THEMA: Costa Rica - Dschungel und Mee(h)r
10 Jun 2019 14:09 #558455
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  • katja999 am 10 Jun 2019 14:09
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Tolle Tiersichtungen!

Carinha schrieb:
Wer findet die Anole? ;)
Gefunden. :)
Carinha schrieb:
im Laufe der Reise habe ich mir geschworen, mich in Costa Rica nie auf ein Pferd zu setzen
Wieso das nicht?

LG
Katja
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12 Jun 2019 10:46 #558616
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Fortsetzung 24. Januar - Bericht Mäthu

Bei Gesprächen mit Pilot Jörg nach dem Gyrocopter-Flug in Samara haben wir erwähnt, dass wir einige Tage in der Selva Bananito Lodge verbringen werden. Jörg erzählt uns, dass Jürgen ein ehemaliger Schüler von ihm sei und nun selber Gyrocopter-Flüge anbietet. Und so kommt es, dass ich heute bereits meinen 2. Flug mit diesem faszinierenden Fluggerät absolviere.
Bereits um 07.00 Uhr treffe ich mich mit Jürgen, Pilot und Gastgeber in der Lodge, zum Start des Rundflugs. Es ist leider etwas wolkig und in der Höhe auch merklich kühler als beim ersten Flug auf der Nicoya-Halbinsel. Wir fliegen über das 800 ha grosse Reservat der Lodge, das zu weiten Teilen aus unzugänglichem Gebiet besteht. Im Reservat an der Talamanca-Gebirgskette entspringt der Rio Bananito. Dieser Fluss sichert mittlerweile die Frisch- und Trinkwasserversorgung von Limón, der grössten Stadt in dieser Region. Da andere Flüsse durch den starken Pestizideinsatz auf den angrenzenden Bananenplantagen kontaminiert sind und das Wasser nicht trinkbar ist, wurde der Rio Bananito somit zur wichtigsten Trinkwasserquelle der Region. Das Schutzgebiet grenzt direkt an das riesige, eine Million Hektar grosse Biosphärenreservat “La Amistad”, das sich bis nach Panama erstreckt. 1991 gab es ein grosses Erdbeben. Es gab Erdrutsche, die Hänge sind erodiert, das spezielle Mikroklima, das viele Täler hier haben, hat sich verändert. Die Region ist trockener geworden – auch der Regenwald. An der Küste wurde das Korallenriff angehoben. Viele Korallen überstanden das Erdbeben nicht.
Wir fliegen an die Küste bis zum Nationalpark Cahuita, welcher sich auf einer vorgelagerten Halbinsel befindet. Ein paar Tage später werden wir den Park noch zu Fuss erkunden. Jürgen weiss viel über die ganze Entstehungsgeschichte des Reservats. Den Gyrocopter benutzt er für Kontrollflüge über das riesige Gebiet und verbindet dies mit Rundflügen für Gäste. Manchmal kommt es zu Brandrodungen in seinem Reservat. Diese können so rasch entdeckt werden. Beim Rückflug von der Küste können wir die beiden Übernachtungsmöglichkeiten (Schutzhütten bzw. Unterstände) im Regenwald erspähen. Ebenso einen Wasserfall, wo man sich auf einer von der Lodge organisierten Tour abseilen kann (wobei dies in der Vergangenheit eher für amerikanische Touristen angeboten wurde. Der Fokus liegt mittlerweile auf europäischen Touristen und die sind nicht ganz so «actionbedürftig», meint Jürgen).
Der Flug war imposant. Durch die vielen Informationen aus erster Hand erhält man einen sehr guten Eindruck über das Schutzgebiet. Rund 10% der Einnahmen aus den Flügen kommen Jürgens Stiftung zugute, die legale wie illegale Abholzung in der Gegend überwacht und limitiert.


Leider sind auf dem Flug keine brauchbaren Fotos entstanden. Die Lichtverhältnisse waren sehr schlecht und Mäthu wollte den Fokus sowieso aufs Geniessen statt Knipsen setzen.
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12 Jun 2019 10:50 #558617
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Mal wieder Seitenumbruch... :S
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katja999 schrieb:
Carinha schrieb:
im Laufe der Reise habe ich mir geschworen, mich in Costa Rica nie auf ein Pferd zu setzen
Wieso das nicht?

LG
Katja


Hallo Katja
Danke für deinen Kommentar!
Ein Pferd ist eigentlich nicht dafür gemacht, schwere Lasten auf seinem Rücken zu tragen.
Damit ein Pferd das Reitergewicht möglichst schadlos tragen kann, muss der Mensch es schonend ausbilden und die richtige Muskulatur aufbauen, damit der Rücken tragfähig ist. Die fehlende Muskulatur kann man den Pferden gut ansehen - ihr Körperbau erinnert mehr an einen Esel.

Zur Veranschaulichung:


Ein junges, unbemuskeltes Pferd vor dem Vulkan Arenal. Bei uns sehen die Fohlen vor der Ausbildung ähnlich aus. Hier bleiben sie ihr Leben lang so "eckig" und "eselförmig" )





In Costa Rica (wie wohl in ganz Mittel- und Südamerika und vielen anderen Teilen der Welt) werden die meisten Pferde jedoch nicht ausgebildet, sondern "gebrochen".

