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THEMA: Khaudum NP - aktuelle Infos 09/2017
17 Sep 2017 16:39 #489664
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  • katjan am 17 Sep 2017 16:39
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Hallo liebe Forumsmitglieder,

wir waren Anfang September im Khaudum NP unterwegs. Nachdem man im Internet allgemein eher wenig Informationen darüber finden kann, wollte ich euch unsere Erfahrungen nicht vorenthalten. Wir sind von Norden in den Park eingefahren. Vom Asphalt bei Katere (Achtung: Einfahrt sehr versteckt hinter Schildern) aus ist die 48 km lange Zufahrt in der Tat sehr tiefsandig. Wir haben anstatt der in T4A angeschriebenen 3.02 h nur 2.15 h gebraucht. Dabei muss man sagen, dass wir den Reifendruck unseres Hilux auf 1,2 gesenkt haben und gemütlich gecriust sind. Am Weg zum Einfahrtstor haben wir Reisende getroffen, die feststeckten. Deren Reifen machten allerdings nicht den Eindruck, dass hier der Druck reduziert wurde. Es war nicht unsere erste Tiefsanderfahrung. Wir waren auch schon im Chobe NP (Savuti, Kwai, Third Bridge) sowie im Hoanib und Khowarib unterwegs. Gelegentlich entsteht auf der Zufahrt auch ein Mix aus Tiefsand und Wellblech, dabei wird man mächtig durchgeschüttelt. Ich würde die Parkdurchfahrt für schon erprobte Fahrer empfehlen.
Die Parkeinfahrt ist fast schon feudal in dieser Einöde gestaltet. Um Diskussionen im Forum zu beantworten: ja, man könnte auch mit nur einem Wagen durch den Park fahren, empfohlen sind eher zwei Fahrzeuge. Verboten ist es aber definitiv nicht.
Im Norden des Parks gibt es ein schönes Camp, gleich daneben entsteht ein Fly-In-Safari-Nobel-Ding (die Anlage ist fertig, die Flugpiste aber noch in Bau). Die Anlage dürfte aber für die Campsites nicht stören. Wir sind aber nicht geblieben, sondern haben die östliche Route durch den Park genommen, da hier am meisten Wasserlöcher liegen. Im Dickicht sicht man auf der Strecke relativ wenige Tiere. Nichts desto trotz hat die Landschaft ihren Reiz und es ist ein echtes Abenteuer in dieser Abgeschiedenheit unterwegs zu sein. Auf dieser Strecke muss man überwiegend auch mit Tiefsand rechnen, man kommt wirklich nur langsam voran.

WICHTIG: Eine Erfahrung haben wir in dem Park gemacht, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Als wir an einem Wasserloch auf eine größere Elefantengruppe gestoßen sind, hat diese schon von weitem (ca. 60 - 70 m Abstand) sehr unruhig gedroht. Ganz anders, als wir das vom Chobe oder Hoanib gewohnt waren. Später - etwas östlich von Dussy sind wir zu einer beinahe 70köpfigen Elefantengruppe gekommen (wir fuhren um die Kurve und dahinter standen die Tiere im und rund ums Wasserloch). Eine eher unangenehme Erfahrung. Die Tiere sind besonders groß und man gewinnt den Eindruck, dass sie mit Menschen schon schlechte Erfahrungen gemacht haben dürften. Wir haben uns nicht unangenehm oder unangemessen an sie angenähert, trotzdem war die Wucht beim Drohen eine andere, als die, die man schon gesehen hat. Im Nachhinein haben wir gehört, dass momentan viele bürgerkriegsgeschädigte Elefanten von Angola nach Namibia ziehen bzw. dass es anscheinend vor einigen Jahren eine gescheiterte Umsiedlungsaktion von Khaudum-Elefanten in ein anderes Reservat gegeben haben dürfte. Die Tiere sind angeblich dort ausgebrochen und wieder zurück gewandert. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Uns ist es nur wichtig, die Info zu teilen. Je besser vorbereitet man solche Unternehmungen wagt, umso besser. Dann ist man gewappnet, wenn man auf diese wundervollen Lebewesen trifft.

Bei Dussy trifft man dann auf die Nord-Süd-Verbindung des Parks. Ab hier ist die Strecke "flotter" zu befahren und der Weg eher problemlos. Von der Parkeinfahrt über die östliche Route bis Sikereti haben wir ca. 5,5 bis 6 h gebraucht. Wir haben dann im bereits aufgelassenen Camp Sikereti übernachet. Die Toiletten und Duschen sind noch vorhanden, aber nicht mehr verwendbar. Der Platz ansich ist aber schön übersichtlich - ein Vorteil, wenn man sieht, wer rund um einen so unterwegs ist ;-). Es ist erlaubt dort zu campen, Geld wird dafür keines mehr verrechnet (wir haben das dem Ranger bei der Einfahrt gesagt und er hat uns das so erklärt). Es steht noch eine windige Hütte mit Gitterfenstsern dort. Die war sehr angenehm für die Abendstunden, da man auch eine Türe schließen kann. Die Hütte wird sich aber nicht mehr über Jahre halten, derzeit ist sie aber noch ok. Man muss davon ausgehen, dort die Nacht ohne weitere Campnachbarn zu bestreiten.
Von dem Camp ist es dann nicht mehr weit zur südlichen Ausfahrt, nach der wir dann das Glück hatten, auf eine Junggesellenbande von neugierigen Wildhunden zu treffen.
Alles in allem eine echt lohnende Erfahrung - auf jeden Fall mit Adrenalin. Wobei uns weniger das Fahren, als viel mehr die immer noch wunderschönen Dickhäuter schnelles Herzklopfen verursacht haben.

Vielleicht konnten wir damit wem bei seiner Route planen. Selbst sind wir auch immer um Infos froh!
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17 Sep 2017 16:46 #489665
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  • Reisemaus am 17 Sep 2017 16:46
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Vielen Dank, Katjan, ist immer wieder interessant.
Scheint sich in den 2 Jahren seit wir da waren nicht viel verändert zu haben.
Gruss
Doro
Letzte Änderung: 18 Sep 2017 22:49 von Reisemaus.
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18 Sep 2017 14:58 #489761
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  • katjan am 17 Sep 2017 16:39
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Ja, ich denke, man muss sich auch wegen der Fly-In-Gäste der Nobelherberge nicht allzuviel um die Natürlichkeit des Parks sorgen. Die Anlage hat nur wenige Bungalows und wegen denen werden sie keine Straßen durch diesen wirklich großen Nationalpark ziehen.
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18 Sep 2017 15:24 #489763
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  • Topobär am 18 Sep 2017 15:24
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Ist im Süden eine alternative Campsite zu Sikereti geplant, oder kann man im Süden zukünftig nur noch quasi "wild" campen?
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18 Sep 2017 16:15 #489765
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  • La Leona am 18 Sep 2017 16:15
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hallo Katjan, toll dieser konkrete Erfahrungsbericht, genau nach meinem Geschmack! Vielen Dank für die vielen wertvollen Informationen.
Gruss Leona
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18 Sep 2017 20:44 #489796
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  • globenomaden am 18 Sep 2017 20:44
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Danke für die aktuellen und wertvollen Infos.
Grüße
Eva&Alfred
www.globenomaden.at
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