THEMA: Picco auf dem 'Mount Everest Base Camp Trek'
01 Jul 2019 10:18 #560484
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Bis wir irgendwann bei einer Lodge ankamen, wo wir eine Pause einlegten...
Ich war da schon fix und foxi!!!
Nach kurzer Pause gings weiter, auf und ab, bis wir nach Stunden endlich bei der
nächsten Lodge ankamen...
Ich nur dank der Hilfe von Jaime, eines unserer Guides (aus Quito, Ecuador).
Er hat mich zwar weder getragen noch gestossen, aber er hat mich abgebremst, da ich
immer noch zu schnell unterwegs war...
Auf die Frage des mich empfangenden Guides Adrian, wie's mir geht, antwortete ich
mit 'Please shoot me!'...
...was bei ihm zu einer schlagartigen Erweiterung der Augen und des Mundes führte...

Für die, die's noch nicht bemerkt haben: er hat die Bitte ignoriert...
Erstaunlicherweise konnte ich trotz dieser Anstrengungen sogar etwas essen.
Doch schon bald gings wieder los, nochmals einige hundert Höhenmeter...ganz langsam!!!
Irgendwann sind wir dann endlich bei der Snow-Land-Lodge in Pheriche auf etwa 4300müM angekommen.
Ich hab so gefrohren, nach 5-6 Tee hab ich mich mitsammt aller Kleidung in den Schlafsack
verkrochen und bin sofort eingeschlafen.
Als ich beim Nachtessen nicht erschien (ich habe Steffi gesagt, man soll mich schlafen
lassen) kam Frau Doktor Monica ins Zimmer und hat mich ausgefragt und untersucht.
Sauerstoffsättigungsgrad 79%, was etwas wenig ist für die Höhe, aber nicht zwangsläufig
zu wenig...
Nach kurzer Zeit stand sie mit ihrer Wasserflasche, die sie mit heissem Wasser zur Bettflasche umfunktioniert hat, da und gab mir noch Medikamente und letzte Anweisungen, die Nacht zu überstehen...
Die Nacht war dann geprägt vom 5 Pissoirbesuchen und etlichen Versuchen, irgendwie
wieder einzuschlafen...

06.04.2012 : Gefangen im Schnee

Durchfall!!!
Scheisse!!!
Oh, der Tag beginnt ja schon mal toll!
Durch die viele Pisserei (durch das Medikament Diamox hervorgerufen) bin ich völlig ausgetrocknet...mein Hals schmerzt bei jedem Schluck, ich brauch eine Minute für einen Schluck Wasser...
Draussen liegt überall Schnee, es ist überall so hell dass man Himmel, Landschaft und Boden nicht auseinander halten kann...
Der heutige Tag wird vom relaxen geprägt sein, und ob wir morgen weiter aufsteigen können hängt davon ab, wie es sich mit dem Schnee entwickelt...die Guides haben Info's,
dass es bis zu vier Tage weiterschneien soll, was einen weiteren Aufstieg verunmöglichen
würde...
Na ja, erst bringen wir mal diesen Aklimatisationstag mit Tee trinken, rumlungern, duschen und rasieren hinter uns.
Sogar (sehr langsames) Internet haben wir hier!
Also ab ins Facebook...und natürlich vorher noch schnell die Mail's gecheckt...
Nach einem langen Tag im Gemeinschaftsraum hab ich etwas Angst vor dem morgigen Tag...
Mein Kopfweh ist wieder da, ich bin müde, hab einen trockenen Hals und obwohl ich schon
seit Stunden Ruhe habe vertraue ich meiner Verdauung nicht...
Aber am meisten belasten mich die Fragen was passiert wenn ich es nicht schaffe...
Das würde zum Einen die Kilimanjaro- und Meru-Besteigung im Januar ernsthaft in Frage
stellen und zum Anderen die Frage wie ich hier die Tage verbringe bis die Anderen zurück
sind hervorrufen...

