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THEMA: Vergleich Botswana Kenia Tourismus Daten Frage
23 Jun 2017 14:36 #478973
  • WolfgangT2b
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  • WolfgangT2b am 23 Jun 2017 14:36
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Hallo,
ich würde zusätzlich zu dem, was oben schon geschrieben wurde, noch anmerken: Massentourismus in Kenia war einmal. Nach Al Shabab und Ebola sind die Touristen weitgehend ausgeblieben, speziell an der Küste und in den nahegelegenen Nationalparks. Wir waren erst vor zwei Jahren länger dort und waren entsetzt, wie massiv der Tourismus eingebrochen ist. Auch hier muss man, wie auch im Fall Botswana, die Ankunftszahlen mit größter Vorsicht genießen.
Wir sind in Kenia einige Monate herumgefahren und haben nur äußerst selten andere Reisende getroffen. Auf den meisten Camps und in den meisten Nationalparks waren wir die einzigen.
Zudem bin ich nicht sicher, ob man Botswana und Kenia noch als Masse gegen Klasse vergleichen kann. Kenia hat nach unseren Erfahrungen die teuersten Nationalparks ind Ost- und Südafrika (jedenfalls vor wenigen Jahren). Auch gute Lodges lassen sich sich den Aufenthalt gut bezahlen.
Auch die Art des Tourismus' in beiden Ländern ist schwer vergleichbar. Während in Botswana der größte Teil der Reisenden selbständig unterwegs ist (eigenes oder Leihfahrzeug), ist das in Kenia fast gänzlich unbekannt. Dort wird man mehrheitlich gefahren. Wir trafen gerade mal ein halbes Dutzend Leute, die ohne Fahrer unterwegs waren.
Ich habe die neuesten Zahlen nicht im Kopf, könnte mir aber vorstellen, das Ägypten der geeignetere Vergleichspartner wäre, vielleicht auch Tunesien. Auch Südafrika und Namibia haben vermutlich mehr Massentourismus als Kenia, wenn man dieses Wort überhaupt gebrauchen will.
Schöne Grüße
Wolfgang
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23 Jun 2017 14:56 #478979
  • Guido.
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  • Guido. am 23 Jun 2017 14:56
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Hallo,
urssp schrieb:
Das heißt ich kann annehmen, dass die Zahlen der Tourismuseinkünfte jetzt z.B. von den Statistiken im Anhang korrekt sind
Das weiß ich nicht. Ich habe keine Ahnung, wie die Zahlen in den Ländern ermittelt werden und ob das belastbar ist. Es ist mit Blick auf die Aufschlüsselung der Arrival-Statistiken nach Ländern aber zumindest plausibel. Kenia sieht z.B. an die 100.000 Touristen aus UK. In Botswana sind es nur 40.000. Aus den USA knapp 100.000 vs. 50.000 nach Botswana. Aus China 50.000 vs. 7.000 nach Botswana. (Bei deutschen Touristen führt Kenia übrigens nur leicht - die haben ein Faible für Botswana).

Und sicher weiß ich, dass die Arrival-Zahlen ein falsches Bild zeichnen. Namibia hat sich auch lange für einen stetig wachsenden Tourismus gefeiert, weil die Arrival-Zahlen von Jahr zu Jahr stiegen. Es kamen dann vor allem mehr Menschen aus Zambia, Zimbabwe und Angola, die kaum für Umsätze im Tourismussektor sorgen. Die Zahl der echten Urlaubstouristen war zwischenzeitlich stagnierend bis rückläufig. Obwohl Tourismusbehörden regelmäßig Jubelmeldungen verbreitet haben, ging es der Tourismus-Branche folgerichtig nicht besonders gut.

Du könntest bei UNWTO auch noch mal nach statistischen Daten suchen.

Beste Grüße

Guido
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23 Jun 2017 15:41 #478986
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  • travelNAMIBIA am 23 Jun 2017 15:41
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OFF TOPIC
Hi Wolfgang,
Auch Südafrika und Namibia haben vermutlich mehr Massentourismus als Kenia, wenn man dieses Wort überhaupt gebrauchen will.
das wäre mir aber neu. 20 40-Sitzer Reisebusse aneinandergereit habe ich außer in Nationalparks in Kenia nirgendwo in Afrika so erlebt (außer vielleicht im Krüger NP). Meine letzte Erfahrung Kenia war aber 2015.

