THEMA: Elefantensterben Panhandle
24 Jul 2020 13:55 #592635
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  • Mammal1 am 24 Jul 2020 13:55
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Hallo maggus
maggus schrieb:
einen von sich überzeugten "Naturschützer" von seiner vorgefertigten Meinung abzubringen!

Ja klar: nur die "Naturschützer" (unbedingt in Anführungszeichen setzen) haben die vorgefertigten Meinungen. Die Cullingbefürworter sind dagegen völlig offen und aufgeschlossen, sich von Studien und Fakten überzeugen zu lassen. :laugh: :laugh: :laugh:
maggus schrieb:
ob es sinnvoll ist dieser Vermehrung der Elefanten weiter tatenlos zusehen zu wollen.

Seit 10 Jahren ist in Botswana keine Zunahme an Elefanten mehr zählbar, aber natürlich wird immer wieder von (exponentiellem) Elefanten-Wachstum gesprochen. Was interessieren interessieren "Naturschützer" wie Dich halt Fakten, wenn Du doch eine vorgefertigte Meinung hast, nicht wahr (siehe oben).
maggus schrieb:
Künstliche Wasserlöcher haben einen massiven Einfluss auf die Verbreitung und Vermehrung, wenn man jetzt alles schön natürlich seinen Lauf gehen lassen möchte, dann sollte man halt diese auch konsequenter Weise auch abstellen, dann regelt sich der Bestand von alleine auf den für dieses Gebiet verträgliche Zahl.

Wie wäre es denn als Kompromiss und eben weil wissenschaftliche Beweise für eine großflächige Zerstörung der Vegetation fehlen, erst mal mit einer Rotation der Wasserlöcher?
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24 Jul 2020 15:55 #592649
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  • loser am 24 Jul 2020 15:55
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Nicht nur die Debatte, auch der Inhalt des Themas weisen Parallelen zum Thema 1 (Corona) auf.
Was wir heute sehen, wurde in der Vergangenheit eingeleitet, in der das Problembewusstsein noch wenig ausgeprägt war, weil auch die Population viel kleiner war. Aber sie wächst beständig und ungebremst.
Der Streit der Lobbys über die Bestandszahlen und den Wachstumsmodus ist mir schon seit Langem egal. Für mich haben die Elefanten längst mit den Füßen abgestimmt. Elefanten im Umland von Gaborone, in der Zentralkalahari und an Plätzen, wo sich kein alter Mensch an Elefanten erinnern kann, sagen schon was aus.
In der ganzen Debatte kommt die Zeitkomponente bzw. Langfristigkeit bisher überhaupt nicht vor. Das ist mE ein Fehler. Man muss/sollte dabei Jahre und Jahrzehnte vorausdenken. Also wenn jetzt Gaborone, wo als Nächstes, und wie damit umgehen?
Was wäre wohl hier los, wenn jemand sagen würde: Bevor unsere Krankenhäuser nicht kollabieren, wollen wir keine Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung? Schxxx doch auf Proaktivität!
@ Wasser
*Wasser weg nehmen.
Da liegt wohl ein, wenn nicht der, Schlüssel. Es gibt nur wenige Plätze, wo Elefanten ganzjährig ohne künstliche Wasserversorgung überleben könn(t)en, im Rest haben sie sich früher nie ganzjährig aufgehalten, jetzt müssen sie. Das jetzige Problem wurde durch ganzjähriges künstliches Wasserangebot (mit-)verursacht. Also muss/soll das Wasserangebot reduziert werden, so wie jetzt im KNP praktiziert wird.
www.sanparks.org/about/news/?id=57829
www.defenceweb.co.za...move-kanniedood-dam/
und ähnliche Artikel. Die Hoffnung ist, dass weniger Jungtiere und Schwache überleben, wenn die Wege zwischen Wasser und Nahrung zu lange werden. Man wird ja sehen, wie das ausgeht, weil auch das Risiko besteht, dass noch verbleibenden Wasserstellen nun erst recht übernutzt werden. Aber wenigstes wird es jetzt versucht, als Alternative zum vor 25 Jahren eingestellten "Culling".
*Wasserstellen verlegen, rotieren
Das Anlegen neuer Brunnen zur Schonung des Umlandes bestehender, ist sicher eine kurzfristige Möglichkeit aber längerfristig, wenn weiter ungebremste Vermehrung stattfindet, nur eine Verlagerung des Problems, weil wiederum lokal mehr Elefanten am Leben erhalten werden als ernährt werden können. Eine Ironie der Geschichte ist ja, dass durch das Jagdverbot 2014 in BW die Brunnen in den Jagdkonzessionen von den Konzessionsinhabern stillgelegt wurden, was natürlich zum Abwandern der Elefanten u. a. Tiere geführt und den Druck anderswo erhöht hat. Bald darauf ist der kleine Khama dann händeringend mit dem Spendenbeutel herumgezogen um diese Brunnen zu reaktivieren.
*Zugang zu Wasser durch Zäune verhindern.
Bei Konflikten mit Menschen und Haustieren wurde auch vorgeschlagen, Ersatzbrunnen weiter weg von Siedlungen für Elefanten anzulegen. DAS Argument dagegen ist, dass dann dort bisher hochwertige Vegetation in Kürze vernichtet werden würde. Alternativ sollten eher die Wasserstellen und Nutzflächen für Mensch und Haustiere eingezäunt werden, das kostet aber, wenn elefantensicher.

