THEMA: Im Lande des Simón.....ein emotionaler Höllenritt!
01 Okt 2020 16:19 #595859
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Hallo Schoggi

Und nu, nu muss ich auch noch die für Januar gebuchte Reise nach Argentinien u. Chile stornieren, dabei läuft uns die Lebenszeit weg!!

Das kann ich nachvollziehen! Wir mussten schon in diesem Jahr auf eine tolle Reise nach Peru/ Chile verzichten....dabei läuft uns die Lebenszeit weg.
Grüessli
Malbec
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01 Okt 2020 16:48 #595861
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Hallo Busko
In Huatajuato besuchten wir die Erbauer von Thor Heyerdahls Schilfbooten, nachdem wir auf der Isla del Sol 2 Nächte verbrachten.
Mir Crillon Tours starteten wir in Puno über Copacabana (inkl schwarzer Madonna) mit dem Hydroboot zur Isla del Sol und im Anschluss zur Isla de la Luna und zum Schluss über Huatajuato nach La Paz zu gelangen.
Mich packt das Fernweh!!$Grüesli
Malbec
Letzte Änderung: 01 Okt 2020 16:49 von Malbec.
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01 Okt 2020 21:25 #595887
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Hallo Malbec!

Gut zu sehen, dass du auch dabei bist!
Ja, die Seuche verstärkt die Eile ungemein.....wie ich schon woanders in diesem Forum schrieb.....die meisten von uns sind nicht mehr 23, kugelsicher und unsterblich.....

Die "Heyerdahl-Bootsbauer" haben wir nicht gesehen, die schwarze Madonna wohl.

Liebe Grüsse, und.....bleib dran, das beste kommt noch!
busko
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
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02 Okt 2020 08:48 #595900
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Wir fahren von Tiquina in östliche Richtung mit Tagesziel Sorata weiter, über die (namenlose) Passhöhe (4270 m ü.n.N.) und schauen erstmals auf dieser Reise nach Osten vom Haupt Andenkamm (Cordillera Real) in das endlose Amazonasbecken. Es ist ein schier atemstockendes Erlebnis. Die Täler sind enorm gross, wie nichts was wir sonst irgendwo jemals gesehen haben.....nicht einmal aus dem Himalaya sind uns solche Dimensionen bekannt!


Waschtag auf bolivianisch! Kurz vor der Überquerung des Andenkammes Richtung Sorata.


Erstmal ein Päuschen machen.....man kann ja auch im Sitzen der Wäsche beim trocknen zuschauen!


Im Hintergrund einer der Bergriesen der Anden.....Ancohuma!
[busko-pedia:.....Mit 6425 m, der dritthöchste Berg in Bolivien.]


Unglaublich grosse Landschaften erwarten uns an der östlichen Flanke der Cordillera Real.

Es geht auf einer ausserordentlich kurvigen Strasse weiter Richtung Sorata, wo die Strasse auch prompt endet. Das Dorf liegt in einem schmalen Tal so, dass die Sicht nicht besonders gut ist, Wir werden dafür von der tropischen Grüne schlichtweg umgehauen, vor allem auch wegen des Kontrastes zum kargen, kalten Altiplano!




Zwei "Turtel"-Caracaras. (Leider etwas unscharf!)


Sorata, ein eher armes, schmuddeliges "cul de sac" Dorf!




Muss wohl eine Bank sein?! Erweckt bei uns zumindest nicht ein übertriebenes Gefühl von Sicherheit!

Wir fahren die Passstrasse wieder hoch und weiter in Richtung La Paz.
Etwas Zivilisation tanken und dann machen wir noch einen Tagesausflug auf der Ruta Chacaltaya. Die Strasse windet sich immer höher hinauf, wird schlechter und schmaler und endet in einem Ruinendorf.....






.....Ruinendorf.....?


Als auf einem Mal Kinder, wie durch Geisterhand, auftauchen wird uns mit Schrecken und nicht wenig Erstaunen klar, dass das Dorf durchaus bewohnt ist!!!




"Pampa" an Lago Milluni.


"nur" Pampa!


.....immer wieder, von fast überall gut zu sehen thront der Illimani - Hausberg von La Paz, weissglänzend, erhaben über alles!
[busko-pedia:.....Der Illimani ist mit seinen 6440 m der zweithöchste Berg Boliviens.]

Noch etwas Kulturhistorie und lokal couleur in La Paz.....





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Letzte Änderung: 03 Okt 2020 09:53 von busko.
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03 Okt 2020 10:19 #595945
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Wir verlassen La Paz erneut und fahren Richtung Osten. Die Strasse gewinnt ständig an Höhe und erreicht seinen Höhepunkt im La Cumbre (der Gipfel) Pass, mit seinen 4670 m einer der höchsten Pässe überhaupt über die Cordillera Real ins Amazonasbecken. Die Höhe macht sich bei Mensch und Maschine bemerkt, beide bekommen entscheidend zu wenig Luft! Das macht sich einerseits als Atemlosigkeit, andererseits als deutliche Leistungsabnahme bemerklich. Jetzt bräuchte man einen guten Superlader (Kompressor) um Luft in die Kolben zu pressen!





