8. Tag Ganztagesausflug auf dem Inle See
Heute regnet es zum Glück nicht, erst am Abend öffnet der Himmel seine Schleusen. Der Monat Oktober ist das Ende der Regenzeit.
Der 900 Meter hochgelegene Inle See ist mit 22 km Länge und 10 Km Breite der grösste See Oberburmas. Seine Bewohner sind die Inthas, auf Deutsch übersetzt: Die «Menschen vom See». Sie haben mitten auf dem See ganze Dörfer auf Pfahlbauten errichtet; Wohnhäuser, Werkstätten, Klöster und Schulen. Rund um ihre Dörfer haben sie «schwimmende Gärten» mit Obst, Gemüse und Blumenbeeten angelegt.
Da der See flach und mit Algen zugewachsen ist, waren sonst übliche Fischfangmethoden nicht praktikabel., Die «Söhne des Sees» erfanden ihre eigene Methode: mit einem konisch geflochtenen, 2-3m langen Bambuskorb gehen die Inthas zum Fischfang, wobei sie das Ruder mit einem Bein einklemmen, um eine Hand frei zu haben. Wenn auf der windstillen Oberfläche des Sees Luftbläschen oder Unterwasserbewegungen zu sehen sind, stossen die Fischer an dieser Stelle, mit ihrem riesigen Baumbuskorb bis auf den Grund. Anschliessend stochern sie mit einem langen Stock in der einen Hand in den von dem Korb abgetrennten Bereich, um die darin schwimmenden Fische aufzuschrecken. In dem Korb hängt ein über einzelne Metallringe gespanntes Netz, das der Fischer mit der anderen Hand an einer Schnur so hält, dass er spürt, wenn ein Fisch dagegen stösst. In diesem Fall lässt er das an Ringen aufgezogene Netz fallen und mit Geschicklichkeit und etwas Glück bleibt der Fisch dann im Netz zwischen den Ringen hängen.
Die Inthas verdienen ihren Lebensunterhalt nebst dem Fischen mit den Schwimmenden Gärten. Sie können die Gärten nur vom Boot aus bestellen. Hauptsächlich bauen sie Blumen, Tomaten, Gurken und Bohnen an.