Und last but not least sollte man nicht vergessen, dass die Brunnen und Dämme in NPS und GRs für die Touristen da sind, die ihr großes Elefantenkino wollen. Würde man dagegen dem Naturschutz Priorität geben, könnte das Wasserangebot für Tiere und Vegetation, ohne Rücksicht auf bestehende Verkehrswege für Touristen, optimiert werden und die Karten wären neu gemischt.
Grüße
Letzte Änderung: 24 Jul 2020 18:47 von loser.
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25 Jul 2020 09:44 #592660
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Maecs schrieb:
Warum, das ist doch eine ganz normale Frage?

Nein, es ist eine Frage, bei der es null um Argumente geht und die die inhaltliche Debatte null voran bringt. Es geht bei der Frage ausschließlich darum, den Verfasser in eine Schublade zu stecken und persönlich herabzusetzen. Das ist Ausdruck davon, dass man inhaltlich überhaupt nicht diskutieren will. Primitiv eben.
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25 Jul 2020 09:49 #592661
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Hallo loser,

ich schätze es ja, dass Du versuchst, inhaltlich zu argumentieren.
loser schrieb:
weil auch die Population viel kleiner war. Aber sie wächst beständig und ungebremst.

Aber an der Stelle verzweifel ich. Alle Zählungen besagen, dass die Elefanten-Population seit 10 Jahren nicht mehr wächst. Trotzdem sprichst Du beständig von Populationswachstum und sogar exponentiellem Wachstum. Können wir uns denn nicht mal auf den Fakt einigen, dass die Population nicht mehr wächst?

