THEMA: Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis
27 Jul 2020 20:43 #592742
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  • H.Badger am 27 Jul 2020 20:43
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Liebe Beate,
etwas verspätet möchte ich auch noch Danke für deinen schönen Bericht sagen, der mich in gänzlich unbekannte Regionen geführt hat. Tolle Landschaften habt ihr da bereist! Vielleicht kommen wir da auch irgendwann einmal hin - dein Bericht hat jedenfalls Lust geweckt.

Ganz liebe Grüße und viel Spaß weiterhin im Urlaub!
Sascha
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29 Jul 2020 11:55 #592795
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  • ElkeS am 29 Jul 2020 11:55
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Hallo liebe Beate,

jetzt habe ich Deinen Bericht hier auch noch nachgelesen. Ich habe natürlich viel Bekanntes wiedergesehen - kein Wunder, waren wir doch quasi zeitgleich auf fast identischer Route unterwegs. Aber an der ein oder anderen Stelle habt Ihr doch völlig andere Erlebnisse und vor allem völlig anderes Wetter gehabt als wir - was die 2-3 Tage, die wir Euch meistens voraus waren, da doch ausgemacht haben.

Ein paar einzelne Anmerkungen:

Preiswerter wäre es mit LATAM ab Frankfurt gewesen, jedoch hätten wir zurück mit Iberia gemusst, und das war auf Grund unserer Erfahrungen keine Option.
Da habt Ihr gut daran getan - wie Du ja in meinem Bericht gelesen hast, war unser Rückflug der reinste Horror ;)

Den Städten sah man die Unruhen noch deutlich an, man wartete wohl noch auf weitere Ausschreitungen. Auf Chiloe, in Coyhaique und besonders in Punta Arenas -dort sahen wir auch abgebrannte Häuser- waren die Geschäfte noch verrammel, überall war Polizei bis unter die Zähne bewaffnet präsent.
Das waren auch die Eindrücke, die wir gewonnen hatten und weshalb wir uns in den Städten überhaupt nicht wohl gefühlt haben. Zum Glück waren wir ja fast die gesamten 4.5 Wochen in der Natur unterwegs. Aber unser letzter halber Tag, den wir dann ja noch in Santiago verbracht hatten, hat das Ganze dann noch mal getoppt. Ich konnte mich kaum aufraffen, irgendetwas zu fotografieren...

Die Carretera Austral ist die einzige Verbindung zwischen Nord und Süd, es gibt keine Alternative. .... in der Ortschaft Chaiten, ca. 60 km südlich, eine Straßenbarrikade errichtet. 36 Stunden ging dort gar nichts, die Menschen nächtigten in ihren Fahrzeugen, medizinische Notfälle... bis der Spuk vorüber wäre, denn das könnte Tage dauern
Da habt Ihr aber echt Glück gehabt. Mir fiel beim Lesen sofort unser Abstecher nach Futaleufu ein, wo wir zum Rafting waren und welches Glück wir bei der Rückkehr zur Carretera Austral hatten, als nur wenig später die Straße von einer Erdlawine komplett dicht gemacht wurde. Eine Stunde später wären wir abgeriegelt gewesen...

Im Verlauf der nächsten Tage lernte ich, dass man von Vulkanen und Bergen, die nicht unter einer Wolkendecke verschwunden sind, am besten sofort ein Foto macht. Wer weiß, wann man die Gelegenheit dazu wieder bekommt
Wie recht Du doch hast :laugh:

Nach ca. 2 Stunden erreichten wir eine Aussichtsplattform. Die Mühe hatte sich definitiv gelohnt, denn vor uns, zum Greifen nah, hing der große Gletscher. Das Schmelzwasser rauschte den Berg hinab und speiste den hellblauen Gletscherfluss. Wunderschön!
Sehr schön, dass wir den Ventisquero Colgante nun auf Deinen Bildern doch noch zu sehen bekommen ;) Als wir oben waren, hatte er sich ja leider komplett in den Wolken versteckt... In den Thermalquellen wart Ihr nicht?

Von Puerto Puyuhuapi nach Coyhaique
Den Tag hab ich besonders genau gelesen und war beim Anblick Eures strahlend blauen Himmels schon ein bisschen neidisch - war es doch bei unserer Reise der wirklich einzige verregnete Tag, an dem wir so gut wie alle Pläne über Bord werfen mussten, weil es pausenlos wie aus Kübeln geschüttet hat. Aber wir haben es tapfer durchgestanden und wurden dann ja in der Folge von einem Dauerhoch verwöhnt...

