THEMA: Tempel, Tiere, Teeplantagen - Sri Lanka 2018
04 Mai 2020 13:48 #588113
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  • H.Badger am 04 Mai 2020 13:48
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Liebe Martina,
schön, dass du dich wieder hier meldest!
Es freut mich, dass dir der Bericht bei der Konkretisierung deiner Reisepläne nach Sri Lanka hilft - wir würden rückblickend die Reise erneut ähnlich planen (aber ohne auch dieses Mal nicht eingeplante Verkaufsveranstaltungen...).
Wobei ich beim zweiten Mal wahrscheinlich noch mehr Zeit in den Nationalparks einplanen würde - mein Herz schlägt eben doch stark für die Tierfotografie.
Wenn sich weitere Fragen bei dir ergeben, versuche ich gern, dir weiterzuhelfen.

Liebe Grüße
Sascha
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04 Mai 2020 20:32 #588134
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11. Kapitel: Polonnaruwa – für uns ein archäologischer Höhepunkt der Insel

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Besichtigung einer der ehemaligen Hauptstädte Sri Lankas. Polonnaruwa war von 1055 bis 1235 das wichtigste Zentrum der Insel. Unter König Parakrama Baku I. erlebte die Stadt eine Blütezeit und daher ist es nur folgerichtig, dass wir unseren Spaziergang durch die Ruinenfelder an einer ihn darstellenden Felsenstatue beginnen.



Danach besuchen wir das nahe gelegene Kloster Potgul Vihara, das einen guten ersten Eindruck von der Architektur Polonnaruwas vermitteln kann.



Immer wieder steigen wir zwischendurch in unseren Kleinbus – zu groß ist das Gebiet der Stadt, um es komplett zu Fuß zu erkunden. Die nächsten Stunden werden anstrengend werden – aber auch sehr lohnenswert.

Ein Höhepunkt der Besichtigung ist der Palast des Königs Parakrama Bahu I. Ursprünglich soll der Palast mehr als tausend prächtige Räume enthalten haben. Davon ist kaum noch etwas zu erahnen – trotzdem beeindrucken die hoch aufragenden Ruinen. Leider hat unser Guide einmal mehr wenig zu erzählen und weist nur lapidar auf vorhandene Informationstafeln hin: „Hier – musst du lesen.“ :pinch:



Im Anschluss sehen wir uns die Ratshalle, die etwas weiter östlich des Palastes liegt, an, deren prächtige Relieffriese uns sehr gut gefallen.









In der Nähe lohnt außerdem das königliche Bad einen Abstecher, das durch ausgefeilte unterirdische Wasserleitungen gespeist wurde.



Der nächste Stopp führt uns zum sogenannten Quadrangle, das eigentlich Dalada Maluwa heißt und einen abgeschlossenen Tempelbezirk innerhalb Polonnaruwas bildet – hier heißt es jetzt regelmäßig: Schuhe ausziehen – auch wenn Sand und Steine noch so heiß sein sollten… :blink:
Im Quadrangle findet sich das wohl älteste Gebäude der Stadt, das am Ende des 11. Jahrhunderts errichtet wurde. Zwar ist es noch fast vollständig erhalten, doch weiß man recht wenig über seine ursprüngliche Funktion. Möglicherweise wurde es als buddhistisches Statuenhaus errichtet.



Ganz in der Nähe findet sich der beeindruckende Watadage – ein gut erhaltener Rundtempel und das wohl eleganteste Gebäude, das man auf dem Ruinenfeld besichtigen kann.









Weitere Sakralbauten des Quadrangle schließen das Hatadage ein, wo in der Hauptstadtzeit Polonnaruwas die Zahnreliquie aufbewahrt wurde und den Satmahal Prasada, einen pyramidenförmigen Bau, den man eher in Thailand oder Myanmar vermuten würde.







Auch findet sich hier Gal Pota, das steinerne Buch – ein acht Meter langer Monolith, auf dem im Rahmen einer umfangreichen Inschrift von den Taten eines der Könige Polonnaruwas berichtet wird.





