THEMA: SAA technisch pleite?
22 Feb 2020 08:44 #580711
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  • travelNAMIBIA am 22 Feb 2020 08:44
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Hi La Leona,
Es ist für mich nicht nachvollziehbar warum SAA Sao Paulo gestrichen hat, beide Länder sind BRICS Mitglieder.
irgendwelche Zugehörigkeit zu losen Wirtschaftsvereinigungen rechtfertigt aber keinen wirtschaftlichen Betrieb einer Airline. Da ist ja gerade das Problem von staatlichen Fluggesellschaften. Die fliegen Strecken aufgrund bilateraler Spinnereien, egal ob es dafür einen Markt gibt (z. B. Windhoek nach Accra mit Air Namibia). Würden nur noch wirtschaftlich sinnvolle Strecken betrieben werden, müssten SAA & Co noch deutlich mehr streichen.
Es gibt ja aber noch TAAG von Luanda nach Brasilien und auch LATAM fliegt weiterhin direkt von JNB nach GRU.

Viele Grüße
Christian
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22 Feb 2020 11:57 #580721
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Christian, Abgesehen davon dass die 5 BRICS Staaten 40% der Weltbevölkerung einnehmen sind die schieren Bevölkerungszahlen der beiden Städte Sao Paulo und Johannesburg für mich auch ausschlaggebend.
Sao Paulo sei jetzt 2020, die 4. grösste Stadt der Welt mit 22 Mio Einwohnern und Johannesburg hat 5.7 Mio. Zusammen mit Kapstadt sind es an diesem Ende 10 Mio.

Die Flüge sind immer gut besetzt, auch ausserhalb der touristischen Saison. Es gab sogar eine Zeit mit 2 Flügen täglich von SAA. Man hätte doch die Frequenz anpassen können, 4 mal wöchentlich zum Beispiel. Mir scheint man entschied radikal und vielleicht vorschnell.
Gruss Leona
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22 Feb 2020 13:04 #580723
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Selbst wenn es bei SAA chaotisch zugehen sollte, so werden doch die Verantwortlichen überprüft haben welche Flüge mehr oder überhaupt rentabel und welche es nicht sind und nach diesem Ergebnis die Flugstreichungen vorgenommen haben.

Eine gut gebuchte oder gar volle Maschine sagt sehr wenig über deren Rentabilität (im Vergleich zu anderen Strecken) aus.
Hierfür dürften z.B. Ticketpreise, Business/Eco Verhältnis, Spritverbrauch u -Kosten, Flughafengebühren, Konkurrenz, etc. eine Rolle spielen.

Mich wundert , dass MUC - JNB auch dazu gehört, da diese Strecke gut gebucht gewesen sein soll (sagte man zumindest).
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22 Feb 2020 13:06 #580724
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Hi La Leone,
Man hätte doch die Frequenz anpassen können, 4 mal wöchentlich zum Beispiel.
aber die Fixkosten bleiben, d. h. Personal in Brasilien, Verkaufsburo etc. Und womöglich müsste SAA ein Flugzeug nur für die Strecke haben, was sie nun verkaufen können. Reine Bevolkerungszahlen sagen leider ja auch nix zur Wirtschaftlichkeit von Flugverbindungen aus. Zumal es ja noch Alternativen auf der Strecke gibt. Anderes Beispiel ist zB Windhoek nach Luanda. Es gab zeitweilig 4 Flüge pro Tag mit 2 Airlines. Nun fliegt AN gar nicht mehr, TAAG ich meine 4x die Woche. Der Bedarf ändert sich ständig.

Allgemein ganz interessant zu so einem Thema ist www.anna.aero/unserved-route-of-the-week/. Da sind Verbindungen aufgelistet die sehr stark nachgefragt werden, aber dennoch scheinbar aus verschiedensten Gründen keinen Sinn machen.

Ich denke aber en Detail könnte "Avioniker" noch was zu der Thematik sagen.

Viele Grüße
Christian
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22 Feb 2020 16:20 #580728
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Dem habe ich eigentlich nichts hinzu zu fügen. Ob eine Strecke für eine Airline funktioniert, hängt von ganz vielen Variablen ab, bei denen es dann noch Wechselwirkungen gibt. Auch Airlines wissen trotz aller Recherche und Planung nicht mit Sicherheit, ob eine neu aufgenommene Strecke funktionieren wird. U.a. weiß man meistens nicht, was der Wettbewerb macht. Deswegen kommt es relativ häufig vor, das Strecken aufgenommen und nach 6-24 Monaten wieder eingestellt werden. Dann ging die Planung eben nicht auf.

Für Unfug halte ich es, wenn wie in dem Artikel auf anna.aero aus der Anzahl der Suchanfragen auf irgendwelchen Portalen (hier Skyscanner) das Potential für eine Strecke abgeleitet wird. Die kommen da auf 70.700 Flugticket-Suchen HAM-TIA pro Jahr allein auf Skyscanner. Auf Basis OAG-Zahlen kommen die auf ca. 13.000 Menschen im Jahr, die bereits per Umsteigen HAM-TIA fliegen. Wir haben in Deutschland so ziemlich die weltbesten Flugstatistiken verfügbar: im Oktober / November / Dezember sind 554 / 324 / 524 Personen HAM-TIA per Umsteigeverbindung geflogen. 13.000 Menschen (für beide Richtungen) könnte also passen. Aber 13.000 Menschen ergeben im Durchschnitt nur 124 Menschen pro Woche und Richtung. Das füllt eine typische Billigflieger-B737-800 mit 189 Sitzen erstmal nur zu 65,6% und eine wenig touristische Städte-Verbindung nur einmal die Woche zu fliegen, ist nicht sonderlich attraktiv. Es ist also vermutlich nicht so, dass die Airlines bisher das Potential für HAM-TIA übersehen, sondern das die die Strecke aus gutem Grund noch nicht aufgelegt haben.

Liebe Grüße
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25 Feb 2020 15:05 #580998
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SAA's aktueller Krisen Buisness Administrator muss bis Ende März gesteckte Ziele und Vorlagen des angestrebten rescue plans erreichen. Ich denke etliche Routen wurden willkürlich gestrichen. Mit einem täglichen Defizit von 50 Mio Rand auf Kosten der Staatskassen und weltweit die Fluggesellschaft mit den meisten Angestellten pro Flugzeug aller Fluggesellschaften, ist ein Moloss zu bezwingen. Die Arbeitergewerkschaften streuen nur Steine in den angestrebten Weg und die begünstigten Freunde der Regierung denken nicht daran ihre lukrativen Geschäfte einzudämmen.
Gruss Leona
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