Hallo zusammen,
Die Firma Africantracks arbeitet professionel, An und Abgabe des Autos verliefen schnell und sachlich, wir können sie nur weiterempfehlen. Wir hatten einen Toyota Van, das ist eigentlich ein Hillux Pickup mit aufgesetzten Canopy. Die Idee ist eigentlich nicht schlecht, aber nicht ausgereift genug. Die Vorteile des Autos waren, man muß, wenn man es mal eilig hat, nicht erst immer das Dachzelt auf und einklappen, das erspart viel Zeit, desweiteren ist man immer im trockenem, wenn es mal heftig anfängt zu regnen und man bekommt auch eine gewisse Ordnung in das Auto, aufgund der vielen Staufächer. Das Auto hatte auch einen seperaten Wassertank mit 45 Litern für Brauchwasser sowie einen Zusatztank für Benzin, so das wir insgesamt 140 Liter hatten. Der Motor, ein 2,7 Liter Benziner hatte genug Power und fuhr sich sehr gut. Trotzdem würden wir das Auto nicht noch einmal nehmen, denn die Nachteile überwiegen deutlich. Zum einen ist es ein Single Cab, was heißt, das er keine Rückbank hatte und es dadurch für die Fotoausrüstung und andere Sachen die man so im vorderen Teil mitführt, keinen Platz gab, außer zwischen den Beinen. Das nächste Problem ist der Aufbau an sich, der ist so breit das man als Fahrer durch die Außenspiegel nicht sehen kann was hinter einem passiert, die Spiegel sind eigentlich unnütz, wegen der Breite kommt man auch mit einen normalen Trichter nicht an den Tank, wenn man einen Kanister einfüllen will, man braucht einen langen Schnorchel, den es natürlich nicht gibt, wir haben zusätzlich zum Trichter eine große Colaflasche benutzt, das ganze funktioniert aber nur mit zwei Mann. Um den Wassertank aufzufüllen, braucht man erst einmal einen Wasserhahn mit 1/2 Zoll Anschluss und die dazugehörigen passenden Adapter, sowie einen Wasserschlauch der auch lang genug ist, bei uns hat natürlich ein Adapter gefehlt, den wir erst bei Cymot kaufen mussten und ein Wasserhahn hatten wir nur einmal auf dem Campsite in Swakopmund. Da der Aufbau auf die Seitenklappen des Pickups aufgeschraubt ist, ist zum Boden ein wenig Luft, was mit zwei Dachlatten ausgeglichen wird, die sich bei uns aber immer wieder lösten und rausrutschten. Die hintere Tür ist auch nicht dicht und der sich an der Tür befindliche Gaskocher ist so blöd befestigt, das wenn man Pech hat, der Kocher während der Fahrt über schlechte Piste herunter klappt und man die Tür nicht mehr aufbekommt. Die Fächer unter den Betten, wo sich auch die zweite Batterie und die Gasflasche für den Kocher in der Tür befindet, sind überhaupt nicht staubdicht, der ganze Dreck kommt entweder durch undichte Türen oder durch das Lüftungsgitter der Kühlbox ins Wageninnere, desweiteren muß man aufpassen das man keine kleinen flachen Sachen dort deponiert, die können durch einen Spalt am Ende während der Fahrt rausfallen und alles was sich dort befindet sollte in Müllsäcke oder ähnlichen gepackt sein, ansonsten muß man eine dicke Staubschicht abkratzen. Mit der Kühlbox ist das auch so eine Sache, die steht mitten im Gang und macht auch einen höllischen Lärm in der Nacht, so das man öfters mal aufwacht, wenn die sich zum nachkühlen anschaltet. Leider gibt es auch nur eine Halterung für zusätzliche Kanister, so das man, wenn man mehr wie einen hat, den Rest im Wagen verstauen muß, was, wenn man dort auch schlafen muß, nicht unbedingt von Vorteil ist. Wir haben unsere beiden Luftdicht in Müllsäcke gepackt. Die Treppe hinten ist eine Zumutung, wer nicht aufpasst bricht sich die Knochen, weil sie nur zwei statts drei Stufen hat. Gesichert ist sie auch nur an einem Schnapper, der sich bei uns immer wieder von selbst löste, so das die Treppe eigentlich immer von selbst hätte runterklappen können, was Gott sei Dank nicht passierte. Für extremes Gelände ist das Auto auch nicht unbedingt gedacht, wir hatten schon ein paar Probleme im Kaokoveld mit ihm wegen der Breite, auch schauckelt er bei sehr unwegsamen Gelände und bei mehr wie 60km etwas und bei starken Wind sogar beängstigend doll. Am Ende der Tour hatten wir dann auf der Verlustseite wie gesagt das Vorzelt das wir verloren hatten, der Motor verlor ein wenig Öl und das Schloss auf der Beifahrerseite versagte dann auch noch seinen Dienst. Im Großen und Ganzen aber ein sehr geringer Verschleiß, wenn man bedenkt, was das Auto durchmachen mußte. Wir werden bei der nächsten Tour aber wieder auf ein Auto mit Dachzelt zurückgreifen.
Bilder findet Ihr auf meiner Homepage unter Namibia.
VG
Linde