THEMA: Fifty Shades of Green - Costa Rica zur Regenzeit
27 Okt 2022 16:49 #654054
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1442
  • Dank erhalten: 6679
  • H.Badger am 27 Okt 2022 16:49
  • H.Badgers Avatar
Lieber Carsten,
es freut mich, dass du uns weiterhin durch Costa Rica begleitest!
In einem anderen Thread habe ich von deinem Hexenschuss lesen müssen: Gute Besserung sei dir gewünscht!
Das Klima in CR ist tatsächlich (jedenfalls zu unserer Reisezeit) grenzwertig. Im Hochland lässt es sich gut aushalten, vor allem an der Karibikküste und der südlichen Pazifikküste war es aber schon extrem schwül. Das hat uns anfangs auch an Grenzen geführt... Denn die wenigsten unserer Unterkünfte hatten mehr als einen Ventilator zur Abkühlung. Aber selbst die wettersensiblen von uns gewöhnten sich nach einiger Zeit daran und wurden durch die ganzen Naturschönheiten gut abgelenkt und entschädigt. :S Schlimmer hatten wir es eigentlich nur, als wir vor Jahren auf Mauritius waren - dort haben wir uns tagesüber manchmal kaum aus dem Zimmer wagen wollen...
Vielen Dank auch fürs Fotolob! Schön, dass dir die Bilder gefallen.

Herzlich
Sascha
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 27 Okt 2022 16:59 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo
27 Okt 2022 22:25 #654080
  • yp-travel-photography
  • yp-travel-photographys Avatar
  • Beiträge: 730
  • Dank erhalten: 1094
  • yp-travel-photography am 27 Okt 2022 22:25
  • yp-travel-photographys Avatar
Toll, Glückwunsch zu den Sichtungen. :)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: H.Badger
28 Okt 2022 09:32 #654096
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1442
  • Dank erhalten: 6679
  • H.Badger am 27 Okt 2022 16:49
  • H.Badgers Avatar
Fortsetzung Monteverde

Wie immer bei organisierten Touren in Costa Rica werden wir pünktlich mit einem Kleinbus in unserem Hotel abgeholt. Die Fahrt führt uns zum Selvatura Reservat. Hier kann man auf einem Baumwipfelpfad die oberen Etagen des Nebelwalds erkunden. Der Spaß kostet pro Erwachsenen derzeit 39 $. Der Preis ist damit landestypisch (zu) hoch. Kinder erhalten zum Glück einen ermäßigten Eintritt.
Bei unserer Ankunft überrascht uns die touristische Infrastruktur vor Ort. Man merkt, dass der Ort in privater Hand ist: Hier gibt es ein Restaurant und neben dem Baumwipfelpfad kann man an einer Zipline durch die Wipfel rasen, ein Reptilien- und Schmetterlingshaus besuchen sowie Faultiergehege besichtigen. All das interessiert uns nicht. :P

Wir steuern also zu viert den Baumwipfelpfad an und stellen fest, dass dies nicht die beliebteste Attraktion des Parks zu sein scheint. Haben wir den Eingangsbereich als ziemlich voll erlebt, finden sich in diesem Areal weit weniger Menschen. Die meisten Besucher scheinen die Zipline nutzen zu wollen.



Rund zwei Kilometer misst der Wanderweg, der entweder am bewaldeten Hang entlang oder über einige Hängebrücken hinwegführt. Die Blicke von den Brücken in das Grün des Nebelwalds sind durchaus beeindruckend. Gestattet man seinen Augen, durch die Brücken nach unten zu sehen, kann das mulmige Gefühle auslösen. Unsere Große muss sich mehr als einmal überwinden, die Brücken überhaupt zu betreten.



Trotz wirklich wunderbaren Wetters gelingt es uns nicht, die landschaftlichen Eindrücke überzeugend einzufangen. Man blickt in die grandiose Vegetation – jedoch ohne dass einzelne Besonderheiten den Blick fesseln würden oder einem Foto Fokus geben könnten.





