Hoi Daniel,
dein Bericht über die Zugfahrt Nairobi - Mombasa ist dir sehr gut gelungen. Gratulation. Ebenso die meisten Fotos. Mit lediglich einer Stunde verspäteter Ankunft in MSA heisst das nach kenianischer Lesart "pünktlich wie eine Schweizer Uhr". Ich habe auf mehreren Fahrten, sowohl NBI-MSA als auch umgekehrt, Verspätungen von acht bis 15 Stunden erlebt! Oder, wenn etwa eine der schlecht bzw. nicht gewarteten Dieselloks ausfiel, auch mal 24 Stunden. Die KR hat es nie geschafft, innert nützlicher Frist Ersatz herbei zu fahren oder Busse zu organisieren.
Ankunft im Zielbahnhof NBI hiess noch lange nicht, dass man bald zuhause war. Traf der Zug kurz vor oder nach Mitternacht ein, traute sich kaum ein Reisender aus dem Bahnhof, sondern schlief im Zug und wartete - wegen Raubüberfällen - auf den Morgen...
Früher fuhr der Zug jeden Tag bzw. Nacht die Strecken NBI - MSA und MSA - NBI und eine Zeit lang auch tagsüber. Heute nur noch dreimal pro Woche in jeder Richtung und aus den ursprünglich 12 bis 13 Stunden Fahrzeit sind 16 und mehr geworden. Erfahrene Reisende
nehmen vorsichtshalber Essen und Getränke mit auf die Reise; die Vorräte im Zug sind bei etwas längerem Liegenbleiben auf der Strecke schnell erschöpft.
Ein Wort zur Sicherheit: wie oben erwähnt, sollte man bei später Ankunft in Nairobi den Bahnhof nicht mehr verlassen. Zwar warten am Bahnhof Taxifahrer - aber es gibt regelmässig Berichte, dass der eine oder andere Driver mit seinen Passagieren in eine dunkle Strasse fährt, wo bereits Komplizen warten. Wertsachen sollte man nie in Nähe des Wagenfensters aufbewahren - vor allem dann nicht, wenn das Fenster einen Spalt geöffnet wird. Der Zug hält unzählige Mal an und es kommt immer wieder vor, dass Langfinger von aussen ins Abteil greifen und sich mit Kameras, Uhren und anderen Wertsachen aus dem
Staub machen.
Gruss und weitere schöne Zugreisen.
Mzeekenia