THEMA: Costa Rica mit "Kids" - Feb./März 2019
04 Okt 2020 08:36 #595982
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2. März 2019 - Maquenque Eco Lodge - geführte Wanderung am Vormittag (Teil 1)

Legt schon mal ein Handtuch für den Schweiß, der reichlich fließen wird, bereit - ich mache solange noch einen kleinen Exkurs:

Bevor der Walk beginnt, schiebe ich nämilch noch ein paar Vogelpics vom Frühstück ein ;) . Die letzten beiden Tage habe ich einige Zeit zusammen mit meinem neuen Birds-of-Costa-Rica-Bestimmungsbuch auf der Couch verbracht, etliche Vögel dabei bestimmt und Zusammenhänge erkannt. Jaja, ich weiß (gestern wurde backstage schon ein bisschen gelästert darüber :P ), ich wollte das Sichtungsthema ganz relaxt und völlig „unwissenschaftlich“ angehen, aber ersten war es vor Ort ja tatsächlich so :) und zweitens ergeben sich manche Dinge eben erst nach und nach…. :whistle:

Auf jeden Fall werde ich jetzt diejenigen Vögel, die ich bestimmen kann, auch benennen, bei allen klappt es allerdings noch nicht. Die Vögel aus den vorausgegangenen Kapiteln werde ich eventuell nachtäglich dort noch bezeichnen, aber auf jeden Fall werde ich am Ende des Berichts noch eine Sammlung von allen Vögeln der Reise machen, das ist dann ein Kapitel, das Nichtbirder getrost überspringen können B) .

Aber soweit sind wir noch nicht – momentan ist noch Betrieb an der Futterstelle und drum herum.

Den hier hatten wir schon – jetzt hat er aber einen Namen: Baltimore Oriole (male).



Und dies hier ist das Weibchen. Ich dachte erst an einen Jungvogel, aber laut Bestimmungsbuch sieht das Weibchen tatsächlich so wischiwaschi aus.





Bei dem hier bin ich unsicher, da muss ich nochmal - wie sagt Matte immer so schön :whistle: - über die Bücher ;)



Dieser hübsche Kerl kam auch schon vor, es ist ein Orange-chinned Parakeet (Matte, ich hatte gestern am Telefon "Red-chinned" gesagt, vergiss es einfach :whistle: , nicht mal von mittags bis abends kann ich mir einen Namen merken :blush: ). Wenn man genau hinschaut, kann man den kleinen orangefarbenen namensgebenden Fleck unterm Kinn erkennen.



Den habe ich erst beim erneuten Fotosichten wahrgenommen (flüchtig betrachtet war es für mich auch ein Baltimore Oriole und da das Foto schlecht ist, kam er im letzten Kapitel nicht vor). Jetzt habe ich ihn aber bestimmt und da ich ihn später nie wieder gesehen habe, muss eben dieses Foto herhalten (es gibt noch ein total unscharfes von der Seite, das für die Bestimmung wichtig war, aber das zeige ich nicht).

Ein Bananaquit




Nahe der Lagune, die ja direkt vor dem Restaurant und also auch der Futterstelle liegt, läuft ein fast fertig ausgefärbtes Northern Jacana hin und her. Den Jungvogel davon hatte ich schon bei der Lirio Lodge gezeigt .



Da wir noch ein bisschen Zeit bis zum Beginn des Walks totschlagen müssen, gehen wir ein Stück Richtung Brücke, bzw. Damm, wo es einen weiteren Sitz- und Beobachtungsplatz gibt. In der Deckenlampe dort hat ein Blue-gray Tanager sein Nest gebaut, der tauchte auch schon auf Bildern auf und kommt auch später nochmal.