Vom Wildlife-Viewing sind wir an diesem Nachmittag ziemlich enttäuscht. :( Wurde der Ausflug im Vorfeld als eine gute Gelegenheit angepriesen, die Bewohner des Nebelwalds auf Augenhöhe zu erleben, so wird dies leider heute kaum eingelöst. Einzig Silver-throated Tanager und Prong-billed Barbet können wir entdecken und fotografisch dokumentieren. Hier hätten wir weitaus mehr erwartet. Vielleicht benötigt man auf dem Wipfelpfad tatsächlich einen kundigen Guide, um das Leben in den Baumkronen entdecken zu können – der Reisebericht von JP K kam meiner Erinnerung nach zu einem ähnlichen Urteil.





Insgesamt erleben wir hier einen schönen Spaziergang bei sonnigem Wetter. Vom Hocker haut uns das Ganze leider nicht. Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen hat uns (wie gesagt) das sichtbare Wildlife gefehlt – aber es ist nun einmal kein Zoo und man kann auch einfach mal etwas Pech haben. Zum anderen finden wir den Nebelwald aus der Bodenperspektive tatsächlich beeindruckender. Das grüne Zwielicht, die herunterhängenden Flechten – hier wird eine besondere Stimmung erzeugt, die sich auf den Brücken in luftiger Höhe nicht in dieser Form entwickelt. Vielleicht war es heute aber auch einfach zu sonnig für einen charakteristischen Cloud-Forest-Eindruck… Außerdem haben wir schon einige Baumwipfelpfade in Deutschland besucht – die bestanden zwar weniger aus Hängebrücken, die Perspektive war aber eine sehr ähnliche, so dass wir von den Eindrücken auf dem Rundweg nicht wirklich überrascht oder begeistert werden. Vielleicht waren hier unsere Erwartungen auch einfach zu hoch.

Der Ausflug wird mit einem inkludierten späten Lunch abgeschlossen. Das Essen ist für ein solches Touristenarrangement überraschend gut. Wir sitzen auf einer Terrasse mit Blick auf einen kleinen Garten. Das gefällt uns. Außerdem lässt sich kurz ein Coati blicken. Während ich vergeblich versuche, ein Foto des Nasenbären zu bekommen, entdecke ich einen Blue Morpho. Das ist das erste Exemplar dieses prachtvollen Falters, der uns bereits einige Male mit seinem Flug durch den Regenwald verzaubert hat, das so lange stillhält, dass ich einige Fotos von ihm machen kann. Das ist, so traurig das für den Baumwipfelpfad sein mag, mein eigentliches Highlight bei diesem Ausflug.



Auch können wir wenig später einen neuen Kolibri in unsere Sammlung aufnehmen: Green-crowned Brilliant (Grünstirn-Brillantkolibri).



Gegen 14 Uhr fahren wir wieder mit dem Kleinbus zum Hotel. Wir überlegen, was wir mit dem Tag noch anfangen könnten und beschließen, ins nahe Monteverde Cloud Forest Reserve zu spazieren. In der Zwischenzeit sind Wolken aufgezogen, aber bisher ist es noch trocken.



Vor Ort erfahren wir, dass das Reservat leider bereits um 16 Uhr schließen wird. Die kurze Zeit, die uns für einen Besuch also noch zur Verfügung stehen würde, rechtfertigt nicht den saftigen Eintrittspreis von 25 $. Und so kehren wir unverrichteter Dinge wieder zurück zur Trapp Family Lodge und lassen den Rest des Tages bei einsetzendem Regen gemütlich vergehen. Das Hotelrestaurant kann zum Abschluss einmal mehr überzeugen.

