THEMA: Selbstfahrerrundreise Uganda!
10 Dez 2019 09:26 #574942
  • FabianPl
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  • FabianPl am 10 Dez 2019 09:26
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Grüß dich Herby,
ich habe deinen Beitrag eben erst entdeckt. Wir waren im September / Oktober 2019 als Selbstfahrer für 4,5 Wochen in Uganda, Ruanda, der DR Kongo und in Sansibar. Leider kam ich noch nicht dazu den Reisebericht zu schreiben, aber da Urlaubsplanungen mein Steckenpferd sind, dacht ich, ich schreibe dir mal ein paar persönliche Empfehlungen:

1. Plane und buche selbst! Die Gorilla- und Chimp-Permits kannst du über den Autovermieter buchen, um die Unterkünfte würde ich mich selbst kümmern. Als Autovermieter kann ich 4x4 Uganda sehr empfehlen. Roadtrip ist zu teuer und die Autos sind auch nicht besser...

2. Selbst fahren ist easy. Der Verkehr ist nur um Kampala übel, die Straßen sind, außerhalb der Nationalparks, überwiegend im guten Zustand, die Chinesen bauen wie wild. Ein RAV4 reicht aus, allerdings finde ich einen Landcruiser Prado mit Aufstelldach besser. Ein Aufstelldach wollte ich auf Safari nicht mehr missen. Den Prado würde ich als Diesel nehmen. Kostet dich bei 4x4 Uganda mit etwas Verhandlung 65 USD am Tag. Näheres warum ich den Vermieter mag, findest du in meinen Beiträgen.

3. Zwei Wochen sind für Uganda echt knapp. Das Land ist halt groß. Erwarte dir in Sachen Safari im Lake Mburo, QENP und Murchison nicht zu viel. Die Tierdichte ist weder mit Südafrika, noch mit Namibia, Kenia, Botswana, Tanzania etc. vergleichbar. Wir wussten das vorher und haben Safari quasi als "Nebenbespaßung" mitgenommen. In die Länder gefahren sind wir aus anderen Gründen. Im Kidepo waren wir allerdings nicht, hat nicht in unsere Route gepasst.

4. Solltest du bei deiner 14 Tagesplanung Uganda bleiben, würde ich es in etwa so machen:

1 N Entebbe
(ggf. Shoebill oder Boda Boda Tour in Kampala - wir haben letzteres gemacht und es war definitiv ein Erlebnis - Geschmackssache!) - als Unterkunft kann ich das Blue Monkey GH empfehlen

2 N Jinja
(wir wollten unbedingt raften und es war klasse - Geschmacksache!) - Wir haben Jina zum Rafting als Tagestour von Entebbe gemacht. War ein sehr langer Tag, aber zwecks Rafting mit Abholung super easy! Wenn man den Nil und die Landschaft etwas genießen will, sind 2 Nächte dort sicher auch nicht verkehrt.

2 - 3 N Murchison NP
(die Fahrt von Jinja nach Murchison dauert einen Tag, aber man kann ohne Stress den Spaziergang zu den Nashörnern im Ziwa Rhino Sanctuary auf dem Weg mitnehmen, was sehr empfehlenswert ist, und noch Mittagessen. Morgens zeitig los und man ist zum Abendessen in der Lodge.) - Wir haben den Nord- und Südteil aufgesplittet und im Norden in der Heritage Lodge übernachtet. Das würde ich nicht mehr machen. Der Südteil ist eigentlich für die Füße, die Tiere sind im Norden. Die Bootstouren starten in Paraa. Ich würde tiefer in die Tasche greifen und aufgrund der optimalen Lage für Game-Drives und Bootstouren in der Paraa Safari Lodge übernachten. Die Bootstour zu den Fällen ist landschaftlich schön. Die Bootstour zum Delta ebenso und tierreicher. Bei der Delta-Tour würde ich über Wildfrontiers das kleine Boot buchen.

2 N Kibale
(Die Fahrt von Murchison nach Kibale ist lang, aber auch in der Regenzeit kein Problem mehr, da komplett asphaltiert. Das hässliche Loch Hoima kannst du die schenken. Die Sichtungschance für Schimpansen in Kibale ist sehr hoch.) - Wir haben in der Isunga Lodge übernachtet, was ich nur empfehlen kann. Top Preis-Leistung, traumhafte Lage, super Essen. Da hat alles gepasst.

1 N QENP
(Der Park war für uns enttäuschend, so gut wie keine Tier und landschaftlich auch nix dolles. Die Bootsfahrt im Kazinga Channel ist allerdings sehr schön.) Übernachtet haben wir im Self-Contained-Tent in der Bush Lodge. Das war ein Traum. Safarifeeling pur mit Elefanten und Flusspferden im Camp, am Zelt, vor dem Restaurant... Gutes Essen gabs auch und der Preis ist ok. Das hat den enttäuschenden Park aufgewogen

2 N Bwindi
(Ishasha würde ich weglassen. Es gab noch weniger Tier als im QENP und die Baumlöwen zu finden ist sehr sehr schwer. Dazu kommt, dass es im Preissegment um 100 USD fast keine Unterkünfte gibt. Wir waren in der Enjojo Lodge und fanden es überteuert und so lalaa. Den Park fanden wir nicht doll.) Im Bwindi würde ich schauen, was euch am Besten gefällt bzw. vom Fahren her am Meisten Sinn macht. Wir waren zum Trekking in Rushaga und haben in der Gorilla Valley Lodge übernachtet. Das war beides sehr empfehlenswert.

2 N Lake Bunyonyi
(Landschaftlich wunderschön, traumhafter See, relativ kalt und regenlastig, wir hatten aber Glück!) Wir haben im Birdnest Resort übernachtet - nicht ganz billig, aber sehr empfehlenswert. Man kann sich Kanus leihen und über den See paddeln, was ich sehr angenehm fand.