Im Gebüsch entdecke ich einen Golden-hooded Tanager, den habe ich davor und danach nie wieder gesehen. Ein sehr auffällig gefärbter Vogel, und laut meinem Bestimmungsbuch sehen beide Geschlechter so aus und tragen auch kein Pracht- und Schlichtkleid, sondern sind immer gleich angezogen (was bei Mattes Liebling „Red-legged Honeycreeper" nicht der Fall ist, aber dazu später mehr... B) )



Nun geht es aber los - wir lernen an der Reception unsere Guidin (sagt man so?) für den heutigen Tag kennen (in unserer Buchung sind zwei Aktivitäten enthalten). Catalina ist etwa im Alter meiner Söhne und studiert irgendwas in Richtung Biologie. Ich meine, sie kam auch bei den Panthers im Bericht vor und war sie nicht auch eure Guidin, Ingrid?
Die "Jugend" versteht sich auf Anhieb und so brechen wir zu einem kurzweiligen Walk über das Gelände der Lodge auf. Mit uns ist noch ein Ehepaar mit einem kleinen Mädchen unterwegs, das gerne selber laufen will - wir machen langsam, damit sie mitkommen und so zieht sich das Ganze, was aber nicht negativ gemeint ist.

Aber der Reihe nach:

Unser Weg führt uns über den Damm Richtung Bungalows. Von rechts fliegt ein Montezuma Oropendola ein (ich hatte schon Fotos von ihm gezeigt).



Dieser Vogel ist recht groß und auffällig. In der Lirio Lodge konnten wir beobachten, wie er sich auf einem Ast sitzend immer wieder nach vorne kippen lässt und dabei seine Balzrufe ausstößt. Ich habe es selber leider nicht gefilmt, aber diesen kurzen Clip dazu im Netz gefunden:


Auf der linken Seite, wo es direkt am Weg noch Wasser gibt, beobachten wir diese juvenile Purple Gallinule. Mindestens so schön wie das metallisch schimmernde Huhn finde ich die rosettenförmigen Wasserpflanzen!



Der hier dürfte derselbe (oder gleiche) sein wie vorhin an der Futterstelle.



Natürlich gibt es nicht nur Vögel bei der Maquenque Lodge, hier mal wieder ein Basilisk



Laut Catalina bewegen sich diese Fledermäuse bei Gefahr wellenförmig am Stamm, was den Fressfeinden eine Schlange vorgaukeln soll. Ziemlich clever…



Jetzt geht es über die Brücke zu den Baumhäusern, hier ist ein „Kaimaran“ unterwegs.



Ich unterteile hier mal das Kapitel, sonst wird es mir zu unübersichtlich beim Bilderhochladen....
Letzte Änderung: 04 Okt 2020 09:32 von Champagner.
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04 Okt 2020 08:49 #595983
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2. März 2019 - Maquenque Eco Lodge - geführte Wanderung am Vormittag (Teil 2)


Catalina kann sich sehr für die kleinsten Lebewesen begeistern :) – das hier sieht nach einer Wanze aus:



Plötzlich zeigt sie ganz aufgeregt ins Dickicht :woohoo: , wo kaum sichtbar ein kleiner Vogel von Ast zu Ast hüpft. Angeblich sieht man ihn wohl nicht so häufig (wie denn auch in diesem dichten Grün :evil: :pinch: ).Leider ist es unmöglich, ein einigermaßen gutes Foto zu schießen, aber zur Bestimmung haben diese beiden gereicht und als ich den Namen dann gelesen habe, konnte ich mich erinnern, dass er vor Ort so genannt wurde.

Olive-backed Euphonia





Hier müsst Ihr nicht nach einem Tier suchen – es ging mir um den Bewuchs des Stammes B) .



Dies hier ist aber ein Suchbild – ich helfe ein bisschen: SPINNE!



Wer sich hier verpuppt hat, weiß ich leider nicht mehr.



Natürlich leben hier auch Affen, die Howler Monkeys hören wir nur, die Spider Monkeys turnen über unseren Köpfen herum.



Ganz typische costaricanische Lichtsituation



Bei dieser Begegnung halten alle einen gebührenden Abstand :ohmy: – auch will leider niemand seine Hand als Größenvergleich daneben halten :whistle: .

