10.07.: Livingstone
Heute Morgen wird wieder mal ausgeschlafen. Wobei, draussen ist schon ordentlich Betrieb und dadurch, dass die Fenster keine Verglasung, sondern nur Moskitonetze haben, dringt der Lärm ungefiltert ins Zimmer.
Nach dem Morgenessen gehe ich an den Pool und verbringe die Zeit mit Nichtstun, Lesen und Musik hören. Das Wasser im Pool ist zwar sauber, aber kalt. Und die Temperaturen sind noch nicht so hoch, als das ich eine Abkühlung brauche. Nebst dem Buchen von Aktivitäten treffe ich an der Rezeption Steven. Er ist Taxifahrer und für die restliche Zeit in Livingstone ab sofort für mich zur Verfügung, wie er sagt. Gerne nehme ich das Angebot an.
Am Nachmittag werde ich von einem Fahrer abgeholt, der mich zur Anlegestelle der „Livingstone Adventure“ bringt. Ein kleiner Bootstrip beendet den 1. Tag. Ich bin ziemlich früh dran und setze mich ins Boot, für die nächsten paar Minuten bin ich alleine auf dem Kahn. Wenig später taucht eine ca. 8-köpfige spanische Familie lautstark plappernd und gestikulierend am Steg auf, von Jung bis Alt, von Klein bis Gross, von Dünn bis... Kampfgewicht. Sie kommen in meine Richtung. Sofort Stossgebet zum Himmel: bitte nicht in mein Boot, bitte nicht in mein Boot, bitte nicht…. Danke! Sie setzen sich ins Boot nebenan. Aber offenbar hätte ich dem Herrgott noch ein wenig Schmiergeld zuschieben müssen. Jetzt tauchen ein halbes Dutzend Chinesen auf – der Lärmpegel macht der europäischen Familienbande durchaus Konkurrenz. Und wird nicht leiser während der Bootsfahrt. Mit einem jüngeren von ihnen unterhalte ich mich während dem Sundowner, er spricht sehr gut englisch, studiert in Amerika und besucht nun seine in Sambia wohnhafte Familie.
Wir fahren zuerst den Sambezi aufwärts (entgegen den Fällen), immer nahe dem Ufer entlang. Ein Storch hat gleich einen Snack erwischt und versucht diesen nun, herunterzuschlucken. Ist aber bei der Grösse des Fisches nicht so einfach.
Nebenan beobachten uns zwei Vögel am Ufer, leider habe ich den Namen dieser beiden Schönheiten nicht rausgefunden.
Währenddessen kämpft der Storch immer noch mit dem Fisch, aber er hat es bald geschafft, dass dieser im Hals verschwindet.
Hippos tauchen vor uns auf und ein kleineres Krokodil. Die Chinesen sind von der Echse entzückt. „Big big“ rufen sie immer, gefolgt mit chinesischer Wortspielerei. Naja, wenn das „Big“ ist, was waren dann die im Lower Zambezi?
Auf einer Insel stossen wir auf Elefanten und nun gibt’s auf dem Boot endgültig kein Halten mehr. „Ooohhhh, big, big, big….“. Meinen die nun die Elefanten oder die Stosszähne? Naja, ist ja nicht böse gemeint, aber mein erster Gedanke...
Zwei von den Elefanten sind in einen Kampf verwickelt. Leider deckt der Dritte die Szene ab, indem er sich zwischen die Kämpfenden und unser Boot setzt.
Wir machen kehrt um und fahren auf der anderen Seite der Insel den Sambezi herunter Richtung Fällen. Die Gischt ist von weitem sichtbar. Der Regenbogen tanzt im Himmel.
Auf einer kleineren Insel halten wir für den Sundowner und einer riesigen Snackplatte, bestehend aus vier verschiedenen Fleischen und Gemüse. Da braucht man später kein Abendessen mehr.
Den Sonnenuntergang geniessen wir im Boot auf dem Sambezi, wie alle anderen Schiffe auch.
Anschliessend geht es nochmals Richtung Fälle, ehe wir uns dann auf den Rückweg machen. Die Chinesen steigen direkt bei ihrem Hotel aus, ich fahre alleine zurück zur Anlegestelle. Zurück in der Lodge verbringe ich den Abend draussen an der Bar.