Grüße, Gerhard
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27 Jul 2020 18:41 #592737
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Hallo zusammen,
seit Eröffnung dieses Themas schaue ich aller 2-3 Tage mal rein, um zu erfahren, was die Ursache des Todes einer doch großen Zahl von Tieren auf relativ begrenztem Raum ist. Inzwischen entwickelt sich eine interessante Diskussion um Gesamtbestände an Elefanten, die Ursachen der Bestandsentwicklung und vor Allem über die Auswirkungen dieser Population auf die unterschiedlichen Naturräume in Botswana.
Meine Vororterfahrungen habe ich aus 3 Reisen (2014/16/18) jeweils mit Dachzelt und einem kurzen Lodgetrip ins Delta. Nur aus diesen 3 Reisen kann ich eine Entwicklung schildern.
Als wir 2014 über Tsaugate ins CKGR gefahren sind, haben wir auf den ca. 70 km an der Vetefence und im Park am nördlichen Parkzaun entlang, ab und zu einen alten Elefantenknödel gesehen und ein paar durch Elefanten verursachte Zerstörungen des jeweiligen Zauns. Die am Tsaugate darauf angesprochenen Ranger meinten dazu: "Ab und zu verirrt sich ein einsamer Elefant vom Boteti kommend bis an den Zaun. Manchmal wird dieser auch eingedrückt, aber sie verschwinden wieder gen Norden."
Auf unserer Tour 2016 (Xade rein- Matswere raus) haben wir schon Elefantenknödel am Wasserloch der Sundaypan und im Deceptionvalley gesehen und einige am Xadewasserloch.
Als wir in 2018 über das Xadegate raus sind, verbrachten wir die letzte Nacht auf der CS Xade1 (am alten Airstrip). Von dort sind es gut 3 km bis zum Wasserloch. Dort zählten wir in 2x2 Stunden Beobachtung über 50 Elefanten. Wir haben die Strichliste irgendwann aufgegeben um Doppelzählungen (im Busch und am Wasser) zu vermeiden.
Am Nachmittag wollten wir an der Rangerstation duschen gehen. Ging nicht. Die grauen Riesen haben den in einigen Metern Höhe auf Stelzen stehenden Tank einfach runtergeholt. In Xade war zu dieser Zeit eine 20 Mann umfassende Anti-Wilderer-Einheit stationiert. Mit dem Chef dieser habe ich mich unterhalten. Er sagte: "Wir haben ein riesengroßes Elefantenproblem im CKGR. Wir haben 1000 Elefantenprobleme." So groß bezifferte er die Population im südlichen CKGR+ Khutse.
Eine Lösung für dieses Problem hatte er: Wasserlöcher über längere Zeit abstellen. Für viele der anderen Bewohner des CKGR würde sich seiner Meinung nach fast nichts ändern, da sie auf Grund der Elefanten gar nicht ans Wasser kommen. Die anderen "Lösungen", Umsiedlung oder Abschuss, hat er ausgeschlossen. Umsiedlung ist zu teuer und zu aufwändig. Der Abschuss wäre in seinen Augen die die schnellste und beste Lösung, ist aber in einem NP nicht umsetzbar.
Die sich aus der Größe der Elefantenpopulation in Botswana ergebenden Probleme lassen sich nur im Zusammenwirken mit ALLEN Nachbarstaaten mindern/ kanalisieren/ abstellen. Die Tiere müssen lernen/ erfahren, daß sie auch dort in Ruhe leben können.

Gruß Till
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27 Jul 2020 19:44 #592739
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  • lilytrotter am 27 Jul 2020 19:44
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Für diesen Thread hat sich das Fomi Mammal1 extra angemeldet und schreibt nun:
„Alle Zählungen besagen, dass die Elefanten-Population seit 10 Jahren nicht mehr wächst. Trotzdem sprichst Du beständig von Populationswachstum und sogar exponentiellem Wachstum. Können wir uns denn nicht mal auf den Fakt einigen, dass die Population nicht mehr wächst?“

Wenigstens einigen?
...auf einen durch Mammal1 festgezurrten „Fakt“ ohne Quellenangaben „aller Zählungen der letzten 10 Jahre“!?
Wir sind doch hier nicht im Basar.



Man muss schon fest die Augen schließen, bevor man behaupten kann, dass die Elefantenpopulation in Botswana/Namibia/Zimbabwe in den letzten 10 Jahren nicht zugenommen habe!
Das ist schlichtweg eine falsche Aussage.


Die Lage der Elefanten ist dramatisch. Daran beteiligt sind mehrere Bedingungen. Entscheidend die erhebliche Überpopulation! Alle seit Jahren angestrebten Maßnahmen sind verzweifelte Versuche das Culling zu verhindern, - aber die Maßnahmen greifen nur selten in gewünschter Form (trotz KAZA) und mittlerweile sterben im Hwange die Elefanten neben den Wasserlöchern! (beobachtet im Oktober 2019) Es ist also nicht nur der Panhandle aktuell betroffen.
Ebenso der Hwange, die Chobe River Front.
Die Zentrale Kalahari, der Khutse.
Dort sind mittlerweile marodierende Gruppen von Jungbullen vorgedrungen (2018) und besetzen von Sonnenaufgang bis -untergang ein kleines Wasserloch, das ihnen nicht genug liefern kann, weil es nicht auf die Versorgung der dort eigentlich nicht vorkommenden Elefanten ausgelegt ist, alle anderen Tiere werden am Wasserloch massiv angegangen und vertrieben. Die Elefanten können in der Landschaft, die ihnen naturgemäß nur unzureichend Ernährung bietet, nicht dauerhaft satt werden, sind aggressiv, aber sie verlassen das Gebiet nicht, denn sie sind „neu in der Gegend“ und scheuen sich, die einzige ihnen bislang bekannte Wasserstelle zu verlassen. Die Gegend in der sie nun erst seit kurzem hausen, sieht dementsprechend katastrophal aus. Ziehen sie letztlich in ihrer Not nicht weiter, in den nicht weit entfernten KTP, werden sie sterben.
Ist der KTP, eine Lösung?
Nein, dann beginnt die nächste Katastrophe.

