THEMA: Tauschgeschäfte?
27 Mai 2016 20:27 #432377
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  • BikeAfrica am 27 Mai 2016 20:27
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Rulfan schrieb:
Mein Gedanke war eher, wenn man mal beim Handeln nicht weiter kommt, dann kriegt der Händler etwas, sprich eben das angedachte Victorinox Messer. Habe einige davon und brauche sie einfach nicht.

Aber im grossen und ganzen würde ich sagen, hat sich meine Idee erledigt.

... die Idee hat sich meines Erachtens eigentlich noch gar nicht erledigt.

Ich habe auch immer 1-2 einfache Taschenmesser dabei.
Es gibt durchaus mal die Situation, dass einem ein Einheimischer bei irgendwas hilft und es mit einem "Danke" vielleicht nicht getan ist, eine Bezahlung aber auch nicht angemessen erscheint. Nimm die Messer ruhig mit. So schwer und voluminös sind die ja schließlich nicht.

Mir ist es auch schon zweimal passiert, dass ich unterwegs um mein T-Shirt gebeten wurde. Das eine Mal war es ein Himba, der auf mein T-Shirt zeigte, kurz locker am Ärmel zog und auf sich zeigte und mir dann zwei eiserne Armreifen als Tauschleistung entgegen hielt. Die Gegenstände wechselten den Besitzer. ;-)
Ich konnte mit den Armreifen zwar nichts anfangen, aber sie sind heute eine nette Erinnerung an eine ungewöhnliche Situation.

Wenn Du in Tanzania mal auf einen Markt für Einheimische gehst, wirst Du sehen, dass dort gebrauchte Glühbirnen oder löchrige Plastiktüten verkauft werden. Messer werden häufig aus einem Stück Blech geschliffen und mit etwas Weichholz als Griff versehen. Viele Menschen dort können mit einem Taschenmesser sehr wohl etwas anfangen. Es hängt jedoch von Dir ab, ob und wie sehr Du mit dieser Bevökerungsschicht in Kontakt kommst. Ich würde die Messer auf jeden Fall mal einpacken.

Gruß
Wolfgang
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27 Mai 2016 23:35 #432390
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  • marimari am 27 Mai 2016 23:35
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Möchte Euren intensiven Austausch über Gastgeschenke ja nicht stören :laugh: , trotzdem eine kleine Geschichte aus Zürich / Fraumünsterplatz letzten Samstag:
Indischer Tourist kommt zu Schweizer Bub, der mit anderen Kinder spielte und streckt ihm ein Bonbon hin, das er doch bitte als Gastgeschenk annehmen soll. Der Junge schaut den Inder völlig entgeistert an und sagt; "no thank you" in astreinem Englisch...der Inder hat die Welt nicht mehr verstanden...ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen...und hab ihm dann gesagt, dass hier Kinder von Leuten, die sie nicht kennen, nichts annehmen...er hat mich nur mit grossen Augen angestarrt...und ist davongezottelt..

Gastgeschenke nehme ich nie mit - ich bin ja bei keinem privat auf Besuch. Wer eine Leistung erbringt, der wird dafür ordentlich bezahlt - wer bettelt und nichts leistet bekommt von mir auch nichts - hier nicht und auch nicht in Afrika oder sonst wo auf der Welt.

In Tanzania als Guide zu arbeiten ist ein guter Job. Die Kinder der Guides sind vielfach in Privatschulen untergebracht und das muss auch bezahlt werden. Diejenigen Guides, die wir in der Vergangenheit angetroffen haben, erzählten ganz offen, dass sie lieber Geld bekommen, als irgendwelche Geschenke...(mit denen sind die Schulen nicht bezahlt).
Leistung wird ja in unseren Breiten auch nicht (mehr) mit Naturalien bezahlt...warum soll das in Tanzania anders sein?
Gruss M.
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Letzte Änderung: 27 Mai 2016 23:39 von marimari.
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27 Mai 2016 23:52 #432393
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marimari schrieb:
In Tanzania als Guide zu arbeiten ist ein guter Job. Die Kinder der Guides sind vielfach in Privatschulen untergebracht und das muss auch bezahlt werden. Diejenigen Guides, die wir in der Vergangenheit angetroffen haben, erzählten ganz offen, dass sie lieber Geld bekommen, als irgendwelche Geschenke...(mit denen sind die Schulen nicht bezahlt).

... das ist schon fast so etwas wie die Oberschicht.

Leistung wird ja in unseren Breiten auch nicht (mehr) mit Naturalien bezahlt...warum soll das in Tanzania anders sein?

... schon mal mit jemandem gesprochen, der zur normalen Bevölkerung gehört?
Jemand, der zehn Stunden täglich auf dem Feld arbeitet und 1 - 1,50 Euro am Tag verdient?
Jemand, der nur 1-2 seiner Kinder (von 8-10) in die Schule schicken kann, weil weder Schulgeld noch Uniformen bezahlt werden können?
Jemand, der selbst, wenn er etwas Geld hat, kaum etwas damit anfangen kann, weil es nichts zu kaufen gibt auf dem Land?
Schon mal die Lebensbedingungen einer durchschnittlichen afrikanischen Familie gesehen?

Gruß
Wolfgang
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BikeAfrica schrieb:


... schon mal mit jemandem gesprochen, der zur normalen Bevölkerung gehört?

Wolfgang - ich habe von den Guides gesprochen, nicht von der Landbevölkerung.
Bitte reisse die Sätze nicht aus dem Kontext.
x Beiträge vorher war von Absichten den "Guides/Händler u. sonstigen touriverwandten Arbeitern ein Entgelt u. Victorinox zu geben" zu lesen...die Leute arbeiten auf keinem Acker...
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marimari schrieb:
Wolfgang - ich habe von den Guides gesprochen, nicht von der Landbevölkerung.
Bitte reisse die Sätze nicht aus dem Kontext.
x Beiträge vorher war von Absichten den "Guides ein Trinkgeld u. Victorinox zu geben" zu lesen...

... hast Recht
Ich dachte, es ginge grundsätzlich um den Kontakt mit der Bevölkerung.
In dem Beitrag weiter vorne handelt es sich aber um den Kontakt zu den Guides.
Da war ich auf dem falschen Weg ... entschuldige bitte.

Gruß
Wolfgang
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BikeAfrica schrieb:

... hast Recht
Ich dachte, es ginge grundsätzlich um den Kontakt mit der Bevölkerung.

Gruß
Wolfgang

da würde ich mir nicht anmassen irgendwelche Aussagen zu machen ;) auch wenn ich schon x Mal im Land war...ich glaube in solch Situationen (1.50 Euro / Tag verdienen etc.) kann man sich schwer eindenken, weil wir sehr wahrscheinlich zu 99% alle nicht in dieser Art von der Hand in den Mund leben müssen...und diese Leute sind eben grösstenteils sehr herzlich und betteln nicht...
Gruss M.
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