07.04.2012 : Aufstieg zum Lobuche-Base-Camp

Nach einer Nacht die ich meist im Sitzen verbrachte, weil die extrem trockene Luft meinen Hals so austrocknete, dass ich bei jedem Hinlegen kaum mehr atmen konnte, gehts um 08:00 los!
Eine 3-6 Stündige Wanderung von etwa 4250müM bis etwa 4850müM, was schon höher ist als der höchste Berg der Alpen!!!
Ich bin müde, aber glücklich dass ich diesmal die richtige Geschwindigkeit gefunden habe und so nur etwa 1,5 Stunden auf unsere Berggeiss Steffi verloren habe.



Letzte Änderung: 02 Jul 2019 11:21 von picco.
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03 Jul 2019 10:56 #560722
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Endlich oben angekommen bemerke ich zum ersten Mal dass es wirklich so ist, dass
die anderen Trecker das Camp von Himex und die Bewohner (also uns!!!) fotografieren!!!
Ich hab ja gewusst dass nur die Besten gut genug für Himex sind, aber dass es solche
Ausmasse annimmt hätt ich nicht gedacht!
Unglaublich, als wären wir alle Prominente!
Na ja, die gelb-grünen Zelte abseits der anderen Camps (um Krankheitskeime fernzuhalten...
...im Ernst!!!) fallen auch entsprechend auf..
Wir sitzen hier in einem der Gemeinschaftszelte und schütten so viel Tee wie möglich
in uns rein, um dem Körper die Möglichkeit zu geben mit dieser Höhe klarzukommen.
Das Camp steht leider in einem Kaltluftsee, der die Kälte durch und durch schickt...brrr!!!
Steffi und Toby liegen in ihren Zelten, ich sitze alleine in einem der Gemeinschaftszellte
und versuche meine Appetitlosigkeit und den fehlenden Hunger mit M&M's anzukurbeln
und mir die dringend notwendigen Kallorien anzufuttern...
Es wird sicher weniger Claudio heimkehren als auf die Reise ging...
Normalerweise kehr ich schwerer zurück als ich gegangen bin...
...ausser wenn ich mit Steffi unterwegs bin...hmmmm...
Soeben hab ich mir die Funktionsweise des Klozeltes mal genauer angeschaut und ich
bin überrascht, dass es so viel Komfort an einem so abgelegenen Ort geben kann!!!
Nur pieseln oder das gebrauchte Papier reinschmeisen darf man nicht (natürlich auch
frau, es herrscht ja Gleichberechtigung)...
Hier muss das Papier in einen speziellen Behälter, wie auch bei den fest installierten
Klos dieser Gegend.
Ich hoffe, ich schmeise das Papier zuhause nach Gebrauch nicht aus Gewohnheit in die
Ecke wo der Behälter meist steht... :-/
Aber ich kann es schon beinahe nicht erwarten mal endlich wieder bequem sitzend ein Heft zu lesen und nachher einfach auf eine Taste zu drücken!!!
Hier lernt man die Kleinigkeiten zu schätzen!!!
Aber trotzdem sollte man hier nicht zu den letzten gehören, die zum Essen erscheinen...
Nicht dass man selbst auf der Speisekarte landet, aber ähnlich schlimm: man landet
nämlich im Gemeinschaftszelt ohne Licht und ohne Heizung...
...im einzigen ohne Licht und Heizung!!!
Und das auf 4850müM, nachts!
Da hilft auch die beste Daunenjacke nur kurz was...
Kurz nach acht gehts auf der daunengefüllten Luftmatratze mit integrirter Pumpe (auf deren Erwerb ich schon etwas stolz bin, auch wenn man's nicht merkt) in den Daunenschlafsack, aus dem ich dank der Medis immer wieder raus durfte...

