THEMA: Sambia 2014 - Spuren im Sand
21 Nov 2014 09:57 #363425
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08.07.: Kafue

Der Morgen begrüsst uns wieder mit Löwengebrüll. Wir starten früh in den Tag, denn das Ziel sind heute die Busanga-Plains. Zuerst fahren wir mit dem Boot zum Lufupa River Camp, wo die Fahrzeuge des Musekese Camps untergestellt sind. Phil ist heute unser Fahrer. Kurz nach Sonnenaufgang fahren wir dem Auto los.



Die ersten Tiere sind Pukus, Zebras und Elefanten, dazu Störche und Wasservögel. Die Landschaft wechselt sich ständig. Die Tiere sind jedoch in den Wälder oder im Gebüsch schwer zu erkennen. Bei einer Felsformation suchen wir konzentriert nach Leoparden – gemäss Phil ideales Gebiet für sie – zeigen lassen sie sich aber nicht. Dafür zeigt sich die Landschaft von seiner schönen Seite.



So ist die Fahrt zu Beginn relativ ereignisarm. Eine Puku-Mama mit ihrem Jungen ist eines der wenigen Tiere, welche wir nahe genug am Fahrzeug sehen.



Interessanter sind die Spuren auf der Fahrpiste. Zuerst finden wir frische Tracks von Wildhunden. Wir folgen den Spuren, die Hunde sind ein beachtliches Stück auf der Strasse gelaufen. Irgendwann sind sie aber in den Busch abgebogen und wir beschliessen, ihnen nicht weiter zu folgen. Dazu müssten wir die Strasse verlassen und im Gelände herumkurven, das macht keinen Sinn. Es geht nicht lange, finden wir Spuren von Geparden, ebenfalls relativ frisch auf den Sandboden getapst. Auf ein Neues: wir folgen denen. Die Landschaft ist nun offener und karger, so finden wir die Spuren auch abseits der Strasse. Aber schlussendlich auch hier: Fehlanzeige! :( Die Tiere wollen sich nicht zeigen lassen.
Trotzdem geniesse ich die Fahrt, denn wir sind praktisch alleine unterwegs. Nur zweimal kreuzen uns weitere Fahrzeuge, ansonsten haben wir – so scheint es – den Park für uns. Auch die beiden Greifvögel geniessen die Ruhe.



In den Busanga-Plains angekommen, sehen wir Warzenschweine, Gnu’s und zum ersten Mal auf meiner Tour, Roan- und Letschwe-Antilopen. Jedoch ist die Fluchtdistanz relativ gross und so sehen wir sie nur auf Distanz. Den Lunch nehmen wir unter einem Baum im Schatten ein.







Die Temperaturen steigen über 30 Grad. Nach dem Essen fahren wir noch kurze Zeit in den Plains umher, ehe wir die Rückfahrt antreten. Vor dem Verlassen der Busanga-Plains nochmals ein neues Tier auf der Liste: zwei Klunkerkraniche am balzen.



Tiere lassen sich aber nun wenige blicken und wenn, dann in ferner Weite. Die Suche nach Raubtieren haben wir aber noch nicht aufgegeben. Abseits der Strasse fahren wir im hohen Gras und sehen dann tatsächlich einen Leopard. Obwohl, „sehen“ ist übertrieben, eher die Konturen lassen erahnen, dass es sich beim Tier um einen Leo handelt. Er verschwindet aber schnell wieder im hohen Gras.



Wer den Leo findet, darf ihn behalten... :)



Kurz nach dem Sundowner werden wir von zwei Geparden überrascht. Sie sind auf der Jagd, wechseln die Strasse und verschwinden im Wald. Kurze Zeit später hören wir die Rufe der Impalas. Leider ist das Gelände für den Wagen nicht optimal und so müssen wir abbrechen. Fotos habe ich keine machen können :( , es ging alles sehr schnell und mit der eintretenden Dunkelheit und dem Geschüttel vom Fahren wäre eh nichts draus geworden.