Die Bullet Ant, ist eine der größten Ameisenart der Welt. Sie ist für den Menschen nicht wirklich schädlich, weil der Giftstich keine bleibenden Schäden hinterlässt. ABER: der Stich muss extrem schmerzhaft sein – man leidet 24 Stunden lang Höllenqualen, als ob man bei lebendigem Leibe verbrennt. Beim Nachlesen habe ich gelernt, dass es für Insektenstichschmerzen eine Skala von 1,0 bis 4,0 gibt – die Schmerzen in Folge des Stichs der Bullet Ant werden mit 4,0 bewertet!




Ein hübscher Käfer (ohne Namen)



Dieser Black-throated Trogon (bei dem man vergeblich nach der schwarzen Kehle sucht, weil es ein Weibchen ist), ziert sich lange, bis er bzw.sie sich endlich mal für ein einigermaßen vernünftiges Foto platziert. Wie man schon bei der Euphonia gesehen hat, ist das Fotografieren im Regenwald eine echte Herausforderung. Entweder glotzt man ins Gegenlicht oder in dichtes Gebüsch – gerne auch mal beides :blink: .




Hier kann man erkennen, dass das Gelände hügelig ist, wir blicken von oben auf den Rio San Carlos. Das macht den Walk bei den Temperaturen (die Sonne scheint :woohoo: ) und der Luftfeuchtigkeit schon ein bisschen anstrengend....



Für dieses Foto braucht man etwas Fantasie - bei schlechtem Licht sitzt der schwarze Long-tailed Tyrant vor dunklem Hintergrund - perfekt :P !



Sogar ein Bluejeansfröschchen sehen wir noch, das aber schnell die Flucht ergreift.



Als wir wieder in der Nähe der Bungalows sind, verabschiedet sich die kleine Familie, das Mädchen hat tapfer durchgehalten, ist jetzt aber verständlicherweise am Ende seiner Kräfte .
Wir bekommen von Catalina noch die Bananenplantage der Lodge gezeigt (daher kommen auch die Früchte für die Vögel)







und entdecken auch noch einen weiteren Basilisken.




Ganz in der Nähe des Hauptgebäudes der Lodge sitzt ein Thick-billed Seed-Finch in seinem Nest.



Catalina bittet uns, dort nicht auffällig stehen zu bleiben, um keine anderen Menschen anzulocken, die den Vogel stören könnten. Auch wegen uns wird die Mutter leider unruhig und so können wir noch einen kurzen Blick auf den Nachwuchs werfen, gehen dann aber schnell weiter, um die junge Familie in Ruhe zu lassen.





In Zukunft schlendern wir immer betont gleichgültig und in die andere Richtung starrend an dieser Stelle vorbei… B)

Als wir uns der Lagune nähern, herrscht dort leichte Aufregung, ein anderer Guide ruft Catalina etwas zu. Der Grund ist ein Roseate Spoonbill. In meinem Bestimmungsbuch steht : No other CR bird is pink ! (das pink ist tatsächlich auch dort fettgedruckt!)! Abgesehen davon sieht man ihn hier wohl auch nicht so oft.



Der Löffler hat ein paar Black-bellied Wistling Ducks an seiner Seite.



An der Futterstelle sind heute zwei Collared Aracaris, die gefallen mir wirklich gut.





Auch der Lieblingsvogel von Matthias ist wieder hier - zunächst checkt er die Lage von einem Baum aus, kann aber dann dem Futterangebot nicht widerstehen:





Inzwischen habe ich ein bisschen über ihn nachgelesen und bin sehr erstaunt: auf meinen Fotos ist der Red-legged Honeycreeper im Prachtkleid. Im Schlichtkleid würde man nie denken, dass es sich um denselben Vogel handelt :woohoo: . Da es fremde Fotos sind, will ich sie nicht direkt posten, aber hier der Link zu 3 Bildern. Auf den beiden ersten sieht man die Umfärbung und am Schluss, wie er im Schlichtkleid aussieht. Da sieht man mal wieder: Kleider machen Leute :laugh: .