Schlimm (aus biologischer Sicht, nicht aus ästhetischen Gesichtspunkten ;-)) sieht die zerstörte Landschaft an der CRF aus.
Da wo einmal dichter Busch war, ist mittlerweile viel zu häufig bewuchsfreier Sand und entsprechend starke, deutlich sichtbare Erosion. Das erodierte Material zieht über die Abflüsse weite bunte Sediment-Wolken in den Chobe River (was sich übrigens tatsächlich auf Google Earth nachweisen lässt). Weite Teile des ehemaligen Mopane-Wald und Buschland ist auf Elefantenzahn-Höhe „gemäht“* (wie übrigens auch im Hwange).
Es ist ganz einfach falsch, zu behaupten:
„In einigen eher kargen Regionen gehen Elefanten "sorgsam" mit der Vegetation um. Das Elefanten gleichwohl Bäume schädigen oder zerstören, ist nicht zu bestreiten. Aber wie groß sind die Schäden quantitativ wirklich? Kaum irgendwo ist die Elefantenpopulation größer als an der Chobe Riverfront. Vergleicht man Satellitenbilder von heute mit welchen von vor 20 Jahren, dann nimmt der Baumbestand dort nicht ab sondern eher zu. Das kannst Du selbst überprüfen“ (Mammal1)
Das ist vollkommener Quatsch!
Elefanten sind nie „sorgsam“ mit der Vegetation. Sie sind extrem verschwenderische Esser und schlechte Futterverwerter. Wenn ihnen danach ist, schieben sie mehrere Bäume an einem Tag um, ohne mehr als 10 % des Baums zu fressen und wenn sie ihn nur oft genug angehen, muss auch ein dicker Baobab dran glauben, denn Äste sind leckerer als alte Rinde (erlebt im Westen der CRF).

Falsch interpretierte Satellitenbilder als Nachweis für einen zunehmenden Baumbestand an der CRF zu nehmen, spottet jeder Beschreibung (ging es nicht eigentlich um wissenschaftliche Nachweise?). Und zu behaupten, der Baumbestand im CRF nehme „eher zu“, im Vergleich zu vor 20 Jahren, ist eine Falschaussage, die sich durch nichts belegen lässt.
Google Earth gibt Bildmaterial zwischen 2004 und 2018 her...
Somit ist der Versuch zum Scheitern verurteilt, den Jetzt-Zustand des CRF über Google Earth als in besserem Zustand zu bestimmen als vor 20 Jahren...
Aber dieser kleine Argumentationsfehler ist nicht entscheidend.

Es ist nicht einfach zu beurteilen, ob man auf Satellitenbildern frisch belaubten niedrigen Busch sieht oder Grasland.
In der Regenzeit sieht es (wenn es denn geregnet hat), immer grün aus.
Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass Google Earth mittlerweile mehr „einfärbt“ (Chroma hochzieht) und Wasser blauer aussieht und das Grün grüner.
Entscheidend ist das Wissen um die Verhältnisse vor Ort, ob man die Landschaft kennt – oder eben nicht kennt. Dann aber ist es schier unmöglich mittels Satellitenaufnahmen dazu im jetzigen kritischen, aber nicht hoffnungslosen Stadium etwas derart wesentliches auszusagen. Aufnahmen aus dem Mai sollte man nicht mit Dezember vergleichen, für korrekte Interpretationen muss man die Vegetationsperioden kennen.
Bei Kenntnis der Verhältnisse vor Ort mag man allerdings eines bestätigt sehen: Dass das dichte flache Buschland, quasi das „Unterholz“, verschwunden ist. Dort wächst in der Regenzeit natürlich noch grünes Kraut, doch das ist nichts wovon eine Elefantenpopulation überleben kann.
Natürlich fallen mächtige alte Bäume nicht so schnell und sind z.T. eindeutig gewachsen, aber selbst einige der markanten großen Bäume sind gefallen. Das lässt sich aber nur erkennen, wenn man weiß, wo sie standen und dementsprechend weiß, wonach man bei Google Earth sucht.
Man kann also nur anhand von Satellitenaufnahmen nur gesichert aussagen, dass Bäume in 15 Jahren wachsen. Aber ob es dazu Satellitenaufnahmen braucht?