08.04.2012 : Aklimatisationstag im Lobuche-Base-Camp auf 4850müM

Nach einer beinahe schlaflosen Nacht geht es mir von der Müdigkeit, dem ausgetrockneten Mund/Hals und den für nach so einem Aufstieg typischen Verdauungsgasen abgesehen erstaunlich gut!
Rundherum hustet und furzt alles gemütlich vor sich hin, kleinste Anstrengungen lassen den Puls explodieren, weshalb hier alle alles sehr langsam tun...
Steffi (im Nebenzelt) erzählt, ich hätte jedesmal wenn sie wach war geschnarcht...unmöglich!!!
ich schnarche nicht!!!
...ok, manchmal atme ich etwas laut...
Das gesammte Zelt ist innen mit einer Eisschicht überzogen, der Tee im Vakuum-Teermoskrug ist innert zehn Stunden von beinahe noch kochend auf gerade noch nicht kalt abgekühlt...
...brrr!
Zum Glück hab ich bei Schlafsack (Cumulus Alaska 1300) und Matratze (Exped Downmat 7 Pump) nicht gespart!
Ich würde mich verfluchen wenn ich wegen hundert Franken frieren würde!!!
Das Themperaturempfinden der Menschen zeigt sich als extrem unterschiedlich...
...da gibts den Sherpa, der barfuss in Adiletten und T-Shirt rumläuft, da gibts
den britischen Ex-Soldaten, der nur mit Unterhose bekleidet zur Pinkelstelle spaziert
(geschätzte Lufttemperatur -15Grad Celsius, starker Wind und eben aufgehende Sonne),
den Italo-Amerikaner mit Daunenjacke, Kappe, Handschuhen und flatternder knielanger Hose mitsammt nakter Unterschenkel und als Gegensatz dick mit Daunenware eingepackte Leute, die weithin sichtbar schlottern...
Ich habe meinen Schwächeanfall, bei dem ich selbst mit Bettflasche im Schlafsack
schlotterte (im Nachhinein siehts nach hohem Fieber aus...), überwunden und gehöre
eher ins Mittelfeld.





Ich verbringe den Grossteil dieses Tages im Gemeinschaftszelt und unterhalte mich in
meinem schlechten Englisch mit interessanten Leuten aus aller Welt über Männerthemen,
die für Frauen so interessant sind dass lange Zeit keine länger als 20 Sekunden im Zelt
bleibt...Motorsport, Auto's usw...
Meine Symptome (trockener Mund auch nach viel trinken, geschwollene Zunge und Schleimhäute, fliessende und gleichzeitig verstopfte Nase, leichte Gleichgewichtsstörungen, massive
Schlafstörungen, bis zu 5-fachem nächtlichem Harndrang usw) wurden nach Messung von Ruhepuls (100) und Sauerstoffsättigungsgrad (trotz 600m mehr Höhe immer noch 79) als normale Symptome dieser Höhe und dieses Medikamentes beschrieben...unglaublich wie der Körper hier zu tun hat...
...mit einfachem existieren und Nichtstun!!!
Nach dem Tipp von Dr. Monica hab ich mein 'Bett' so aufgebaut, dass ich beinahe sitzend
'liege'...offenbar sind Erstickungsgefühle beim Flachliegen ein bekanntes Problem in dieser
Höhe...nochmals: Unglaublich!!!
Diesen Abend will ich wieder mit Steffi, Toby, Shinji usw in einem geheizten Zelt verbringen...
...nicht dass die Leute gestern Abend im ungeheizten Zelt nicht in Ordnung wären, aber wenn 17 Männer in wohl allen vorkomenden Englisch-Dialekten und mit spanischem, russischem, japanischem und was weiss ich noch welchem Akzent durcheinanderreden bin ich minim überfordert...
...ich hab kein Wort mehr verstanden!!!
Abendessen hab ich wie gewünscht mit 'meiner' Truppe hinter mich gebracht und für morgen wurde auch der Tarif durchgegeben: 08:00 Gepäck für die Sherpa's bereitstellen, anschliessend Frühstück und um etwa 08:30 geht's los!
Für die Schnelleren rechnen sie etwa 3 Stunden, für die Langsamen wie mich etwa 5 Stunden...
...ich bin mal gespannt auf das Auf und Ab und die 400 Höhenmeter...

09.04.2012 : Mount Everest Base Camp

Das Eis rieselt bei jeder Bewegung vom Innenzelt und vom Schlafsack...ich glaub warm wars ausserhalb des Schlafsackes nicht...zum Glück war ich drinn!
Es war eine der besten Nächte der letzten Tage, ich hab sicher 4 Stunden geschlafen, wenn
auch in mindestens 5 Etapen aufgesplittet...