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Dies hier ist übrigens nicht seine Frau (die hab ich erst am nächsten Tag erwischt), sondern die Frau des Shining Honeycreepers.



Damit ist dieser Vormittag beendet, die "Kinder" hüpfen noch in den Pool, dann essen wir zu Mittag und erholen uns ein bisschen im Baumhaus, denn heute Nachmittag geht's weiter mit einer Bootstour in Richtung Norden.

Fazit zum Walk:

Wir haben viel "Kleinvieh" gesehen - und ich gestehe, dass meine Begeisterung dafür überschaubar ist. Nicht dass ich die Bedeutung dieser Lebewesen nicht verstehe - und es gruselt mich auch nicht vor Spinnen oder dererlei - aber einem Käfer fehlt auch bei längerem Betrachten das Majestätische eines Elefanten, der über die Savanne zieht :unsure: . Und auch die gefährliche Bullet-Ant muss noch ein bisschen üben, bis sie es mit einem mindestens so gefährlichen Leoparden aufnehmen kann :whistle: .
Meine etwas schwach ausgebildete Begeisterung wurde allerdings von der überschäumenden Catalinas wettgemacht - und so war es in Summe ein sehr schöner Ausflug, auf dem wir viel Wissenswertes gelernt (und leider auch bald wieder vergessen :blink: ) haben!
Letzte Änderung: 04 Okt 2020 09:37 von Champagner.
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04 Okt 2020 13:53 #596006
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Champagner schrieb:
Und auch die gefährliche Bullet-Ant muss noch ein bisschen üben, bis sie es mit einem mindestens so gefährlichen Leoparden aufnehmen kann :whistle:

Hallo liebe Bele,

jetzt musste ich gerade laut lachen, denn Thomas würde hier wohl sein Veto einlegen. Er hat es vor vielen Jahren bei unserem ersten Costa-Rica-Aufenthalt in der benachbarten Laguna Lagarto Lodge geschafft, in eine Bullet-Ant zu fassen. Wir waren nach einem Walk durch den Regenwald schon fast wieder auf dem Gelände der Lodge, als er nach einem Handlauf griff und plötzlich brüllte wie am Spieß. Er wollte gar nicht mehr aufhören und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir dieser wildgewordene Mann, der ohne ersichtlichen Grund jede Contenance verlor, ziemlich peinlich war. Erst Recht, als er keuchend auf die Ameise deutete, die noch an seiner Hand baumelte - zum Sprechen war er nicht in der Lage.

Mir dämmerte die Tragweite des Ereignisses erst, als der in seinen Grundfesten erschütterte Guide zu Hilfe eilte und Erklärungen lieferte. Ich - nun ganz besorgte Ehefrau - lieferte das Häufchen Elend daraufhin an der Bar ab, wo die schwellende Einstichstelle gekühlt und der Mann mit reichlich Rum zwecks innerer Desinfektion versorgt wurde. Hat geholfen B)

Thomas wurde die verbleibende Zeit auf der Lodge von den Mitarbeitern voller Ehrfurcht betrachtet ("A Bullet-ant got him!" "OH REALLY, WOW!"), was ein gewisser Trost für ihn gewesen sein dürfte, und im vergangenen Jahr bei unserer Rückkehr sogar deshalb wiedererkannt. Er selbst fasst seither keine Handläufe mehr an und macht einen großen Bogen um Ameisen aller Art. Er sagt, es fühlte sich an, als sei er angeschossen worden (daher Bullet).

