THEMA: Costa Rica - Dschungel und Mee(h)r
11 Mai 2019 14:06 #556019
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Freitag, 18. Januar

Natürlich müssen wir uns auch von der Playa Buena Vista noch verabschieden und deshalb fahren wir zum Sonnenaufgang nochmal an unseren "Hausstrand". Unser Hotel liegt eigentlich direkt hinter dem Strand, es hat jedoch wegen der dazwischenliegenden Lagune keinen direkten Zugang.





Viel Verkehr am Strand :lol:

Wir machen noch ein paar Fotos vom Garten des Flying Crocodiles und entdecken einen Tiger Heron gleich vor unserem Haus.







Nach dem Frühstück packen wir zusammen und verabschieden uns von der Hotel-Crew. Da wir immer noch nicht zu Bargeld gekommen sind und auch das Internet noch nicht wieder funktioniert, scheitert auch hier die Bezahlung mit Kreditkarte. Es klappt jedoch später via Belastung über Booking.com.

Über Playa Carillo fahren wir hoch nach Hojancha, alles über kurvige Nebenstrassen.







In Hojancha machen wir einen Mittagshalt in einer Imbissbude am Strassenrand. Das Salatbuffet ist riesig, aber wir haben etwas Bedenken hier und bestellen nur eine Portion Fritten. Auf der Strasse sind viele Viehtransporter mit Pferden unterwegs, es scheint irgendwo eine Veranstaltung zu geben.

Bei der Brücke über den Rio Tempisque machen wir nur einen kurzen Halt, es ist ein bisschen rummelig und wir wollen nicht weit vom Auto weglaufen.



Dann fahren wir bald wieder auf der Panamericana nordwärts, ein uns bereits bekanntes Stück, nur dass wir diesmal etwas früher rechts abbiegen. Es geht hoch nach Bijagua, zum Vulkan Tenorio. Unsere Unterkunft liegt mitten in der hügeligen Pampa und wir sind wieder mal froh um unseren 4x4. Unser Ziel ist die "Finca La Amistad Cacao Farm" und wir werden gleich von einer Horde Arbeiter begrüsst, wo keiner so recht englisch kann. Man bringt uns zu Isabella und – unseren bescheidenen Spanischkenntnissen sei Dank – wir kommen auch so zum Ziel, einem Holzchalet namens Caucho (Kautschuk), das erst vor etwa 6 Monaten fertiggestellt wurde. Das Chalet über dem Bach mit Blick in die Bäume ist sehr schlicht aber zweckmässig eingerichtet und sehr sauber. Wir fühlen uns sofort wohl.



Der Schüsselanhänger vom Chalet erinnert mich sehr an ein Appenzeller Sujet und ich frage, ob der Anhänger aus der Schweiz stammt. Isabella weiss es nicht, aber erklärt, dass der Besitzer der Finca ein Schweizer ist. Alles klar! B)

Danach lädt uns Isabella auf eine Tasse Kakao ein. Fruchtsäfte und Kakao darf man hier den ganzen Tag kostenlos trinken.
Beim Kofferausladen lernen wir Katharina und Andreas aus Bayern kennen, die uns gleich mit ein paar Tipps versorgen. Zum Beispiel den Kakao ohne Zucker zu trinken, damit der Schokoladegeschmack so richtig zur Geltung kommt. Für die nächsten 2 Tage trinke ich anstelle Kaffee nur noch Kakao! Und Mäthu, der Kaffee hasst, kann endlich mal mittrinken. :laugh:

Vor dem Abendessen machen wir einen kurzen Spaziergang über die Finca und laufen durch die Kaffeeplantage. Man kann sich hier frei bewegen und alles anschauen. Nachdem die Nikon ein paar Tage im Zimmer bleiben musste, kommt sie hier wieder mal zu Einsatz. :silly:


























Finca-Büsi "Primiento" posiert :kiss:



Danach sitzen wir mit Andreas und Katharina beim Abendessen, es gibt ein typisches costaricanisches Menü und schmeckt gut (leider haben wir nicht aufgeschrieben, was genau es gab. Aber Reis und Bohnen waren mit Sicherheit dabei :lol: ).
Schon bald schlüpfen wir unter das Moskitonetz in unser Bett, begleitet vom Chor der Nacht.
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17 Mai 2019 16:32 #556588
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Samstag, 19. Januar 2019

Das Frühstück, das wie alle Mahlzeiten auf der überdachten Terrasse des Haupthauses serviert wird, ist hier recht speziell. Gallo Pinto, das costa-ricanische Nationalgericht aus Reis, schwarzen Bohnen und Koriander ist uns natürlich bereits wohlbekannt und schmeckt uns gut (wobei Mäthu auf den Koriander verzichten könnte :whistle: ). Dazu gibt es yummy selbstgebackenes Brot, Feta-ähnlichen Quietschkäse und Kakaomarmelade (hergestellt aus der frischen Kakaofrucht, nicht aus der Bohne, die ja fermentiert wird). Die Marmelade finde ich super, sie schmeckt süsslich-herb und erinnert schon in gewisser Weise an Kakao, wenn man es weiss. Das Beste ist natürlich die heisse Tasse Kakao. :P Butter scheint man hier aber nicht zu kennen...

Danach machen wir uns rasch auf zum Nationalpark Volcan Tenorio. Bis zum Eingang sind es etwa 5 km, der Weg führt über eine holperige Strasse und eine recht morsche Holzbrücke, was ganz sicher nicht die offizielle Zufahrt sein kann. Unterwegs sehen wir einen lustigen Ziegenbock, dem die Haare zu Berge stehen.



Pünktlich zur Toröffnung sind wir da und nach dem Ticketkauf laufen wir schnell los, denn es gibt nur einen One-Way-Pfad zum Rio Celeste. Wir möchten es lieber vor den grossen Massen schaffen. Zuerst laufen wir die steile und ziemlich lange Treppe zum Rio Celeste Wasserfall runter. Dort sind wir einige Momente tatsächlich ganz alleine. Nach ein paar Fotos steigen wir die Treppe wieder hoch, puuhh, ganz schön schweisstreibend. :whistle:




Nein, die Lianen wachsen hier nicht quer, aber irgendwie wollen sich die Hochformat-Fotos alle hinlegen :unsure:





Die Wanderung wird zunehmend schwieriger, denn es ist extrem feucht und der Boden schlammig und rutschig. Es gibt verschiedene Infopoints mit Erklärungen. Leider versteckt sich der Tenorio hinter einer dicken Nebelwand.









Zwischendurch wabert ein recht schwefliger Duft um unsere Nasen. :sick: Zuhinterst, an der Stelle wo der Rio Celeste durch eine chemische Reaktion beim Zusammenfluss seine typische türkisblaue Farbe erhält, staunen wir über das Naturwunder, freuen uns aber genauso über die kleine Schlange hinter der Absperrung, die den nicht «flussblinden» Touris Modell steht.







Der Rückweg wird dann recht mühsam, denn der Boden ist nun vom beginnenden Regen und der zunehmenden Tourimasse noch aufgeweichter, ausserdem hat man nun ständig «Gegenverkehr».
Als wir wieder die Treppe zum Wasserfall erreichen, spricht uns ein kanadisches Paar an, das ebenfalls auf der Kakao Finca logiert. Während wir so dahinplaudern, werden wir von einer einheimischen Grossfamilie zu Filmstatisten delegiert. Der Vater will die Treppe heraufrennen und wir sollen ihn dabei anfeuern und feiern, während die Tochter mit dem Handy filmt. Er läuft also ca. 5 Meter die Treppe runter (tricksen à la Hollywood) um dann im sportlichen Laufschritt nach oben zu rennen, während wir klatschen und «Si se puede – si se puede» rufen, finalisiert von einer La Ola-Welle. Der Vater ist begeistert von unseren Supporter-Fähigkeiten und freut sich riesig! :woohoo:

Als wir den Park verlassen, sind schon einige Reisecars eingetroffen und wir sind froh, können wir wieder gehen. Wir kaufen noch 2 Souvenir-Holztassen (undicht, wie wir mittlerweile festgestellt haben :pinch: ) in einem der umstehenden Shops und fahren dann zurück zur Finca. Unterwegs sehen wir weit entfernt noch ein Faultier im Baum hängen.


