THEMA: Leoparden hautnah (Tansania 2016/2017)
23 Mai 2017 15:02 #475956
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  • Topobär am 23 Mai 2017 15:02
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21.Tag (Fr. 13.01.2017)
Mto wa Mbu – Lake Natron
109km


Nach dem Frühstück war zunächst einmal Großeinkauf für die nächsten 10 Tage in der Wildnis angesagt. Während die Mädels und Hans sich auf dem Markt um Obst und Gemüse kümmerten, klapperte ich die kleinen Läden auf der Suche nach Getränken und Brot ab. Ich bin auch recht schnell fertig, aber auf dem Markt sind wir über eine Stunde beschäftigt. Das liegt in erster Linie daran, das viele Händler nur eine sehr eingeschränkte Vielfalt an Waren anbieten, so dass man mit sehr vielen Händlern ins Geschäft kommen muss, bis alles Benötigte beisammen ist. Es zeigt sich auch wieder, dass Rechnen in diesem Land sehr schlecht geschult wird. Ohne Taschenrechner sind die Händler noch nicht einmal zu den einfachsten Rechenaufgaben in der Lage.

Nachdem alles verpackt ist, starten wir zum Lake Natron. Am Ortsende von Mto wa Mbu zweigt die Piste in Richtung Norden von der Hauptstraße ab. Schon nach wenigen Kilometern treffen wir auf die erste Straßensperre. Ein offiziell aussehender Ranger will von uns ein Permit für die Region sehen. Er kann uns auch solch ein Permit zeigen, welches ebenfalls einen offiziellen Eindruck macht und anscheinend in Arusha erworben werden muss. Trotz sehr intensiver Vorbereitung auf diese Reise, mit umfangreichen Recherchen in Reiseführern und im Internet hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas von einem solchen Permit mitbekommen. Auch eine Recherche im Anschluss an die Reise brachte keine neuen Erkenntnisse zutage. Kann mir irgendjemand näheres dazu sagen. Mich würde vor allem interessieren, wie und wo man dieses Permit erwerben kann. Zu unserem Glück war der Ranger sehr verständnisvoll. Wir konnten ihm unsere Situation erklären und da wir auch nur im Transit zur Serengeti die Region durchqueren wollten, lies er uns auch ohne Permit passieren. Geldforderungen wurden an diesem Gate nicht gestellt.

Je mehr wir Richtung Norden fuhren, umso mehr verloren wir auch an Höhe. Es wurde immer heißer und trockener. Überall steigen Staubtornados in die Luft. Zeitweise sehen wir ein halbes Dutzend gleichzeitig. Es wehnte auch die ganze Zeit ein starker heißer Wind. Es war als würde man in einem Föhn stehen. Durch den vielen Staub in der Luft ist es sehr diesig.



Die Landschaft wirkt sehr archaisch, wozu auch die vereinzelten Manyattas der Massai beitrugen. Ebenso die Massai-Hirten mit ihren Tieren, wobei dieser Eindruck häufig schnell verflog, wenn sie zum betteln lauthals schreiend angerannt kamen, kaum dass man mal irgendwo eine Pause machte.



Folglich gibt es auch keine Fotos von Massai, dann das ist nur gegen Bargeld möglich.

Bald kam dann der Oldonyo Lengai ins Blickfeld. Ein formschöner aktiver Vulkan und heiliger Berg der Massai. Kurz darauf tauchte auch schon der Lake Natron in dunstiger Ferne auf.




Die Piste weißt auf lange Strecken extremes Wellblech auf. Um diesem zu entgehen, haben sich zahlreiche Nebenspuren in der Savanne gebildet, auf denen dafür extremer Bulldust geboten wird. Man hat also nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf den letzten 20km sind dann noch zahlreiche Bachbetten und alte Lavaströme zu queren, die vom Oldonyo Lengai herunter ziehen, so dass die Fahrt durch die vielen Kanten und Absätze noch etwas ruppiger wird.

Je näher wir dem See kommen, umso mehr Wildtiere mischen sich unter das Vieh der Massai. Wir sehen Zebras, Gnus, Giraffen, Strauße und Gazellen.



Insgesamt gibt es auf der Strecke 3 Zahlstellen. Zunächst sind an zwei Distriktgrenzen jeweis 10US$ pro Person zu zahlen. Abschließend ist für das Lake Natron Nature Reserve 15US$ pro Person und 2.000TSH für das Auto zu entrichten. Alles ganz offiziell mit Quittung.

Als Übernachtungsplatz haben wir uns wieder für die World View Campsite entschieden, die auf einer Tarasse am Hang des Tals liegt. Die Campsite ist noch genauso schön, wie wir sie von unserem letzten Besuch in Erinnerung haben. Jetzt eine grüne Oase inmitten der Trockenheit, die ringsum herrscht. Die Sanitäranlagen sind noch immer in gutem Zustand.



Den Rest des Tages verbringen wir lesend im Schatten der Bäume auf der Campsite.

Zum Sonnenuntergang gehe ich nach vorn an die Abbruchkante der Hangterrasse. Hier zeigt sich, dass die Campsite ihren hochtrabenden Namen völlig zurecht trägt.