Bei den Einheimischen gab es wohl übrigens früher ein Stammesritual. Die heranwachsenden Jungs mussten in einem Handschuh voller Bullet-ants fassen und einige Minuten aushalten, dann waren sie ein Mann (irgendwie einleuchtend...). Als ein Guide das Thomas erzählte, war er schon beim Zuhören der Ohnmacht nahe... :pinch:

Einen schönen, ameisenfreien Sonntag wünscht
Berti-Betti
Letzte Änderung: 05 Okt 2020 07:37 von Beatnick.
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04 Okt 2020 18:10 #596020
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Liebe MaBele,

ich zitiere: "Jaja, ich weiß (gestern wurde backstage schon ein bisschen gelästert darüber :P ), ich wollte das Sichtungsthema ganz relaxt und völlig „unwissenschaftlich“ angehen, aber ersten war es vor Ort ja tatsächlich so :) und zweitens ergeben sich manche Dinge eben erst nach und nach…. :whistle: "

Da du damit ja wohl mich meinst, will ich klarstellen: ich habe nicht gelästert, sondern ich habe meiner kindlichen Freude Ausdruck verliehen, dass dich das Thema Vogel halt doch bissle mehr infiziert hat, als du es dir selbst eingestehen wolltest. Und, ja klar, natürlich ist das einem Prozeß unterworfen, der sich nach und nach entwickelt ( und sogar sowas wie ein Eigenleben entwickelt ). :P :whistle: B)

Deshalb habe ich mit Freude gelesen, dass dich dein neues Bestimmungsbuch sowohl in die Badewanne wie auf die Couch begleitet. ;)
Aber pass auf, manche Leute verfolgt das Thema bis in die Arbeit, die dann schon mal liegen bleibt. :blush:

Egal, mich freut´s sehr, dass die Vögel so nach und nach einen Namen bekommen, denn nur wenige Arten hätte ich bislang einordnen können, etwa den Baltimore Oriole, also einen Pirol. Und auch der Trogon kam mir vertraut vor, denn es gibt im südlichen Afrika einen Verwandten, den ich zwar selbst noch nie gesehen habe, aber der mir aus den Büchern vertraut ist und von der Erscheinung her sehr deinem Black-throated Trogon ähnelt, der Narina Trogon.

Also, vielen Dank für diesen kleinen Einblick in eine mir völlig unbekannte Avifauna,
Matthias
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07 Okt 2020 20:02 #596201
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Beatnick schrieb:
Erst Recht, als er keuchend auf die Ameise deutete, die noch an seiner Hand baumelte - zum Sprechen war er nicht in der Lage.
Foto??? :P :laugh:
Thomas wurde die verbleibende Zeit auf der Lodge von den Mitarbeitern voller Ehrfurcht betrachtet ("A Bullet-ant got him!" "OH REALLY, WOW!"), was ein gewisser Trost für ihn gewesen sein dürfte, und im vergangenen Jahr bei unserer Rückkehr sogar deshalb wiedererkannt.
Boah – das ist ja eine Horrorstory :ohmy: , die muss ich mir live noch einmal von euch erzählen lassen (in der Hoffnung, dass Corona das zulässt… :blink: ). Schade, dass ich die Geschichte damals noch nicht kannte, sonst hätte ich vielleicht Eindruck schinden können damit, dass ich den Deutschen, der vor einigen Jahren in der Nachbarlodge von einer Bullet-Ant gebissen wurde, persönlich kenne B) .
Bei den Einheimischen gab es wohl übrigens früher ein Stammesritual. Die heranwachsenden Jungs mussten in einem Handschuh voller Bullet-ants fassen und einige Minuten aushalten, dann waren sie ein Mann (irgendwie einleuchtend...).
Ja, doch – der Zusammenhang ist für mich hundertprozentig nachvollziehbar :whistle: .
Einen schönen, ameisenfreien Sonntag wünscht
Danke :kiss: , den hatte ich!

fotomatte schrieb:
Liebe MaBele,
Da du damit ja wohl mich meinst,
Wie kommsch jetzd au da drauf? :dry:
Deshalb habe ich mit Freude gelesen, dass dich dein neues Bestimmungsbuch sowohl in die Badewanne wie auf die Couch begleitet. ;)
Schön, dass ich dir so einfach eine Freude bereiten kann ;) , ist ja fast ne win-win-Situation, denn mich freuts ja auch mit dem Buch. :)
Aber pass auf, manche Leute verfolgt das Thema bis in die Arbeit, die dann schon mal liegen bleibt. :blush:
:lol: :lol: :lol:
Also, vielen Dank für diesen kleinen Einblick in eine mir völlig unbekannte Avifauna,
Gern geschehen – und jetzt verrate ich dir noch was :blush: : als ich gesehen habe, dass du geantwortet hast, hab ich gleich mal das Genick eingezogen, weil ich dachte, dass es Gemecker gibt, weil ich nur die englischen, und nicht die wissenschaftlichen Namen geschrieben habe…. :woohoo: Aber jetzt ist alles gut und ich sitze wieder entspannt auf meiner Couch :) !.