Wieder passieren wir die TÜV-geprüfte Holzbrücke :laugh:



Am Nachmittag schnappt sich Mäthu die Kamera und läuft den Farm-eigenen Hiking-Path entlang, während ich von einem spannenden Buch gefesselt in der Hängematte liege. Später packt mich dann aber auch der Bewegungsdrang und ich laufe ebenfalls los. Der Pfad führt abwechselnd durch die Kakao-Mischkulturen der Finca und Wald, welchen der Schweizer Besitzer stehen lässt oder auf freien Flächen sogar wieder aufforstet. Es geht bald steil nach oben und irgendwann merke ich, dass es eng wird mit der Zeit. Es ist bald 17 Uhr und in einer guten Stunde ist es stockdunkel. Ich kann nicht abschätzen, ob es kürzer ist, umzudrehen oder weiter zu laufen. :whistle: Da ich aber schon über eine Stunde unterwegs bin, entscheide ich mich, weiter zu laufen und mich etwas zu beeilen. So lange kann ein Trail ja nicht dauern..









Der Weg führt nun wieder runter und die Richtung sollte auch stimmen. Begleitet werde ich von Montezuma Oropendolas mit ihrem charakteristischen "Gurgelgesang" und Tukanen, die heute ein regelrechtes Konzert abhalten. Plötzlich stehe ich vor dem Produktionsgebäude der Finca und habe es somit rechtzeitig geschafft. Leider habe ich von der Anstrengung Kopfschmerzen bekommen und Mäthu muss alleine zum Nachtessen.
Liegen und viel trinken hilft und so geht es mir zum Glück bald besser und ich esse hungrig das von Isabella extra für mich eingepackte Essen auf, das Mäthu mir mitgebracht hat.
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25 Mai 2019 17:37 #557372
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Sonntag, 20. Januar 2019

Nach dem Frühstück, das gleiche wie gestern, nehmen wir an der Kakao-Führung teil, die für Übernachtungsgäste kostenlos ist. Luis zeigt uns die «Nursery» und erklärt, wie die Kakao-Pflanzen veredelt werden. Nach etwa 10 Minuten stossen noch auswärtige Gäste dazu, eine Gruppe Israelis, die in Kanada leben. Ich erkenne die Sprache sofort, da ich beruflich mit Israelis zu tun habe und begrüsse sie mit «Shalom», woraufhin ich sogleich auf hebräisch zugetextet werde. Verstehen tu’ ich natürlich nichts. :lol: Es ist eine sehr interessante und lustige Führung, wir dürfen viele Dinge probieren, u.a. die rohe Kakaofrucht, aus der die leckere Marmelade gemacht wird.






Kakaobohnen während der Fermentierung

Danach packen wir unsere Sachen zusammen und verabschieden uns von Isabella und Luis. Diesmal vergessen wir auch das Abschiedsfoto nicht, denn vorallem mit Isabella hatten wir beim Kakaotrinken stets sehr lustige Gespräche auf Spanisch.



Auf den paar Kilometern zurück zur Hauptstrasse schaffen wir es tatsächlich, uns zu verfahren. Ewig fahren wir über Gravelroads, Hügel rauf und runter. Irgendwo sitzen 5 Geier auf Zaunpfosten und lassen die Flügel trocknen. Daneben auf der Strasse liegt schon die Mahlzeit bereit: Ein überfahrenes Opossum. :S