Schaut man auf unseren Aufenthalt in Monteverde zurück, ergibt sich für mich kein ganz überzeugendes Bild. Der Besuch im Curi-Cancha Reservat war durch Quetzal und Co zwar unerwartet ergiebig und schön. Die anderen Aktivitäten (und leider gerade die, die wir zu viert gemacht haben) spielten jedoch nicht in der ersten Liga. Das haben wir von der Trapiche-Tour auch gar nicht erwartet, von dem Baumwipfelpfad aber irgendwie schon. Und so stünde Monteverde bei einer möglichen Wiederholungtour wohl nicht mehr auf unserer Besuchsliste. Das ist insofern spannend, als dass es in sämtlichen uns bekannten Reiseführern als eine der Top-Destinationen in CR gehandelt wird. :whistle:

Wir sind damit zufrieden, morgen den Nebelwald wieder zu verlassen und gen Pazifikküste zu reisen. Besonders gespannt sind wir hier auf unseren Zwischenstopp im Manuel Antonio Nationalpark, der wegen des hohen Besucheraufkommens gar nicht Teil unserer ursprünglichen Planung war und den wir spontan eingebaut haben, weil er sowieso am Wegesrand liegt und als weitere Top-Destination gilt. ;)
Um diesen Besuch soll es im nächsten Kapitel gehen.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 28 Okt 2022 19:26 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, tina76, casimodo, ANNICK, maddy, fotomatte, speed66, picco, Old Women, Daxiang und weitere 4
28 Okt 2022 16:28 #654135
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 757
  • Dank erhalten: 1806
  • Superfanti am 28 Okt 2022 16:28
  • Superfantis Avatar
hallo Sascha.

Monteverde hat sich wirklich nicht soo berauschend angehört... Schade, denn dort werde ich meinen runden Geburtstag feiern.

Aber manchmal tut es auch gut, bei einer evtl. Wiederholungstour auch Mal wieder was rausstreichen zu können. Es gibt eben auf einer Reise immer Mal wieder die absoluten Höhepunkte und dann eben wieder so.. naja... Momente. War ok, aber mehr eben auch nicht... einmal genügt Monteverde gehörte da wohl bei euch dazu.

Schönes sonniges und viell. Auch langes Wochenende
Silke
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: H.Badger
29 Okt 2022 10:28 #654169
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1442
  • Dank erhalten: 6679
  • H.Badger am 27 Okt 2022 16:49
  • H.Badgers Avatar
Hallo Silke,

ihr werdet bestimmt eine gute Zeit in Monteverde haben und einen Ort finden, wo sich ein solches Ereignis gebührend feiern lässt.
Wir fanden die zwei Tage dort schön und bereuen den Besuch keineswegs. In unserer Wahrnehmung konnte diese hochgelobte Region aber eben nicht mit anderen Orten in Costa Rica mithalten. Den Nebelwald fanden wir z.B. bei San Gerardo de Dota nicht weniger eindrucksvoll - nur war dort die Avifauna so viel zugänglicher und der Besuch fühlte sich durch viel geringere Unterkunftsdichte und Organisationsgrad "individueller" an.
Viele Orte, die wir besucht haben, würden wir unbedingt nochmal erleben wollen, weil die Zeit dort einfach so wunderbar war. Für einen zweiten Besuch in der Drake Bay und im Corcovado würde ich z.B. lieber heute als morgen wieder in ein Flugzeug steigen. ;) Bei anderen Orten genügt gefühlt der einmalige Besuch - so war das für mich bei Monteverde.
Auch ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
LG
Sascha
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 29 Okt 2022 10:31 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: speed66
30 Okt 2022 21:36 #654236
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1442
  • Dank erhalten: 6679
  • H.Badger am 27 Okt 2022 16:49
  • H.Badgers Avatar
16. Kapitel: Auf Stippvisite im Manuel Antonio NP

Wieder scheint beim Erwachen im Nebelwald die Sonne. Wir genießen ein gutes Frühstück bei schönem Blick auf den nahen Wald und packen alsbald unsere Sachen, um uns auf den Weg gen Pazifikküste zu machen.



Die Straße nach Westen in ist viel besserem Zustand als die Zufahrt von La Fortuna aus und so kommen wir rasch voran. Immer wieder laden Ausblicke ins Tal dazu ein, ein wenig zu verweilen.