Je näher die Mittagszeit rückt, desto heißer wird der sandige Boden – es ist schon mit einem gewissen Preis verbunden, die alten Ruinen zu durchschreiten… Und so machen wir erstmal eine Rast im Schatten der Bäume und genießen den erfrischenden Saft von Kokosnüssen, die hier ganz wunderbar schmecken.

Weiter geht es dann außerhalb des Quadrangles. Wir sehen uns die größte vollende Dagoba Polonnaruwas an: Rankot Vihara.



Schließlich erreichen wir den Höhepunkt eines jeden Besuchs von Polonnaruwa: Gal Vihara – den schwarzen Fels. Hier kann man vier monumentale Buddha-Statuen bestaunen – eine eindrucksvoller als die andere. Besonders die stehende Statue mit den über die Brust verschränkten Armen ist dabei spannend, fällt sie doch aus der gewöhnlichen Ikonographie des Buddhismus heraus. Vielleicht handelt es sich hier um die Darstellung eines der Lieblingsschüler Buddhas? Oder um den Möch, der den Buddhismus nach Sri Lanka brachte? Man ist unterschiedlicher Meinung. Aber auch die drei übrigen Statuen sind kunstvoll gestaltet und ihr friedlicher Ausdruck weiß zu berühren.
Ein ganz toller Ort, dessen Gesamteindruck aber leider von einem etwas lieblosen Blechdach eingetrübt wird.















Damit ist die Besichtigung am frühen Nachmittag beendet - wir sind erschöpft und sehr zufrieden. In einem nahen Dorf machen wir eine Mittagsrast und genießen schöne Blicke auf das Grün uns umgebender Reisfelder. In der kleinen Gaststätte speist man von einem Lotusblatt und kann ganz viele typische Spezialitäten kosten. Auch lerne ich hier zum ersten Mal das Ginger-Beer IGB zu schätzen – mein Savanna Dry Sri Lankas. Wunderbar.





Den Rest des Tages verbringen wir entspannt im Hotel. Die Kinder schwimmen, der Vater stellt Echsen nach.



Nach all der Kultur der letzten Tage wird der kommende Tag eine Rückwendung zu den Naturschönheiten der Insel bringen: Wir werden das „Gathering“ im Kaudulla Nationalpark erleben – die weltweit größte Zusammenkunft asiatischer Elefanten.
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Letzte Änderung: 04 Mai 2020 20:35 von H.Badger.
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06 Mai 2020 11:04 #588257
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12. Kapitel: The Gathering

Heute steht der Kaudulla Nationalpark auf unserem Programm. Eigentlich hatten wir geplant, den Minneriya Nationalpark zu besuchen, um dort das „Gathering“ zu erleben. Aber gerade halten sich die Elefanten weiter nördlich an einem anderen See auf, der auf dem Gebiet des Kaudulla Nationalparks liegt. Also planen wir um und fahren ein wenig weiter gen Norden.

Aber was ist überhaupt dieses „Gathering“? Zur Trockenzeit in unseren Sommermonaten versammelt sich eine große Zahl asiatischer Elefanten an den noch übrigen Wasserstellen der Region – und das sind die großen Wewas im Minneriya oder Kaudulla Nationalpark. Oftmals kann man mehr als zweihundert Dickhäuter auf den Wiesen, die an die Seen grenzen, beobachten. Wir sind also total gespannt auf diese weltweit größte Versammlung asiatischer Elefanten. :)

Leider spielt das Wetter heute nicht so mit. Es ist bedeckt und nieselt immer wieder. Dabei weht ein wirklich kräftiger Wind. :(

Als wir den Kaudulla Nationalpark erreichen, treffen wir auch dort auf recht viele Jeeps – man mag sich nicht so recht daran gewöhnen.



Den Park selbst erleben wir als überaus verbuscht. Links und rechts der Wege kann man kaum auf Beobachtungen hoffen, da die Vegetation überaus dicht ist. Gleich hinter dem Gate können wir ein Sumpfkrokodil erspähen – und das war es dann auch schon.