Die Richtung würde eigentlich stimmen, aber das Navi verliert ständig die Connection. Als wir in einer Sackgasse auf einem Bauernhof neben Esel, Kühen und Hunden landen, fragen wir die spielenden Kinder nach ihrem Papa. Dieser schickt uns endlich auf den richtigen Weg und nach einer Stunde herumgegurke sind wir wieder auf der Teerstrasse.
Wir wollen in La Fortuna eine Apotheke und eine Bank aufsuchen und etwas essen. In der Apotheke werden wir schnell fündig mit einer Salbe gegen den Burrito-Juckreiz, der ATM spuckt leider auch hier nichts aus (jedenfalls nicht mit unseren Karten :angry: ). Wir fahren zum Arenal Volcano Inn etwas ausserhalb des Ortes, wo wir auf der letzten Reise übernachtet haben. Im dortigen Restaurant genehmigt sich Mäthu eine leckere Pizza, während ich Tico-Fries (frittierter Maniok) probiere. Wir bereuen es keine Sekunde, diesmal nicht hier zu bleiben. Die Hotelanlage ist zwar sehr schön, aber es werden ganze Busladungen mit Touris im Restaurant abgeladen und La Fortuna ist mittlerweile einfach too much… Bloss weg hier. :dry:

Unsere heutige Unterkunft, die Chachagua Rainforest Lodge, liegt etwa eine halbe Stunde von La Fortuna entfernt. Einmal auf der Reise gönnen wir uns etwas Luxus! :silly: Unser Deluxe-Bungalow ist echt schön, das Badezimmer riesig, inkl. Badewanne mit Dschungelblick. Mit der Kamera bewaffnet, laufen wir auf dem Gelände herum, aber da es recht regnerisch ist und schon dämmert, produzieren wir nicht viele brauchbare Fotos.









Zum Abendessen schlemmen wir im recht edlen Restaurant der Lodge und überessen uns völlig. Mäthu macht noch eine kleine Nachtwanderung durch den angrenzenden Regenwald und erlebt einen Schreckmoment, als die Taschenlampe plötzlich den Geist aufgibt. Zum Glück findet er den Weg zurück trotzdem. Nachdem wir noch ein bisschen dem Nachtkonzert auf der Terrasse zugehört haben, legen wir uns zufrieden ins kuschelige 4****Bett. :woohoo:
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28 Mai 2019 12:56 #557569
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Montag, 21. Januar 2019

So richtig hungrig sind wir noch nicht, weshalb wir als erstes einen kleinen Walk auf dem lodge-eigenen Wanderpfad machen. Leider regnet es und wir sind in Regenjacken eingepackt. Wir kommen an einem uralten Baum mit riesigen Brettwurzeln vorbei.



Das Highlight ist aber, dass wir per Zufall ein winziges Kolibri-Nest mit Küken entdecken! :woohoo:



Das Nestchen ist unglaublich klein und ich freue mich sehr, dass wir es gefunden haben. Es klebte auf einem Blatt direkt am Wegesrand, aber man musste schon sehr genau hinsehen. Später beim Frühstück kommt der Guide an jedem Tisch vorbei und fragt nach den Wünschen bezüglich Aktivitäten. Wir haben keine, da wir ja nachher weiterreisen, aber wir erzählen ihm von dem Nest. Er meint, "wow, how did you find it? I know where it is". Gestern seien dort noch Eier drin gewesen. :kiss:

Auf dem Weg zu unserem Auto mit den Koffern im Schlepptau entdecken wir 3 Arassaris auf einem Baum beim Nachbarsbungalow. Sofort packen wir die Kameras wieder aus und beobachten die schönen Vögel, die sich vor dem Regen in Sicherheit gebracht haben.









Beim Auschecken an der Reception erzählt uns der Angestellte, dass gestern eine grosse Phyton das Haushörnchen verspeist hat und zeigt uns Fotos. :sick: Manche Dinge möchte ich eigentlich lieber nicht sehen. :whistle:

Auf unserer heutigen Strecke nach Guapiles liegt das «La Marina Rescue Center», welchem wir versuchshalber einen Besuch abstatten wollen. Die Bewertungen auf TripAdvisor waren etwas zweifelhaft, aber in unserem Reiseführer wird es empfohlen. Kurz nach dem Bezahlen des Eintritts fängt es an zu schütten und wir müssen uns von Unterstand zu Baum zu Unterstand retten.

