THEMA: Mit Öffis durch Ostafrika u. Ost-Kongo
20 Mai 2017 19:30 #475625
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  • Bushtruckers am 20 Mai 2017 19:30
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Hallo Guko

Dein Bericht ist fantastisch! So lernt man Afrika wirklich kennen.... und ich finde es toll, dass Ihr den Mut hattet, so zu reisen.

Liebe Gruesse
Elvira
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Elvira Wolfer

Zubucher- und individuelle Safaris
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21 Mai 2017 09:37 #475658
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  • lilytrotter am 21 Mai 2017 09:37
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Hallo, Gu-ko,

der Strandabschnitt direkt beim Ort ist aktuell leider wirklich nicht mehr einladend! Schade. – Und bei Regen sind die Ansichten ja auch noch trüber... :(

"After rain comes sun", so war es auch bei uns,
- und so ist es ja Immer! ...im Leben :cheer: B)
( - o.k.- vielleicht nicht in Norwegen...)
Oh, wir lieben diese afrikanischen Volksweisheiten!

Auch wenn wir uns sicher waren, dass ihr die harten Tage gut übersteht, mussten wir es einmal bemerken.
Ab hier wird der Transport vermutlich einfacher und die Möglichkeiten besser, die wunderbaren Plätzchen am See zu erreichen.
Wir warten gespannt auf Streetlife, Märkte, Dörfer
- und Trockenfischgestelle... :)

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 21 Mai 2017 10:49 von lilytrotter.
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22 Mai 2017 12:34 #475813
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  • Gu-ko am 22 Mai 2017 12:34
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Bushtruckers schrieb:
Hallo Guko

Dein Bericht ist fantastisch! So lernt man Afrika wirklich kennen.... und ich finde es toll, dass Ihr den Mut hattet, so zu reisen.

Liebe Gruesse
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Danke :)
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22 Mai 2017 12:40 #475814
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  • Gu-ko am 22 Mai 2017 12:34
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lilytrotter schrieb:
Hallo, Gu-ko,
[...]
Wir warten gespannt auf Streetlife, Märkte, Dörfer
- und Trockenfischgestelle... :)

Gruß lilytrotter
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24 Mai 2017 12:32 #476054
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  • Gu-ko am 22 Mai 2017 12:34
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Als der Regen endlich etwas nachlässt, packen wir unsere Habseligkeiten zusammen und klettern zu den Rezeptionsgebäuden empor. Dort gibt es auch ein kleines Restaurant. Das heißt auf einer überdachten Veranda stehen ein Holztisch und ein paar wacklige Stühle drumherum. An dem Tisch sitzen die zwei weiteren Gäste des Big Blue Backpackers. Ein bisschen wirken sie wie Althippies aus den siebziger Jahren. Sie lesen konzentriert und schweigend in philosophisch Schriften. Gelegentlich lassen sie ihre Blicke gedankenvoll über den See schweifen.

Wir setzen uns dazu und bestellen das einzige was Big Blue‘s Restaurant anzubieten hat: Fried eggs, toast, coffee/tea.

Die Betreiber, bzw. Angestellten des Big-Blue sind freundliche Menschen, aber Schnelligkeit gehört nicht zu ihren Stärken. Sie brauchen gut eineinhalb Stunden um die Eier zu braten und den Kaffee, bzw. Tee zu bringen. Hätte ich nach einer Stunde nicht noch einmal nachgefragt, hätten sie es vielleicht gänzlich vergessen. Das ist nicht weiter schlimm, denn wir haben nichts Konkretes vor und solange es regnet, ist ein überdachter Platz nicht das schlechteste. Außerdem erweisen sich die Althippies, nachdem sie ihre Lesung beendet haben, als sympathische Gesprächspartner. Sie stammen aus den USA und sind schon ewig unterwegs. Da sie ein paar Tage zuvor in Monkey Bay, unserem nächsten Ziel am südlichen Ende des Sees, waren, können sie uns ein paar nützliche Tipps geben.

Nach dem Frühstück sagen wir Big Blue Backpackers Lebewohl. Wir wollen Nkhata-Bay noch eine zweite Chance geben. Aus dem Malawi-Reiseführer haben wir die Butterfly Space Lodge herausgesucht. Sie liegt etwas außerhalb am südlichen Ende von Nkatha Bay. Wir laufen entlang der Landstraße ins Zentrum und nehmen von dort ein Taxi zur Lodge (ca. 1.5 km).

Die Butterfly Lodge ist uns sofort sympathisch. Die Bungalows liegen in einem schönen, schattigen Gelände. Die Anlage wirkt gepflegt, es gibt eine kleine Bar, Restaurant und Wifi. Natürlich ist alles recht einfach und ohne Luxus, aber Luxus suchen auch nicht. Wir suchen einen Platz um ein paar Tage zu relaxen und den finden wir hier. Wir mieten einen Bungalow ganz am Ende des Geländes an einem felsigen Uferabschnitt. Das Rundhaus ist geräumig und hat eine Veranda zum See. Direkt daneben steht ein mächtiger Mangobaum, der uns während der folgenden Tage mit seinen süßen Früchten verwöhnt.

Inzwischen haben sich die Regenwolken verzogen und der Malawisee, dessen Wasseroberfläche heute morgen nur aus Grauschattierungen bestand, leuchtet in frischen Blau- und Türkistönen. Später, als die Sonne untergeht, mischen sich Orange- und Gelbtöne dazu. Davor die bizarren Silhouetten der Felsen, dazu ein Sundowner in der Bar…Perfekt!