Es dunkelt schnell ein und Phil übernimmt gleich selbst die Aufgabe des Spotters. Ausser Kaninchen und ein Krokodil, welches schnell ins Wasser verschwindet, sehen wir nicht viel. Der Schlusspunkt von unserem ganztägigen Pirschfahrt bildet die Bootsfahrt zurück ins Camp. Da die Sonne schon untergegangen ist, ein kühles Unterfangen, aber die bordeigenen Wolldecken geben wenigstens Schutz vor dem Fahrtwind. Zurück im Camp wird nochmals gegessen wie Gott in Frankreich.
Letzte Änderung: 21 Nov 2014 10:01 von Seven.
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21 Nov 2014 15:31 #363466
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  • tiggi am 21 Nov 2014 15:31
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Hallo Sven,
wunderschöne stimmungsvolle Bilder hast du gemacht. :) :P :silly:
Es müssen nicht immer die ganz großen Tiere sein, die man präsentiert. Deine Reise war außerdem gut organisiert, denn dass es so gut Hand in Hand klappt (Flug, Abholung, Fahrt zum nächsten Camp usw.), ist für Afrika nicht selbstverständlich.
Liebe Grüße
Biggi
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24 Nov 2014 13:45 #363962
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Hoi Biggi

Danke für's Kompliment der Bilder. Mit den grossen Tieren kann ich dir zustimmen, aber so ein Gepard oder Wildhund hätte ich schon noch gerne vor der Linse gehabt. Aber ein Grund mehr, um wieder hinzufahren... :P

Betreffend der Organisation hatte ich eigentlich nie Bedenken (ok, bis auf die kurze Zeit bei der Einreise), da bei mir bisher in all meinen Afrika-Reisen immer alles geklappt hat. Liegt wahrscheinlich an meinem Vornamen... Sven "Glückspilz"... :laugh:

Liebe Grüsse
Sven
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24 Nov 2014 13:52 #363964
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09.07.: Transfer Kafue – Livingstone
Der heutige Tag ist schnell erzählt...
Am Morgen fahren wir mit Tyrone zeitig los, um pünktlich am Flughafen in Lusaka einzutreffen. Unter der Woche wird mit mehr Verkehr gerechnet als bei der Hinfahrt. Bei der Fahrt auf der Sandpiste sehen wir verschiedene Antilopenarten: Impalas, Pukus, Roan und Oribis.
Die Fotofalle bei der Strasse wird nochmals ausgewertet, ausser einem Impala hat sich aber nichts getan. Die Tsetse-Fliegen werden wieder unsere treuen Begleiter, jedenfalls bis zur Einfahrt in die Hauptstrasse. Die Fahrt auf der Asphaltstrasse verläuft ereignislos, ab und zu Polizeikontrollposten, aber diese passieren wir problemlos. Wir merken schon bald, dass das mit dem erhöhten Verkehr stimmt. Um und in Lusaka fahren wir im Schritttempo.
Am Flughafen verabschieden wir uns von Tyrone. Im Flughafen folgt kurze Zeit später der nächste Abschied: Michael wird via Johannesburg zurück in die Schweiz reisen, ich checke mich ein für den Inlandflug nach Livingstone. Auch meine Reise geht dem Ende entgegen - Livingstone ist mein letzter Aufenthalt.
Der Flug dauert gut eine Stunde und verläuft ruhig. Beim Anflug zum Flughafen sind von weitem schon die Victoriafälle, bzw. deren Gischt, sichtbar.



Wenig später sitze ich schon im Taxi nach Livingstone, meine Unterkunft ist die Maramba River Lodge. Die kurze Fahrt nutze ich für ein Update in Sachen Fussball-WM. Der Fahrer ist jedoch fast immer noch sprachlos, ab dem Brasilien-Desaster, welches gestern gegen Deutschland eingetreten ist. Der Tag ist schon weit fortgeschritten als ich in der Lodge ankomme. Das Aktivitätenzentrum hat schon geschlossen, also muss ich bis morgen warten. An der Bar direkt am Maramba Fluss gibt’s ein Apero und anschliessend im Restaurant Nachtessen.

Bei der Maramba River Lodge habe ich ein Chalet gebucht. Hier noch ein paar Fotos.





Wie es der Name schon sagt, liegt die Lodge idyllisch gelegen am Maramba Fluss. Ab und zu sieht man Flusspferde, ansonsten ist es ziemlich ruhig und gemütlich.



