Fazit:
Sambia haben wir nicht so exotisch empfunden wie wir im Vorfeld in einigen Reiseberichten gelesen hatten. Wir waren zwei Jahre zuvor in Uganda, wo wir bereits mit dem Unterschied in der Infrastruktur zu Südafrika oder Namibia als auch mit dem Gefühl, fast die einzigen „Weißen“ zu sein, konfrontiert wurden.
Es war insgesamt eine sehr schöne Reise, wenngleich auch ein paar nicht so schöne Erfahrungen dazu gehörten. Einen weiteren Urlaub in Sambia können wir uns grundsätzlich vorstellen. Durch die enormen Entfernungen im Land wäre eine Fahrzeugübernahme in Lusaka ideal, was zumindest für uns auch aufgrund der dadurch entfallenen Grenzübertritte vorteilhaft wäre. Zur Zeit unserer Planungen 2018/19 war dies jedoch wesentlich teurer und ob die Fahrzeugausstattung mit dem Standard von Bushlore oder anderen renommierten Fahrzeugverleihern im südlichen Afrika mithalten kann, können wir nicht beurteilen.
Grenzübergänge:
Für uns der nervenaufreibendste Teil der Reise.
Aufzupassen, alle notwendigen (und korrekt ausgefüllten!) Formulare, Stempel etc zu erhalten, daneben bei den Gebühren für Visa, Road Tax und Versicherung nicht übers Ohr gehauen zu werden, ggf. allzu aufdringliche „Möchtegern-Helfer“ - denen ich trotz allem ein gewisses Maß an Verständnis gegenüber aufbringe - abzuwehren, kostet uns jedes Mal einiges an Konzentration, Nerven und Zeit.
Unsere Route:
Es ist vermutlich egal, wie lange man Zeit hat, man muss immer Abstriche machen.
Wie im Prolog schon erwähnt, hätte mich das Chimfunshi Wildlife Orphanage gereizt, welches jedoch aus der Planung rausfiel, da diese keine Schimpansen-Walks mehr anbieten.
Im Nachhinein bedauere ich, dass wir den Kasanka Nationalpark nicht eingebaut haben, da zu unserer Reisezeit dort die Invasion der Flughunde war. Das wäre sicherlich ein Highlight gewesen. Der Grund, warum ich den Park bei der Planung unberücksichtigt gelassen habe, ist, dass wir dann weniger Zeit im SLNP gehabt hätten und wesentlich mehr Kilometer fahren müssen.
Wetter:
Uns war bewusst, dass wir zu Beginn der Regenzeit unterwegs sind. Somit beschweren wir uns gerade über den häufigen Regen zum Anfang der Reise nicht. Schade war es nur um die Bootsfahrt auf den Chobe.
Straßenverhältnisse / Navigation:
Die Qualität der Straßen/Wege in Sambia schwankte von gut bis grottig, aber die Navigation mit Straßenkarte und T4A war kein Problem.
Tsetsefliegen:
Sehr nervend im Kafue NP und vereinzelt im SLNP. Macht einfach weniger Spaß, wenn man wegen der Plagegeister mit geschlossenem Fenster unterwegs ist und daher die Umgebung nicht mit allen Sinnen aufnehmen und nur schlecht fotografieren kann. Dass sich bei mir einige Stiche entzündet haben, ist persönliches Pech, macht die Biester jedoch nicht sympathischer.
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Die Eintrittspreise für die Nationalparks sind deutlich höher als in Namibia oder Südafrika. Das ist vielleicht ein Grund, dass diese Parks im Vergleich zB mit dem Kruger mehr Exklusivität bieten, aber ob der Preis gerechtfertigt ist bzw. ob man diesen Preis zahlen will, muss jeder für sich selbst beantworten.
Die Stellplätze im Kafue NP waren mit 25 USD pP/N hoch. Für das Kasabushi Camp fanden wir dies noch halbwegs akzeptabel (sehr schöner Stellplatz am Wasser und gepflegter ablution block für wenige Campsites), beim Mayukuyuku Bush Camp jedoch überzogen.
South Luangwa Nationalpark:
Der SLNP war für uns definitiv die lange Anfahrt wert. Aufgrund unserer Reisezeit haben wir den Nsefu Sektor nicht kennengelernt, aber der Teil, den wir vom Wildlife Camp erkundet haben, hat uns sehr gut gefallen. Auch die Sichtungen (wild dogs, Löwen, Hyänen, Leos und natürlich Elefanten) waren gut. Der Sunset drive hat sich sehr gelohnt.
Kafue NP:
Im Vergleich zum SLNP haben wir nur einen kleinen Teil des Parks kennengelernt. Die vom Kasabushi Camp organisierte Bootsfahrt war klasse, wenngleich es keine besonderen Sichtungen gab.
Bushcamper:
Der Bushcamper ist ein tolles Auto für so eine Reise. Wir haben es wieder sehr genossen, dass der Auf- und Abbau mit wenigen Handgriffen erledigt ist und morgens durch das Herunterklappen der Herdplatte schnell heißes Wasser zur Verfügung steht. Wenn man etwas Negatives finden will, ist es der Zugriff auf den Kühlschrank. Günstiger wäre es, wenn von außen auf den Kühlschrank zugegriffen werden könnte.
Vielen Dank allen, die trotz der langen Intervalle zwischen den einzelnen Tagesetappen bis zum Schluss dabei geblieben sind.
Bis zum nächsten Mal
Chrissie[/quote]