Eines aber kann man tatsächlich anhand der Satellitenaufnahmen gesichert aussagen: Das Gebiet um die Lodge ist frappierend grüner geworden!
Was folgern wir daraus?
Den CRF in Zukunft bewässern?

Es wäre schon gut zu wissen, wovon man redet und was man als Gegenbeweis gegen wissenschaftliche Studien anführt, die man nicht akzeptieren will.
Es ist offensichtlich, dass Mammal1 die Regionen, über die er seine „Beurteilungen“ abgibt, noch nie persönlich über einen längeren Zeitraum hinweg in Augenschein genommen hat, schon gar nicht mehrfach.
Da wurde fleißig im Netz recherchiert, man gefällt sich in seinen Interpretationen irgendwelcher uralter Untersuchungen, die zwar z.T. benannt werden, aber nicht mit Quellen und Jahresangabe nachgewiesen werden! Mitunter wird deutlich, dass Erfahrung und Wissen um die biologischen/klimatischen/historischen Zusammenhänge fehlen. Nicht einmal die Zitate (in Form von jpg.) geben beim genauen Hinsehen annähernd das her, was da hineininterpretiert und hier als angeblicher „Fakt“ rausgehauen wird, weil es grad als dienliches Argument erscheint. Merkt ja auch oft keiner.
Hier merken es viele.
Nützt aber nix.
Mammal1 aalt sich in seinen intelligenten leicht arroganten Reaktionen.
Nachfragen zum eigenen Erfahrungshintergrund werden allerdings grundsätzlich nicht beantwortet. Er ist kein Wissenschaftler.

Nun ist es nicht immer einfach, ohne eine entsprechende Grundlage wissenschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Das muss ja auch nicht jeder. Für uns ist Steven Hawking auch nicht beim ersten Mal Lesen verständlich.
Aber jeder, der sich derart weit zu einem Thema aus dem Fenster hängt, sollte schon über ein gerüttelt Maß an verstehendem Lesen/Beobachten in dem Fachbereich (bestenfalls auch fachübergreifend) verfügen, über den er streitet. Dann passieren weniger peinliche Fehler, wie die „Analyse“ der Bilder von Big Toms WH: „das Bodenprofil ist ein anderes und vieles mehr passt in den Fotos einfach nicht zusammen.“
Aber so was kann im Eifer schon mal passieren, wenn man das alles nicht aus eigener Erfahrung/Ansicht kennt.

Ohne Kenntnisse vor Ort und ohne Grundlagenwissen über die besonderen klimatischen Bedingungen der Region in den letzten 10-40 Jahren sowie ein gewisses Maß an Wissen der allgemeinen biologischen Zusammenhänge (Flora und Fauna) unter derartigen Bedingungen sind falsche Interpretationen schnell gemacht und schon passt zusammen was nicht zusammen gehört. Sogar altbekannte Banalitäten in der Biologie werden als bedeutende neue wissenschaftliche Erkenntnisse missverstanden.
Letztlich läuft die Argumentation auf das Schema hinaus: Dafür-Dagegen, - passt grad so, für die persönliche vage Vorstellung.
Hübsch auch, die bedeutungsvolle Erwähnung der Ästhetik:„Einige Studien sprechen von einem verheerenden ästhetischen Eindruck“
Ja, die Ästhetik.
In einigen Studien...
Soso.

