Lake Nakuru - Kenya
An Land wirken sie unbeholfen und tollpatschig. Berechtigte Zweifel entstehen, können sich diese großen Vögel überhaupt in die Luft erheben?
Um den See herum sind diverse Pelikangruppen. Jede Gruppe hat bis zu vierhundert Exemplare. Warum das so ist und warum sich die Gruppen nicht vermischen, dafür habe ich keine Erklärung. Es sind Rosa,- und Rötelpelikane. In den Gruppen sind beide Arten.
Vorn links ein Rötelpelikan. In der Mitte vorn ein Rosapelikan. Rechts zwei Rötelpelikane.
Das Wasser des Lake Nakuru ist für Mensch und Tier ungenießbar. In dem stark sodahaltigem Wasser kann nur eine Fischart Tilapia grahami existieren und vermehrt sich sogar prächtig. Über 450 Vogelarten leben am See, davon 90 Wasservogelarten,fünf Geier,- und sechs Adlerarten. Diese Büffel trinken, wenn überhaupt, nur ganz geringe Mengen des Seewassers um lebensnotwendige Salze aufzunehmen.
“Out of africa” ist der Name dieses Aussichtspunktes mit einem grandiosen Ausblick auf den See. Erstaunlicherweise kommen hier keine Safaribusse herauf.
Mit einer Körperlänge bis zu 1,80 Meter und einer Flügelspannweite bis zu drei Metern haben die Pelikane Mühe sich in die Luft zu erheben. Am Vormittag wenn die Thermik ausreicht starten sie durch. Mich erinnern die Pelikane an Flugboote. Der Start sieht irgendwie lustig aus, wenn sie über das Wasser laufen, wild mit den Flügeln rudernd. Dann erheben sie sich, ziehen das Fahrgestell ein, um in einem großen Bogen über Land die Thermik zu nutzen. Die Landung sieht ebenfalls lustig aus, wenn sie mit vorgesteckten Beinen und gespreizten Schwimmhäuten auf dem Wasser landen.
Mit den Pelikanen ist es auf den ersten Blick, wie mit den Hummeln. Eigentlich dürften sie nicht fliegen können, doch sie sind fantastische Segelflieger, die aufsteigende Warnluft nutzend. Am Boden wirken sie recht unbeholfen, doch in der Luft begeistern sie mit der Schönheit ihres Fluges. Außerdem sind sie sehr erfolgreiche Fischer. Warum fliegen sie überhaupt? Da sie am See bleiben (wenn er nicht austrocknet), den Standort nicht wechseln ist die Fliegerei eigentlich überflüssig.
Sie fliegen, weil sie ihre Muskeln trainieren müssen und menschlich gedacht - aus reiner Lebensfreude.
Wenn man das Gewimmel am Himmel sieht, meint man der Crash ist unvermeidbar. Weit gefehlt, auch ohne Radar und sonstige Navigationssystheme, einen Zusammenstoß bei den Pelikanen habe ich nie beobachtet.