Vorneweg und zusammengefasst lautet unser Fazit: Das Center macht sicher eine gute Arbeit bezüglich beschlagnahmten Tieren wie Papageien, die illegal als Haustiere gehalten wurden und die wenn möglich wieder ausgewildert werden. Auch das Kroko, die Pekaris und Tapire haben ein schönes, grosses Gehege, auch wenn alles veraltet ist und langsam zusammenfällt. Die Agutis können sich im Gelände sogar frei bewegen. Die Papageienvoliere war tendenziell bereits überfüllt, der Käfig der grossen Hühnervögel (Guan) war massiv überbevölkert und die Tiere waren gestresst. Das Schlimmste waren aber die Raubkatzengehege für Ozelote, Jaguar und Puma. Deren Betongefängnisse waren max. 2x3m gross und wir haben uns gefragt, ob diese einfach als Lockvogel im Zoo behalten werden, denn das Leben, dass sie hier führen ist sicher nicht besser als vor ihrer «Rettung». Mir kamen beinahe die Tränen, als der Puma mir direkt in die Augen sah. :(











Beim Ausgang nimmt die Dame gerade einen beschlagnahmten Papagei in einem erbärmlich kleinen Käfig entgegen und sie meint, die Leute hätten teilweise keine Ahnung und hielten sich illegal exotische Haustiere, ohne ihre Bedürfnisse zu kennen. Für diesen Papagei ist der Umzug in die grosse Voliere zu den Artgenossen sicher eine Verbesserung. Trotzdem verlassen wir das Center mit einem unguten Gefühl im Bauch.

Die weitere Route verläuft ohne besondere Vorkommnisse und bald erreichen wir unsere Unterkunft in Guapiles, die eigentlich eine reine Transitunterkunft sein sollte. Doch mit dem Gastgeber Herbie, ein gebürtiger Südafrikaner mit holländischen Wurzeln, verstehen wir uns so gut, das der Aufenthalt sich nach dem Motto «we searched a bed but found a friend» entwickelt. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang zur Badestelle am Rio Blanco, aber da es empfindlich kühl ist, verzichten wir auf ein Bad.



Am Abend zeigt das Thermometer nur noch 17 °C an. :ohmy:
Herbie kocht uns ein ausgezeichnetes Nachtessen und wir plaudern noch eine ganze Weile. Später fallen wir in das etwas klamme, sehr rustikale Bett und freuen uns auf die Karibik.
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29 Mai 2019 16:04 #557654
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Dienstag, 22. Januar 2019

Gopf, ist das kühl hier! Das man in Costa Rica frieren kann, hätten wir nach der letzten Reise auch nicht gedacht. 2016 hatten wir Ende April/Anfang Mai mehrere schlaflose Nächte, weil es so feucht-heiss war. Und so laufen wir heute mit Pulli und langen Hosen zum Frühstück. Gestern Abend hatten wir unsere Wild-Kamera in Herbies Garten montiert, das Resultat überprüfen wir während dem Frühstück. Leider hat die Kamera weder ein Tamandua, noch ein Kinkajou, ein Tayra oder ein Coati eingefangen. Nur Herbie und seine Katze sind vor die Linse gelaufen. :laugh:
Beim leckeren Frühstück, dass aus einem bunten Teller mit Spinat-Omelett, verschiedenen Früchten, Toast und Marmelade besteht, haben wir Gesellschaft von einem jungen französischen Paar, dass eine nette Route vor sich hat: Ab hier 1 Nacht Tortuguero und die nächste Nacht in Carate beim Corcovado NP. Herbie schüttelt nur den Kopf. :huh: Wir haben keine Eile und so unterhalten wir uns noch lange mit Herbie über sein Grundstück auf der Osa Peninsula, dass er vor einiger Zeit gekauft hat und nun das Haus wohnlich einrichtet. Wir beneiden ihn sehr darum, denn die Osa Peninsula ist für uns (noch) Costa Rica pur. Später suchen wir in Herbies Garten nach Fröschen und werden schnell fündig.



Irgendwann gegen Mittag verabschieden wir uns (inkl. Foto :silly: ) und fahren los Richtung Limón.



