Tag 3, noch ein ganzer Tag in Quito:
Und wieder haben wir gut geschlafen. Zum Glück in einem kingsize-bed mit durchgehender Matratze und vor allem durchgehender Decke. Übrigens war das bei allen Unterkünften so. Das hab ich also gut gemacht!!!
Was steht für heute auf dem Programm? Genau – mit so einem roten
„Hop-on-hop-off-Bus“, da wollen wir eine Tour machen, um auf bequeme Art und Weise die Stadt zu erkunden. Leider konnte uns unser Gästehaus nicht so recht sagen, wo denn die Einstiegsmöglichkeiten für die Bustour waren, also liefen wir einfach mal (wie meist) zum Plaza Independencia, dort trifft sich eh alles, was Rang und Namen hat und ist (für uns zumindest) so was wie der Ausgangspunkt für alle möglichen Unternehmungen.
Und siehe da – keiner hat´s uns gesagt, keiner hat uns drauf hingewiesen: den Bus haben wir zumindest für den Moment nicht gefunden, dafür aber sind wir mittendrin bei der allwöchentlichen
Wachablösung, die immer am Montag um 11.00 Uhr stattfindet. Dann marschieren die Granaderos wie lebensgroße Spielzeugsoldaten auf den Platz. Ein tolles Spektakel, das wir glücklicherweise hautnah miterleben dürfen:
Was für ein Menschenauflauf. Kurioserweise durften wir als Touris innerhalb der Absperrungen uns frei bewegen, alle Einheimischen mussten außerhalb der Absperrung im Menschengetümmel ihren Platz suchen. Eigenartig, aber wir nehmen dieses kleine Privileg gerne an.
Nach dieser Aufführung wollen wir den
Food-Market besuchen. Das ist eine riesige Halle, ähnlich den Hallen der Viktualienmärkte bei uns zu Hause, jedoch mit einem komplett anderen Angebot. Bier und Wein, das lass sein, denn es gibt hier entweder Fruchtsäfte (sehr lecker) oder Wasser. Das war´s dann schon, was das Trinken anbelangt. Aber
Food-technisch gibt es alles, was man sich so denken kann. Wir probieren eine Gambas-Suppe. Die Gambas sind gut, die Suppe schmeckt exakt wie in Thailand. Ausgezeichnete Küche, und das zu einem Spottpreis. Die Beilage zur Suppe war eine kleine Schüssel mit popcorn. Auch ganz witzig.
So gestärkt schauen wir nun doch nach unserem Bus. Schließlich steht die Busfahrt noch auf dem Programm, die wir unbedingt machen wollen. Nur – trotz intensiven Suchens finden wir den Bus nicht. Was machen wir?
In so einer Situation ist es immer gut, in Quito mittlerweile Freunde zu haben. Der superfreundliche und nette Concierge vom Hotel Grande Plaza hat sich sofort bereit erklärt, uns die Busstation zu zeigen. Wobei er mit "zeigen" nicht zeigen oder erklären meinte, sondern er ist mit uns über den Plaza Independencia marschiert, und das Ganze hat bestimmt 15 Minuten gedauert. Und siehe da – auch die Blindesten unter den Blinden sind dann endlich fündig geworden. Das war schon fast peinlich, aber der nette Concierge wollte uns unter allen Umständen begleiten. So was von freundlich findet man wohl selten, da waren wir regelrecht berührt.
Über die Busfahrt selbst gibt’s nicht viel zu berichten. Hier ein paar Bilder:
Man sieht halt viel von der Stadt, die ganze Sache dauert um die zwei Stunden, und man sammelt viele Eindrücke. Aussteigen wollten wir nicht mehr, also sind wir auf unseren Sitzen festgeklebt und irgendwie waren wir mittlerweile auch müde. Schließlich wollten wir Urlaub machen und waren dann froh, als wir nach ein paar Stunden endlich auch mal unser Casa Gardenia genießen konnten.
Spät abends sind wir dann nochmal unterwegs. Am Hotel
„Patio Andaluz“ sind wir die Tage vorher immer vorbeigegangen und dachten uns jedesmal, dass das schon ein sehr schickes und kleines Boutiquehotel ist. Sogar ein Restaurant ist dabei, das sollte man sich doch etwas genauer anschauen. Es war ja grad mal 2 Blocks (man spricht hier in Quito nicht von Straßen sondern von Blocks) von unserem Gästehaus entfernt.
Nun – durch die Fensterscheiben sehen wir, dass hier eine
„Fanesca“ angeboten wird. Das ist eine Fastensuppe, die vornehmlich in Quito während und vor der Osterwoche gekocht wird. Eine dickflüssige, stundenlang zubereitete, vorzügliche Getreidesuppe mit bis zu 12 verschiedenen Hülsenfrüchten und Kochbananen, in Milchsahne eingelegte Erdnußsoße, Ei und vor allem noch zusätzlich eine Portion getrockneter Stockfisch.
Es hat gut geschmeckt (die Suppe besser als der Stockfisch), und kulinarisch war das in Quito sozusagen das highlight. Wir gönnten uns außer der Fastensuppe noch ein paar Krabben, eine weitere Locro-Suppe und dazu ein Flascherl Rotwein aus Chile, summa summarum 65 USD. Ein teuerer Spaß, aber jeden Cent wert.
Und dass man im Urlaub grundsätzlich nicht ohne Kamera unterwegs sein soll, hat sich auch hier wieder mal bewahrheitet. Darum gibt’s ein paar Fotos von der homepage des schönen Hotels
„Patio Andaluz“, das nicht nur wegen des guten Restaurants ein Geheimtipp für Quito wäre.
Schön ist hier im Gästehaus, dass man abends herrlich auf ein Schöpperl Wein auf der Dachterrasse sitzen kann. Und wenn´s zu kühl wird, gibt es auch innen eine nette und gemütliche Sitzgelegenheit. Der Blick über Quito ist wirklich einmalig und wir freuen uns auf morgen, denn 3 volle Tage hier in Quito sind genug. Endlich können wir morgen unsere Tour über´s Land beginnen.
Nur – wenn wir auch nur annähernd geahnt hätten, was uns morgen für ein Dilemma erwartet, dann wären wir wohl besser im Casa Gardenia geblieben.
Was uns übrigens in Quito nicht gefallen hat, das waren die vielen herumstreunenden Hunde. Und herumstreunende Hunde mögen wir nicht weil man nie weiß, ob und wann sie zuschnappen. Und die Hinterlassenschaften dieser Hunde mögen wir schon zwei mal nicht. Das waren eindeutig zu viele Hundehaufen, manchmal musste man regelrecht „Slalom“ laufen, damit man nicht in den nächstbesten Hundehaufen reingetreten ist.