Die Fahrt führt immer wieder über recht enge Serpentinen. Auf möglichen Gegenverkehr ist dabei stets zu achten. Und auf die eigene Geschwindigkeit: Nimmt man die Kurven zu sportlich, so wird den Töchtern auf der Rückbank schlecht… :sick:

Die heutige Nacht werden wir in Uvita verbringen – also schon ziemlich weit südlich an der Pazifikküste. Etwa 50 Kilometer weiter nördlich unserer nächsten Station liegt der Manuel Antonio Nationalpark. Es sind nur wenige Kilometer Umweg, die wir fahren müssen, um auch diesen Park in unser Programm einzubauen.
Unsere Agentur hat uns bei der gemeinsamen Planung der Reise davon abgeraten, den Park zu besuchen oder sogar hier Übernachtungen einzubauen. Zu voll sei der kleine Nationalpark oft und zu rummelig die Umgebung. Und tatsächlich: Als wir das „Dorf“ Manuel Antonio erreichen, trauen wir unseren Augen nicht: Hier reiht sich Unterkunft an Unterkunft und Bar an Bar. Dieses Gesicht hat uns Costa Rica bisher noch nicht gezeigt. Auf den Gehwegen flanieren zahlreiche Touristen. Hier ist es wirklich ziemlich belebt. Und je näher man dem Eingang zum Park kommt, desto mehr ist los. :S
Wir haben im Vorfeld der Reise gelesen, dass man sich nicht auf den erstbesten Parkplatz lenken lassen soll und so fahren wir bis kurz vor das Gate, wo wir bequem Platz auf einem großen Parkplatz finden.



Seit einiger Zeit wird der Eintritt in den Nationalpark sehr stark reguliert. So muss man im Vorfeld online Tickets kaufen – vor Ort ist das nicht mehr möglich. Wir haben unsere Tickets gebucht, als wir in La Fortuna waren. Außerdem legt man sich bei der Buchung auf ein Zeitfenster fest. Für jeden dieser Slots gibt es ein begrenztes Ticketkontingent – so will man den Besucherströmen Herr werden. Wir dürfen den Park ab 13.30 Uhr betreten, was bei der heutigen Anreise aus Monteverde sehr gut passt. Nur noch wenige Menschen scheinen den Park am frühen Nachmittag besuchen zu wollen und so ist die Situation am Gate ziemlich entspannt. Und das ist auch gut so, denn hier werden unsere Rucksäcke auf mitgebrachtes Essen kontrolliert. Es wird verstärkt darauf geachtet, dass man keine Lebensmittel mit in den Park nimmt, um der Fütterung der Wildtiere, die hier wohl schlimme Ausmaße angenommen hat, entgegenzuwirken.

Wir wandern auf dem Perezoso-Trail bis zur Playa Manuel Antonio. Für weitere Trails ist heute Nachmittag leider keine Zeit mehr. Zu dieser Tageszeit ist hier wenig los. Die meisten Besucher sind wohl schon wieder aus dem Park raus oder halten sich an den Stränden auf. Und so wandert man hier zwar niemals ganz allein, aber nach dem befürchteten Massenauftrieb fühlt es sich keineswegs an.
Der Weg führt über einen breiten Schotterpfad und immer wieder über einen sehr gepflegten Boardwalk. Die Landschaft mit ihrem dichten Dschungel ist schön. Durch die Infrastruktur kommt jedoch nur bedingt so etwas wie Wildnis-Feeling auf. Dafür lassen sich zahlreiche Tiere entdecken. Vor allem Krabben in vielfältiger Größenordnung bevölkern die Erde links und rechts des Holzstegs.



Aber auch Säugetiere lassen sich sehen: In den Bäumen turnen Kapuziner- und Brüllaffen, verweigern sich aber überzeugenden Fotos. Auch ein Nasenbär am Wegesrand versteckt sich zu sehr im satten Grün. Die nördliche Unterart des Totenkopfäffchens, auf die wir hier so sehr gehofft hatten, zeigt sich uns leider nicht. :(

Etwas besser zu erkennen ist ein Zweifinger-Faultier, das mit seinem Nachwuchs im Wipfel eines nahen Baums ruht.



Während wir die zwei Faultiere betrachten, spricht uns eine Einheimische an, die eine kleine Gruppe durch den Park führt. Ihr sind unsere Kameras aufgefallen und sie verrät uns aus reiner Nettigkeit, wo wir am Wegesrand einen gut getarnten Gladiator Treefrog finden können. Das Tier sieht bei oberflächlicher Betrachtung wie ein welkes Blatt aus.