Auszug Wikipedia (Methode aus Amerika)
In der englischen Sprache gibt es den Ausdruck "Horse Breaking". Dabei wird das Pferd über Tage oder gar Wochen hinweg psychisch und vor allem physisch gequält.
Es wird in eine enge Box getrieben, in der es nicht ausschlagen kann. Dort wird ihm ein Halfter angelegt. Ein schwerer Sack simuliert den künftigen Reiter und wird auf seinem Rücken befestigt. Am Kopf des Pferdes wird ein starkes Seil befestigt. Damit wird es an einen Pfosten in der Mitte eines Kraals gebunden. Das Pferd gerät bei dieser Behandlung in Panik und bockt nach der Entlassung aus der engen Box gegen den Sack und wehrt sich gegen den Strick und das Halfter. Wenn es sich nicht beruhigt, wird es geschlagen und es wird ihm ein Bein hochgebunden, so dass es nur auf drei Beinen stehen kann. Damit will man seinen Widerstand weiter schwächen. Verletzungen werden dabei in Kauf genommen. Ist das Tier nervlich und körperlich am Ende und hat aufgegeben, wird es gesattelt. Auf dem Sattel wird der schwere Sack befestigt. Wenn es sich dagegen erneut wehrt, wird es erneut geschlagen und ihm wird wieder ein Bein hochgebunden.
Bis zu diesem Punkt dauert es manchmal acht bis zehn Tage. Die Pferde haben bis dahin oft abgeschürfte Stellen oder sogar schwere Verletzungen, vor allem an den Beinen. Schließlich steigt ein Bereiter in den Sattel. Dieser zwingt dem Pferd seinen Willen auf und hat dafür mehrere Möglichkeiten. Wenn ein Pferd seinen Reiter abwirft, wird es gefesselt und am Boden liegend geschlagen, bis es sich nicht mehr wehrt. Dann steigt der Reiter erneut in den Sattel. Eine andere Möglichkeit, das Pferd unter Kontrolle zu halten, sind scharfe Gebisse, mit denen der Reiter dem Pferd Schmerzen zufügen kann. Bis ein Pferd gebrochen ist, kann ein Zeitraum von bis zu drei Wochen vergehen.

Obwohl "Reiten für Touristen" an vielen Orten der Welt angeboten wird, muss man sich doch bewusst sein, dass man - damit niemand Schaden nimmt - als Mensch ebenso zum reiten ausgebildet sein muss, wie ein Pferd zum geritten werden. Die Kombination "Nicht-Reiter" und "nicht oder schlecht ausgebildetes/gebrochenes" Pferd ist schlicht Tierquälerei.

Ich hoffe, mit diesem kleinen Exkurs zum besseren Verständnis beigetragen zu haben. ;)

Liebe Grüsse
Karin
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Letzte Änderung: 12 Jun 2019 11:41 von Carinha.
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Hallo Karin,
danke für deine Ausführungen. Die Pferde auf deinen Fotos sehen wirklich nicht gut aus.
Ich kenne mich durchaus ein wenig aus mit Natural Horsemanship, das ja auch aus Amerika kommt, und dass man den Willen der Pferde heutzutage eigentlich nicht mehr brechen sollte, sondern dass eine Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd entstehen sollte, so dass das Pferd dem Menschen freiwillig gehorcht, weil es ihm vertraut.
Wie die Pferde in den jeweiligen Ländern heutzutage in der Regel ausgebildet werden, da bin ich leider überfragt. Ich denke aber, dass man es nicht immer alles über einen Kamm scheren kann, und dass man sich den jeweiligen Reitbetrieb genau anschauen muss.
Da gebe ich dir vollkommen Recht, dass man sich als (sonst Nicht-Reitender) Tourist nicht mehr einfach so auf ein Pferd setzen sollte, das einem gerade mal angeboten wird, was sicherlich gerade in Touristengebieten oft negativ gehandhabt wird. Genauso sieht es mit angebotenen Kutschfahrten aus.
Wenn ich an südamerikanische Pferderassen wie die Criollos, die wunderschönen Paso Finos oder die argentinischen Poloponies denke, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die heutzutage auch noch alle beim Einreiten gebrochen werden.
Ich weiß nicht, wie die Gauchos ihre Pferde ausbilden, aber sie sind auf jeden Fall von stämmiger Statur, so dass sie schon mal viel muskulöser wirken als die schmalen Pferdchen auf deinen Bildern.
Auf jeden Fall sind Pferde sehr sensibel und feinfühlig und sollten entsprechend behandelt werden. Mit einem gut ausgebildeten Pferd und einer guten Vertrauensbasis kann man sicher Unglaubliches tun.
Aber viele Tiere werden sicher immer noch schlecht behandelt. Habe auch gerade einen Film über die Wirtschaftskrise in Spanien gesehen, während der sich viele ihre teuren Pferde nicht mehr leisten konnten und zum Abdecker gebracht oder einfach ausgesetzt oder nicht mehr gefüttert haben. :(

Die Flüge mit dem Gyrocopter haben sicher viel Spaß gemacht.
Viele Grüße
Katja
Letzte Änderung: 12 Jun 2019 21:51 von katja999.
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  • ANNICK am 13 Jun 2019 14:18
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Hallo Karin,

Danke für die Erklärung warum dir das Reiten in Costa Rica nicht zusagt. B)

Leider bleibt Costa Rica kein Einzelfall. In viele Länder werden die Pferde einfach zugeritten. Man hat keine Zeit sich um die Muskulatur zu beschäftigen.... :pinch:

Danke für den tollen Bericht.

Es grüsst
Annick
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