Der Abend im „Mamma Gaucha“ dagegen war ein voller Erfolg, nicht wegen des Essens, denn das habe ich vergessen, aber die Bier-Karte, die war wirklich sehr umfangreich :P , und ich erinnere mich, dass wir uns da ganz tapfer „durchprobiert“ haben :whistle: .
Da geht es mir genau umgekehrt ;) Das Bier hat mich weniger interessiert - aber die Pizza dort war einfach nur göttlich lecker!

Serpentinen führen den Berg hinab zum Aussichtspunkt „Mirador Cuesta del Diablo“. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf den „Cerro Castillo“, dessen Basaltwände doch tatsächlich ein bisschen an ein Märchenschloss erinnern.... Wer Zeit hat sollte unbedingt mindestens 1 Nacht hier bleiben um zu wandern.
Schade, dass Ihr keine Zeit für die Wanderung zum Cerro Castillo hattet. Die fand ich wirklich genial und der Ausblick von oben war einfach nur grandios. Wenn man die Zeit für eine Übernachtung hier hat, sollte man die Wanderung wirklich unbedingt machen.

Lago General Carrera ... Zweifelsohne ist er wohl einer der schönsten Seen der Welt.
Da kann ich Dir absolut zustimmen. Für mich das schönste Blau, was ich je gesehen habe...

unser Ausflug fiel damit ins Wasser
Das war ja wirklich ein ganz schöner Mist mit dem Auto und mit den Marmorhöhlen habt Ihr definitiv eines der großen Highlights verpasst. Wir sind ja mit dem Kanu hingepaddelt und waren einfach nur begeistert. Vor allem weil wir ja mit dem Kanu in die die Höhlen hinein fahren konnten sooft wir wollten und keinerlei Zeitbeschränkung wie auf den großen Booten hatten. Als kleines Trostpflaster ein paar Bilder von uns:







Am späten Nachmittag erreichten wir Lago Posadas. Ein gottverlassenes Nest abseits der Ruta 40, irgendwo im patagonischen Hinterland.
Hattet Ihr keine Muse mehr, noch zum Lago Posadas zu fahren und den tollen Sea Arch zu bewundern?

Dieser Teil unserer Reise hatte mir im Vorfeld sehr viel Kopfzerbrechen bereitet. Von Lago Posadas bis nach El Chaltén waren es ca. 530 km, und Google Maps veranschlagte dafür knapp 9 Stunden.
An diesem Tag habe ich oft an Euch gedacht, wie es Euch wohl mit dieser langen Fahrtstrecke ergeht. Wir hatten ja in Las Horquetas nochmal eine Zwischenübernachtung eingelegt, da war es deutlich entspannter.

Vier ganze Tage nur an einem Ort, das war sehr erholsam gewesen. So ein Roadtrip, wo man mindestens alle zwei Tage den Ort wechselt, kann schon manchmal sehr anstrengend sein
Das haben wir genauso empfunden. Wir haben uns echt schwer getan, nach den 5 wundervollen Tagen in El Chalten dieses Paradies wieder zu verlassen. Hier hätten wir noch so viel länger bleiben und wandern können. Wettermäßig hatten wir ja ein paar Tage vor Euch auch das ganz große Los gezogen. Für uns der schönste Trail war die Wanderung Loma del Pliegue Tumbado mit einmaligem Blicken auf den Fitz Roy und den Cerro Torre:





Gletscher Perito Moreno
Hier habt Ihr auch tolle Fotos gemacht. Klasse. Dieses Blau des Eises ist irgendwie unwirklich. Das muss man einfach erlebt haben. Wir hatten an den Terrassen ja leider nicht so viel Zeit, weil wir vorher das Ice Trekking gemacht haben. Aber das war auch eine ganz besondere Erfahrung.

Ich war sehr traurig, als es nach gut 45 Minuten schon wieder zurück ging. Warm eingepackt in Winterjacke. Schal, Wollmütze und Handschuhe hätte ich stundenlang bleiben können, aber, so ist das auf organisierten Ausflügen: gerade, wenn es am schönsten ist, geht es zurück
Wir haben bei dem Ausflug zur Estancia Cristina ja die Trekking-Variante gemacht, da sind wir etwa 5 Stunden durch den farbenfrohen Fossil Canyon gelaufen. Das war auch echt eine schöne Tour.