Vielleicht kann ich mich sogar noch zu der Bootsfahrt aufraffen, schaunmermal....

LG Bele
Letzte Änderung: 07 Okt 2020 20:03 von Champagner.
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Sorry, der Start der Bootsfahrt hat sich um 2 Tage verzögert :laugh: !



2. März 2019: Maquenque Eco Lodge (Boca Tapada) nahe der Grenze zu Nicaragua (Teil 3 - Boatcruise)


Für den Nachmittag haben wir eine Bootsfahrt auf dem Rio San Carlos bis hoch an die Grenze zu Nicaragua, wo der Fluss in den Rio San Juan mündet, gebucht.

Was für ein Glück – es wird eine Privattour, wir sind alleine mit unserer netten Studentin, einer Freundin/Kommilitonin von ihr, die gerade zu Besuch ist, und natürlich mit dem ebenfalls sehr netten Bootsführer unterwegs. Diese Freundin von Catalina ist eine Hardcore-Birderin und hat unglaublich gute Augen - sie sieht ALLES (auch wenn Ihr nicht viel davon sehen werdet, denn meistens war es schwierig bis unmöglich zu fotografieren wegen Licht, Entfernung und Geschaukel!) Für mich fühlt es sich irgendwie witzig und bekannt an: die weibliche Ausgabe von Matte sitzt mit im Boot :laugh: . Ständig erzählt sie, wen sie gerade gehört hat ("ach...") und wer sich da oben in der Luft ("wo?") oder alternativ auf einem Ast/am Boden/auf dem Wasser ("ich seh nix...") befindet. Wir haben auf jeden Fall viel Spaß :silly: .

Noch sind wir aber nicht an Bord – auf dem Weg dorthin (der übrigens durch eine wunderschön bepflanzte Anlage führt) hängt ein großer Waran Leguan (danke Elisabeth :kiss: ) über uns im Baum (im berühmten Costa-Rica-Licht :P ).



Kaum sind wir losgefahren, entdecken wir am Ufer ein riesiges Krokodil (viel größer als die "Kaimarane", die wir bisher gesehen haben).



Hier kann man ganz gut die Sichtungsbedingungen erkennen - am dichten Regenwaldufer fliegt von links oben ein Osprey ein (natürlich von Mattine entdeckt B) ).



Er landet mittig im Bild auf der Pflanze mit den großen fächerartigen Blättern.



Ich liebe diesen Glotzblick des Fischadlers :) – mindestens genau so interessant finde ich aber das Muster in dem Ast rechts von ihm, das sieht aus, als ob es jemand kunstvoll reingeschnitzt hätte.



Der ist einfach zu entdecken: Great Blue Heron



Hier hoffe ich einfach mal, dass es eine legale Aktion war



Unser erster Stopp ist bei einem kleinen Anwesen, wo uns dies und das gezeigt und erklärt wird.

Naturschminke:





Haustier



Die Dame des Hauses führt uns in ihrem Garten herum und alle zusammen - inklusive dem netten Bootsführer - pressen wir Zuckerrohrsaft, der sehr lecker schmeckt.







Das Ganze ist zwar eine höchst touristische Aktion, macht aber trotzdem viel Spaß und wir lernen und kosten sehr viel.





Derweil macht sich Lilith mal wieder viele Gedanken: sind die Männer der Familie, die faul im Haus auf der Couch vor dem Fernseher sitzen, genervt von dem Business der Frau :dry: ? Oder sind sie tatsächlich einfach nur faul und freuen sich über das – für sie - leicht verdiente Geld :huh: ?

