Ist auch gar nicht direkt auf dich bezogen, aber unabhängig von Namibia liest man doch sehr häufig, dass das zur gängigen Praxis wird. (auch Botswana z.B.) / Auf Dauer wird das so nicht klappen.
Aber mal zu deiner Frage:
Wo wohnst du denn die Nacht davor, also bevor es zum Galton Gate geht?
Ich habe jetzt einfach mal grob Kamanjab angenommen. Von dort, über's Gate bis zum Etosha Safari Camp sind 285km direkteste Strecke. Man darf im Etosha max. 60 km/h fahren. Das geht aber bei weitem nicht immer und man verpasst natürlich auch schnell was. Ich fand's jetzt im Westen, gerade ab OlifantsRus rüber aber tatsächlich oft machbar. Dennoch wirst du den größten Teil der Strecke deutlich langsamer unterwegs sein. Weil es einfach zu rechnen ist nehme ich mal 50 km/h an.
(glaub nicht der Google-Maps Zeit)
Also hast grobe 6 Stunden reine Fahrtzeit vor dir.
+ Gate rein und raus
(wir waren beide Male recht alleine dort, aber gerade wenn es raus geht und du am Vet-Fence warten musst weil eine Schlange vor dir ist "kann" das dauern) >> ich rechne mal mit beidem zusammen 1 Std.
+ Pinkel- und Pausen / 30min.
(Essen nehmt ihr handliches mit, was sich während der Fahrt und am Wasserloch verzerren lässt)
Sagen wir grob du hast ca. 8 Std. vor dir, mit allem drum herum, aber dabei noch keine Zeit zur Tierbeobachtung gehabt.
Was heißt das jetzt für euch?
1. Sehr früh aufstehen. Mit dem ersten Licht seid ihr auf der Straße. (also 6h gehts los) Bis zum Gate von Kamanjab fahrt ihr über Teer...
2. ...dann seid ihr, theoretisch, um 14h beim Safari Camp
3. Ihr plant spätestens um 18:00h wirklich dort zu sein.
(je nachdem habt ihr dann so 40-50min. Puffer eingeplant - unsere Sundowner-Zeiten Anfang Oktober lagen bei ca. 18:50)
4. SPRICH, ihr habt max. 4 Stunden Zeit um vom obigen Weg abzuweichen und mal stehen zu bleiben und Tiere zu beobachten.
5. SPRICH, ihr müsst die Uhr sehr genau im Auge behalten bei euren Stopps.
6. Reifenwechsel kann immer vorkommen
(bissel Luft ist ja geplant)
7. Ich weiß nicht ob ihr Selbstversorger seid, aber wenn du aus dem Park rausfährst zum Safari-Camp müsst ihr alles Fleisch/rohe Eier abgeben. Das musst du einplanen.
FAZIT:
Sehr stressige Tour. Das Verhältnis zwischen Fahrt und Gucken ist nicht so prall. ABER, wir haben es nicht viel anders gemacht und für uns war es dennoch ok. Ich plane mir jetzt zwar auch mehr Ruhe ein, aber wir fahren beide gerne, man wechselt sich mal ab und dann geht das schon. Man muss sich da nur sehr bewusst drüber sein und der Typ dafür sein.
Da ich nicht weiß wo ihr vorher wohnt gehe ich noch mal von Kamanjab für eine Alternative aus.
Hierbei lasst ihr den Westen aus, fahrt durch's Anderson rein. Ihr habt viel weniger Kilometer im Park, aber viel mehr Zeit. Nach der ersten Schleife mach ihr eine Pause am Wasserloch in Okaukuejo. Dann geht es auf Schleife 2 und wieder raus. Da habt ihr viel zu gucken und nehmt die PADs dort unter die Reifen und ein Stück in Richtung HALALI. Dann könnt ihr auch ab HALALI voll auf den mittleren Teil konzentrieren.
Für mich entscheidend... so schön ich den Westteil fand', das beeindruckendste Wasserloch auf dem Weg war Okondeka. Das musst auslassen wenn du durchfährst. Ich würde es immer mit reinnehmen, alleine in der Hoffnung, dass es wieder so ergiebig ist. Wir hatten dort hunderte von Tieren.
Ich hoffe das hilft dir etwas weiter bei der Entscheidungsfindung.
Ich habe vom Etosha die Broschüre mit detailierten Routen/Wasserlöchern etc. hier digitalisiert. Wenn du die zur Planung gebrauchen kannst, schick' mir eine Private Nachricht mit Mail-Adresse, dann schicke ich dir die zu.
Gruß,
Robin
PS. In meinem Reisebericht bin ich gerade im Etosha angekommen... da könnten für dich auch ein paar interessante Infos drin sein für die Planung.