Tag 7: Lake Natron, World View Campsite TEIL 1
Das ist einer dieser Tage, von denen man mittelmäßiges erwartet und dann wird einem vor Begeisterung quasi der Kopf weggepustet. Aber der Reihe nach.
Wir werden um 6 Uhr wach und warten erst mal ab bis die Sonne uns ein wenig Licht und somit Sicherheit schenkt. Das afrikanische Funzellicht kann man einfach überall vergessen. Irgendwann beschließen wir, dass wir außer Lebensgefahr sind und begeben uns vorsichtig ins Bad - vom Martin liebevoll der “Vorhof zur Hölle” genannt.
Hier ist alles so, als wäre nie was gewesen. Noch nicht mal ein Falter ist da. Fast schon enttäuschend.
Um 7 Uhr steht schon Tee und Kaffee auf unserer Terrasse bereit. Für heute haben wir das volle Programm an Tagesaktivitäten mit Lena gebucht. Zuerst wollen wir mit ihm vor dem Frühstück zum Lake Natron für eine Early Morning Safari fahren (mit unserem Auto). Zuerst war ich nicht so begeistert davon, mit Guide zum Lake zu fahren, ich dachte, das kann man doch auch gut alleine machen. Vor Ort wurde ich eines besseren belehrt.
Danach also Frühstück, 2 Stunden später gleich Mittagessen nachgeschoben und dann die kleine Wanderung zum Ngaresero Wasserfall und heute am späten Nachmittag noch mal zum See.
Wir starten also mit Lena und fahren zum See runter. Vorher bekommen wir ein ominöses Briefing. Wir müssen erst mal zu jemandem fahren, der muss uns erlauben, dass wir zum See fahren dürfen und dass wir ihn als Guide mitnehmen dürfen. Wir sollen demjenigen sagen, dass Lena unser Guide ist und dass der amerikanische Miteigentümer ihn als unser Guide beauftragt hat.
Aaaah, ja! Dann muss der Dorfoberste (oder wer auch immer das war) seine Zustimmung geben und schon geht’s los. Das Ganze war vor Ort dann genauso seltsam, wie es sich anhört! Wir bekommen die Erlaubnis, Lena als Guide mitnehmen zu dürfen und zum Lake Natron zu fahren. Hallelujah!
Die Gegend am See gefällt uns wahnsinnig gut! Die Landschaft erinnert uns total an Island. Umso verrückter, dass hier Zebras, Gnus, Gazellen und Giraffen zu sehen sind. Lena steuert uns zielsicher zu den Giraffen. “So”, sagt er, “und nun steigen wir aus und gehen zu ihnen!”.
Wie jetzt??? Echt? Die laufen nicht weg? “Nein, sie kennen mich”, meint er. Sie lassen uns nah ran. Wahnsinn, damit hatten wir so überhaupt nicht gerechnet. Eine Walking Safari zu Giraffen! Wie toll ist das denn bitte? Sie beäugen uns neugierig, aber fressen einfach weiter.
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Sie lassen uns tatsächlich recht nah ran. Einfach toll, wenn man sich zu Fuß den Tieren nähern kann. Das fühlt sich komplett anders an, als im Auto. Wir sind begeistert!
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Die Giraffen ziehen langsam ab. Lena meint, dass sie am späten Nachmittag wieder zurückkommen. Wenn wir möchten, können wir also abends noch mal zu ihnen fahren. Na und ob wir wollen!
Wir fahren also in Richtung der Flamingos und spätestens hier merken wir, dass wir ohne Guide doch ziemlich aufgeschmissen gewesen wären. Die Fahrspuren sind teilweise nicht wirklich zu erkennen und wir hätten kaum gewusst, wo man die Flamingos und Pelikane überhaupt sehen kann. Von den Giraffen ganz zu schweigen. Es wäre auch für uns praktisch unmöglich gewesen, zu beurteilen, wo man überhaupt fahren kann und wo die Erde zu schlammig ist, sodass man sich festgefahren hätte. Das wusste Lena aber alles und hat uns zielsicher durch das Lake Natron-Labyrinth navigiert.
Auf der Fahrt sehen wir Bienenfresser, Perlhühner und Gnus.
Lake Natron, Tanzania
Das Foto ist leider durch die Autoscheibe entstanden.
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Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Wir fahren weiter zu den menschlichen Fußspuren, die etwa 6000 - 11000 Jahre alt sein sollen. Etwas überraschend für uns, dass sie Stelle überhaupt nicht geschützt ist. Keine Absperrung, kein Wachmann, nichts. Angst vor Vandalismus haben die hier wohl nicht.
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Größenvergleich mit Schuhgröße 46 aus dem Jahr 2020.
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Wir parken das Auto und laufen erst mal auf einen Hügel, von dem aus man einen Felsen gut sehen kann, auf dem sich unzählige Marabus befinden.
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lena denkt 1A mit, denn er schickt erst mal mich zum Fotografieren vor, da er meinte, dass sie möglicherweise wegfliegen, wenn wir alle 3 hochgehen. So einen Guide kann man doch mal gut gebrauchen!
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Die Marabus holen sich übrigens gerne mal ein flauschiges Flamingoküken … guckt euch mal die Doku “Das Geheimnis der Flamingos” an, die wurde am Lake Natron gedreht. Ist aber teilweise recht unappetitlich
… aber interessant.
Kurz darauf sehen wir auch massenweise Flamingos und Pelikane.
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lena zeigt uns einen toten Fisch. Aufgrund des hohen Salzgehaltes des Sees verrotten die Fische kaum.
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Auf dem Weg zurück zum Auto sehen wir noch einige Tiere und genießen die wunderschöne Natur!
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Lake Natron, Tanzania
Nun war gerade mal 9:30 Uhr und wir hatten schon wahnsinnig viel erlebt und gesehen! Wir hätten es bitter bereut, wenn wir nur für eine Nacht hier geblieben wären.
Mehr folgt in Teil 2 ...