Hallo zusammen,
um das Thema abzuschließen, möchte ich kurz unsere Erfahrungen aus September 2017 schildern.
Wir sind durch das Kaokoveld nach unserer eingangs geplanten Route; und es hat genauso bestens funktioniert. Allerdings sind wir nicht über den Van Zyls, sondern über Opuwo, da wir keine Mitreisenden gefunden haben. Belgier sind jedoch mit dem Mietwagen nach uns in Epupa los (ca. 9 Uhr) und waren vor uns (ca. 14 Uhr) im Camp Syncro, natürlich auch mit Zwischenübernachtung direkt am Van Zyls. Motorradfahrer sind an einem Tag von Epupa bis Camp Syncro, über den Van Zyls. Es waren Südafrikaner, mit der KTM Super Adventure, bekanntlich ja kein Leichtgewicht - dementsprechend hinüber waren die Kollegen an diesem Tag...
Wir haben auch noch Engländer auf dem Motorrad getroffen - einer ihrer Kollegen hat sich den Fuß gebrochen, zwischen Syncro und Orupembe. Hatten kein Satphone dabei, zum Glück kam ein rüstiges Pärchen aus Südafrika, die den Invaliden auf die Rückbank packten und ihn dann bis in die Nacht nach Opuwo fuhren. Nicht lustig.
Wellblech: Teilweise Horror, zumindest wenn man mit eigenem Fahrzeug unterwegs ist. Das die Kiste noch gerade läuft, wundert mich bis heute. Das schlimmste Wellblech hatten wir zwischen Green Drum (nördl. davon ging es) und Purros - zum verzweifeln. Noch viel schlimmer war allerdings von Purros nach Sesfontein - die meiste Zeit waren wir neben der Piste unterwegs, Luftdruck weit unter 2 bar.
Diesel: Kam zeitgleich mit uns in Sesfontein an, zuvor gab es drei Tage lang nichts. In Epupa konnte man bei Owen Diesel kaufen, er hatte lt. Aussage 400l auf Lager. Okangwati und Purros haben wir nicht gefragt. Schildern zufolge gibt es auch in der Nähe vom Camp Syncro Sprit, allerdings hat das Ryan von Syncro eher als Scherz abgetan. Palmwag hatte Sprit, wie immer.
Shortcut Mariental / Hartmannstal: Anfang 2017 hieß es er sei unpassierbar. Owen aus Epupa, der scheinbar auch geführte Touren anbietet, hat uns davor gewarnt (Owen: "2. Van Zyls!"). Auch Ryan hat uns davon abgeraten, er würde ihn selbst nicht fahren. Wir haben es trotzdem probiert. An der ersten von zwei schwierigen Stellen hat jemand eine Umfahrung gebaut (wann, wissen wir nicht). Diese ging in Schrittgeschwindigkeit, war ziemlich steil. Ohne Umfahrung hätten wir sonst wahrscheinlich umdrehen müssen. Die zweite schwierige Stelle ging auch in Schrittgeschwindigkeit. Letztendlich haben wir für die rund 9 km gut eine Stunde gebraucht, mit etwas abgehen usw. Man spart sich also KM, für Anfänger ist das aber nichts. Ausreichend Bodenfreiheit sollte vorhanden sein.
Umfahrung 1. schwierige Stelle, von unten
Umfahrung 1. schwierige Stelle, von oben
2. schwierige Stelle
Naja, wie immer sieht es auf den Fotos ziemlich harmlos aus. Hatten auch ehrlich gesagt vergessen, gute Fotos zu machen.
Ansonst war es traumhaft im Kaokoveld, es hat uns sehr gefallen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, das man sehr viel Fahrerei und Hoppelei auf sich nehmen muss. Die Pisten sind teilweise derart schlecht, dass das Risiko einer Panne aufgrund eines Schadens am Fahrzeug nicht zu unterschätzen ist. Der von Olli geschilderte nördlichste Punkt im Hartmannstal (S17 12 34.6 E12 06 31.9), geeignet zum campen mit toller Aussicht, war für uns nicht möglich. Trotz abgelassener Luft konnten wir die lange Steigung nicht bezwingen, wir waren zu schwer und hatten zu wenig Dampf. Übernachtet haben wir rund 8 km südöstlich davon, zwischen schönen Felsen.
Schilder seitens Wilderness mit "No Entry" haben wir viele gesehen, aus ein paar 100 m Entfernung auch einen Game Drive, der gerade eingeflogene Gäste fuhr. Getadelt hat uns niemand.
Eine gute Reise & Grüße
Alex