Bei den ausbleibenden Sichtungen hilft es auch nicht, dass der Fahrer überhaupt nicht mit uns kommuniziert – es macht den Eindruck als erledige er recht ungeschminkt sein Pflichtprogramm.
Als wir die Uferregion des großen Sees erreichen, ändert sich das Landschaftsbild. Wir befahren eine offene Grasebene, die von mehr oder weniger trockenen Kanälen und kleinen Seen durchbrochen ist.
Hier lassen sich viele Buntstörche beobachten.



Und bald treffen wir dann auch auf die Elefanten. :)
Zuerst beobachten wir eine große Herde aus der Ferne. Ein tiefer Wassergraben trennt uns von der Ansammlung der Dickhäuter. Lange stehen wir hier und sind von den vielen Tieren sehr begeistert.







Nur sind sie eben recht weit entfernt. Dafür stehen wir allein hier und wundern uns, wo die anderen Jeeps sich aufhalten. Irgendwann fragen wir den Fahrer, ob es noch andere Beobachtungspunkte gibt und etwas widerwillig fährt er uns durch ein regelmäßiges Auf- und Ab der Gräben. Ohne ein gutes Allradfahrzeug wäre hier kein Durchkommen – und auch so erscheint es nicht unanspruchsvoll. Ich wäre sicher steckengeblieben… :S

Dafür entdecken wir aber bald weitere Jeeps, die auf die Anwesenheit einer weiteren Herde hindeuten. Dieser Herde sind wir dieses Mal viel näher. So weit das Auge reicht ziehen Elefanten in kleinen Familienverbänden am Ufer umher. Wir zählen rund 150 Tiere. Dazwischen immer wieder niedliche Jungtiere. In der folgenden Stunde genießen wir einfach die Anwesenheit der Tiere und ihr friedliches Miteinander – und blenden dabei erfolgreich die anderen Jeeps aus, die sich den Spot mit uns teilen. Alle Autos stehen mit ausgeschaltetem Motor herum, keiner hat fährt hin oder her – das hilft sehr dabei, sich auf die Elefanten zu konzentrieren. Auch wenn wir schon viele Elefanten in Sri Lanka gesehen haben und auf sehr vertrautem Fuß mit ihren afrikanischen Verwandten stehen – das „Gathering“ ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die Masse der Tiere ist einfach beeindruckend.

















Auf der Rückfahrt – die uns auch außerhalb des Nationalparks bei einbrechender Dunkelheit an weiteren Elefanten vorbeiführt – wird unsere Große zunehmend schlapp – am Abend hat sie leichtes Fieber.



Wir legen uns früh zur Ruhe, nehmen das Abendessen getrennt voneinander ein, damit immer einer im Zimmer bleiben kann, und hoffen, dass der Schlaf rasche Besserung bringt. :S

Heute werden wir von Elefanten träumen.
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06 Mai 2020 20:32 #588309
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Hallo Sascha,

der Tag war ja ein echtes Highlight. So eine große Herde Elefanten, das war auch bestimmt sehr spannend für die Kiddies :) Bei den Tempeln kann ich mir das eher weniger vorstellen, aber eure Kinder sind ja kreativ und finden überall etwas zum Spielen während die Erwachsenen ein Kulturprogramm absolvieren.
Bei eurem Guide wäre ich wahrscheinlich irgendwann einmal ausgerastet, die Motivation lief ja wohl deutlich auf Sparflamme :angry: .
Ein toller Urlaub, und ich lerne auch wieder viel, denn mir war gar nicht bewusst, was für eine Fülle an Nationalparks oder Naturreservaten dieses Land hat. Toll!

Danke für deine Mühe, Sascha, ich fahre gerne weiterhin begeistert mit!

Herzliche Grüße
Beate
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07 Mai 2020 11:51 #588337
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Zum Vergleich: so einfach und leer war der Aufstieg 1983. Das war noch etwas für "mutige"!
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07 Mai 2020 13:24 #588346
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  • henri88 am 07 Mai 2020 13:24
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Hallo Schoggi

Wir waren 1982 oben. Würde ich wohl so heute auch nicht mehr machen. Aber schön wars.

Gruss Heinz
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