Die Fahrt ist recht anstrengend, die Strasse ist nur 2spurig und es sind fast ausschliesslich grosse, laute LKWs unterwegs. Und zwar allesamt aus dem Bananen-Business: Chiquita, Del Monte, Dôle, etc. Wir fahren durch eine richtige Bananen-Hochburg, sehen erste Plantagen und auch Logistik-Terminals.





Schliesslich erreichen wir Limón und beschliessen spontan einen kleinen Umweg durch die Stadt zu fahren. Eine Schönheit ist Limón wahrlich nicht: Heruntergekommene Gebäude, viel Abfall und Bettler auf der Strasse. Und das Meer, was wir zu Gesicht bekommen, ist grau, trüb, sehr aufgewühlt und so gar nicht karibisch… :pinch:

Wir hoffe, dass es weiter südlich besser aussieht. Aber erst mal geht es für uns in den Dschungel. Unser Ziel ist die Selva Bananito Lodge, eine ehemalige Farm zur Holzproduktion, die von den Nachkommen des Gründers zu einer nachhaltigen Gäste-Lodge umgestaltet wurde, die sich dem Schutz des Regenwalds und seiner Bewohner verschrieben hat. Die Anfahrt ist recht abenteuerlich und führt zuerst durch Bananenplantagen, danach Farmland und schliesslich dichten Regenwald inkl. Flussdurchfahrt.



Wir entdecken eine Kolonie von Montezuma Oropendolas:






Zum Schluss gibt es noch einen Roadblock:
vimeo.com/339127939

Wenn man den Weg kennt, dauert es von der Hauptstrasse in Bananito Sur gut 30 Minuten bis zur Lodge.
Wir werden von Guide Harvey begrüsst, der hier ein bisschen «Mädchen für alles» ist. Er zeigt uns zuerst unseren Bungalow, ein offenes Haus auf Stelzen mit einer super Sicht in die Bäume und die umliegenden offenen Flächen. Da die Lodge früher eine Farm war, ist sie nicht wie erwartet «mitten im Wald», sondern das Gelände wirkt offen und luftig. Von Dschungel umgeben ist sie natürlich trotzdem, man merkt es nur nicht so.





Gleich danach laufen wir zum Restaurant, wo wir noch ein spätes Mittagessen erhalten. Zum Trinken gibt es nur Bier oder selbstgemachte Fruchtsäfte. Im Bungalow steht ausserdem ein grosser Tonkrug mit Wasser zur Verfügung. Abfall will hier möglichst vermieden werden.
Nach dem Essen laufen wir ein bisschen über das Farmgelände, entdecken einen Kaiman im Teich und lernen Luis kennen, einen einheimischen, deutschsprachigen Reiseleiter, der ein deutsches Paar durch Costa Rica begleitet. Er hat ein Fernglas umgehängt und fragt uns: «Mögt ihr vögeln?» :whistle: :laugh: :laugh:


Die mögen wir besonders B)

Den restlichen Nachmittag relaxen wir in den Hängematten in unserem Bungalow. Später gibt es Abendessen im Restaurant, alle sitzen an einem Tisch. Wir unterhalten uns mit Harvey, ein aufgestellter, fröhlicher Mensch, ein echtes Original. Seine Vorfahren stammen aus Uganda und Äthiopien und wurden als Plantagenarbeiter nach Costa Rica verschifft. Er ist bereits mehrfacher Grossvater und zeigt uns stolz seine grosse Familie. Während wir schon beim Dessert sind und es längst dunkel ist, treffen noch 2 Freundinnen aus Deutschland ein. Sie sind erst gestern in CR angekommen, das Gepäck ging bei der Fluggesellschaft verloren und sie haben sich auf der Strecke zur Lodge hoffnungslos verfahren. Für Gesprächsstoff ist gesorgt. :silly:
Bald darauf schlüpfen wir müde unter unser Moskitonetz, begleitet von dieser Geräuschkulisse:
vimeo.com/339129309

Und ich staune, was mir trotz kaum vorhandener Notizen alles wieder einfällt zu diesem Tag! :whistle:
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Hallo Carinha

Bei einem Reisebericht von Costa Rica bin ich doch auch dabei!
Sehr schön bisher!

LG

Herby
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