Wenig später treffen wir erneut auf den Guide. Und wieder hat sie einen Tipp für uns. Dieses Mal handelt es sich um den Endgegner – eine der giftigsten Schlangen, der man in Costa Rica begegnen kann: Die Fer-de-Lance (Terciopelo-Lanzenotter). Gleich neben dem Wanderweg liegt die Schlange eingerollt, wie immer regungslos und gut getarnt zwischen Steinen und Blättern. Die Gefährlichkeit dieser Schlange ist mir in der Situation leider überhaupt nicht bewusst – erst in der Nachbereitung am Abend lese ich mich bei Wikipedia über die Fer-de-Lance ein und bekomme einen dicken Kloß im Hals. :sick: Und so bin ich leichtsinnig und komme dem Tier mit der Kamera ziemlich nahe. Rückblickend ist es ein großes Glück, dass die Schlange diese Annäherung toleriert hat und/oder ich die kritische Distanz, die einen Angriff auslösen kann, nicht unterschritten habe – sonst würde ich diese Zeilen im schlimmsten Fall nicht mehr schreiben können. :evil:





Nach einiger Zeit erreichen wir den Strand. Hier sind durchaus einige Menschen unterwegs – aber es ist noch immer kein Vergleich mit einem typischen Badestrand an anderen Ecken der Welt. Die kleine Bucht ist im wahrsten Sinne des Wortes malerisch. Dichtes Regenwaldgrün flankiert den weißen Sand, der von einer rauschenden Brandung umspült wird. Einfach schön.





In den Wipfeln eines hohen Baums klettert ein Dreifinger-Faultier herum. Es soll das letzte sein, das wir auf dieser Reise sehen werden.



Ein Spotted-Sandpiper ist am Strand unterwegs.



Dann sehen wir, wie einige Menschen im Kreis herumstehen. Als wir uns nähern, können wir eine Parrot Snake dabei beobachten, wie sie gerade einen Frosch verspeist. Das ist mal ein interessantes und unerwartetes Sighting.





Als die Schlange nach beendeter Mahlzeit in den Wald zurückkehrt, gelingt mir noch ein Foto auf Augenhöhe, über das ich mich ziemlich freue.



Nachdem Frau und Kinder in der Brandung das Meer genossen haben – ich bin dafür leider nicht so der Typ – ist es bald Zeit, den Rückweg anzutreten.

Wir nehmen den Boardwalk und queren erneut die dichte Vegetation. Unter uns wieder zahlreiche Krabben.





Leichter Regen setzt ein, als wir uns dem Nationalparktor nähern, und plötzlich ein hohes Fiepen ertönt. Was ist das? Sind das nicht etwa? Oh ja: Da nähert sich tatsächlich eine große Gruppe Totenkopfäffchen! :woohoo: Wir hatten die Hoffnung, den Mono Titi hier zu erleben bereits aufgegeben und nun – kurz vor Ende des Besuchs – turnen die Äffchen über unseren Köpfen umher. Was für ein Finale! :) Das Fotografieren ist wegen des Regens und der Perspektive zwar nicht gerade einfach, aber die kleinen Affen zu erleben ist auch so eine große Freude. Und das am Ende noch einige Aufnahmen gelingen, macht uns beim Verlassen des Nationalparks noch zufriedener.





Vor den Toren sind einige fliegende Händler aktiv. Die Kinder wünschen sich Tonflöten in Tiergestalt. Ich freue mich über eine erfrischende Kokosnuss.

Bald treten wir im stärker werdenden Regen die Weiterfahrt nach Uvita an. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die La Cusinga Lodge, die außerhalb des Ortes im Regenwald über dem Meer thront. Wir sind ganz schön erschöpft, aber der Tag hält (leider) noch etwas für uns bereit. :blink: Über dieses kleine Abenteuer werde ich aber erst im nächsten Teil berichten...
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 30 Okt 2022 22:07 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, tina76, casimodo, ANNICK, maddy, speed66, Old Women, Daxiang, CuF, sphinx und weitere 3