.30 Uhr sind wir beim Frühstück und um 8 Uhr startet unsere Morning Excursion zu den Felsmalereien und –gravuren, den Orgelpfeifen und dem verbrannten Berg.
Vor der Abfahrt treffen wir noch auf die uns schon bekannte Hummeldumm-Gruppe aus Italien. Sie wollen die Felsmalereien besichtigen und dann direkt bis in den Etosha fahren. Wir werden sie also nicht mehr sehen.
In einem riesigen Unimog nur für uns beide und unseren Guide werden wir zu den Felsmalereien gefahren.
Unser Guide geht mit uns den „Dancing Kudu Trail“. Zuerst sehen wir Gravuren runder Kreise. Mit deren Hilfe haben sich Schamanen in Trance versetzt und dann in die Felsen geritzt was sie gesehen haben.
Etwas weiter sehen wir eine Pumpe und die ursprüngliche Quelle. Twyfelfontein bedeutet Zweifel an der Quelle. Ein Farmer kaufte dieses Stück Land und entdeckte die Quelle, die aber nur 7 Liter Wasser am Tag gibt. Das reicht nicht um die Familie und die Tiere der Farm zu versorgen. Der Farmer zweifelte, dass die Quelle noch lange fließen würde, was ihr diesen Namen einbrachte. Der Farmer verkaufte das Land wieder an die Regierung, die dieses in das Damara Homeland integrierte.
Bei den nächsten Felsgravuren sehen wir Giraffen. Die Leute dachten damals, dass Giraffen Regen bringen, da sie mit ihrem Kopf in die Wolken stoßen können. Ich finde diese Vorstellung süß.
Die Felsgravuren wurden mit Quarzstein gefertigt, da dieser härter ist als der Fels.
Wir gehen weiter bis zu einer Bushman-Höhle. Dort wurden Reste von Straußeneiern und Tierknochen gefunden. Straußeneier waren damals wertvoll, da diese auch als Wasserbehälter dienten.
Neben der Höhle gibt es sogar einen versteinerten Pferdekopf.
Die Farbe für die Felsmalereien stammte aus Tierblut, Straußeneiern und einer giftigen Pflanze, welche eine weiße Milch abgibt.
Natürlich schauen wir uns auch die Felsgravur des tanzenden Kudus an, nach dem dieser Trail benannt ist.
Wir klettern noch etwas weiter nach oben und stehen am bekannten Wave Rock.
Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht auf das Tal.
Auf dem Rückweg schauen wir uns noch ein paar Buschmannmalereien an.
Nach dem Abstieg fahren wir zu den Orgelpfeifen, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Ich hatte mir die Orgelpfeifen etwas größer und beeindruckender vorgestellt...
Anschließend geht es weiter zum verbrannten Berg. Asche und verschiedene heiße Gesteine wurden durch vulkanische Aktivität nach oben geschleudert, weswegen der Berg schwarz ist.
Unserer Meinung nach lohnen sich weder die Orgelpfeifen noch der verbrannte Berg wirklich. Durch die unmittelbare Nähe zu Twyfelfontein kann man einen Abstecher machen, einen größeren Umweg würden wir hierfür aber nicht fahren.
Wir kehren zurück zur Lodge, checken aus und fahren um 11.45 Uhr weiter Richtung Grootberg. Unterwegs sehen wir einen Waran direkt neben der Straße.
Etwas weiter sehen wir einen Esel mit einem Jungtier.
Zudem sehen wir wieder die üblichen Strauße.
Auf dem Weg nach Grootberg müssen wir viele Trockenflussbette durchfahren, welche gerade teilweise Wasser führen. Wir legen einen Stopp in Palmwag ein, da man uns erzählt hat, dass die Chancen Wüstenelefanten zu sehen hier im Moment besser ist als in Grootberg. Wir wollen uns daher bei der Lodge nach den angebotenen Aktivitäten erkundigen. Dafür müssen wir erst einmal den Kontrollposten passieren. Nach einem kurzen Stopp in der Lodge beschließen wir noch etwas im Palmwag Konzessionsgebiet umherzufahren um Giraffen zu suchen.
Auf jedem Hügel halten wir an und suchen die Landschaft mit dem Fernglas ab. Endlich habe ich eine erspäht! Sie steht leider sehr weit weg und ist zwischen den Bäumen gut getarnt. Trotz ihrer Größe ist so eine Giraffe nicht unbedingt einfach zu finden. Wir fahren durch einen Fluss und parken unser Auto. Zuerst spazieren wir ein Stück am Fluss entlang und erklimmen dann einen Hügel, in der Hoffnung etwas näher an die Giraffe heranzukommen. Als wir die Giraffe nicht sehen klettern wir auf einen weiteren Hügel. Hier ist auch nichts von der Giraffe zu sehen. Schweren Herzens entscheiden wir uns umzukehren, da wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in Grootberg sein wollen.
Wir tanken noch und passieren dann erneut den Kontrollposten.
In Grootberg angekommen laden wir unser Auto aus und lassen uns von einem Fahrzeug der Lodge auf den Berg bringen. Den Weg zur Lodge hätte unser „Kleiner“ (Terios) nicht geschafft. Der Weg ist doch recht abenteuerlich.
Von der Lodge aus hat man eine geniale Aussicht auf das Klip River Valley.
Es zieht mal wieder ein Gewitter auf. Auf dem Weg zu unserem Zimmer fallen die ersten Tropfen. In unserem Zimmer angekommen sind wir sofort begeistert. Wir haben eine geniale Aussicht von der Terrasse, dem Bett und sogar von der Dusche!
Zum Abendessen gibt es eine Blätterteigtasche mit Spinat und Pilzen, Schweinefleisch mit Reis und Gemüse und zum Dessert einen Schokoladencrêpe mit Amarula.
Für Morgen hatten wir ursprünglich ein Rhino Tracking vorgebucht. Da wir am anderen Tag ein Elephant Tracking machen wollten, die Elefanten aber heute gesehen wurden, schmeißen wir auf Rat unseres morgigen Guides den Plan einfach um und suchen Morgen die Elefanten.
Gefahrene Strecke: 157 km Gravel Pad