Bei der Erledigung der dringendsten Geschäfte ist wieder mal aufgefallen dass es einfach
grosse Unterschiede in Sachen Hygieneverständniss gibt...
Da gibts tatsächlich Leute, die erwarten, dass andere Leute sich entweder auf ihre
Hinterlassenschaften setzen oder diese von der Klobrille entfernen...Schweine!!!
Ich frage mich nur schon wie es möglich ist auf die Klobrille zu kacken...
Zum Glück gibts noch ein zweites Klo...
Aber dass man zum Gewohnheitstier wird hab ich bemerkt, als ich wie immer nach
dem Erwachen aus dem Schlafsack kroch, mir die Schuhe anzog und mit Taschenlampe
bewaffnet zum Pissplatz ging, um nach auspacken der ganzen Herrlichkeit zu merken,
dass ich überhaupt nicht muss...
Naja, das sind bei etwa 15 nächtlichen Gängen in diesen drei Nächten nicht mal 7%
Fehlerquote, das liegt noch im akzeptablen Bereich...
Nach dem späten Frühstück gehts los ins Everest Base Camp...
Ich hab schon von allem Anfang absolut keine Power, so geh ich absichtlich langsam durch
die wunderschöne Landschaft!
Drei bis fünf Stunden haben sie gesagt...ich brauchte 7...
Dass es jemand unter 4 Stunden geschaft hat bezweifle ich mal ganz arrogant!!!
Das war einer der härteren Teilabschnitte, für Steffi der Härteste!
Viele haben Kopfschmerzen, eine Australierin konnte kaum noch gehen vor lauter
Kopfschmerz...

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04 Jul 2019 09:40 #560792
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Hallo Picco,

vielen Dank für diesen spannenden Reisebericht. Der Wahnsinn diese Anstrengungen, man möchte sich gar nicht vorstellen wie es sein muss auf den Gipfel zu klettern.

Wobei so ein Schneeleoparden-Trekking ja schon eine spannende Sache wäre :whistle:
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05 Jul 2019 10:40 #560903
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Hoi Tom (nehm ich mal an...) und herzlich willkommen im Himalaya! B)
Tomlinson2 schrieb:
vielen Dank für diesen spannenden Reisebericht.
Gerne!
Hab ihn zwar schon vor etlichen Jahren geschrieben, aber erst seit hier auch ausserafrikanische Länder beschrieben werden getrau ich mir diesen hier reinzusetzen.
Tomlinson2 schrieb:
Der Wahnsinn diese Anstrengungen, man möchte sich gar nicht vorstellen wie es sein muss auf den Gipfel zu klettern.:
Jaja, da oben wirds dann ganz hart...so einmal kurz rauf und wieder runter ist schon heftig, aber oben bleiben noch deutlich heftiger!
Einer hat mal gesagt dass 4 Tage & Nächte auf den 5350müM des Basecamps von den körperlichen Auswirkungen betreffend der Höhenanpassung her mit einem Aufstieg und anschliessendem Abstieg auf einen 7000er zu vergleichen wäre.
Obs stimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen, höher als die 5350müM war ich bis heute noch nie aus eigener Kraft.
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05 Jul 2019 11:16 #560905
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Oben: Das südliche (nepalesische) Everest Base Camp von Weitem, auf der Kante des Khumbu-Gletschers.
Rechts davon sieht man den Khumbu-Icefall, eine der gefährlichsten Stellen der Everestbesteigungen.