Beobachtet werden wir bei unseren Aktionen von einer Gelbohrfledermaus. Sie wird auch "Zeltbauende Fledermaus" genannt, weil sie sich zeltartige Verstecke baut. Dazu nagt sie eine relativ gerade Linie an der Blattmitte an, worauf die Blätter der Bananen oder Palmen zusammenklappen und Schutz vor Feinden und der Witterung bieten. Die Nagespuren und die abgeklappten Blätter kann man links auf dem Foto ein bisschen erkennen.



Das nächste Foto beweist, dass ich manchmal ziemlichen Quatsch schreibe :blush: :pinch: . Im vorletzten Kapitel war zu lesen: "Jetzt habe ich ihn aber bestimmt und da ich ihn später nie wieder gesehen habe, muss eben dieses Foto herhalten (es gibt noch ein total unscharfes von der Seite, das für die Bestimmung wichtig war, aber das zeige ich nicht)":

Ein Bananaquit - okay, auch dieses Foto ist sehr unscharf, aber der Beweis, dass ich den Vogel mit dem netten Namen ganz und gar nicht nur einmal gesehen habe. Erinnern konnte ich mich deshalb nicht daran, weil er (wegen der schlechten Fotoqualität) nicht bei den bereits gesichteten Fotos war, sondern noch in dem Ordner mit allen CR-Fotos, den ich wegen der Vögelchen jetzt nochmal durchgeschaut hatte).



Auf der Weiterfahrt sehen wir einen Collared Aracari „in freier Wildbahn“, also ohne Futterstation in der Nähe – dafür aber weit oben in den Bäumen, wo er sich natürlich ernährt.



Auch er sitzt auf so einem "mit Schnitzmuster versehenen" Ast - hier dämmert es mir aber, dass die ovalen Muster vermutlich von bereits abgefallenen Blättern und die Ringe wohl vom Wachstum kommen. Aber trotzdem hübsch :)



Über den Bare-throated Tiger Heron freue ich mich besonders



Natürlich turnen auch hier die schlechtgelauntesten Affen der Welt - die Howler Monkeys - in den Bäumen über unseren Köpfen herum:







Über diese Sichtung, zwei Green Ibis, ist die Birder-Freundin ganz aus dem Häuschen - sieht man wohl nicht so häufig. Und sind auch schlecht zu fotografieren ;) , wir schaukeln auf dem Wasser herum und sie sind weit entfernt auf dem erhöhten Uferstreifen hinter Grünzeugs versteckt:





Nun legen wir an der Polizeistation an der Grenze zu Nicaragua an



Viele Fotos mache ich hier nicht - die Passionsblume darf aber nicht fehlen, ich glaube, ich hatte zuletzt so eine als Studentin



Wir werfen einen Blick in den nicaraguanischen Regenwald



Die Great Egrets sind hier ständig in der Luft:



Nach diesem Aufenthalt geht es zügig zurück zur Lodge. Auch wenn ich von dem Nachmittag für meine Verhältnisse wenig Fotos gemacht habe, war dieser Ausflug sehr unterhaltsam und informativ und wir hatten in dieser Besetzung (in der ich die einzige alte Schachtel war) jede Menge Spaß :laugh: !

Ich vermute, es war schon recht spät, als wir ankamen, denn es gibt eigentlich nur noch diese beiden Fotos nach der Rückkehr, dann wurde es wohl dunkel. Dafür sind es aber Neusichtungen (zumindest hier im Bericht, die Nasenbären hatten wir schon am Tag vorher gesehen, aber nur schlechte Fotos gemacht).

Ein neuer Papagei - der Brown-hooded Parrot



Nasenbär



Damit geht unser Aufenthalt auf der Maquenque Eco Lodge schon fast zu Ende, morgen nach dem Frühstück werden wir abreisen, freuen uns aber jetzt auf eine weitere Nacht in unserem Luxus-Baumhaus :) !
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