Nach Überschreitung des Passes, öffnet sich die Unendlichkeit des Amazonasbeckens vor uns.....zunächst noch Wolken verhangen, dann immer grandioser und gewaltiger. Wenn mir eins aus dieser Gegend im Gedächtnis eingebrannt ist, dann ist es die enorme Grösse dieser Landschaft!
[Die tropischen Hänge in dieser Region östlich der Cordillera Real stehen als "die Jungas" bekannt]


Von der Passhöhe Richtung Osten.









Wir fahren in teilweise engen Serpentinen steil runter, alles ist auf einem Mal tropisch grün, überall wächst und gedeiht es; kleine Felder sind mit tropischen Pflanzen bepflanzt, zwischendrin immer wieder Coca-Plantagen und naturbelassene Urwald-"Enklaven". Es geht nach Südosten zur kleinen Stadt Chulimani wo wir eine Nacht verbringen und uns an dem üppigen Grün kaum satt sehen können.








Ja, richtig gesehen.....Cocablätter trocknen in der Sonne!




Die kleine Stadt Chulumani auf einem Bergrücken in den Jungas.



Die doch sehr gut sichtbaren und offensichtlich nicht "heimlichen" Coca-Plantagen interessieren uns und wir kommen darüber mit Einheimische ins Gespräch. Wir meinen, dass doch vor wenigen Jahren Bolivien sich unter internationalem Druck dazu bereit erklärt hätte eine Obergrenze des Coca-Anbaus festzulegen, die alljährlich um einen gewissen Prozentsatz dann reduziert werden sollte!? Unser Gesprächspartner lachte nur laut und sagte, dass die damals festgelegte Obergrenze (die eigentlich den damaligen "Ist"-Zustand hätte abbilden sollen) so hoch gewählt worden wäre, dass sie auch Heute (Jahr 2000), trotz Degression noch lange nicht erreicht sei! Ja, auch so kann man "mitspielen", Sanktionen vermeiden und gleichzeitig die Campesinos zufrieden stellen!

Wir sind mit einer Engländerin verabredet, die vor vielen Jahren in diese Region gekommen war, sich in Land und Leute verliebt hatte und geblieben war. Sie betreibt einen kleinen Hof und bietet auch botanische Führungen in diese sehr artenreiche Gegend an. Mit ihr machen wir eine Tour die über ca. 500 Höhenmeter an einer Bergflanke geht und somit durch einige botanische Zonen führt. Es ist hoch interessant, es sind aber, wegen der schlechten Lichtverhältnisse und vor allem des schlammigen Untergrunds, wenige Bilder entstanden. Am Anfang der Tour sagte uns die Dame dann noch, mit typischem englischen "Understatement": "You may want to watch for the chiggers!" Diese Information geht, nicht zuletzt wegen der beiläufigen Art, bei uns unter, aber einige Stunden später, auf dem Weg nach Coroico fängt es bei einigen von uns an zu pieken und zu jucken....."Welcome to the world of chiggers!!!" Chiggers sind winzig kleine Milben, die wiederholt beissen und einen starken Juckreiz auslösen. In Coroico angekommen baden wir alle erst einmal und waschen sämtliche Kleidung die wir an dem Tag getragen haben.....so beschränkt sich die Pest auf wenige Tage!






Coca Feld.





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Letzte Änderung: 03 Okt 2020 13:10 von busko.
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03 Okt 2020 19:54 #595971
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Coroico liegt in einem riesigen Amphitheater, von Südwesten bis Nordwesten von den Osthängen der Cordillera umgeben, im Osten hügelig bis in den Amazonas leicht abfallend. Die gewaltigen Ausmasse dieser Landschaft lassen uns immer wieder sprachlos staunend und ganz klein.
Wir geniessen einen Tag der Entspannung, denn die Fahrt von Chulumani nach Coroico hat es in sich. Meiner Erfahrung nach eigentlich nicht weniger anstrengend als das was am nächsten Tag kommen sollte.


Der Blick ins Amazonas Becken.


Die schmucke kleine Stadt Coroico.....ganz anders als das eher schmuddelige Chulumani!
Unsere (empfehlenswerte) Unterkunft ist links am Bildrand zu sehen.....Schwimmbad, richtige Bettwäsche, gutes Essen, viel Bier und Wein.....was mehr kann man wollen?








Das nationale Bier Boliviens!

Die Reise geht auf dem "Camino del Muerte" (Todesstrasse) zurück nach La Cumbre und La Paz.
Die Strasse, die Heute aus gutem Grund eine Einbahnstrasse (gewisse Zeit von unten nach oben, dann wieder von oben nach unten zu befahren) ist, war damals in beiden Richtungen gleichzeitig befahrbar! Es war schon eine besondere nervliche Anstrengung, insbesondere wenn man alle Paar km im Abgrund wieder ein LKW- oder Bus-Wrack sieht!




Immer wieder Wasserfälle die auch teilweise aufs bzw. sogar übers Auto hinweg gehen!









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Letzte Änderung: 04 Okt 2020 10:35 von busko.
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