Um was geht es denn da noch??
Betontermaßen um die Wissenschaft. Das ist gut.
Denn, wo das Wissen fehlt, beginnt immer der Glaube und der lässt sich bekanntlich nicht nachweisen.
Mammal1 schreibt: „Wenn die Wissenschaft sagt, dass die Vegetaionsschäden flächendeckend desaströs ausfallen und wir auf eine Katastrophe zussteuern, dann halte ich Culling auch für gerechtfertigt. Das wäre dann einfach das kleinere Übel. Aber die Wissenschaft sagt das eben nicht.“
Doch.
Die empirischen Beobachtungen sagen das.
Aber zuvor wird eben noch alles mögliche andere versucht. Seit vielen Jahren auch schon das „Rotationsprinzip“, gezielt künstliche Wasserstellen zeitweise trocken fallen zu lassen, um die Region zu entlasten. Alles schon längst geschehen. Aber ab einer gewissen Überpopulation ist das alles nur noch Makulatur.
Auch die sehnlich erwarteten positiven Ergebnisse des KAZA Projektes stellen alle Beteiligten auf die ganz große Geduldsprobe.
Und wenn man persönlich das alles nicht nachvollziehen kann, dann muss man eben seinem Glauben weiterfolgen.
Kritisch wird es, wenn eine Profilierung und das Polieren des Egos Bedeutung gewinnt und die Sache selbst in den Hintergrund zu treten droht. Dann hält Demagogie Einzug und es wird gern ein wenig geschummelt mit der Wissenschaft, da reichen dann für die eigenen Argumente plötzlich irgendwelche Artikel aus Magazinen.
Leider wird Mammal1 schnell aggressiv, dem Diskussionsteilnehmer wird Primitivität zugeschrieben und in hässlichster Weise auf interpretationsfähigen Ungenauigkeiten anderer herumgeritten, wenn sich grad kein Argument finden lässt.
Eigene schwammige Aussagen stehen dem gegenüber. Mammal1 „fällt spontan am Boteti z.B. auch eine Stelle ein, wo Elefanten so gewirkt haben, das es aussieht, als wenn da ein Tornado durchgezogen ist.“
Man könnte meinen, da hat jemand ein Bild im Kopf.
Es geht am Boteti River aber nicht um eine Stelle...
Am Boteti River haben die Elefanten den gesamten uralten Galeriewald gerodet, das ist „eine Stelle“ von gut 15 Kilometern Länge! Und nebenbei haben sie den Mopanebusch im flussnahen Bereich auf mehreren Kilometern Breite „gemäht“.
Und Mammal1 weiß: „Aber das ist nicht flächendeckend das Bild für den Makgadikgadi Pans Nationalpark.“
Das ist eine hochinteressante Aussage.
Wie kann es einem einfallen, das Biotop des Boteti River mit den riesigen baumlosen Plains des Makgadikgadi NP in Bezug zu setzen??

So stellt es sich jedes Mal dar mit Mammal1s Argumenten. Welchen Wert hat das Gesamt der Interpretationen/Aussagen überhaupt noch?
Keinen.

Demagogie?
Mammal1 führt an: „Das seit Jahrzehnten vehement prophezeite große Elefantensterben findet aber ebenso seit Jahrzehnten nicht statt. Das war schon in den 60ern das Argument für Culling.“
Auch das ist so zusammengeschustert eine falsche Aussage und es wird langsam wirklich ärgerlich.
Ihm fehlt offensichtlich der historische Hintergrund.
Während im südlichen Afrika viele Jahrzehnte lang die Elefantenpopulation stabil gehalten wurde, wollte Kenia derzeit kein Culling. In den 70gern fand in Kenia, im Tsavo das vorausgesagte große Elefantensterben statt!! Es war furchtbar.

Ohne eigene Erfahrung und ohne fachlichen Hintergrund werden Schriften und Bilder falsch interpretiert und mit imponierendem Engagement immer schön lose Behauptungen aufgestellt.
Wiederholt betont Mammal1: „Wenn es wissenschaftlicher Konsens wäre, dass Elefanten für sich (und ggf. weitere Arten) eine ökologische Katastrophe herbei führen, dann wäre ich für Culling (im Sinne des kleineres Übels). Aber einen entsprechenden wissenschaftlichen Konsens gibt es nicht. Das ist nur eine vage Theorie,...“
Nun, wenn keine Ergebnisse von empirischen Untersuchungen, die eine Überpopulation belegen, Akzeptanz finden, auch dann nicht, wenn die Quellen genannt sind, dann dreht man sich zwangsläufig permanent im Kreis.

Schade um den informativen Thread.
Gruß lilytrotter


* diesen Begriff verwenden wir, da die Elefanten ihr Lieblingsfutter Mopane sehr geschickt mit ihrem Rüssel „packen“, über ihre Stoßzähne knicken, brechen und verspeisen. So entstehen weite Mopane-Busch Flächen, die aussehen, als wäre dort einer mit der Heckenschere durchgegangen. (falls jemand eine bessere Bezeichnung kennt, nur her damit.)
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 27 Jul 2020 20:18 von lilytrotter.
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