THEMA: Zimbabwe "Bad Reports"
04 Mai 2010 18:26 #138782
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  • kwh am 04 Mai 2010 18:26
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Hallo Kurt,

ich muss dich da ein bisschen korrigieren. Der Monatslohn eines Farmarbeiters liegt nicht bei 480 NamDollar monatlich, sondern bei 1000-1100 NamDollar. Die genaue Höhe hängt von der monatlichen Fleischration ab. Dann möchte ich dich noch darauf hinweisen, dass diese Löhne von der sehr einflussreichen Farmarbeitergewerkschaft mit dem Farmerverband ausgehandelt wurden. Es handelt sich also zweifelsfrei um Tariflöhne für ungelerntes Personal. Hinzu kommt, dass auf vielen Farmen das Wasser sowie der elektrische Strom kostenlos sind. Gerade der Strom ist inzwischen
ein erheblicher Kostenfaktor, seit man zwischen Nampower und Endverbraucher einen Zwischenhändler namens Cenored eingeschaltet hat.
Farmarbeiter ist unter den ungelernten Arbeitern, die arbeiten wollen, ein begehrter Beruf.
Deutlich problematischer ist die Situation der Vielzahl von Ungelernten z.B. bei den Stadtverwaltungen (Müllabführ, Straßenreinigung usw.) Sie haben vergleichbare Löhne, zahlen aber in der Regel Miete, Wasser und Strom. Ihre Arbeitgeber aber sind nicht weiß, sondern in den meisten Fällen schwarz.


Noch nen schönen Abend
kwh
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04 Mai 2010 18:48 #138786
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  • Crazy Zebra am 04 Mai 2010 18:48
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Hallo KWH,

danke für die Berichtigung, ich hatte an anderer Stelle schon mehrmals darauf hingewiesen das noch Lebensmittel und Behausung dazu kommen, hier hab ich darauf verzichtet.

Aber gehen wir von 1000 aus, stell dir vor du hast Familie du solltest Schuhe, Kleidung und Hygieneartikel für deine Kinder kaufen, Schulgeld, medizinische Versorgung womit. Dinge wie Fernseher, Fahrad (von Autos schweigen wir mal) oder Urlaub fehlanzeige nicht mal ein Bierchen am Feierabend.

Sorry auch 1000 oder 2000 sind nicht ein Bezahlung die es langfristig verhindern könnte das Despoten unter den Armen gehör finden, und jemand mit weniger Bildung und Einkommen glaubt dann schnell das er der "Auserwählte" ihm eine bessere Zukunft bringt.

Auch in Europa gab es die meisten Revulutionen durch hungrige Bäuche.

Es liegt nicht an mir die Mindestlöhne in afrikanischen Ländern zu bestimmen, aber ich bin mal so Naiv zu glauben das Wohlstand auch in bescheidenem Masse zur sozialen Entspannung führt.

Gruss Kurt

PS zum Nachdenken

Könnten wir uns Vorstellen für
Kost und Logis plus ein paar Euro, Tag für Tag zu arbeiten, ohne Urlaub ohne Luxus?

Ich nehme mich mal aus, ich habe nämlich keinen Lohn sondern nur ein vertraglich geregeltes Schmerzensgeld
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
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04 Mai 2010 19:04 #138790
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Crazy Zebra schrieb:

Ich nehme mich mal aus, ich habe nämlich keinen Lohn sondern nur ein vertraglich geregeltes Schmerzensgeld

Dann stimmt hoffentlich die Fleischration ! :dry:
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16 Mai 2010 13:45 #139847
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  • silentwolf am 16 Mai 2010 13:45
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Hallo,

schön wie solche Themen immer wieder zu "Gutmenschen" Diskussionen ausarten. Die Absurdität in dieser Afrika-Schwarz-Weiss-Diskussion wird vielleicht bewusst wenn man mal den Blick auf andere "Kolonialgeschichten" lenkt. Nord und Lateinamerika oder Australien. Oder etwas tiefer in die afrikanische Geschichte geht. Da ist nichts von unschuldigem Land zu lesen, sondern von afrikanischen Königen, die Kriege um Land und Macht führten und ihre Landsleute schon lange vor den weißen Invasoren verkauften.

Aber zum Thema: Ich kann auch nur Sabine & Erika vollkommen zustimmen. Natürlich versuchen alle Zimbabwer irgendwie an Devisen zu kommen. Ob´s die völlig unsinnige Einparkhilfe ist, Parkplatzbewachung oder der Polizist an einem Road Block mit den tollsten Einfällen über angebliche Verkehrsverstöße. Aber aus meiner Erfahrung bleiben alle immer sehr nett. Von Road Blocks hätte ich einige Geschichten zu erzählen, stand auch schon in Handschellen am Straßenrand. Trotzdem immer aus allem mit einem Lächeln rausgekommen. So ist das eben mit dem erwähnten Wald...

Gruss
Thomas
Ich glaube, ich brauche hier auch eine zynisch besserwisserische Signatur! ;)
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