Letzte Änderung: 23 Mai 2017 15:21 von Topobär.
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23 Mai 2017 21:17 #475993
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Hallo Topobär,
ich reise bei Dir eigentlich nur als stiller Mitleser
mit möchte mich aber bei Dir ganz herzlich für
Deinen tollen Bericht bedanken und gerade die
Bilder von der Passage zum Lake Natron - es ist
doch einfach traumhaft dort ! Ich hoffe Ihr habt Euch dort viel Zeit gelassen ... die Worldview Campsite fand ich auch spitze ! Das Permit mussten
wir auch vorzeigen - mein Guide wusste davon auch nichts und bei uns lief das nicht so selbstverständlich ab - zwar konnten wir nach endlosen Diskussionen passieren, mein Guide hat dann per Telefon irgendwohin Geld überwiesen...
Aber genaueres kann ich Dir auch nicht sagen. Bin auf die weitere Reise gespannt !
Grüße Axel
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23 Mai 2017 21:31 #475995
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Hallo Thomas,
Wie du vielleicht in meinem RB von 2015 gelesen hast, hatten wir so ein Permit dabei, kostete $70 und wurde uns von Serengeti Select Safaris mit gegeben. Es handelte sich dabei um einen Erkaubnis Schein um die Gegend vor der Serengeti zu durchqueren, da dies ein grosses Einzugsgebiet für viele Tiere ist.
Wir hatten es dabei, aber uns hat niemand danach gefragt. tja. TIA!
Ich geniesse es sehr deinen Beicht zu lesen und die schönen Bilder zu bestaunen.
Den Markt in Mtowambu kenne ich auch, braucht viel Zeit dazu, was immer ich auch dort unter drei Einkäufen erworben habe kostete immer genau $5. nicht schlecht!
Ein Bursche hat mir gezeigt wo Hamburgr meat zu kaufen ist. Brot habe ich aber nicht gefunden. Gibt es eine Bäckerei?
Wie lange sind Gemüse und Tomaten haltbar in deiner Erfahrung?
Denk dir, wir machen eine weiter Reise dorthin, im Juni 2018, allerdings ohne Lake Natron.
DiebSerengeti wird der Hauptpunkt sein, da wir noch nie etwas Schöneres oder Tierreicheres angetroffen haben.
Grüsse von Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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23 Mai 2017 23:07 #476009
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  • earl of hennsewilre am 23 Mai 2017 23:07
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Hallo

Dies ist die Antwort von Fortes, unserem Autovermieter:

Not sure if I had mentioned that through Lake Natron there are 4 Village/District that you pass:

WMA Gate: US$30 per person/night + Vehicle Fees US$6 per day --- must prepay and obtain permit before getting there

Londigo District: US$10 per person (one time fees) --- must pay in cash when you get there

Ngorongoro District: US$15 per person (one time fees) --- must pay in cash when you get there

Monduli District: US$10 per person (one time fees --- must pay in cash when you get there

In order to obtain the Natron WMA permit, you must advice us the exact dates, number of nights and where you plan to stay in that area for overnight.

Um welche WMA es nun geht ist mir nicht ganz klar. Wahrscheinlich: www.twma.co.tz/wma/enduimet. Hoffentlich kann ich das vor Ort auch recht entspannt sehen. Es grenzt doch stark an Abzocke :woohoo:

Übermorgen geht es los :)

Viele Grüsse
earl.

PS: Und ganz herzlichen Dank für den tollen Bereicht, Topobär!
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24 Mai 2017 09:00 #476025
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Ja, die Touristen werden in Tansania leider an jeder Ecke abkassiert.

Aus finanzieller Sicht ist mit dieser weiteren Gebühr die Strecke via Lake Natron zur Serengeti keine lohnende Alternative zum Transit durch die Ngorongoro Crater Conservation Area mehr. Da ist der Transit inzwischen deutlich günstiger.

@Katrin: Eine Bäckerei habe wir in Mto wa Mbu nicht gefunden. Allerdings haben einige der kleinen Läden Brot im Sortiment gehabt.

Die Haltbarkeit von Obst und Gemüse ist in den meisten Fällen wie bei uns, es gibt aber Ausnahmen. Bananen und Tomaten halten sich deutlich länger als bei uns. Beides bis zu 10 Tage. Möhren und Paprika deutlich weniger als bei uns. Möhren sind schon nach einem Tag labberig und Paprika nach einem Tag schrumpelig.

An gut haltbarem Obst haben wir gern gekauft: Mango, Bananen, Papaya, Avocado und Orangen.
An gut haltbarem Gemüse haben wir gern gekauft: Kartoffeln, Zwiebeln, Kürbis, Auberginen, Zucchini, Tomaten, Blumenkohl und Weißkohl.
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29 Mai 2017 15:10 #476450
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Hi Topo,

wieso heisst der Bericht eigentlich: "Leoparden hautnah" ?
Richtig wäre gewesen: "Die ostafrikanische Tierwelt hautnah" :) :)

Da konntet ihr ja wirklich nicht meckern, was da so alles in unmittelbarer Nähe fleuchte und kreuchte :)

Meine Vorfreude auf unseren Tanzania Besuch im November 2018 wächst immer mehr !!
Mach nur weiter so, dann buche ich um auf dieses Jahr ;)

Liebe Grüsse
Walter
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