Tag 11 04.03. Queen Elizabeth NP Queen Elizabeth Bush Lodge Teil 2
Während des Essens treffen die unsere amerikanische Chimp Habituation Bekanntschaft wieder und beobachten zwei jüngere Franzosen, die allein während unseres Lunches mehrere Biere runterstürzen. Insgesamt hinterlässt das Publikum zahlreicher geführter Touren bei uns ein etwas gespaltetenes Gefühl was Auftreten und Verhalten anbelangt. Obs am Geld liegt oder was auch immer, insgesamt kommen wir in Uganda für uns erstmals mit dieser Art von Reisenden in Berührung. Gefühlt gilt: je teurer die Unterkunft oder exklusiver die Agentur, desto mehr unmögliche Kunden. Mein Beileid für die Guides.. Ich gehe davon aus, dass wir das in Tansania noch viel stärker hätten erleben dürfen, wenn uns Corona nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Es bestärkt uns auf jeden Fall darin, dass die Entscheidung, selbst zu fahren, richtig war.
Nach dem Essen geht es eine steile Abfahrt hinunter zum Anlegesteg. Dort gibt es zwei Boote, ein gewöhnliches und ein etwas schickeres mit Sesseln etc. das offenbar für die Gäste der Lodge ist. Geschwindigkeit, Route und Zeiten sind aber absolut identisch. Vor dem Ablegen beobachten wir, wie die beiden Franzosen vom Mittagsessen das andere Boot besteigen und feststellen, dass es an Bord offenbar kein Bier gibt. Der Guide wird herbeigerufen, das Problem erörtert und der Guide macht sich auf den Weg, um für seine Gäste noch mehr Bier für die Bootstour zu besorgen..
Schließlich geht es für alle los auf den Kazinga Channel. Der Channel ist eine ca. 32km lange, natürliche Verbindung zwischen den beiden Seen Lake George und Lake Edward und verfügt zum Teil über recht steile Ufer, lediglich an einigen Stellen sind sie etwas flacher. Bereits von Oben konnten wir während des Essens beobachten, dass einige Elefanten im und am Wasser zugegen waren.
Leider ist es weiterhin bedeckt und das Licht eher subotopimal. Unsere Hoffnung, etwas Wasser-Action zu erleben erfüllt sich leider nicht, die Elefanten stehen nur rum um sich ihre Füße abzukühlen. Den kühlenden Effekt des Wassers sowie seine atemberaubende Wirkung auf Zecken nutzen auch zahlreiche Büffel, die im Wasser liegen.
Zudem wimmelt es am Ufer von verschiedensten Vögeln.
Besonders freuen wir uns darüber, Scherenschnäbel erstmalig in Natur zu sehen und bei ihren Flugmanövern beobachten zu können.
Auf einem Baum am Ufer sitz ein Fish Eagle Paar, am Ufer selbst ein Hammerkopf.
Selbstverständlich zeigen sich auch wieder jede Menge Hippos.
Schließlich nähern wir uns einem Dorf am Ende des Kanals zum Lake Edward hin.
Der gesamte Park kann wohl als eine Art Blaupause für das Miteinander von Wildlife und einheimischer Bevölkerung angesehen werden. Er ist umgeben von Orten und Dörfen, auch innerhalb des Parks gibt es Dörfer. Zäune gibt es keine. Die Probleme sind daher, vor allem aufgrund Bevölkerungswachstums, naturgemäß vielfältig. Gleichwohl dürfte dieser Ansatz eines "Miteinanders" auf Dauer wohl der einzig sinnvolle sein.
Hinter dem Dorf warten erneut Unmengen von Vögeln auf bessere Zeiten.
Sehr erfreut sind wir darüber, zum ersten Mal Pelikane in freier Wildbahn vorzufinden (ja ich weiß, die gibts durchaus öfters mal irgendwo).
Es zeigen sich weitere Hippos und schließlich einige mächtige Krookodile.
Schließlich geht es mit Volldampf voraus zurück zum Anleger. Unterwegs zeigen sich noch einige Vögel über dem Wasser.
Zurück an der Mweya Lodge finden wir dort eine Gruppe Streifenmangusten umherwuseln, einige besendert. Dabei scheint es sich um die "Hausherde" zu handeln.
Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße wählen wir den Weg direkt oberhalb des Channels. Wir verbringen einige Zeit bei einer Gruppe Anubispavianen.
Auch vogeltechnisch gehen wir nicht leer aus. Wir sehen einen Speckled Mousebird..
.. und einen White-fronted Bee-Eater.
Eine Grünmeeratze zeigt sich etwas scheu.
Kurz vor der Straße treffen wir schließlich noch auf eine kleinere Elefantenherde, die wir einige Zeit beobachten können.
An einigen Stellen hat die Wolkendecke aufgerissen und so können wir einen freien Blick auf die Gipfel der Ruwenzori-Berge werfen. Sie sind recht nah am Park, stehen aber leider aus Zeitgründen nicht auf unserer Route. Ein längerer Besuch dort steht jedoch auf der Afrika-To-Do-Liste weit oben.
Es ist schließlich fast 18:00 Uhr, als wir wieder in der Lodge ankommen. Kurz darauf erhalten wir die Mitteilung von Douglas, das etwas mit unserem Auto definitiv nicht in Ordnung sei, wahrscheinlich liege ein Motorproblem vor. Wir sollen ein Austauschfahrzeug erhalten. Dafür wird ein Mitarbeiter sich am nächsten Morgen in Kampala auf den Weg machen, um uns das Fahrzeug vorbeizubringen.