THEMA: Fast alles was ihr über Madagaskar wissen wollt
10 Jul 2012 05:33 #242942
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  • MooseOnTheLoose am 10 Jul 2012 05:33
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Afrika_Ti schrieb:
Kleiner Einspruch: Ich finde die Orientierung (zumindest wenn man raus will aus der Stadt) eigentlich ganz okay, auch ohne Schilder. Aber wo gibts die schon in Afrika, außer RSA und Namibia.
Und GPS gibts natürlich auch in Madagascar....;)

Natürlich gibt es GPS auf Madagaskar. Deine Koordinaten kannst Du Dir immer vom Himmel holen und Deinen Track kannst Du auch immer aufzeichnen. Was Reiseleiter meint ist, es gibt einfach kein Kartenmaterial für die Navigation. Aber dazu hat ja erdferkel auch schon was geschrieben.

Gruß,

Moose.

PS: Mir fällt auch noch zu dem Thema ein: Seit dem letzten Zyklon (und man weiß auf Madagaskar nie, vielleicht war es auch der Zyklon vor 3 Jahren ;-)) ist eine Ausfallstraße aus Tana gesperrt, weil eine Brücke immer noch kaputt ist. Wir mußten, um aus der Stadt gen Osten rauszukommen, nahezu einmal um die ganze Stadt fahren und es hat ewig gedauert. Mach einer das mal ohne Ortskenntnis und ohne Hinweisschilder. Obwohl Tana kartenmäßig wahrscheinlich ganz gut erschlossen ist fürs Navi, wage ich mal zu behaupten.
Letzte Änderung: 10 Jul 2012 05:39 von MooseOnTheLoose.
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10 Jul 2012 05:54 #242946
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  • Reiseleiter am 10 Jul 2012 05:54
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Hallo Moose!

Vielen dank für deinen Beitrag. Karten zu dem GPS wären wirklich sehr hilfreich wenn man von den paar geteerten Straßen abkommt.
Die Ausfahrt nach Osten ist seit dem Zyklon im Februar sehr schwierig geworden, solche Schäden kommen jedes Jahr vor und es kann Jahrelang dauern bis die Hindernisse wieder beseitigt sind oder es kann auch so bleiben bis...???
Noch eine kleine Bemerkung zum Selber fahren die noch nicht erwähnt wurde. Neben den schon angegeben Schwierigkeiten spielt natürlich auch die Jahreszeit eine sehr wichtige Rolle und sollte bei jeder Reiseplanung in Betracht gezogen werden.
Während der Regenzeit sind viele Pisten schwer zugänglich oder nicht mehr zugänglich. Zyklonenschäden können sogar wichtige und geteerte Straßen für Tage, Wochen oder sogar Monate unbefahrbar machen.
Bei schwierigen Pisten ist es angeraten mit mindestens 2 sehr gut ausgestatteten 4X4 (am besten Toyota) zu fahren. An der Ostküste mit Winde, Snorkel und Sandblechen (ich weiß nicht mehr wie die auf deutsch heißen).
L.G.
Project a vivid image of what you seek into the Landscape of your life and what greets you on your way will be the images of your own creation.
urlaub-auf-madagaskar.com
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14 Jul 2012 17:07 #243763
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  • erdferkel am 14 Jul 2012 17:07
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Fortsetzung:

10. Nur Bares ist Wahres. Bezahlt wird mit Bargeld. Überall. Auch die gebuchte Tour an sich. Das macht man besser nicht im Voraus, sondern vor Ort, wenn man angekommen ist (d.h. man macht sich mit großen Euroscheinen auf die Reise, weil die Automaten vor Ort auf niemals so viel ausspucken können). Zu den Karten, mit denen man Geld abheben kann, gilt prinzipiell das Gleiche wie für NAM, z.B. Moose's Postbank-SparCard funktioniert genauso prima wie meine Prepaid-Visa. EC habe ich gar nicht erst versucht. Deckt Euch rechtzeitig mit genug Bargeld ein, die Automaten sind dünn gesät und manchmal leer, es kann Tage dauern, bis sie nachgefüllt werden. Das Bargeld sollte mindestens für eine Woche bzw. bis zur nächsten Stadt reichen.

11. Nach meiner Erfahrung wird auf Madagaskar sehr fettarm gekocht. Das ist einerseits natürlich gesund (habe auf der Reise abgenommen :cheer:), aber ein paar essentielle Fettsäuren braucht der Mensch eben schon und da dann meist nur mit billigem Fett gekocht/gebraten wird, fehlen diese natürlich. Mein Tipp daher: nehmt Euch ein Fläschchen Olivenöl mit (100-200ml) und jeden Abend 1-2 Esslöffel einnehmen. Sehr gut bekommen sind mir auch die Spirulina-Algen, die in Tulear hergestellt werden. Man kriegt sie aber nur in speziellen Läden. Ansonsten würde ich noch dringend einen Salzstreuer empfehlen, wenn man öfter in madagassischen Restaurants isst. Zu guter Letzt noch Mineralstoffe (haben mir dort auch gefehlt) und hochdosierte Vitamine, wenn man im Winter fährt, wo es kaum Obst gibt. Dann sollte man nicht an Mangelerscheinungen leiden.

PS: Ich würde mir vielleicht beim nächsten Mal noch 1-2 Notfalltuben Tomatenmark mitnehmen, falls ich mehrere Tage auf meinen geliebten Tomatensalat verzichten muss, weil man ihn in the middle of nowhere nicht herstellen kann.