Unterwegs im Nationalpark Torres del Paine
Hier waren wir ja dann irgendwann fast zur gleichen Zeit - wobei Ihr es wettermäßig sogar noch ein bisschen besser erwischt hattet als wir. Die ersten beiden Tage, an denen es bei uns extrem stürmisch war, habt Ihr ausgelassen, dafür mussten wir dann schon bald wieder weiter, als das Wetter so richtig hammermäßig wurde ;) Aber auch wir konnten uns absolut nicht beklagen - und der Wind gehört schließlich zu Patagonien einfach dazu.

Der heutige Abend war unsere einzige „Übereinstimmung“, die wir auf dieser Reise hatten, und die wollten wir bei einem gemeinsamen Abendessen verbringen.
Das war ein wirklich netter Abend und wir haben uns sehr gefreut, Euch beide kennenzulernen.

Wer Zeit hat sollte einen Fotostopp am alten Pier („muelle histórico“) in Puerto Natales machen. Auf den Fotos in den Reiseführern sieht das sehr malerisch aus. Bei uns war die Zeit dafür leider zu knapp
Wir haben für einen kurzen Stopp in Puerto Natales gehalten - der Pier ist in der Tat sehr fotogen:



Besonders berührt allerdings hat mich das Grab des „Indiecito Desconocido“ „des unbekannten Indianerjungen“.
Den haben wir leider irgendwie total verpasst...

Also ich sag nochmal Danke für den schönen Bericht und für das Auffrischen unserer Erinnerungen.
Liebe Grüße - auch an Reinhard - von Elke
Letzte Änderung: 29 Jul 2020 13:57 von ElkeS.
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03 Aug 2020 22:03 #593076
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Hallo, ihr Lieben,

@ H.Badger: schön, dass du uns begleitet hast, Sascha. Wer weiß, vielleicht verschlägt es euch Afrika-Verrückten ja tatsächlich einmal in diese Ecke :unsure: , aber für eure Jüngste ist dieses Reiseziel noch nichts, denn sie muss den ganzen Tag wandern können, und ob sie das kann und will, wage ich zu bezweifeln.
Wir sehen uns bestimmt bald, und dann berichtest du mal von diesem scheußlichen Corona-Sommer, davon, was ihr so gemacht habt, denn ihr seid bestimmt nicht zu Hause geblieben!

@ ElkeS: hallo Elke, über diese ausführliche "Rezension" B) habe ich mich sehr gefreut. Hab auch vielen Dank für deine wunderbaren Fotos. Die Marmor-Höhlen hätte ich wirklich sehr gerne gesehen, aber..... ging ja leider nicht :( !
Euer Rückflug war wirklich der reinste Horrortrip. Wie geht denn so etwas, denn da ging ja wirklich alles schief? Deine WhatsApp aus Santiago klang ja noch ganz optimistisch, aber da wusstest du ja auch noch nichts von den kommenden "Ereignissen".

In Lago Posadas fehlte uns in der Tat die Zeit, noch zum Bogenfels am See zu fahren. Wir hatten den Parque Patagonia sehr, sehr ausgiebig besucht, und wenn ich noch einmal planen würde, würde ich dort übernachten wollen, denn die Landschaft ist atemberaubend. So blieb uns nur noch Zeit zum Tanken, duschen und zum Essen. Auch in dieser Ecke lohnt es sich durchaus, einmal einen zusätzliche Tag einzuplanen, denn es gibt wohl ein paar schöne Wanderungen. Auf der Homepage der Unterkunft ist ja einiges zusammengefasst.

Wir haben gerade 10 Tage in Zingst/Ostsee verbracht, und haben uns dort sehr gut erholt. Ende August geht es dann noch nach Sylt, alles andere wird man sehen. Kenia/Tansania wurde annulliert, und unsere bereits geleisteten Zahlungen zurückerstattet.
Machs gut, Elke und liebe Grüße auch an Andreas.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
Letzte Änderung: 03 Aug 2020 22:06 von Old Women.
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29 Jun 2021 12:06 #619840
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  • Malbec am 29 Jun 2021 12:06
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Liebe Beate und Patagonienfreunde

Eben jetzt im patagonischen Winter sieht der Lago Argentino so aus......gefroren!
Se congelo el lago, ☃️☃️❄️❄️chicos patinaje Lago Argentino Bahia Redonda Calafate Santa Cruz ❄️❄️☃️☃️Debido a las gélidas temperaturas invernales en el Calafate, la Bahía Redonda se convierte en la pista de hielo mas grande de sudamérica.

Grüessli
Malbec
Letzte Änderung: 29 Jun 2021 12:37 von Malbec.
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