Lake Malawi Nähe Butterfly - Nkhata Bay


Lake Malawi


Lake Malawi

Nachts stellen wir fest, dass wir nicht die einzigen Bewohner unseres Bungalows sind. Zahlreiche Spinnen und einige davon recht groß, sitzen an den Wänden oder huschen aus dem Schränkchen hervor. Auch ein paar stattliche Kakerlaken fliehen in dunkle Ritzen, wenn ich ihnen zu nahe komme. Tausende kleine Ameisen marschieren auf Nahrungssuche quer durchs Zimmer. Sobald ich mich irgendwo hinsetze, krabbelt es. Dann gibt es noch etwas, was wohl im Dach lebt und von dort herunter kackt. Ich habe nicht herausgefunden, was es ist. Die Exkremente sind charakteristisch, sie haben ein weißes Ende (oder Anfang). Vielleicht eine Art Gecko? Bei dieser Insekten-Vielfalt kapitulieren wir. Wir beschließen sie einfach zu ignorieren und sie taten das selbe mit uns.

So plätschern drei Tage ohne Stress dahin. Wir relaxen auf unserer Terrasse, spazieren durch die Umgebung, unterhalten uns mit anderen Reisenden oder besuchen Nkhata Bay, den Markt und das eine oder andere Restaurant.


Nkhata Bay Markt

Nkhata Bay Markt

Nkhata Bay Markt

Nach zwei Tagen ist unser Kwacha-Vorrat fast erschöpft. Wir wollen bald Richtung Cape McClear/Monkey Bay weiterfahren und so brauchen wir dringend einen Geldautomaten für Nachschub. In Nkhata Bay gibt es (meines Wissens) drei Geldautomaten. Einen in Zentrum und zwei weitere etwas außerhalb an der Straße Richtung Mzuzu.

Der Automat im Town-Center will keine VISA-Karte, also gehen wir zu den beiden anderen. Der erste ATM scheint zu funktionieren, jedenfalls leuchtet ein hoffnungsvolles „Welcome“ auf dem Bildschirm. Ich schiebe meine VISA-Karte rein und beginne mit dem Eintippen der verlangten Daten. Plötzlich wird der Bildschirm dunkel, das System fährt herunter. Zum Glück spuckt er meine Karte aus, bevor er sich abschaltet. Ich starre eine Weile verblüfft auf den dunklen Monitor. Plötzlich kommt Leben in den ATM zurück, er versucht einen Neustart, schafft diesen aber nicht und bleibt hilflos blinkend hängen. Da es nicht aussieht, als würde er sich in absehbarer Zeit reaktivieren, gehen wir zum zweiten ATM, der an einem anderen Gebäude, nur ein paar Meter entfernt hängt. Aber der sieht so dunkel und tot aus, dass wir es erst gar nicht versuchen. Zum Glück haben wir noch einen 50 Euro-Schein, eiserne Notreserve, den wir in der kleinen Bank wechseln können.

Am nächsten Tag versuchen wir erneut an Geld zu kommen. Doch der Bildschirm des ersten Automaten meldet nur ein „Out of Service“. Ich frage in der Bank nach, was mit dem ATM los ist. Eine Angestellte meint, der ATM werde gerade frisch befüllt und würde in etwa einer Stunde wieder funktionieren.

Wir gehen zum zweiten ATM. Auch der wird gerade befüllt. Wir warten neben dem ATM, bis dieser wieder betriebsbereit ist. Plötzlich bringt ein Bankangestellter einen Stuhl, den er mir anbietet. Wohlgemerkt mir, nicht meiner Frau und auch nicht den zwei älteren einheimischen Damen, die ihn sicher nötiger gehabt hätten.

Endlich funktioniert der Automat. Allerdings kann man immer nur 5000 Kwacha aufs Mal abheben, also etwa 6 Euro. Und das Beste, das Geld kommt in 200 Kwacha-Scheinen. Ich ziehe also ca. 10x 5000 Kwacha in 200er aus dem Automat. Das fette Geldbündel passt in keinen Geldbeutel, deshalb stopfe ich es direkt in den Rucksack.

Nach 50000 Kwacha ist der Automat leer. Er verabschiedet sich mit der Meldung: „Keine weiteren Transaktionen möglich“

Hinter uns hat sich inzwischen eine lange Schlange gebildet. Als die Leute sehen, dass der Automat leer ist, beginnen einige zu schimpfen und ich glaube dabei das Wort "Mzungu" zu hören. Vielleicht beschweren sie sich, dass der Mzungu alles Geld aus dem ATM gezogen hat und sie umsonst anstehen mussten. Was ja auch stimmt, aber irgendwie nicht meine Schuld ist.

Da 50000 Kwacha noch nicht genug sind, gehen wir wieder zum ersten ATM zurück. Und tatsächlich gelingt es dort weitere 40000 Kwacha zu ziehen, ohne dass der Automat schlapp macht. Das dürfte reichen um die Lodge-Rechnung und den Bus nach Monkey Bay zu bezahlen.

Von Nkhata Bay fährt morgens gegen halb sechs Uhr ein Bus nach Salima. Salima liegt schon ziemlich weit südlich und es ist nicht mehr weit bis Cape McLear bzw. Monkey Bay, unserem nächsten und letzten Reiseziel. Morgen fahren wir weiter.
Letzte Änderung: 04 Feb 2018 17:56 von Gu-ko.
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24 Mai 2017 13:05 #476062
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;) ;) ;) seufz.....




Friederike
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