Ich hab die erste Blase der ganzen Tour bekommen...hübsch mit viel Blut gefüllt...
...farblich gut zum blutunterlaufenen Zehennagel passend...
...und hab nicht mal was davon bemerkt bis ich sie gesehen habe...
Zuerst musste ich mir mal einige Flüssigkeiten reinschütten, etwa eine Stunde vor Ankunft waren meine 2,5Liter Wasser getrunken...
Genauso wie der Durst stieg fiel meine Power!
Bei der Zeltverteilung (die schon vor meiner Ankunft beschlossene Sache war) hat sich jemand als nicht-Team-fähig erwiesen...
Er hat das ihm zugewiesene Zelt ohne zu fragen verlassen und meines bezogen!!!
Ich mag Typen, die in einer Gruppe ohne zu fragen machen was sie wollen, nicht!!!
Aber ich bin nicht unglücklich darüber...
Zumal das Zelt das er mir 'gestohlen' hat direkt neben dem Klo-Zelt liegt...der wird sich noch verfluchen!!!
Ich werde meine fünf nächtlichen Toilettengänge nicht besonders leise tätigen...
Kurz vor dem Abendessen ist es wieder der Zeltstehler, der seine Serviette auf den Boden fallen lässt, sie aufnimmt und jemand anderem als Neue anbietet!!!
Na ja...
Mein Freund ist und wird er nicht!!!
Wie bisher immer geht's schon früh zu Bett.
Kaum eingeschlafen ruft die Blase der Pissflasche...
...ein Novum für mich, aber der Weg zum Pissoir ist lang, steinig und vor allem eisig,
denn wir campen auf einem Gletscher...
Da sich die Blase in weniger als einer Stunde bis zum platzen füllt und die Pissflasche nach dem zweiten Mal schon beinahe voll ist muss ich also raus...
Dabei denke ich gar nicht mehr an den, der mir das Zelt gestohlen hat und mache echt nur aus Versehen einen unheimlichen Krach, da ich wohl über jeden Stein und jedes Stahlblech stolpere oder Steine gegen die Stahlbleche der Pissoiranlage trete...
...aber wirklich nicht absichtlich...
Als ich endlich fertig bin geh ich aus dem Toilettenzelt raus und schon kommt mir mein neuer 'Liebling' mit offensichtlich schlechter Laune entgegen...
...ich kann es mir nicht verkneifen zu lachen!!!

10.04.2012 : der erste ganze Tag auf 5350müM...

Nach einer immer wieder von längeren Wachphasen durchzogenen Nacht kam ich am Morgen gar nicht in die Gänge, nach dem Erfrischungstüchlein um 07:00 und dem anschliessenden Milky-Tea (beides von den Sherpa's ans Zelt gebracht!!!) bin ich wieder eingeschlafen und erst um 07:55 erwacht...um 08:00 war Frühstückzeit!
Und was gabs zu essen???
Ja!!!
Poridge!!!!!!!!!!!!!!!
Ok, nacher noch staubtrockenen Toast mit trockenem Ei drauf...
Knapp fertig mit dem Essen wurde ich gehetzt am Camp-Rundgang teilzunehmen...weshalb der so knapp nach dem Frühstück sein muss ist und bleibt mir ein Rätsel...





Auch hier im Basecamp angekommen ist ofensichtlich das Schwein, das das Loch im Toilettendeckel nicht trift...
Diesmal hatte er Dünnpfiff und hat seine Sauce rund um das Loch der Klobrille verteilt...
Ich hatte vorher riesigen Druck hinten, nun plötzlich vorne oben!!!
Zum Glück konnte ich mich knapp beherschen, aber ich war nicht in der Lage, jemanden zu
informieren...

11.04.2012 : Die Lobuche-Besteiger verlassen das Camp

...und ich habs nicht geschaft, Toby vor der Besteigung nervös zu machen..
In Absprache mit Dr. Monica hab ich heute kein Medikament genommen...mal schauen, wie sich's auswirkt...
Was schnell auffällt ist dass der trockene Mund/Hals-Bereich schon nicht mehr so trocken ist, dafür die Augen und die Nase überlaufen...ich brauch schon mehr Klopapier für Nase und Augen als für den Hintern...und da gehör ich wohl eher zu den 'Vielbrauchern'..
Steffkeks-chen hat's auch ziemlich erwischt, sie hat nun so ziemlich die selben Symptome wie ich seit meinem Zusammenbruch habe...
Endlich konnte ich wieder ohne Schmerzen essen, wenn auch nicht viel, der Magen ist es sich nicht mehr gewohnt!
Aber es tut so gut endlich wieder essen zu können, ohne auf die 'Schlüpfrigkeit' der Speisen achten zu müssen!!!
Dafür ist der Ruhepuls von etwa 100 auf 112 gestiegen...





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