Wir - eine Gruppe von 10 Leuten - haben über unser Hamburger Reisebüro eine Namibia-Botswana Reise gebucht. Mietwagenübernahme in Windhouk/Namibia, Abgabe in Maun/Botswana.
Ca. 4600 km für die Strecke Windhouk, Sossuvlei, Swakopmund, Grootberg, Etoscha, Caprivistreifen, Gweta, Maun.
Die Mietwagen - 2 Stück Double Cab 4x4 und ein Double Cab Camper mit Dachzelt waren natürlich längst vorbestellt.
Leider haben sich die miserablen Berichte über Britz in allen Details bestätigt.
Die Organisation dort ist nur als "chaotisch" zu bezeichnen. Für jedes Auto war eine andere Person zuständig, die immer wieder einmal verschwunden war und irgendwo gesucht werden musste.
Die Wagen waren bei unserer Ankunft bei Britz (ca 12 Uhr mittags) nicht fertig. Bei der (ersten) Übergabe waren bei allen Autos die Reifen in einem inakzeptablen Zustand, das Profil teilweise nicht mehr vorhanden bzw. bis auf 1-2 mm abgefahren.
Die Reservereifen waren noch stärker abgefahren.
Wir haben reklamiert und nach und nach wurde dann auf akzeptablerer Reifen getauscht.
Die Heckklappen der beiden PKWs waren defekt, dafür waren auf den Seiten der Heckklappen Schnallen angebracht die mit kleinen Schlössern extra gesichert werden mussten.
Diese Chaos hat bis spät in den Nachmittag gedauert, die ersten Britz Mitarbeiter hatten bereits wegen Dienstsschluss das Firmengelände verlassen, als wir endlich mit den Karren losfahren konnten.
An eine ordentliche Überprüfung war auf Grund der fortgeschrittenen Zeit einfach nicht zu denken (Probefahrt, Funktionsprüfung aller Autoheber etc).
Bereits nach der ersten Etappe haben sich auf den Rüttelpisten bei einem Auto die Schnallen verabschiedet weil diese nur mit Nieten am Kunststoffverdeck angebracht worden waren - den Rest der Reise haben wir die Heckklappe mit mitgebrachten Gurten festzurren müssen.
Beim Camper fing der Keilriemen zu jammern an - viel zu locker - und musste in Kasane ersetzt werden. Britz verlangt verständlicherweise, dass Reparaturpreise vorab genehmigt werden müssen, aber auch diese Prozedur war mehr als mühsam. Einerseits kennen die von Britz akzeptierten Werkstätten die offenbar schlechte Zahlungsmoral der Mietwagenfirma, andererseits war es wieder stundenlang nicht möglich einen kompetenten Mitarbeiter, der die Preise freigeben kann, ans Telefon zu bekommen. „Wir rufen Sie zurück“ war der Standardspruch - natürlich wurde nicht zurückgerufen. Erst nach dem 5. Anruf wurde die Reparatur genehmigt.
Bei der Gelegenheit wurde auch (sichtlich zum wiederholten Mal) die Aufhängung des Kühlers angeschweißt, die komplett abgerissen war)
Alles sehr unerfreulich, weil man ja andere Pläne hat, als stundenlang in Werkstätten herumzustehen.
Wir hatten insgesamt 4 Reifenpannen - zum Glück war jedoch immer innerhalb von Minuten eine Möglichkeit zum Flicken gefunden. Kostenpunkt ohne Verhandeln zwischen 15 und 25 Euro.
Die einzig erfreuliche Begebenheit mit Britz war die Autorückgabe in Maun. Den Mitarbeiter hat im Grunde nur interessiert, dass die Tanks komplett gefüllt waren - der Rest einschließlich etlicher Steinschläge in den Windschutzscheiben (von uns verursacht) und einem großen Riß (von Anfang an, aber wir hatten den bei der Übergabe im Chaos komplett übersehen) hat ihn nicht interessiert. (Wir hatten allerdings ohnehin die Komplettversicherung ohne Selbstbehalt gebucht)
Mein Fazit:
Als Laie ist es schwierig den Zustand der Autos beurteilen zu können. Reifenprofil ist natürlich kein Problem. Einen zu lockeren Keilriemen und eine angerissene Kühleraufhängung würde ich als „Großstadtfrau“ nicht sofort erkennen (und auch nicht erwarten, da dies eben meine erste Begegnung mit Britz war). Dass der mitgelieferte Wagenheber für die namibischen Straßenverhältnisse unzureichend war, ist ebenfalls meiner mangelnden Mechanikererfahrung geschuldet.
Würde ich nochmals bei Britz buchen (müssen, weil One-Way-Miete), würde ich mir deutlich mehr Zeit nehmen um die Karren entsprechend prüfen zu können. Der halbe Tag war für die 3 Autos bei weitem nicht ausreichend.
Britz scheint auch die billigsten Reifen zu verwenden. Das Profil dieser Reifen dürfte für die „Gravel Roads“ ungeeignet sein , da sich ständig kleine, aber spitze Steinchen im Profil festklemmen und dann immer weiter in die Reifen hineingedrückt werden bis es eben zum „Platten“ kommt.