2 N Lake Mburo
(Schöner kleiner Park - wir haben über die Mihingo Lodge eine dreistündige Reitsafari gebucht, was eines der Highlights unseres Trips war!!) - Wir haben im Eagles Nest übernachtet, was in Sachen Preis-Leistung top war. Sollte noch etwas Budget übrig sein, würde ich die Mihingo Lodge empfehlen. Traumhaft!

Je nach Zeit könntet ihr noch eine Nacht in Entebbe verbringen, ansonsten ist die Fahrt vom Lake Mburo nach Entebbe bei einem Abendflug auch gut machbar.

5. Sofern du auf die Safari weitgehend verzichten könntest, könnte man in 14 Tagen auch Ruanda mit dem Kongo verbinden, was in Sachen Natur- und Landschaft in Verbindung mit Gorillas und Schimpansen auch eine unglaubliche Erfahrung wäre. Der Vorteil wäre aufgrund des kleineren Gebietes weniger Reisetage und ich muss sagen, dass ich von der Welt schon viel gesehen habe, aber auf dem Gipfel des Nyiragongo zu stehen und in den glühenden Vulkankrater zu schauen, hat mich mehr als nur nachhhaltig beeindruckt! Die Gorillas sind ein Once-in-a-liftetime-Erlebnis, aber das hier steht dem um nichts nach. Allerdings ist es natürlich der Kongo und man weiß nie so genau, wie es im April 2020 dort ausschaut. Allerdings wird auch viel Panik verbreitet. Wir waren im Oktober dort und es war in Sachen Sicherheit absolut bedenkenlos!

Falls zu irgendetwas mehr Fragen hast, hau mich einfach an!

Grüße, Fabian
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10 Dez 2019 15:25 #574979
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Hallo Fabian

Vielen Dank auch an dich!
Der Reisezeitraum ist auf den Tag genau beschränkt, am Tag vor Abflug und am Tag nach der Landung haben wir Termine an unseren Arbeitsplätzen B)
Wir könnten also nur noch verkürzen, was wir nicht wollen.
Deine Aussage das die Route vom Murchison nach Kibale komplett asphaltiert ist irritiert mich etwas, zumal ich bei Biggis Reisebericht (Link) Bilder gesehen habe die was ganz Anderes aussagen!
Oder bist du woanders durchgefahren als Biggi?

LG

Herby
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10 Dez 2019 15:55 #574985
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Hey Herby,
bei 14 fixen Nächten würde ich persönlich je nach Geschmack die Nacht in Entebbe oder eine Nacht im Lake Mburo weglassen. 3 Nächte im Murchison würde ich schon machen.

Bezüglich Fahrstrecke: Biggi war in der Budongo Lodge, was für dich keinen Sinn macht, sofern du das Schimpansentracking in Kibale machst. Solltest du im Murchison NP im Bereich Paraa unterkommen (was ich schwer empfehlen würde), fährst du einen andere Strecke. Du verlässt den Park am südwestlichsten Punkt und fährst bei Biso auf die "Bundesstraße". Von Paraa aus fährst du ca. 3-4h nach Hoima und von dort nochmal 4h bis Kibale, z.B. in die Isunga Lodge. Die Straße ist gut ausgebaut und entspannt fahrbar.

Grüße,

Fabian
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10 Dez 2019 17:37 #574992
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Hoi Fabian
FabianPl schrieb:
Du verlässt den Park am südwestlichsten Punkt und fährst bei Biso auf die "Bundesstraße". Von Paraa aus fährst du ca. 3-4h nach Hoima und von dort nochmal 4h bis Kibale, z.B. in die Isunga Lodge. Die Straße ist gut ausgebaut und entspannt fahrbar.
Das ist ja interessant!
Ist die Strecke asphaltiert oder Piste?
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11 Dez 2019 09:23 #575039
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picco schrieb:
Hoi Fabian
FabianPl schrieb:
Du verlässt den Park am südwestlichsten Punkt und fährst bei Biso auf die "Bundesstraße". Von Paraa aus fährst du ca. 3-4h nach Hoima und von dort nochmal 4h bis Kibale, z.B. in die Isunga Lodge. Die Straße ist gut ausgebaut und entspannt fahrbar.
Das ist ja interessant!
Ist die Strecke asphaltiert oder Piste?

Grüß dich,
also im Park selbst ist es eine gut ausgebaute, circa 2 LKW breite Piste. Danach ist die Strecke bis Fort Portal zu 80-90% Asphalt. Wir waren vormittags noch auf der Bootstour im Delta, sind zwischen 12 und 13 Uhr in Paraa losgefahren und waren gegen 16 Uhr in der Unterkunft in Hoima, wobei ich vorher in Hoima noch Geld holen und meine SIM-Karte aufladen war.

Von wegen SIM-Karte: Ich hätte noch eine aktivierte SIM-Karte für Uganda. Man müsste sie vor Ort nur aufladen. Ich fand es nützlich und vor Ort hat die Registrierung recht lange gedauert, da in Entebbe am Schalter zuviel los war und auf dem Weg keiner so genau wusste was er machen muss... Lange Rede kurzer Sinn: Herby brauchst du das Teil?

Grüße,

Fabian
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Hallo Fabian
FabianPl schrieb:
Lange Rede kurzer Sinn: Herby brauchst du das Teil?
Danke, das ist lieb!
Aber ich habe schon eine von einem Bekannten versprochen bekommen. Er wird kurz vor meinem Urlaub da sein.

LG

Herby
Letzte Änderung: 12 Dez 2019 10:04 von HerbyW.
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