Ich glaube der Threadschreiber sieht bei Masse vs Klasse auch v.a. Pauschal vs. Individual, wie Du auch schon erwähnt hast. Der Eintritt zu den NP in Kenia mag hoch sein, aber ich kenne keinen NP in Ostafrika (so wie z.B. Moremi in Botswana), wo es unter US$500 pppn praktisch keine "ordentliche" Unterkunft gibt. Man bewegt sich (mal "Sonder"gruppen wie Camper etc. ausgeschlossen) in Botswana schon auf einem sehr hohen preislichen Niveau. Deshalb wird ja auch der Caprivi in Namibia immer beliebter: Vergleichbares Erlebnis wie Chobe/Moremi, nur zu einem Bruchteil des Preises (und im Vergleich zum Rest von Namibia eher doppelt so teuer. Aber darüber könnte man sich jetzt stundenlang austauschen ;-)

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 23 Jun 2017 15:41 von travelNAMIBIA.
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23 Jun 2017 16:53 #478995
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  • WolfgangT2b am 23 Jun 2017 14:36
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Hi,Guido. schrieb:
Und sicher weiß ich, dass die Arrival-Zahlen ein falsches Bild zeichnen. Namibia hat sich auch lange für einen stetig wachsenden Tourismus gefeiert, weil die Arrival-Zahlen von Jahr zu Jahr stiegen. Es kamen dann vor allem mehr Menschen aus Zambia, Zimbabwe und Angola, die kaum für Umsätze im Tourismussektor sorgen. Die Zahl der echten Urlaubstouristen war zwischenzeitlich stagnierend bis rückläufig. Obwohl Tourismusbehörden regelmäßig Jubelmeldungen verbreitet haben, ging es der Tourismus-Branche folgerichtig nicht besonders gut.
Genau so isses.
Und noch ein Punkt, den man nicht vergessen darf: Kenia hat mehr als 20 mal so viele Einwohner wie Botswana und zudem enge wirtschaftliche und persönliche Beziehungen zu Großbritannien. In den Arrival-Zahlen der Briten bildet sich beides ab, viele Geschäftsreisende und viele Verwandtenbesuche. Britische Touristen sind in Kenia eher unterrepräsentiert.

Wie das mit den Amerikanern zu erklären ist, weiß ich nicht. Amerikanische Touristen trifft man so gut wie gar nicht. Aber amerikanische Missionare um so häufiger. Schließlich ist Nairobi das Oberzentrum in Ostafrika, vergleichbar mit Johannesburg für den Süden. Da geht viel durch Kenia, was eigentlich für Ostafrika bestimmt ist.

Chinesische Touristen? Kaum, aber Geschäftsleute und Straßenbauarbeiter an jeder Ecke.

Deshalb würde ich die Arrival-Zahlen nur mit sehr spitzen Fingern anfassen, ehe ich daraus etwas ableite.

@Christian
um da keinen falschen Eindruck zu erwecken: ich habe nicht gesagt, dass Kenia teuer und Botswana billig ist. Die wissen beide, wie man Geld macht, nicht nur im Moremi, sondern auch im Massai Mara und im Amboseli.

Ich vermute, wenn man die durchschnittlichen Kosten, die ein Tourist für seine Reise hinlegt, in Erfahrung bringen könnte (kann man aber nicht seriös), dann lägen die beiden Länder nicht sehr weit auseinander. Das wäre etwas anderes, wenn es in Kenia noch den Massen-Strandtourismus gäbe, der zwei Wochen Sand und eine Woche Rundreise bucht. Doch der erholt sich nur sehr langsam wieder, wenn überhaupt.

Du hast Recht, dass man darüber verdammt lange diskutieren könnte, vor allem, weil wir alle oft markante Erlebnisse vor Augen haben und dann vom Einzelnen auf alles schließen. Aber weil genau das garnicht zu verhindern ist, würde ich dem Threadstarter ein anderes Land als Kenia als Beispiel für Pauschal- oder Massentourismus empfehlen. Ein Land, bei dem die Sachlage überschaubarer ist.

Schöne Grüße

Wolfgang
PS: ich habe übrigens im Pilanesberg NP auch schon hinter sechs großen chinesischen Reisebussen gewartet, bis jeder das verängstigte Nashorn fotographiert hatte. Und im Moremi zwischen 20 Geländewagen, die alle zuschauen wollten, wie kleine Löwen gemacht werden, Funk sei dank.
Tja, in Afrika ist nix mehr einsam (wobei das sicher auch falsch ist, man darf nur nicht immer den "Geheimtipps" folgen)
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24 Jun 2017 13:10 #479099
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  • urssp am 24 Jun 2017 13:10
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Ich denke ich werde trotzdem bei Kenia und Botswana bleiben, da das auch mein Geographielehrer vorgeschlagen hat. Aber ich stimme euch zu, dass die Lage nicht mehr ganz passt, wobei es ja eigentlich ums Prinzip Massentourismus vs Luxustourismus geht und das finde ich kann ich an den beiden Ländern zeigen. Außerdem werde ich ja auch die Nachteile oder Probleme an Tourismus bzw. Massentourismus in Entwicklungsländern beleuchten und da passt die Situation ja gut zu, also die Gefahr, dass durch Terrorismus und Krankheiten die Entwicklungsländer sehr stark darunter leiden, da für Kenia der Tourismus die zweitgrößte Deviseneinnahme ist/war.
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