Hier noch der Bereich mit Pool und Bar

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25 Nov 2014 09:26 #364099
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10.07.: Livingstone

Heute Morgen wird wieder mal ausgeschlafen. Wobei, draussen ist schon ordentlich Betrieb und dadurch, dass die Fenster keine Verglasung, sondern nur Moskitonetze haben, dringt der Lärm ungefiltert ins Zimmer.
Nach dem Morgenessen gehe ich an den Pool und verbringe die Zeit mit Nichtstun, Lesen und Musik hören. Das Wasser im Pool ist zwar sauber, aber kalt. Und die Temperaturen sind noch nicht so hoch, als das ich eine Abkühlung brauche. Nebst dem Buchen von Aktivitäten treffe ich an der Rezeption Steven. Er ist Taxifahrer und für die restliche Zeit in Livingstone ab sofort für mich zur Verfügung, wie er sagt. Gerne nehme ich das Angebot an.
Am Nachmittag werde ich von einem Fahrer abgeholt, der mich zur Anlegestelle der „Livingstone Adventure“ bringt. Ein kleiner Bootstrip beendet den 1. Tag. Ich bin ziemlich früh dran und setze mich ins Boot, für die nächsten paar Minuten bin ich alleine auf dem Kahn. Wenig später taucht eine ca. 8-köpfige spanische Familie lautstark plappernd und gestikulierend am Steg auf, von Jung bis Alt, von Klein bis Gross, von Dünn bis... Kampfgewicht. Sie kommen in meine Richtung. Sofort Stossgebet zum Himmel: bitte nicht in mein Boot, bitte nicht in mein Boot, bitte nicht…. Danke! Sie setzen sich ins Boot nebenan. Aber offenbar hätte ich dem Herrgott noch ein wenig Schmiergeld zuschieben müssen. Jetzt tauchen ein halbes Dutzend Chinesen auf – der Lärmpegel macht der europäischen Familienbande durchaus Konkurrenz. Und wird nicht leiser während der Bootsfahrt. Mit einem jüngeren von ihnen unterhalte ich mich während dem Sundowner, er spricht sehr gut englisch, studiert in Amerika und besucht nun seine in Sambia wohnhafte Familie.
Wir fahren zuerst den Sambezi aufwärts (entgegen den Fällen), immer nahe dem Ufer entlang. Ein Storch hat gleich einen Snack erwischt und versucht diesen nun, herunterzuschlucken. Ist aber bei der Grösse des Fisches nicht so einfach.



Nebenan beobachten uns zwei Vögel am Ufer, leider habe ich den Namen dieser beiden Schönheiten nicht rausgefunden. :(



Währenddessen kämpft der Storch immer noch mit dem Fisch, aber er hat es bald geschafft, dass dieser im Hals verschwindet.



Hippos tauchen vor uns auf und ein kleineres Krokodil. Die Chinesen sind von der Echse entzückt. „Big big“ rufen sie immer, gefolgt mit chinesischer Wortspielerei. Naja, wenn das „Big“ ist, was waren dann die im Lower Zambezi?



Auf einer Insel stossen wir auf Elefanten und nun gibt’s auf dem Boot endgültig kein Halten mehr. „Ooohhhh, big, big, big….“. Meinen die nun die Elefanten oder die Stosszähne? Naja, ist ja nicht böse gemeint, aber mein erster Gedanke... :dry: Zwei von den Elefanten sind in einen Kampf verwickelt. Leider deckt der Dritte die Szene ab, indem er sich zwischen die Kämpfenden und unser Boot setzt.



Wir machen kehrt um und fahren auf der anderen Seite der Insel den Sambezi herunter Richtung Fällen. Die Gischt ist von weitem sichtbar. Der Regenbogen tanzt im Himmel.



Auf einer kleineren Insel halten wir für den Sundowner und einer riesigen Snackplatte, bestehend aus vier verschiedenen Fleischen und Gemüse. Da braucht man später kein Abendessen mehr.
Den Sonnenuntergang geniessen wir im Boot auf dem Sambezi, wie alle anderen Schiffe auch.



Anschliessend geht es nochmals Richtung Fälle, ehe wir uns dann auf den Rückweg machen. Die Chinesen steigen direkt bei ihrem Hotel aus, ich fahre alleine zurück zur Anlegestelle. Zurück in der Lodge verbringe ich den Abend draussen an der Bar.
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25 Nov 2014 11:56 #364119
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Hallo und guten Tag Seven,
Nebenan beobachten uns zwei Vögel am Ufer, leider habe ich den Namen dieser beiden Schönheiten nicht rausgefunden.

es sind: Wassertriele, Water Dikkop, Burhinus vermiculatus

Vielen Dank für Deinen interessanten Bericht.

Freundliche Grüße

Eto
Reisebericht:
Nördliches Tansania u. Sansibar 2010
www.namibia-forum.ch...sibar-febr-2010.html
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