PPS: Ultimatives Mitbringsel nach Madagaskar: rote Box (ähnlich wie Feuermelder) mit Glasscheibe, darin eine Droewors. Vorne drauf ein Schild "Bei Heißhunger Scheibe einschlagen und Wurst entnehmen!"
Letzte Änderung: 14 Jul 2012 17:09 von erdferkel.
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15 Jul 2012 17:05 #243911
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12. Stromversorgung für die ganzen Gadgets, die man mitführt: die zweipoligen Eurostecker bekommt man überall rein, das ist kein Problem. Ärgerlich wird es dann, wenn man Mehrfachsteckdosen oder spezielle Ladegeräte mit Schukostecker hat. Die passen nämlich nur in die zweipoligen madagassischen (französischen) Steckdosen, nicht aber in die dreipoligen hinein. Die Franzosen haben einen eigenen Erdungsstandard, bei dem der Erdungsstift aus der Steckdose heraus ragt, er befindet sich in der Mitte über den beiden spannungsführenden Löchern. Der normale deutsche Schukostecker stößt sich an dem Erdungsstift, passt also nicht rein! Allerdings werden die meisten neuen Schukostecker heute als sog. CEE 7/7 ausgeführt. Das heißt, sie haben einerseits die deutschen Schutzkontakte, andererseits das Loch für den französischen Erdungsstift, passen also völlig problemlos. Achtet einfach darauf, falls ihr Kaltgerätestecker oder Mehrfachsteckdosen dabei habt, die eine Erdung verlangen.
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18 Jul 2012 10:58 #244406
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  • Mafy Bé am 18 Jul 2012 10:58
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Hallo,

also: Vitamine und Speiseöl und so Zeugs mitzunehen ist wie Eulen nach Athen tragen. Möglich, das es im Winter weniger Obst gibt, aber insgesamt sind alle Nahrungsmittel praktisch naturbelassen und mit dem Zeug aus unseren Supermärkten nicht vergleichbar. Hier schmeckt man noch, wie eine Karotte oder ein Hühnerei schmecken muss! Ich hatte immer das Gefühl, das meine Vitaminversorgung und die Ernährung insgesamt dort unten zuträglicher sind als hier.
Salzstreuer? Die gibt es auf Madagaskar - allerdings hat es bislang noch keiner geschafft, den Madagassen den einfachen Trick beizubringen, mit dem sich Salz rieselfähig halten lässt: einfach ein paar Reiskörner reintun, aber womöglich verbietet dies der Respekt vor Ihrer Nutzpflanze Nr.1....
Was das Geld angeht: in allen grösseren Städten gibt es Automaten, die mit VISA-Karte problemlos klarkommen. Allerdings liegt das Tageslimit pro Automat bei 400.000 Ariary/140 Euro. Man kann natürlich in Antsirabe, Tana, Fort Dauphin, Tulear, Tamatave usw. die Runde machen und drei Automaten anzapfen....nach meiner Erfahrung reicht dies für die Deckung der laufenden Kosten unterwegs aus. Allerding sind Reisen und touristische Dienstleistungen dort unten generell in baren Euro zu entrichten. Aber die werden meist zu Beginn der Reise fällig und man braucht durchaus nicht mit Tausenden von Euro in bar durch Madagaskar zu rennen......was "unterwegs anfällt, wird dann eh´in Ariary bezahlt und dafür reicht eine Visa-Karte als Reisekasse allemal aus, falls man nicht wochenlang in die Pampa geht.....Hat schon mal jemand in einer madagssischen Bank Geld oder gar einen Traveller Scheck umgetauscht? Ein bleibender Eindruck.........
Tomatenmark gibt es übrigens en masse.....in den Supermärkten, aber auch in den kleinen Läden werden Lebensmittel aus den Emiraten, Asien und Frankreich verkauft, eine heimische Nahrungsmittelproduktion in grösserem Stil ist seit dem Untergang von "TIKO" inexistent und es gibt fast nur Importware.
Was ich als viel unverzichtbarer halte: Drogerieartikel, allen voran Sonnencreme sind in Madagaskar nur für exorbitante Summen zu haben - mit Medikamenten sieht es besser aus, alle gängigen Sachen kann man problemlos kaufen, allerdings ist Vorsicht angeraten wegen evtl. Fälschungen, eine Arzneimittelkontrolle gibt es hier nicht. Also besser Medikamente, die man braucht, in genügender Menge einpacken.
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18 Jul 2012 19:38 #244526
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  • Phis am 18 Jul 2012 19:38
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Hallo zusammen,

da ich mit paar Freunden Mitte November für 3 Wochen nach M. will bin ich auf Eure Diskussion gestossen. Ist schon mal sehr hilfreich, wenn man unbedarft an das Thema M. kommt.

Nach den ganzen Beiträgen denke ich mir bisher dass wir wohl einen Mietwagen mit Fahrer nehmen werden. Wobei ich das sehr schade finde da ich es liebe selbst zu fahren.
Sind Straßenkarten eigentlich besser vor Ort oder hier in D verfügbar? Bei einem Fahrer hätte es sich natürlich erübrigt aber ich bin noch nicht ganz drüber weg.
Wie ist des den mit einem Fahrer überhaupt, steht der dann ~24h zur Verfügung und die Spesen sind bereits im Mietpreis oder kommt die Versorgung von dem dazu?
@ Reiseleiter: Wenn Du mir paar Kontakte von den Mietwagenfirmen schickst wäre ich Dir dankbar.

Also grobe Route habe ich bisher die Ostküste von Antananarivo in den Norden angedacht. Nosy be soll auch noch mit drin sein, reichen dafür 3 Wochen. Nach den Zustandsbeschreibungen der Straßen bin ich etwas verunsichert.

Gibt es wirklich nur zwei Hostels auf M. und sonst nur Hotels? Finde nicht mehr.

Danke für alle hilfreichen Kommentare
Letzte Änderung: 19 Jul 2012 16:31 von Phis.
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